13. Mai 2011

30 Tage 30 Lieder: Tag 12

Ein Lied von einer Band, die du nicht magst

Da Justin Bieber keine Band ist und er in dieser 30tägigen Serie schon am zweiten Tag aufgetaucht ist: Rammstein – „America“. Den Song "Engel" fand ich damals noch gut, dass danach alles immer gleich klingt und die Band darum billige, plakative Provokationen braucht um Aufsehen zu erregen, konnte ich ja nicht erahnen.

12. Mai 2011

30 Tage 30 Lieder: Tag 11

Ein Lied von deiner Lieblingsband 

Ich muss meine Leserschaft vorwarnen, um Pink Floyd werd ich in dieser Serie der 30 Lieder in 30 Tagen wohl nicht herumkommen, sprich es dürfte noch ein, zwei weitere Male Pink Floyd Songs geben bis Ende Mai. Seit Anfang der 80er Jahre faszinieren mich die Herren aus England, sowohl was ihre Musik als auch ihre Texte angeht. Und wenn man meine Mutter heute fragen würde, welches mein Lieblingslied ist ,würde sie vermutlich nach all den Jahren immer noch auf den folgenden Kulttitel tippen: „Another Brick In The Wall Part 2“!

11. Mai 2011

30 Tage 30 Lieder: Tag 10

Ein Lied, das dich an eine verflossene Liebe erinnert

Die heutige Aufgabe erklärt sich von selbst. Alannah Myles – „Song Instead Of Kiss“. Wunderschön!

Und sie mögen uns doch!

Hach, ich hätte ja gestern Abend gegen 23 Uhr fast noch ein paar Tränchen verdrückt - wäre ich nicht schlicht so überrascht gewesen, dass ich sogar die obligaten Freudentränen vergessen hab. Da sitz ich also mit einem kühlen Cuba Libre im Garten und freue mich auf mein Arsenal an TV-Abend-Süssigkeiten im Kühlschrank (Vanille-Caramel Soft Ice, ein kitschig grünes Carac und eine frische Himbeercreme mit Schlagrahm). Ich war bei dem Wetter natürlich draussen, in sicherer Entfernung zur Flimmerkiste und höre mich durch den ESC-Abend. Ein erstes Highlight war dann leider die Tonpanne auf Pro7 zum Start der Übertragung, gefolgt von einem totalen Tonausfall - während einer guten halben Stunde klang die Sendung wie anno 1940, direkt ausm Klo. Nun, was gab es zu sehen oder in meinem Fall besser zu hören? Da die Songs ja schon im Vorfeld bekannt waren, hielt sich die Überraschung in Grenzen. Okay, live kam alles ein bisschen weniger professionell rüber als noch in den Videos oder auf der CD. Aber gut, es war unterhaltsam. 


Wie der Abend geendet hat, das wissen wir ja inzwischen alle: Die Schweiz steht dank Anna Rossinelli zum ersten Mal seit gefühlten 125 Jahren wieder in einem ESC-Final. Über Twitter und Facebook hab ich mich mit anderen Contest-Fans unterhalten und deren Puls gefühlt, viele fanden den Auftritt der Baslerin zwar herzig, stimmgewaltig und grundsolide aber nicht unbedingt umwerfend. Auch das Kleid war eher, naja. Bisschen zu anständig. Typisch Schweiz halt. ABER, da Anna eine der einzigen Künstlerinnen war, welche absolut fehlerfrei (eben auch typisch Schweiz!) durch ihre Performance kam, hatte ich leise Hoffnung dass es dieses Jahr reichen könnte. Aber eben, Europa hat uns kleine neutrale Schweizer noch nie gemocht und darum war ich mir fast sicher, dass es auch in diesem Jahr - leider! - nicht klappen würde. Und das obwohl Lena im Schweizer Fernsehen dem Sven Epiney (warum eigentlich immer der?) vorausgesagt hat, dass es die Schweiz in diesem Jahr garantiert schaffen werde... Ich hab dann meine 10 Favoriten notiert, die Schweiz war nicht dabei, 8 davon waren dann schliesslich richtig. Aber bei der Schweiz hab ich mich glücklicherweise vertippt. Und so sind wir also am Samstag endlich wieder bei einem Eurovision Song Contest-Finale dabei - zu schlagen gibt es übrigens einen 17 Rang. Den gabs nämlich bei der letzten eidgenössischen Finalteilnahme vor 5 Jahren.

Um das Thema ESC für den Moment abzuschliessen. Dass es Norwegen mit dem Haba Haba-Song nicht geschafft hat, überrascht mich auch heute morgen noch. Den fand ich irgendwie noch gut. Weniger traurig bin ich, dass ich Boom Boom Tchaka Tschaka am Samstag nicht mehr hören muss. Zwar auf CD ne nette Nummer, aber eben, live ist es oft anders. Positiv überrascht hat mich Serbien, die 60er Popart Nummer hat Potential. Morgen gibts dann den zweiten Halbfinal und wir dürfen gespannt sein ob zum Beispiel die Ösis auch gegen uns antreten. Was den Gesamtsieg angeht (ein englischer Kommentator soll übrigens gestern Abend Gerüchten zufolge vom "Endsieg" gesprochen haben...), tippe ich weiterhin auf Jedward oder Lena. Wir werden sehen, denn wers sagts denn und auf einmal ist der ESC 2012 in Zürich...


So und nun noch etwas in eigener Sache. Dank einem Twitter-Hinweis von Nici hab ich dann doch auch noch gemerkt, dass ich gestern im Blick am Abend persönlich erwähnt wurde. Oder anders gesagt, freundlichst erwähnt sogar. Nämlich von Hanspeter Burri alias Mike Müller. Er wurde gefragt, von wem er sich denn so betwittern lasse. Tja und da fiel mein Name. Merci an den Oltner Kollegen! (Drücken macht das Foto gross).

10. Mai 2011

Stierkampf, Kultur? Die spinnen, die Gallier!

Stierkämpfe sind französisches Kulturgut. Ja, richtig gelesen. Nicht etwa spanisches, nein, französisches Kulturgut. Und weil das so ist, dürfen sie in Frankreich weiterhin durchgeführt werden. Diesen Entscheid hat das französische Kulturministerium letzte Woche gefällt. Ich bin ja wahrlich ein Mensch, der Frankreich mag, ja sogar von ganzem Herzen liebt. Aber wenn ich solche News höre, da bleibt auch mir nur ein heftiges Kopfschütteln. 


Selber habe ich in Frankreich bis heute nur die sogenannten Courses Camarguaises, also die unblutige Form des Stierkampfes, live miterlebt. Da geht es in den südfranzösischen Dörfern darum, den mutigsten jungen Mann zu finden, der es zum Beispiel wagt, dem Stier ein farbiges Bändchen oder einen Bommel vom Kopf zu reissen. Meist finden diese Fêtes votives in unzähligen Orten des Rhônedeltas gegen Herbst, wenn die Tiere von der Weide zurück auf den Hof geholt werden, statt. Aber eben, auch da kann man darüber diskutieren, wieviel Spass diese Spielchen den Tieren machen. Der Schutz für die Männer ist eine farbige Holzwand, hinter der sie sich verbergen können. Bloss, springen auch die provozierten Stiere normalerweise dagegen. So kommt es nicht selten zu Kopfverletzungen oder dem Verlust des Augenlichts.

Aber eben, in Frankreich gibts eben auch die anderen Anlässe, die Courses des Taureaux. Denn nicht nur in Spanien, sondern eben auch in Frankreich gehört diese perverse Form der Tierquälerei seit Jahrhunderten zur kulturellen Tradition. In rund 60 Städten in Frankreich werden jährlich blutige Stierkämpfe veranstaltet. In südfranzösischen Regionen geniesst der Stierkampf darum schon seit Jahren einen gesetzlichen Schutz. Dieser wird durch das Urteil des Kulturministeriums gestärkt, es ist nun fast nicht mehr möglich, rechtlich gegen diesen Tiermord vorzugehen. Aber seien wir mal ehrlich, Stierkampf eins französisches Kulturgut? Da geht es schlicht darum, die sensationsgeilen Touristen ins Land zu locken, nachdem Spanien die blutigen Kämpfe nach und nach verbietet.

Denn die gegenwärtigen Formen der französischen Tradition entwickelten sich erst ab dem 19. Jahrhundert. Wann und wo der erste Stierkampf in diesen Gegenden stattfand, ist nicht bekannt. Sicher ist jedoch, dass diese "Tradition" aus Spanien eineführt wurde. Wie schon erwähnt, war das Einzigartige an der französische Variante der Stierkämpfe, dass die Stiere nicht immer zum Kampf gezwungen werden. Trotzdem werden leider in den letzten Jahren immer mehr Kämpfe nach brutalen spanischen Regeln veranstaltet und dabei Stiere getötet. Oder fast noch gemeiner, sie erleiden durch die Folgen des Kampfes erhebliche Verletzungen, die früher oder später zum Tod führen.


Warum gerade Frankreich? Verdammt. Atomtests, Vertreibung von Roma, militärische Angriffe auf souveräne Staaten, krasse CRS Einsätze in den Banlieus... die Liste ist lang und wir nun noch durch diesen sinnlosen Beschluss des Kulturministers ergänzt. Sinnlos vorallem ja darum, weil im Mutterland des Stierkampf,  in Spanien, das blutige Spektakel immer stärker umstritten ist. In der nordspanischen Region Katalonien soll er ab 2012 gesetzlich verboten werden. Tierschützer der Organisation „Prou“ hatten erreicht, dass das Parlament im letzten Jahr einen entsprechenden Beschluss fasste. Die spanischen Befürworter wittern nun aber dank dem Entscheid der gallischen Nachbarn aber Morgenluft und streben ebenfalls danach, diese barbarische Sitte mit Hilfe der UNESCO-Konvention vor ihrem Ende zu bewahren.

Und rein vom Gesetz her könnten sie damit sogar noch durchkommen. Denn im Vertrag von Lissabon werden beim Tierschutz explizit Ausnahmen vorgesehen, die auf "kulturelle Traditionen" Rücksicht nehmen. Dazu gehören "Praktiken, Darbietungen, Ausdrucksformen, Kenntnisse und Fähigkeiten" die als Teil ihres kulturellen Erbes angesehen werden. Tierquälerei wird in diesem Vertrag nicht explizit erwähnt... Faktisch sind also alle Formen der archaischen Tradition des Stierkampf in Zukunft möglich. Während eine grosse Mehrheit der Franzosen diese Quälerei der erwiesenermassen empfindungsfähigen und sensiblen Tiere ablehnt, machen sich konservative Kreise ein Hobby daraus, sie zu fördern. Gründe? Wie erwähnt bestimmt der Tourismus, aber in meinen Augen sind das bereits erste Auswüchse des rechten Präsidentschaftswahlkampfs 2012. Da rechnen genau diese konservativen Gruppierungen mit immensen Wahlerfolgen. Ihre Spitzenkandidatin Marine Le Pen hatte ja bereits Anfang dieses Jahres angekündigt, unpoluläre Themen anzusprechen, an denen sich bislang niemand die Finger verbrennen wollte... Bonne Nuit la Grande Nation!