19. Dezember 2010

AdventsBlogKalender 2010: Tag 19






Gastbeitrag heute von: Isabel D. alias Just Sophie

Rückblick zu Weihnachten

Da predigt man das ganze Jahr über wegen Klima und so… nicht so viel Auto zu fahren, nicht so viel Papier zu verbrauchen, auf den Stromverbrauch zu achten und so weiter, und dann stellt sich fast jeder Haushalt einen abgesägten Tannenbaum ins Wohnzimmer, nur damit man ihn für ein paar Tage mit farbigen Kugeln schmücken kann und schmückt ganze Häuser mit Lichterketten und halben Discobeleuchtungen. Aber es ist ja Tradition und Brauch und so.

Ja und dann überlege sich mal einer die ganze Weihnachtsmann-Tradition! Da versucht man das ganze Jahr den kleinen Kindern einzuflössen,  dass man keine Süssigkeiten von fremden Männern nehmen soll und dann vertraut man einem fremden Mann mit Bart in komischen Klammotten aus dem Wald, der keine Weihnachtsfrau hat, der einen schwarz bemalten Typen dabei hat, der böse Kinder in den Jutesack steckt. Irgendwie gefährlich… 

Das ganze Jahr über treibt man Sport und achtet auf jedes Gramm, damit man sich die Kilos mit all diesen vielen Weihnachtsleckereien wieder anfuttern kann… und dann fängt man im Januar wieder von vorne an. Blöd, nicht?

Aber was war das eigentlich für ein Jahr! Da gab es zum Beispiel viele Opfer bei einem Erdbeben in Haiti und bei Facebook wurden Kerzen für die Leidtragenden angezündet. Ob das was gebracht hat? Wohl eher nicht… leider. Die Kraft von Facebook sollte man aber nicht unterschätzen, denn dank Facebook kamen die begehrten und vermissten Onion Rings von Zweifel wieder auf den Markt. Das freute uns doch sehr, doch man denkt sich dann trotzdem, wieso dass man nichts bewirken kann  bei wirklich wichtigen und ernsten Dingen.

Dann riefen wir: „Wer wohnt in ´ner Ananas ganz tief im Meer??? Dank BP niemand mehr!!!“ Die Ölpest  im Golf von Mexiko vor der US-Küste war im Gang und man schaute sich die Bilder der Katastrophe im Fernseher an und fragte sich ständig, warum da nicht schneller eine Lösung kommt!

Die Hitzewelle in Russland hatte viele Tote, vernichtete Wälder, Torfflächen und Dörfer zur Folge und in Pakistan kam die Flut und ich erinnere mich daran, dass die Spendenbüchse im Einkaufszentrum leer blieb. Nur wegen dem Namen Pakistan oder weil nicht Weihnachten war?

Dann gab es da noch den Vulkan Eyjafjallajökull , wobei ich mehr mit den Nachrichtensprechern Erbarmen hatte, die diesen Namen aussprechen mussten als mit den Leuten, die irgendwo festsassen.

Die erste Fussball-WM auf dem afrikanischen Kontinent fand statt… das nicht auszuhaltende Dröhnen der Vuvuzelas und die massiven Fehlentscheide der Schiedsrichter. Und die Hintergründe der Fussball-WM in Afrika wollen wir wirklich überhaupt nicht hören und sehen. Glaubt mir!

Das Rauchverbot kam und es wurde darüber diskutiert, ob Rentner zukünftig zu Stosszeiten überhaupt noch die öffentlichen Verkehrsmittel benutzen dürfen. Ich weiss nicht, aber wir können unser aller Leben auch sinnlos verkomplizieren. Irgendwann wird dann gewählt, wer zur welcher Uhrzeit auf die  Strasse darf und wir werden Alkohol auf der Strasse aus Tüten trinken, als wüsste man nicht, was da drin ist.

Dann denke ich auch an Diskussionen über Ausländer, die unseren Staat ausnützen und gleichzeitig daran, dass die UBS-Manager Millionen-Boni erhalten haben, während wiederum andere darum kämpfen, dass dieses Jahr an Weihnachten etwas Essbares auf den Tisch kommt oder ein Geschenk unter den Baum. Präsident Sarkozy kündigte die Ausschaffung von Fahrenden aus Frankreich an – und wir Schweizer nehmen das JA zur Ausschaffungsinitiative an und haben nun ein ganz spezielles Gesetz nur für Ausländer. Und noch schlimmer: Wir haben es in Erwägung gezogen, die Todesstrafe wieder einzuführen und Gott zu spielen.
 
Grosse Sorgen mache ich mir, wenn ich mir die Schweizer Jahreshitparade 2010 ansehe – zum Anhören fehlt mir der Mut. Ich habe Angst vor Ohrenkrebs.

Auch Sorgen sollte uns die grosse Macht des Internets machen und  ich denke da auch gleich an WikiLeaks und ob das mehr positive oder negative Konsequenzen haben wird.

In diesen Minuten, während ich das schreibe, denke ich an alle Kundendienststellen und Verkäufer, denen vor Weihnachten so richtig gedroht wird und die so richtig schön angeschissen werden von ihrer Kundschaft  und anschliessend frohe Festtage gewünscht wird. Und ich frage mich, was sich Nord- und Südkorea wohl zu Weihnachten schenken werden.

Und dann kommt die Frage auf, ob wir uns Weihnachten dieses Jahr auch wirklich verdient haben, ich hätte noch viel mehr und unglaublicheres schreiben können. Ich hoffe, dass wir mehr Verstand, weniger Grössenwahn, mehr Gefühl und Liebe dafür weniger Hass und Gewalt zu Weihnachten geschenkt bekommen. Wir haben es nötig! Frohe Festtage!


18. Dezember 2010

Swisscom Labs: Open Innovation leicht gemacht

[Trigami-Review]


Wer beim Titel gerade nur Bahnhof versteht, keine Angst. Am Ende des Beitrags wisst ihr hoffentlich, worum es bei  Swisscom Labs geht. Nun, die Seite des Telekommunikationsanbieters ist, einfach gesagt, eine Art Blog. So sieht sie auch aus, übersichtlich und eher schlicht gehalten. Dafür mit vielen Informationen gespickt. Ziel der Seite ist es, innovative Idee rund um die Swisscom einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen. Technik News, Beta Apps oder Produktetest, alles soll möglich sein auf Swisscom Labs. Die Seite ist entsprechend auf Interaktion eingestellt und möchte mit attraktiven Themen die Leserschaft ansprechen. Entsprechend bieten sich für die Besucher mehrere Möglicheiten aktiv am Geschehen teilzunehmen: 
  • Für Entwickler: Marketingplattform für eigene Apps, Möglichkeit Feedback zu Entwicklungen einzuholen, aktiver Austausch mit anderen Entwicklern (Startups, Studenten, Swisscom etc.).
  • Für User: Tech News und die neusten Trends erfahren, einen Blick hinter die Kulissen von Swisscom werfen, zu den Ersten gehören die ein neues Produkt testen, exklusive Vorabtests lesen, Austausch mit und Empfehlungen durch Community, bei der Produktentwicklung mitwirken können.
Anfang des Monats wurde zum Beispiel der sogenannte InnoAward verliehen, dabei hatten die User die Möglichkeit selber über den Gewinner mitzusbestimmen. Sieger wurde übrigens die die Arbeit von Fateh Schekeb und Christoph Studer mit dem Titel "VLSI Implementation of Soft-Input Soft-Output MMSE Parallel Interference Cancellation". Klar, man kann jetzt als allgemeiner Internetuser sagen, das sei zu viel Detailkram und nur etwas für Spezialisten. Ich sage Nein: Aktuell besteht zum Beispiel die Möglichkeit dem CEO der Swisscom, Carsten Schloter, über das Portal Fragen zu stellen. Durchaus eine Person, die mehr Leute als nur die Geeks interessieren dürfte. Ebenso erfährt man bei Swisscom Labs regelmässig, was sich in Sachen Smartphone-Apps so tut. Und in der heutigen Zeit, von Android und iPhone, dürfte sich so ziemlich jeder dafür interessieren. Okay, nicht jede/r... aber sicher viele. Ich persönlich finde es äussert kundenfreundlich von der Swisscom, dass man über Projekte im frühen Stadium informiert und den späteren Benutzern die Möglichkeit gibt, selber Einfluss auf eben diese Projekte zu nehmen. Stichwort Swisscom TV air!

Es versteht sich von selber, dass die Seite nicht nur in den drei Landessprachen sondern auch in Englisch verfügbar ist. Ebenso klar, kann man Swisscom Labs bei Facebook Swisscom Labs beobachten und hinzugfügen. Fazit: Wer gerne etwas früher über aktuelle Trends in Sachen Elektronik, moderne Medien und Mobiltelefonie informiert ist, der dürfte bei Swisscom Labs fündig und äusserst glücklich werden. 

AdventsBlogKalender 2010: Tag 18





Gastbeitrag heute von: Mona Hinnen



Weihnachten 2010 - Monah ganz Privat
 
 Gedicht zum Andenken an meine Mom 1.7.1958 - † 18.09.2005

Du bist nicht mehr da,
ich kann nichts mehr fragen.
Es ging alles so schnell
ich hab Angst zu versagen.

Ohne dich, fast ganz allein,
lebe in nun mein Leben.
Jeden Tag denk ich an dich,
Wie soll es jetzt weiter gehen?

Ich sehne mich zu der Zeit zurück,
als wir noch Mutter & Tochter waren,
Hätt ich noch einmal eine Chance mit dir,
was würd ich dich wohl alles fragen...

Ich weiss nur mein Herz hat eine grosse Lücke,
Warum musstest du nur so früh gehn?
Ich liebe dich unendlich fest
und hab Angst dich nie mehr wieder zu sehen....


** Ich wünsche euch allen wunderschöne und besinnliche Weihnachten **

17. Dezember 2010

AdventsBlogKalender 2010: Tag 17






Gastbeitrag heute von: aD!, Luzern



17. dezember

kein tag gleicht einem anderen. so ist der 17. dezember der 351. des jahres, zumindest wenn man nach dem gregorianischen kalender rechnet. es dauert dann jeweils noch 7 tage bis zum heiligen abend und 14 tage bis zum silvester.

an einem 17. dezember kamen persönlichkeiten, wie armin mueller-stahl, paul rodgers, mike mills und milla jovovich, zur welt. andere wiederum, wie kaspar hauser, francis beaufort, grover washington jr. oder harold rhodes, taten an diesem tag ihren letzten atemzug.

menschen kommen und gehen. kein tag gleicht einem anderen. kriege beginnen und frieden wird geschlossen. katastrophen und wunder geschehen. in bunter folge, ohne sichtbare zusammenhänge. chaos.

auf unserer erde leben zur zeit rund 7 milliarden menschen. allein zwischen 1960 und 1999, also in knapp 40 jahren, hat sich die weltbevölkerung von 3 auf 6 milliarden verdoppelt. während unser nachbarland deutschland in den letzten 10 jahren (1999 - 2009) um rund 200'000 bürger geschrumpft ist, hat die schweiz im gleichen zeitraum beinahe 600'000 bewohner dazugewonnen.

hast du gewusst, dass...
- das risiko zu sterben erst im rentenalter wieder gleich hoch ist, wie es zum zeitpunkt deiner geburt war?
- ich mit meinen 43 lebensjahren in haiti, angola oder mosambik die durchschnittliche lebenserwartung bereits überschritten hätte?
- mehr als die hälfte aller schweizer frauen, die in einem alter von 45 bis 64 jahren sterben, dem krebs zum opfer fallen?
- zwei drittel aller schweizer mindestens einmal im jahr ein konzert besuchen?

nehmen wir diesen 17. dezember zum anlass kurz innezuhalten und über sinn und unsinn unseres eigenen daseins nachzudenken. einen blick zurück zu werfen und ein auge in die zuunft zu richten.

mein persönliches highlight 2010 ist - natürlich, ist man geneigt zu sagen - musikalischer natur.

mein held des jahres heisst: gustav! genau. derjenige welcher mit seinem chor, einem teelöffel experimentierlust, zwei prisen kompromisslosigkeit und drei messerspitzen musikalität die fernsehsendung kampf der chöre zuerst aufgemischt und dann auch noch für sich entschieden hat. gut, sein fribourger charme hat sicher auch eine rolle gespielt.

ich habe euch eine youtube-playlist mit einigen der songs erstellt, die gustav und chor auf dem weg zum sieg beim kampf der chöre interpretiert haben. weil weihnachten nahe ist, darf last christmas natürlich nicht fehlen...



besonders gefreut hat mich dabei, dass ich bei meinem besuch in fribourg vor ein paar tagen genau in das dankeskonzert von gustav und chor geplatzt bin. wunderbar.

in diesem sinne: frohe weihnachten!

16. Dezember 2010

AdventsBlogKalender 2010: Tag 16


Gastbeitrag heute von: Gabriela Peng


Warum Asslinge am Weihnachtsabend sterben musste

Wir kannten uns aus dem Internet. Gleiche Interessen. Politisch, Sie verstehen. Ich erst 22 Jahre alt, er schon 33 Jahre. Wir waren beide für Humanität, Menschlichkeit. Wollen ein System, welches jedem Individuum das Recht auf Entfaltung innerhalb seines Rahmens ermöglichen soll. Sein Job beim TV war Teil seines Engagements – ja, er ist berühmt in unserer Stadt.

Unser erstes Dinner: Seine Augen blitzen mit ein bisschen Gold drinn. Seine Lippen glänzten rot und prall vom Fett des Lammfeisches. Er roch ein bisschen nach Zigaretten und Leder und gesunder Haut, das atmete ich ein, als ich meine Lippen, sie glänzten vom Lippenstift denn ich esse bei Dates nie Fleisch, ich liess meine Lippen über seinen zarten Hals fahren, wo die dichten Haare weich felen. Im Gang vom Restaurant.

Er prustet mir sanft ins Ohr. Unsere Hände kribbeln ineinander. Warm. Die Füsse: Eiskalt. Es macht weh, man muss es ignorieren. Weiterküssen. Unten, vor meiner Haustüre.

Es ist der 23. Dezember. Ein Tag vor Weihnachten. Seit Jahren fel das Thermomether nicht mehr so tief. Gott, Ladies and Gentlement: er gefällt mir! Wer würde nicht schmelzen? Es ist Minus 15 Grad draussen.

Ich lasse die schwere Haustüre hinter mir ins Schloss fallen. Allein. Bin happy. Wird er sich verlieben? Ich bin erotisch, sagen die Männer doch dem Schönheitsideal entsprech ich nicht. Zu rundlich, zu lautes Lachen, intelligent. Das macht mir Komplexe. Ich möchte es langsam angehen. Jede Minute geniessen mit ihm.

Eine halbe Stunde später läutet es an meiner Tür. Ich frage über den Lautsprecher, wer es ist. Er ist es. Der berühmte Mann. Ob er bei mir schlafen könne? Es sei ihm alles gestohlen worden, Portemonnaie, Schlüssel, Handy. Aber er hatte doch noch bezahlt, im Restaurant. Das Lammfet, den Wein. Fast 120Fr. Seine Stimme hört sich warm an, verführerisch. “Lass mich rein, lass deinen Ritter Blaubart rein. “Wann genau hast du deine Sachen verloren, Ritter Blaubard?” frage ich über den Lautsprecher, “Du hattest doch eben noch bezahlt“. “Tut das was zur Sache?” fragt er gereizt zurück. “Es ist eiskalt, ich bin von der Wohnung nach Hause gelaufen” “Ritter Blaubart, bist du betrunken? “ zirpe ich. Er hatte immerhin 5 Gläser Roten. “Es kann doch gar nicht sein, deine Wohnung ist doch viel weiter weg.” Ich lächle beim Sprechen.

Ich schliesse die Augen.

Seine Finger fahren meinem Mund entlang, er zieht ihn etwas nach unten. Zur Kehle. Drückt meine empfndliche Stelle. Er könnte mich jetzt erwürgen, jetzt, beide wissen es und schauen sich in die Augen. Er zieht mein T-Shirt aus. Es gefällt ihm, war er sieht. Schnauft, nimmt meine Brüste in den Mund. Die Hände gleiten weiter und schon sind sie in in meiner warmen Höhle. Er reisst meine alte Pyjamahose weg, ich bin nicht stolz auf diese violetten Biobaumwollhosen, also weg damit. Er reisst auch meine Spitzenutnerwäsche weg, die ich noch rasch anzog und achtung. Hoppla. Das geht mir zu schnell. Da bin ich nicht mehr dabei. Ich will nicht. Ich will nicht, doch er lässt sich nicht bremsen. “Come on, Baby” du fndest mich doch scharf. “Nein”, sage ich. “Nein, warte das geht mir zu schnell, wir haben uns ja erst heute”, ich schaue verführerisch in seine Augen. “Verstehst du Liebster?” Sein Griff wird fester, er ist sehr enttäuscht. “Ich mag dich wirklich” versuche ich ihn zu trösten. “Dann tue nicht so”. Ich möchte ihn nicht weg stossen, ich mag ihn ja! Mein Körper ist verkrampft. Meine Vagina ist trocken. Ich spüre seinen Penis in mir. Er keucht und stöhnt vor sich hin, schaut mich nicht mal an. Es tut mir weh. Es tut mir in der Seele weh, als Mensch weh. Ich fange an zu weinen. Denke mich weg. Er rüttelt meinen ganzen Körper hin und her. Es ist, als sei ich nichts wert. Als Mensch. Es ist das demütigenste, was ich je erlebt habe. Schmerz überfüllt mich. Ein schwacher Liebhaber dazu. Eine Null. Ich will nicht. Ich willl nicht so und nicht heute und nicht jetzt. Ich brülle: “Lass mich in Ruh, du Arsch!!” Vor Gericht deponiert. Der Fall.

Die Journalisten. Mein Privatleben, ins Zerrlicht gestellt. Wieviele Liebhaber hatte sie schon, diese junge Schlampe. Er? Wurde sie etwa bestochen? Eine Verschwörung vom amerikanischen Geheimdienst? War sie eifersüchtig? War sie schwanger? Warum wollte sie sich an ihm rächen? Hat sie einen Grund ihn anzuzeigen? Sie stand ja auf ihn. Es kann ja gar nicht sein, sie waren noch turtelnd beim Nachtessen. Lammfet und Wein, genau. Er ist halt älter, sagte ihr später, er wolle keine Beziehung, darum tat sie es. Sie schrieb ihm ja noch ein verliebtes SMS eine halbe Stunde. Es kann ja nicht sein. Sie tat es, warum tat sie es?

“Sie” wird zur Täterin. “Er” wird mein Opfer.

Er schnauft laut. Aus dem Lautsprecher.

“Ritter Blaubart, hör mich an.” “Mach schon” keucht er, “ich hab scheisse kalt hier”! Er weint fast. Jetzt erst merke ich, dass ich immer noch im vierten Stock vor meiner Türe stehe und er unten, in der Eiseskälte. Er wartet. Ich sage nein. Nein. Er rennt in die Nacht. Die eisblaue Vorweihnachtsnacht. Am 24. feiere ich mit meiner Familie. Denke an ihn. Am 25. auch. Sein Handy nimmt er nicht ab. Er meldete sich nie mehr. Dafür meldeten die Zeitungen am 27. Dezember: TV-Promi auf offener Strasse verfrohen. Niemand half ihm.