Das vergangene Wochenende hätte so manches Thema mit sich gebracht, worüber es sich zu bloggen lohnt. Da war in Aarau die MAG, mit ihr die eine oder andere interessante Begegnung. Im TV gabs am Samstagabend nach langer Sommerpause mal wieder "Wetten dass...", der FC Aarau hat gegen Lausanne gespielt, das Wetter war herrlich, der Umzug naht... und so weiter. Aber zu "Wetten dass..." wurde alles geschrieben und meine Meinung zur grausamen Christine Neubauer einmal mehr bestätigt (und wer will schon wissen ob sie ein Höschen trägt oder nicht? Ich nicht, ausser ich möchte kotzen..), der FC Aarau hat einen 2 zu 0 Vorsprung verspielt, die MAG muss man erlebt haben und beim Lesen der Sonntagspresse bin ich sowieso auf das Thema überhaupt gestossen: Charlie Brown feiert seinen 60sten Geburtstag. Mit ihm zusammen natürlich auch Snoopy und die gesamte Peanuts-Belegschaft. Und ja, ich liebe diese Truppe!
Aber warum eigentlich "Peanuts"? Mit Erdnüssen haben Charlie Brown, seine manchmal etwas seltsamen Freunde und sein cooler Hund Snoopy - inkl. dem gelben Vogel Woodstock - doch nichts zu tun. Aber "Peanuts" sind im Amerikanischen eben auch die Kleinigkeiten – und als solche fingen Charlie Brown, seine Freunde und Snoopy an: als kleine, kurze Comicstrips in einer Zeitung. Mittlerweile sind sie zur Legende geworden und seit dem letzten Samstag, dem 2. Oktober, sechzig Jahre alt.
Charles Schulz, der Sohn eines Deutschen, war 27, als er Charlie Brown das Licht der Comicwelt erblicken liess. Charlie Brown hatte zu Beginn ein weisses T-Shirt und einen noch grösseren Kopf als heute. Bald wurde das T-Shirt gelb, bekam ein schwarzes Muster und Charlie einen kleineren, aber immer noch enormen und kugelrunden Kopf. Die Helden der Geschichten sind die Kinder, die allerdings wie Erwachsene agieren. Erwachsene selber kommen in den Comicstrips gar nicht erst vor, dafür einer der berühmtesten Hund der Welt und der heimliche Star, der im Oktober 1950 zwei Tage nach Charlie - also heute - auftauchte: Snoopy, der coole Beagle, der am liebsten auf dem Dach seiner Hundehütte liegt und von dort auch mal die Luftkämpfe des Ersten Weltkriegs nachträglich ausfechtet. Ja und ich gebs offen zu, bis heute tummeln sich im meinen Haushalt noch einige Sachen und Sächelchen auf denen Snoopy und Woodstock aufgedruckt sind. Als Kind war das aber noch viel schlimmer, da musste so viel wie möglich eine Snoopy Applikation drauf haben; so gesehen konnte ich erfolgreich therapiert werden... Aber nicht nur die Comics von Schulz verkaufen sich weltweit, auch die Filme und natürlich jede Menge dieser eben erwähnten Werbeartikel. Mit Charlie Brown könnte man eine ganze Wohnung einrichten, mit Snoopy sowieso.
Stars waren sie nicht nur auf der Erde: Als im Mai 1969 die Apollo 10 den Mond erkundete, hatte das Raumschiff das NASA-interne Rufzeichen "Charlie Brown", die Mondfähre hieß "Snoopy".
In der Welt des Charles M. Schulz gibt es natürlich auch noch andere Figuren. Etwa Schroeder, der so hingebungsvoll auf seinem Kinderklavier mit der Beethovenbüste spielt, dass er die Flirtereien von Lucy übersieht. Oder Marcie, die Peppermint Patty immer mit "Sir" anredet und Linus will von seiner Schmusedecke viel mehr wissen als von Charlies kleiner Schwester Sally.
Zusammengefasst alles liebenswerte, kleine Looser. Die "Peanuts" blieben wohl genau darum über Jahrzehnte hinweg ein Erfolg, auch wenn zuletzt nach Ansicht von Kritikern der Tiefgang fehlte. Ich seh das nicht so, und vorallem dürfte es auch einen Grund haben: Schulz zeichnete jeden Strip selbst. Am 14. September 1999 verkündete Schulz auf Februar 2000 hin das Ende seiner Tätigkeit. Nur wenige Monate später, am 12. Februar 2000, verstarb Schulz im Alter von 77 Jahren. Einen Tag später wurde der letzte seiner Comicstrips veröffentlicht. Am 13. Februar 2000 erschien ein Bild mit den "Peanuts"-Charakteren und ein paar vorbereiteten Abschiedszeilen von Schulz ("Lieber Freund"- siehe Bild oben). Dann war Schluss. Schulz verfügte testamentarisch, dass sein Werk von keinem anderen Zeichner weitergeführt werden darf.