14. Mai 2011

Und, wer wird nun der neue Eurostar?

Heute Abend ist es also soweit. Nein, nicht der Kick zwischen Aarau und Winti, sondern das Finale des Eurovision Song Contest, kurz ESC. Die Schweiz ist zum ersten Mal seit 54 Jahren wieder in der Endrunde dabei und Lena versucht ihren Titel zu verteidigen. Dazu gesellen sich bunte Vögel aus ganz Europa, alle mit dem Ziel, den Event zu gewinnen. Nachdem ich die beiden Halbfinals live mitverfolgt habe und mich Jahr für Jahr als ESC-Fan oute, wage ich für eine Abend eine Prognose. And the Oscar goes to... Ne, falsche Veranstaltung. Es treten an in Düsseldorf...

Nadine Beiler, Österreich: Eine schlicht geniale Stimme für ihr Alter, dazu die Mireille Matthieu-Gedächtnisfrisur und den Song erst noch selber geschrieben. Alles in allem ein Paket das durchaus Chancen hat im vorderen Mittelfeld zu landen. 

Eric Saade, Schweden: Der skandinavische Justin Bieber. Seine Bühnenshow war echt gelungen und der ganze Auftritt vereint irgendwie alle ESC-Erfolgsgeschichten der letzten 20 Jahre in 3 Minuten. Den jungen Mädchen wirds gefallen, aber auch nur denen. 

Maja Keuc, Slowenien: Für mich das ganz klare Highlight wenns ums Auge geht. Mir gefällt die junge Slowenin vom Typ her, im Halbfinale stand sie mit Mini und Overknee-Stiefeln auf der Bühne - und kam weiter. Hinteres Mittelfeld. 


Mika Newton, Ukraine: Nun ja, die blonde Barbie-Puppe ist nett, auch ihr Song ist nett und der ganze Auftritt ist auch nett. Das wars dann aber auch schon. 

A Friend in London, Dänemark: Der Leadsänger räumt in der Damenwelt ab, jede Wette. Und auch der Song hat durchaus Hitpotential, wobei es beim dritten Refrain dann schon langsam ein bisschen langweilig wird mit dieser Wir-alle-zusammen-sind-super-Message. Top 5! 

Dino Merlin, Bosinen-Herzegowina: Der älteste Teilnehmer im Feld, durchaus mit viel Charme. Dass er Musik machen kann, hat er beim ESC schon einmal bewiesen. Er ist zum dritten Mal dabei. Ich sehe ihn in den Top 10. 

Jedward, Irland: Was soll ich sagen? Der Song ist sowas von bescheuert und die Typen sowas von doof - das reicht zum Sieg. Jedward haben in der britischen Superstar-Ausgabe schon die Nation gespalten und sie werden es heute Abend mit Europa tun. Man liebt sie oder man hasst sie. Aber das ist genau der Weg zum Erfolg. Für mich klar der Favorit


Zdob si Zdub, Moldawien: Die waren schon mal dabei. Damals mit der trommelnden Oma. 2011 treten sie als die sieben Zwerge auf, begleitet von Schneewittchen auf dem Einrad. Lustig ist es ja, aber keine Chance auf Erfolg. 

Hotel FM, Rumänien: Pffft, ein absoluter Null-Song. Kein Profil, langweilig, könnte in jedem Lokalradio laufen. Und genau darum hat er Chancen. Ich hoffe, dass ich mich irre und der Song mit 0 Punkten auf dem letzten Platz landet. Aber eben, wenn man hört was sonst so im Radio läuft...

Getter Jaani, Estland: Nachdem Schweden einen Justin Bieber Klon geschickt hat, kommt aus Estland die Zwillingsschwester von Katy Perry. Der Song ist okay, wenn sie ihn besser perfomt als noch im Halbfinal, dann rechne ich der jungen Dame durchaus Chancen aus. Top 10!

Amaury Vassili, Frankreich: Da mag mein Herz noch so für Frankreich schlagen, aber diesen Titel kann ich nicht unterstützen. Schon hundert Mal gehört mit Andrea Bocelli als Interpret, gar nicht meine Musik. Laut Wettbüros allerdings durchaus einer der Favoriten und auch die Franzosen selber planen den ESC 2012 bereits in Paris. Ich tippe auf einen Flop. Oder besser gesagt, hoffe.

Raphael Gualazzi, Italien: Nach Jahren macht Italien mal wieder mit beim ESC und was bringen sie nach Düsseldorf? Einen Song auf Englisch. Hallo? Liebe Italos. Ihr macht so tolle Canzoni und dann sowas. Irgendwo hinten in der Tabelle. 

Lena, Deutschland: Tja, ein offenes Geheimnis dass ich Lena gerne vorne sähe. Ganz vorne. Ich versteh die Deutschen ja nicht, nur meckern über ihr Fräulein Wunder. Sie meckert, sie ist überheblich, abgehoben, eingebildet... Das Interview mit Frank Elstner sei ein Skandal, heisst es. Hallo, hat sich schon mal jemand gefragt, warum der Elstner so doofe Fragen stellt? Das Girl ist 19 Jahre alt und ist halt sie wie sie sie ist. Ich bin Lena-Fan. Punkt. 

Blue, England: Die Jungs sind mit allen Wassern gewaschen und wissen wie es läuft in der Branche. Der Song ist gut, die Boygroup verkauft sich perfekt und spricht das jüngere Publikum an. Ein Favorit für die vorderen Plätze. 

Lucia Pérez, Spanien: Wenn man das Lied ein paar Mal hört, dann wird es immer besser. Nur leider hört man den Song heute Abend nur einmal und das wird nicht reichen. Bleibt zu hoffen, dass kein Flitzer auf die Bühne stürmt wie letztes Jahr. 

Eldrine, Georgien: Klingt sehr nach Linkin Park, was ja nicht schlecht ist. Kommt ganz darauf an, wie das Publikum die Nummer aufnimmt. Ich finds gar nicht mal so schlecht. Tippe durchaus auf eine vernünftige Platzierung. 

Alex Vorobjov, Russland: Ein Schnüggel, sagen die Frauen. Okay, gut sieht er aus. Und wenn man den Medien glauben darf, dann weiss er wie man Party macht. Ist angeblich Tag und Nacht in Düsseldorf unterwegs. Der Song ist nicht schlecht, die Bühnenpräsenz ebenfalls. Ich sage unter den Top 5. 

Kati Wolf, Ungarn: "What About My Dream" spaltet die Fangemeinde. Mir gefällt der Song nicht wirklich, allerdings hat er ein riesiges Hit-Potential. Eingängige Melodie, gelungener Refrain. Entweder floppt die Blondine oder sie landet ganz weit vorne. 

Paradise Oskar, Finnland: Was für ein Vogel. Ich persönlich glaube ja, dass diese Heile Welt-Story ein riesiger PR-Fake ist. Aber egal, es geht um den Sieg. Der Titel ist gut, die Leinwand im Hintergrund zeigt eine wunderschöne Weltkugel. Ja, mit dem Oskar ist zu rechnen. Ganz weit vorne. 

Sjonni's Friends, Island: Ja, die Geschichte um diese Band ist traurig. Find ich auch. Und genau die Tragik um den Tod des Leadsängers könnte die Isländer weit noch vorne bringen. 

Ell & Nikki, Aserbeidschan: Toller Popsong, die Sängerin ist durchaus sexy. Aber irgendwie wirkt das Ganze zu gecastet. Mir gefällt der Refrain. Einmal gehört und schon summ ich ihn mit. Schwierige Prognose. Top oder Flop, alles ist möglich. Ich tippe auf Top, Platz 1 bis 3!  

Loukas Yiorkas, Griechenland: Was ist das? Griechische Volksmusik meets Rap. Okay, gar nicht mal so daneben. Aber ich habe meine Zweifel, ob das beim breiten Publikum ankommt. Platz im hinteren Mittelfeld. 

Evelina Sasenko, Litauen: Auch so ein Lied wo die Frau toller ist als der Titel.... nicht mein Fall. Sorry. Schifft ab. 

Nina, Serbien: Sehr origineller Auftritt, vorallem sehr bunt. Austin Powers und die 60er Jahre lassen grüssen. Mir gefällt das Gesamtpaket. Ob es in Europa ankommt? Kaum. Ab Platz 10 aufwärts... 

Anna Rossinelli, Schweiz: Ich find den Song ja immer noch ein bisschen Naja. Oder anders gesagt, neu ist es nicht. Ich sag nur "Bubbly" von Colbie Caillat. Wenn man den Experten glauben darf, dann reicht es der Baslerin zu einem Top 10 Platz, mir soll es recht sein.

13. Mai 2011

30 Tage 30 Lieder: Tag 12

Ein Lied von einer Band, die du nicht magst

Da Justin Bieber keine Band ist und er in dieser 30tägigen Serie schon am zweiten Tag aufgetaucht ist: Rammstein – „America“. Den Song "Engel" fand ich damals noch gut, dass danach alles immer gleich klingt und die Band darum billige, plakative Provokationen braucht um Aufsehen zu erregen, konnte ich ja nicht erahnen.

12. Mai 2011

30 Tage 30 Lieder: Tag 11

Ein Lied von deiner Lieblingsband 

Ich muss meine Leserschaft vorwarnen, um Pink Floyd werd ich in dieser Serie der 30 Lieder in 30 Tagen wohl nicht herumkommen, sprich es dürfte noch ein, zwei weitere Male Pink Floyd Songs geben bis Ende Mai. Seit Anfang der 80er Jahre faszinieren mich die Herren aus England, sowohl was ihre Musik als auch ihre Texte angeht. Und wenn man meine Mutter heute fragen würde, welches mein Lieblingslied ist ,würde sie vermutlich nach all den Jahren immer noch auf den folgenden Kulttitel tippen: „Another Brick In The Wall Part 2“!

11. Mai 2011

30 Tage 30 Lieder: Tag 10

Ein Lied, das dich an eine verflossene Liebe erinnert

Die heutige Aufgabe erklärt sich von selbst. Alannah Myles – „Song Instead Of Kiss“. Wunderschön!

Und sie mögen uns doch!

Hach, ich hätte ja gestern Abend gegen 23 Uhr fast noch ein paar Tränchen verdrückt - wäre ich nicht schlicht so überrascht gewesen, dass ich sogar die obligaten Freudentränen vergessen hab. Da sitz ich also mit einem kühlen Cuba Libre im Garten und freue mich auf mein Arsenal an TV-Abend-Süssigkeiten im Kühlschrank (Vanille-Caramel Soft Ice, ein kitschig grünes Carac und eine frische Himbeercreme mit Schlagrahm). Ich war bei dem Wetter natürlich draussen, in sicherer Entfernung zur Flimmerkiste und höre mich durch den ESC-Abend. Ein erstes Highlight war dann leider die Tonpanne auf Pro7 zum Start der Übertragung, gefolgt von einem totalen Tonausfall - während einer guten halben Stunde klang die Sendung wie anno 1940, direkt ausm Klo. Nun, was gab es zu sehen oder in meinem Fall besser zu hören? Da die Songs ja schon im Vorfeld bekannt waren, hielt sich die Überraschung in Grenzen. Okay, live kam alles ein bisschen weniger professionell rüber als noch in den Videos oder auf der CD. Aber gut, es war unterhaltsam. 


Wie der Abend geendet hat, das wissen wir ja inzwischen alle: Die Schweiz steht dank Anna Rossinelli zum ersten Mal seit gefühlten 125 Jahren wieder in einem ESC-Final. Über Twitter und Facebook hab ich mich mit anderen Contest-Fans unterhalten und deren Puls gefühlt, viele fanden den Auftritt der Baslerin zwar herzig, stimmgewaltig und grundsolide aber nicht unbedingt umwerfend. Auch das Kleid war eher, naja. Bisschen zu anständig. Typisch Schweiz halt. ABER, da Anna eine der einzigen Künstlerinnen war, welche absolut fehlerfrei (eben auch typisch Schweiz!) durch ihre Performance kam, hatte ich leise Hoffnung dass es dieses Jahr reichen könnte. Aber eben, Europa hat uns kleine neutrale Schweizer noch nie gemocht und darum war ich mir fast sicher, dass es auch in diesem Jahr - leider! - nicht klappen würde. Und das obwohl Lena im Schweizer Fernsehen dem Sven Epiney (warum eigentlich immer der?) vorausgesagt hat, dass es die Schweiz in diesem Jahr garantiert schaffen werde... Ich hab dann meine 10 Favoriten notiert, die Schweiz war nicht dabei, 8 davon waren dann schliesslich richtig. Aber bei der Schweiz hab ich mich glücklicherweise vertippt. Und so sind wir also am Samstag endlich wieder bei einem Eurovision Song Contest-Finale dabei - zu schlagen gibt es übrigens einen 17 Rang. Den gabs nämlich bei der letzten eidgenössischen Finalteilnahme vor 5 Jahren.

Um das Thema ESC für den Moment abzuschliessen. Dass es Norwegen mit dem Haba Haba-Song nicht geschafft hat, überrascht mich auch heute morgen noch. Den fand ich irgendwie noch gut. Weniger traurig bin ich, dass ich Boom Boom Tchaka Tschaka am Samstag nicht mehr hören muss. Zwar auf CD ne nette Nummer, aber eben, live ist es oft anders. Positiv überrascht hat mich Serbien, die 60er Popart Nummer hat Potential. Morgen gibts dann den zweiten Halbfinal und wir dürfen gespannt sein ob zum Beispiel die Ösis auch gegen uns antreten. Was den Gesamtsieg angeht (ein englischer Kommentator soll übrigens gestern Abend Gerüchten zufolge vom "Endsieg" gesprochen haben...), tippe ich weiterhin auf Jedward oder Lena. Wir werden sehen, denn wers sagts denn und auf einmal ist der ESC 2012 in Zürich...


So und nun noch etwas in eigener Sache. Dank einem Twitter-Hinweis von Nici hab ich dann doch auch noch gemerkt, dass ich gestern im Blick am Abend persönlich erwähnt wurde. Oder anders gesagt, freundlichst erwähnt sogar. Nämlich von Hanspeter Burri alias Mike Müller. Er wurde gefragt, von wem er sich denn so betwittern lasse. Tja und da fiel mein Name. Merci an den Oltner Kollegen! (Drücken macht das Foto gross).