13. Dezember 2010

JRZ: Werde BloggerIn für einen Tag!

Auch in diesem Jahr beteiligt sich der Monsieur Fischer Blog - in der Woche mit der besten Musik auf  DRS3 - wieder aktiv an der JRZ-Aktion und ich hoffe, dass auch 2010 wieder ein paar Franken für den guten Zweck zusammenkommen. Mit eurer Mithilfe!

Die Idee: Werde BloggerIn für einen Tag

Sag der Welt und Deinen Mitmenschen was Du ihnen schon lange einmal sagen oder besser schreiben wolltest. Ich "versteigere" einen exklusiven Platz für eine/n GastbloggerIn in meinem Blog im Rahmen des alljährlichen - und längst ausgebuchten - AdventsBlogKalender! Nimm die Chance wahr und verfasse einen Text welcher dann von ein paar zehntausend Menschen gelesen wird. Falls du nicht selber texten möchtest, dann übernehme ich das für dich: gib mir einfach ein paar Stichworte, Personen oder einen Handlung und ich erfinde eine ganz persönliche Weihnachtsgeschichte für dich!

Die Aktion dauert bis am kommenden Freitag um 12 Uhr, dann erhält der oder die Höchstbietende den begehrten Textplatz im Blog und kann in die Tasten hauen. Release Deines Beitrags ist der 23. Dezember um 7 Uhr, also der Tag vor Heiligabend! Also, nutzt die Chance als Gastblogger in diesem Blog (bestens bekannt aus Print, Funk und TV *grins*) eine Geschichte zu veröffentlichen. Und bedenkt dabei: es geht um die Sache, also um den guten Zweck!


Das aktuelle Ergebnis der Aktion findet ihr jeweils hier. Eure Gebote bitte per Mail (monsieurfischer/at/gmail.com) an mich. Mehr Infos zum AdventsBlogKalender gibts in der folgenden FB-Gruppe: Facebook AdventsBlogKalender 2010

Und hier gehts zur Auktion bei ricardo!


12. Dezember 2010

AdventsBlogKalender 2010: Tag 12



Gastbeitrag heute von: Elektrohase, Bensheim




The fucking same procedure as every year

Die Weihnachtszeit. Die Zeit der Streitereien und Heuchlereien. Familien raffen sich zusammen um wenigstens einmal im Jahr gemeinsam Zeit mit den ungezogenen Kindern, den nervigen Eltern und den noch nervigeren Großeltern zu verbringen. Die Kinder verschwinden heimlich und beschäftigen sich lieber mit ihren Computern und surfen kichernd im Internet auf Erwachsenenseiten rum.

Aus meiner glücklichen Erfahrung heraus, dass ich die Ehre habe im Einzelhandel schuften zu dürfen, vermag ich gewiss von einigen weihnachtlich-romantischen Szenen, wie zum Beispiel folgender zu berichten.

Geschäfte bieten hochwertige Geschenkideen bis hin zum billigen Schrott, alles was das Weihnachtskitschherz begehrt. Kinder stehen vor den präsentierten Waren und kennen nur: "Ich will....!", so dass den Eltern nur die Möglichkeiten bleiben ihrem Kind entweder zu erzählen: "Wenn du brav bist, bringt dir das Christkind das vorbei" oder ihnen einfach mit einem schlichten "Nein!", zu begegnen, was oft dazu führt, dass die Blagen sich auf den Boden werfen, kreischen, heulen und noch mehr darauf bestehen genau DAS zu bekommen. Hier ist der Punkt in denen Eltern einfach mal lieber (wie immer, weil es keiner Umstände bedarf) auf Erziehung verzichten, ein Vermögen ausgeben und damit das eigene Balg ruhigstellen.

Kränze hängen an den Türen, um auch Unbeteiligte zum alljährlichen Wettstreit um die bunteste und aufwändigste Weihnachtsdeko herauszufordern und hineinzuziehen. In dem Drang des weihnachtlichen Fröhlichseins traut sich kein Mensch, zu sagen wie sehr ihm dieses romantische 'Alle Jahre wieder' mit Last Christmas auf die Eier(stöcke) geht und dass er am liebsten umherstreifen und allen Weihnachtskram zerschlagen würde.

Warum eigentlich verteilen wir Geschenke an unsere verhassten Nachbarn und Arbeitskollegen und wollen den größten und buntesten Weihnachtsbaum im Garten stehen haben? Ganz einfach. Damit der Kampf gewonnen ist. Richtig, 'der Kampf'. Weihnachten ist ein Kampf. Höher, schneller, weiter. Ein jeder will den anderen übertrumpfen.Wer nicht mithalten kann, wird übergangen und gehört nicht zur großen und herrlichen Weihnachtsgemeinde.

In diesem Sinne.

Hört bitte endlich auf die armen Verkäufer (ich könnte einer von ihnen sein) mit euren Familienangelegenheiten und Nachbarn (ich könnte einer von ihnen sein) mit eurer Weihnachtsmusik zu belästigen und erzieht eure, Kinder, Männer, Frauen und Großeltern gefälligst. 

Übrigens: Was möchte man überhaupt mit dieser Geschichte vom Weihnachtsmann bezwecken? Falls überhaupt noch ein Kind in der heutigen Zeit NICHT auf den Trichter gekommen ist, sollte man sich echt schämen, einer so unverdorbenen Seele etwas von einem bärtigen, dickbäuchigen Mann mit gerötetem Gesicht, der einen Mantel trägt und nachts die Kinder mit seinem großen Sack besucht, zu erzählen.

In Rage der Elektrohase

11. Dezember 2010

AdventsBlogKalender 2010: Tag 11




Gastbeitrag heute von: Raphaela Gysi, Nd'Gösgen


Gibt’s das Christkind noch?

Weihnachtstag vor einem Jahr. Familienweihnachten beim Göttibub. Der Götti fragte das  2 ½ -jährige Patenkind: „Kam das Christkind gestern Abend und hat Dir Geschenke gebracht?“ Der Dreikäsehoch: „ Nein Götti, schau doch, das habe ich von der Nonna und dem Nonno geschenkt bekommen, das von der Gotte.“ Die Eltern grinsten und schienen die Christkindfrage einfach zu überhören. Der Götti wollte von seiner Schwester, der Mutter des Jungen aber genauer wissen: „ Wir hatten doch das Christkind. Wo ist das geblieben?“ Die Mutter meinte: „ Ja wir haben ihm vom Christkind erzählt, aber irgendwie hat er es einfach nicht geglaubt.“ Aus der einfachen Frage entstand eine interessante Diskussion. Ich merkte, dass ich nicht mitreden kann, weil wir gar nie ein Christkind hatten als Kinder. Wie kann es sein, dass in einer Familie, das Christkind kommt  und in der   andern nicht? Eine konfessionelle Erklärung gibt es hier nicht. Die Familie des Göttis ist protestantisch, meine römisch-katholisch. 

Bei meiner Mutter brachte das Christkind zumindest den Baum und keines der Kinder durfte unter dem schweren Samtvorhang durchkriechen und dem Christkind beim Baumschmücken zuschauen. Aber irgendwann meinte Mutter als etwa 3-jährige das Christkind an der Türe läuten gehört zu haben. Dann dämmerte ihr, dass das Christkind das Schmücken gar nicht alleine könne und vor allem nicht gleichzeitig noch an der Türe klingeln könne. Zudem sei der Baum ja sowieso zu schwer für ein einzelnes Christkind. Mein Vater ist mit Christkind und ‚Befana‘ aufgewachsen. Und die brachte die Geschenke sowieso erst am 6. Januar. Aber was erzählten unsere Eltern uns? Ich erinnere mich, dass wir sogar jeweils mit durften, um den Baum in der Gärtnerei auszusuchen. Am Weihnachtsabend selbst, erzählten sie uns die Weihnachtsgeschichte mit dem Jesuskind, welches definitiv nicht identisch ist mit dem Christkind und erklärten uns schon früh, wieso es einen Baum mit Kerzen gibt. Und wir hatten eine wunderschöne, einfache Krippe mit Krippenfiguren aus Jute und Schafwolle. Wer uns was geschenkt hat, wussten wir auch immer. Neidisch auf die andern, weil bei uns kein Christkind kam? Nein. Es gab’s einfach nicht.

Ich werde dieses Jahr die Jute-Krippenfiguren aus der Schachtel im Keller holen, das habe ich mir geschworen. Und dem Göttibuben erzählt der Götti vielleicht die Weihnachtsgeschichte, vielleicht aber auch Babar et le Père Noёl zusammen mit den selbstgenähten Stoffelefanten Pom, Arthur und Celeste, die der Junge von der Nonna bekommen wird.

10. Dezember 2010

AdventsBlogKalender 2010: Tag 10



Gastbeitrag heute von: Doris alias Bluetime


Langsam wird es Weihnachten....

Weihnachten beginnt in uns selbst. Wenn wir uns darauf besinnen, was uns wirklich wichtig ist und wenn wir die Stille, den Frieden und die wohltuende Langsamkeit dieser Jahreszeit für uns entdecken.
Advent ist:
  • wenn ich einmal darüber nachdenke, wie ich soziale Projekte langfristig und nicht nur zu Weihnachten unterstützen kann.
  • wenn ich mich nicht nur über gute Geschäfte, sondern auch über eine Stunde Zeit für meine Lieben freuen kann.
  • wenn ich mir in Ruhe die Zutaten für selbstgemachte Bratäpfel zusammensuche und deren Duft mir ein Stück Kindheit zurück bringt.
  • wenn ich heute nicht wie sonst durch den Weihnachtsmarkt hetze, sondern in Ruhe dem Kinderchor zuhöre.
  • wenn ich nicht eilig Fastfood verschlinge, sondern mir den Luxus leiste, mein liebevoll zubereitetes Essen zu geniessen.
  • wenn ich auf elektrische Lichterketten verzichte und daheim echte Kerzen für wohlige Besinnlichkeit sorgen.
  • wenn ich mir die Zeit nehme und individuell von Hand geschriebene Weihnachtskartengrüsse an Menschen versende, die mir etwas bedeuten.
  • wenn ich auf Musikberieselung verzichte und in Ruhe auf die Stimmen der Natur höre.
  • wenn ich mich einmal selbst belohne und stolz bin auf das, was ich in meinem Leben bereits erreicht habe.wenn ich all den Lärm und den Trubel draussen lasse und in mir die Ruhe und Gelassenheit suche.
 
Ich wünsche Dir eine schöne Adventszeit!

9. Dezember 2010

AdventsBlogKalender 2010: Tag 9



Gastbeitrag heute von: Mirja OhneNamen


Weihnachten- ein urchristlicher Brauch. Doch wissen Katholiken und Protestanten da eigentlich genau, was sie denn feiern?

"Weihnachten entstand aus den Mithraskulten und symbolisierte die Geburt des unbesiegbaren Sonnengottes Mithras, die man zur Wintersonnenwende am 25. Dezember feierte. Aus Persien kommend, verbreitete sich dieser Männerkult ab 70nC durch römische Soldaten bis nach Rom, wo sich das spirituelle Zentrum auf dem Vatikanhügel befand. Im bezeugten Jahr 354nC wurde der Mithraskult in der christlichen Religion durch das Weihnachtsfest verdrängt, während Grundelemente und Rituale übernommen und zum Fest des Erlösers als Licht für die Welt, des unbesiegbaren Sonnengottes, wurden. Das Weihnachtsfest heutiger Zeit entstand also aus einem heidnischen Kult." (Quelle: www.scandala.de)

Und nun, meint ihr immer noch ihr feiert die Geburt Jesu? Das Datum ist willkürlich gesetzt und heidnisch. Die Christen folgen dem Mithraskult, nach wie vor. Wahrscheinlich ist die ganze Weihnachtsstimmung sowieso nur eine einzige Illusion. Wenn an Häusern hunderte von Lichtern aufblinken, wenn im Radio ständig „Last Christmas“ rauf und runter gespielt wird – dann weiß man, das Fest der Liebe rückt langsam näher. Ob ich dadurch nun wirklich in „Weihnachtsstimmung komme weiß ich nicht. Weihnachtsstimmung bedeutet für mich innere Ruhe und Freude. Dazu wirkt das Fest auf mich geradezu ab- artig, es wird gnadenlos übertrieben und ausgereizt.  Alle Jahre wieder glitzert, leuchtet und lamettert es in den Innenstädten, lamentiert wird auch jedes Jahr aufs neue die Sinnentleerung und Kommerzialisierung des Weihnachtsfestes.

Abartig heißt doch pervers, oder?

Perversion (von perversus: verkehrt, widersinnig) ist im allgemeinen Sprachgebrauch die abwertende Bezeichnung für verschiedene Formen abweichenden, von der Gesellschaft als störend empfundenen Sexualverhaltens. In der Psychologie bezieht sich der Begriff Perversion vor allem auf zwanghaftes Verhalten. (Eine Studie der Karlsruher Unternehmensberatung German Consulting Group unter 525 Arbeitnehmern ergab: 52 Prozent der Befragten nutzen die Weihnachtsfeier ihres Unternehmens gezielt für die Suche nach einem Abenteuer oder einem neuen Partner. Da werden sich Ochs und Eselin schon finden. Aber das nur nebenbei.) Weihnachtsrelevante Formen der Perversion im engeren Sinne sind Bestialität, Nekrophilie (erschlagene Fische, totes Geflügel), Sadismus („Das Fest vermiese ich dir.“ „Irgendwann drück ich ihm das Waffeleisen ins Gesicht.“), Masochismus (der jährliche Spruch: „Das ist das letzte Weihnachten, das ich mit diesem Tyrannen bzw. mit dieser prätentiösen Zicke verbringe!“) Fetischismus (Ich kaufe, also bin ich. Ware ist alles), Voyeurismus („Was haben die anderen gekriegt, wie feiern die denn?“) und Exhibitionismus („Seht mal, was wir alles schenken oder geschenkt bekommen haben!“)

Alles in allem einfach abartig. Und nicht mal Plätzchen naschen und schlemmen darf man ausgiebig an diesen drei Tagen ungesühnt, möchte man anschließend noch in die alten Hosen passen und von hohen Cholesterinwerten verschont bleiben…..pffft! Was solls. Her mit dem Zeug!