4. Dezember 2010

AdventsBlogKalender 2010: Tag 4



Gastbeitrag heute von: Goggi, Baden 


Kennt Ihr Frau Schulze? Ich auch nicht. Ich habe Sie für diese Geschichte erfunden. Frau Schulze arbeitet seit kurzem bei einer grossen Bank als Putzfrau. Sie hat seit 30 Jahren ein Konto bei der Bank und sie empfand es als bemerkenswerte Fügung des Schicksals, ausgerechnet hier eine Anstellung zu finden. Sie verzichtet sogar auf einen Teil ihres Lohnes und erscheint trotzdem jeden Tag voller Freude zur Arbeit. Na gut, mit ihrer eigenwilligen aber doch erfrischenden Art unterscheidet Sie sich von allen anderen Putzfrauen, die müssig den Waschlappen durch die Gänge schieben, kaum Freude im Leben besitzen und gerade so mal die nötige Anzahl Staubschichten entfernen, um die Daseinsberechtigung nicht ganz zu verlieren.

Ganz anders Frau Schulze. Frau Sculze strahlt vor Freude, setzt den Staubwedel elegant und schwungvoll an, grüsst jeden dem sie begegnet und hält einer ein Bankbüchlein der Konkurrenz in der Hand würde sie am liebsten mit einem Verkaufsgespräch loslegen. Ja, das ist Frau Schulze, begeistert von dem was sie macht, voller Freude und Engagement, manchmal nimmt sie sogar ihre kleine Tochter mit, die staunend durch die langen Gänge der Grossbank geht und dieses Erlebnis mit ihren „Gschpändli“ in der Schule teilt. Diese Freude gipfelte darin, dass Frau Schulze Oberputzmeisterin wurde, eine Art Botschafterin des Staubwedels, Herrin über alle Staubsauger dieser Bank.

Was Frau Schulze aber nicht wusste, ist dass Frau Bleiker, erfundene Putzfrau und Kollegin von Frau Schulze, die Putzweise der Amtsinhaberin des Glücks blöd fand. Statt von links nach rechts zu putzen, fand Frau Bleiker von rechts nach links politisch besser. Und überhaupt dieses doofe Lachen passt überhaupt nicht in den Einheitsbrei einer Grossbank und dass Frau Schulze unlängst einen spekulativen Investmentbänker als Schlappschwanz bezeichnete, nachdem dieser an einem Tag 5,7 Millionen verspekuliert hatte, fand Frau Bleiker ebenfalls blöd, auch wenn deswegen 20 Stellen gestrichen wurden.

Frau Bleiker hatte deshalb einen Plan und nahm ihrerseits die erfundene Tochter von Frau Müller, erfundene Cousine dritten Grades mit auf Putztour und beauftragte diese an die Innenseite der Damentoilette die von Frau Schulze gereinigt wird, mit einem Bleistift „Investbänker sind doof“ hinzuschreiben. Kurz darauf sollte Frau Huber, die erfundene Chefin von Frau Schulze, den Spruch von Frau Bleikers erfundener Tochter entdecken und Frau Schulze in ihr Büro zitieren, wo auch Frau Tanner, erfundene Grosskundin der Bank zugegen war und schon von Anfang an fand, Frau Zettel, erfundene Nachbarin von Frau Tanner schon vor langer Zeit gesagt habe, dass Frau Bleiker die viel bessere Putzkraft sei, was den ursprünglichen Reiz dieser weihnachtlich fröhlichen Geschichte jetzt vollends den Sinn und damit die Schlusspointe raubt, weil der Leser ob dieses letzten, viel zu langen und verschachtelten Satzes kopfschüttelnd monsieurfischers Blog verlässt und lieber den fröhlich tänzelnden Schneeflocken zuschaut, weil schliesslich gibt es wichtigere Dinge im Leben.

Aber wir haben Glück. Ist ja nur eine erfundene Geschichte.


3. Dezember 2010

AdventsBlogKalender 2010: Tag 3




Gastbeitrag heute von: Anna Kühn, Einbeck


Wieder ein Jahr vorbei und wieder erscheint es viel zu schnell vorbeigegangen zu sein. Es ist nicht gerade verwunderlich, das man jetzt schon fast wieder in die Nöte kommt, dem Geschenke-Kaufrausch zu verfallen. Wie jedes Jahr steigt die Panik in uns allen hoch. Wie jedes Jahr wird bis auf den letzten Drücker gekauft und gerödelt, was die Weihnachtszeit hergibt.


Und doch wünscht man sich im inneren eine Bilderbuch-Weihnachtszeit. Mit Backen, Lieder singen, Warme Farben und Kaminfeuer was knistert, wenn man Abends in Kuscheldecke davor hockt. In unserer heutigen Zeit ist dieses leider nicht mehr möglich. Man wird von den Medien fast schon dazu gezwungen ein "besinnliches" Weihnachtsfest feiern zu müssen , was jedoch vollgestopft mit allerlei Dingen ist. Anstatt sich einfach mal zusammen zu setzen. Mal wieder miteinander zu reden, in Ruhe und Vernunft und ohne Hektik. Das geht in dem ganzen Jahr oftmals unter.

Manchmal sollten wir einfach in uns gehen und uns über das erfreuen, was wir zu dem Zeitpunkt besitzen und kurzzeitig ein Time-Out einzulegen und neue Kräfte für das neue Jahr zu sammeln. Ich werde dieses Jahr die Weihnachtszeit besonders genießen, da meine Cousine zwischen den Feiertagen am 28. Dezember in London heiratet und ich mich sehr doll freue dort sein zu können. Versucht euch einfach irgendwas schönes hinaus zu picken und geht mit einem Lächeln in das neue Jahr hinein.

2. Dezember 2010

AdventsBlogKalender 2010: Tag 2



Gastbeitrag heute von: Susanne Schmidt, Berlin


Wenn der Nebel zäh wie altes Kaugummi in den Straßen steht

Es kommt eine Zeit da vergessen wir alle Sommertage und fast verlieren wir die Erinnerung und das Wissen um den Frühling. Dann droht uns die Dunkelheit, dicht und mächtig, zu verschlucken. Der kalte Regen fällt so nass und still und eine einsame Kälte kriecht unsere feuchten Strümpfe hoch und stinkt in den Bussen und Bahnen. Kein Blick aus strahlenden Augen, kein Lächeln über Sommersprossen. Da ist dann kein Blau und Grün, kein Gelb und Weiß und gar kein Rot, nirgends.
Unser gewohntes Jammern und Schimpfen verstummt im Grau.
Und wenn wir selbst unsere Angst nicht mehr wiederfinden nach dem Schlaf, wenn der Kaffee nicht mehr duftet am Morgen und der Tag nicht mehr lockt...
kommt wie von tausend Wünschen über Nacht die Vorweihnachtszeit, immer gerade noch rechtzeitig.
Wir Großstädter versammeln uns dann- dem uralten Instinkt folgend- um gedeckte Tische und schauen gemeinsam und verlangend in das Licht der vielen Kerzen. Das Feuer weckt zuverlässig unseren Widerstand.
Ein großes, langes Aufatmen öffnet die Türen und die Ohren und die Augen. Wir sammeln alles: Das Funkeln der geschmückten Fenster, die Freude der Weihnachtsmärkte, die Verheißung der Kaufhausmusik. Abends lachen wir über den drohenden Wetterbericht und erwarten aufmüpfig mit frisch geschliffenen Schlittschuhen und nagelneuen Wollmützen die große, lange Kälte.
Wir zählen die Tage und Geschenke. In den unendlichen Nächten trinken wir und singen sehr viel. Dann lieben wir, ernsthaft, heftig.
In den finsteren Fenstern leuchten und blinken und trösten stille Kerzen und elektrische Lichtervergnügen.
Der U-Bahnschaffner wartet extra auf den alten Mann, der sich, bierselig schwankend, nicht bedankt für die geschenkte Zeit.
Die kurzen, dunklen Tage stillen unsere Sehnsucht.
Und alles ist ganz dicht und laut und still im gleichen Ton. Und alle wissen wieder von der Sonne und der ersten Amsel im nächsten Jahr. 



1. Dezember 2010

AdventsBlogKalender 2010: Tag 1

"Alle Jahre wieder..", der erste Advent ist da und in unzähligen Kinderzimmern geht das Adventskalender-Törchen Nummer 1 auf - bestimmt gefüllt mit einer süsse Überraschung. Aber nicht nur die Kinder erfreuen sich ob der täglichen Überraschung, nein auch wir Erwachsenen haben durchaus noch unseren Spass am Öffnen der Türchen. Und am heutigen 1. Dezember startet darum auch in meinem Blog eine liebgewordenen Tradition, der virtuelle AdventsBlogkalender Edition 2010. 24 TeilnehmerInnen aus dem In- und Ausland, 24 Gastbeiträge, 24 Überraschungen - jeden Morgen ab 7 Uhr! Wer den AdventsBlogKalender übrigens bequem per Email abonnieren möchte, der kann das HIER tun.


Gastbeitrag heute von: Schwarzer Kafka alias Natalie

Zum Glück nicht nur Erinnerungen

Von den unzähligen Kerzen in meinem Wohnzimmer fällt Licht auf Bilder einer  vergangenen Zeit. Im Kerzenschein klopfen Gedanken leise und sanft an die Türen der Erinnerung. Ich geniesse diese ruhigen Momente, abseits der Hektik im Alltag, auf den Strassen und Geschäften und verschreibe mich ganz meinem inneren Blick in längst vergangene Adventszeiten. Die Bilder sind bedeutungsvoll und märchenhaft. Basteln, Wunschzettel, Geschichten über Liebe, Freude  und Hilfsbereitschaft, Adventskalender,  Guetzli backen. Ganz altmodisch, unoriginell, unspektakulär. An Weihnachten selbst dann ein grosser, schön geschmückter Weihnachtsbaum, Lieder, Geschichten hören und ja, natürlich auch Geschenke.

Diese Vorfreude ist heute so gut wie unverändert und somit kann ich diese meinem Mister auch ganz ohne gespielte Freude und aufgesetzter Besinnlichkeit weitergeben. In gleicher Weise soll er die Adventszeit und ebenso die Weihnachtsfeiern als bezaubernde, familiäre und ruhige Zeit des lieblichen Zusammenseins erleben.


Ohne Umschweife und glatt heraus: mir geht das ganze Lamentieren von wegen Konsum- und Überflussgesellschaft ein bisschen auf die Nerven. Zumindest in der Weihnachtszeit, womit man mir nun natürlich verständlicherweise Inkonsequenz und Unstetigkeit vorwerfen darf.  Jänu!

Die abgedroschene, leere Floskel, man solle doch seinen Liebsten und Freunden besser durchs Jahr hindurch etwas schenken, hört sich natürlich herzensgut und barmherzig an, nur siehts in der Realität wohl eine Prise anders aus. Bei mir klingelt im November der Postbote in der Regel alle zwei bis drei Tage und liefert ein von mir bestelltes Weihnachtsgeschenk ab. Ja, ich schenke noch immer und ja, ich tu dies gerne. An Weihnachten sollen sich meine Freunde und Liebsten über ein kleines Geschenk freuen. Ein Gegengeschenk , was für ein böses Wort, erwarte ich nicht. Man liebt ja auch nicht, um geliebt zu werden.

In dem Sinne wünsche ich euch absolut uncool eine wunderschöne und ruhige Adventszeit mit ganz viel Kerzenschein in eurem Wohnzimmer, aber vor allem auch in euren Herzen.

30. November 2010

Jennifer Aniston und andere Härtefälle

Ja, heute gibts ein gaaaanz belangloses Thema, eines fürs Gemüt und für die Augen. Für einmal ganz ohne politischen Hintergrund, lassen wir die Ausschaffungs-Initiative hinter und und schauen nach vorne. Und auch nichts über Fussball, denn das FC Aarau-Schiff gleicht nach der gestrigen erneuten Niederlage eh der Titanic und sinkt weiter, die WikileaksSache geht mir am Allerwertesten vorbei, Leslie Nielsen ist nicht mehr und ab morgen Mittwoch gibts hier im Blog sowieso den täglichen AdventsBlogKalender mit zahlreichen Gastautoren und es wird - zumindest teilweise - seeeehr besinnlich. Darum hauen wir heute noch einmal so richtig auf den Putz. Viel Haut, Tratsch und wenig Inhalte. Immerhin verkaufen sich dank diesem System zahlreiche Zeitschriften und Zeitungen seit Jahren, aber auch TV-Sendungen ("Supertalent", "Bause sucht Frau") locken mit wenig Hirnfutter Zuschauer vor die Flimmerkiste. A propos, das Magazin FHM gibts bald nicht mehr, es wird demnächst eingestellt. Wieder eine Plattform weniger wo sich die C-Promi-Frauen von ihrer Schokoladenseite zeigen können. Ob es jemand vermissen wird? Kaum. Mein letztes FHM-Heft liegt irgendwie anderthalb Jahre zurück, damals gabs die GNTM-Tessa in Hochglanz. 

Aber nun zu den wirklich unwichtigen Themen des Lebens. Ein paar Schlagzeilen von gestern gefällig? Und ich hab sie nicht selber erfunden, es gab sie wirklich so zu lesen. Alle beziehen sich auf die im Titel erwähnte US-amerikanische Schauspielerin:
  • Frisch verliebt? Jennifer Aniston mit mysteriösem Mann in der Sonne!
  • Aniston: Scharf wie Chilli am Strand
  • Brandheiss: Jennifers Po in Mexiko
  • Wer ist ihr heisser Urlaubsflirt?
Ja, so gehts wenn man prominent ist oder anders gesagt, so gehts wenn Frau der weltweit begehrteste Hollywood-Single ist. Seit ihrer Trennung von Brad Pitt sorgt Jennifer Aniston - vermutlich eher unbewusst - in regelmässigen Abständen für solche Schlagzeilen. Egal ob sie mit nem Kumpel irgendwo Essen geht oder einen Filmpartner knutscht. Die Aniston ist ein dankbares Opfer für die Journis, obwohl sie im Gegensatz zu anderen Sirenen kaum Skandale vorzuweisen hat. Aber das ist vermutlich der Reiz. 

Okay, ich gebs zu, ich find diese Frau tierisch sexy und ich mag sie auch als Schauspielerin - obwohl ihre Filme Hirn und Verstand eher selten fordern. Muss ja aber auch nicht immer. Aber für ihr Alter hat sie eine Hammerfigur, soll angeblich absolut beziehungsgestört sein und wirkt sie auf den Fotos häufig so wie das freundliche Mädchen von Nebenan. Mit der man(n) auch mal gerne zum Billard oder auf ein Bier gehen würde. Fazit: passt! Aber das hier soll keine Lobhudelei auf die Aniston werden, vielmehr will ich zum Ende des Jahres kurz den Promi-Singlemarkt abklappern, denn laut der Yellow Press sollen aktuell spektakuläre Damen auf der Suche sein. Darum nachfolgend meine Top 5 der Hollywood-Singles, die - wenn ich nicht selber vergeben wäre und sie vermutlich def. nicht an mir interessiert sind - durchaus ins Monsieur Fischersches Beuteschema passen würden. Durchaus ein Blogposting ohne tieferen Sinn - immerhin wurden die Zeitungen mit den doofen Aniston Schlagzeilen aber auch tausendfach verkauft. Und hey, "Vanity Fair" ist in diesen Tagen mit dem folgenden Titel am Start: "Top 5 Celebrity Cellulite Bodies"... da ist meine Liste direkt noch harmlos.

Platz 1: Jennifer Aniston

Platz 2: Abbie Cornish

Platz 3: Kate Hudson

Platz 4: Sandra Bullock

Platz 5: Lindsay Lohan

Klar, die Liste liesse sich endlos verlängern, bei all den On-/Off-Beziehungen verliert man aber schnell einmal den Überblick. Unlängst wurde Pink als Single vermeldet und nun ist sie schwanger. Aktuell ohne festen Partner sollen unter anderem die folgenden Damen sein: Halle Berry, Lady Gaga, Renée Zellweger, Jessica Simpson (die hatte ich mal im Interview und hab danach die Schlagzeile über sie gelesen: "Sie ist sexuelles Napalm" und dabei war die sowas von laaaaaaaaaangweilig... im Gespräch), Cameron Diaz. Für alle Leserinnen von Interesse: Laut Vanity Fair sollen auch George Clooney, Daniel Radcliff, Hugh Grant oder Owen Wilson wieder zu haben sein. 

Aber wieso faszinieren eigentlich bekannte Singles und füllen Tag für Tag die Klatschspalten? Zumindest wenn man selbst auf der Suche nach einer Partnerschaft ist, interessiert es viele Menschen, wie es den Hollywood Singles ergeht. Ist George Clooney wirklich noch allein? Die Promis kommen vielen Menschen durch ihren Single-Status (gefühlt) näher und sie erhalten einen erreichbareren Charakter. Teilweise kann man sich mit den Stars identifizieren, wenn man selbst solo ist. Und man kann sich zusätzlich damit trösten, dass es offensichtlich nicht mit dem Kontostand oder dem Aussehen zu tun haben kann, wenn man keinen Partner an seiner Seite hat.

In diesem Sinne, meine Damen und Herrn: Hallali, die Jagd ist eröffnet und ab morgen gibts hier den AdventsBlogKalender, Hände über die Decke 24 Tage lang!