25. April 2010

Mobil surfen mit dem FONIC Kostenschutz


FONIC? Da war doch was... Ja klar, FONIC - die TV-Werbung mit the Bruce "die Tasche muss lebendig sein" Darnell. Der grosse Telefonanbieter hat mit Darnell als Werbeträger für Aufsehen gesorgt und ist spätestens seit dieser Kampagne ein fester Begriff. Nun kommt FONIC mit einem weiteren interessanten Gadget auf den Markt, welches für alle die Leute interessant ist, welche gerne von unterwegs ins Internet gehen und ihre Mails abrufen: der FONIC-Surf Stick

Die Zeiten wo man den ganzen Tag lang im Büro und am Computer gearbeitet hat sind längst vorbei. Entweder hat man dank einem Home-Office verschiedene Standort, dank dem Laptop ist man mobil, trifft sich extern mit Kunden oder arbeitet im Zug. Nur nützt diese ganze Mobilität natürlich denkbar wenig, wenn man an den jeweiligen Orten keinen Zugriff aufs Internet hat. Oft kann man sich zwar irgendwo an einem öffentlichen Spot einloggen, aber das ist dann vielfach mit sehr hohen Kosten verbunden. Der FONIC-Surf Stick schafft da preiswerte Abhilfe. Der Surf Stick ist ein USB-Stick welcher auf einfasche Weise den Zugriff aufs Internet ermöglichst und das erst noch zu einem fairen Preis. Man surft nämlich mit dem Stick für gerade mal 2 Euro 50 pro Tag, inklusive einer Flatrate - also so viel und so lange im Netz wie man Lust hat. Und das erst noch unabhängig vom Standort. 

Die Tagesflatrate bezahlt der User vom 1. bis zum 10. Nutzungstag vom Kalendermonat. Ab dem 11. Tag im Monat surft der Kunde dann kostenfrei bis zum Monatsende. In meinen Augen ein sehr attraktives Angebot für Leute die gerne online und viel unterwegs sind. Zusammengefasst wird der ganze finanzielle Aspekt übrigens im sogenannten FONIC Kostenschutz, welcher garantiert dass man pro Monat nie mehr als maximal 25 Euro bezahlt. Sowohl für Neukunden als auch bestehende Kunden mit einer Tagesflatrate für mobiles Internet gilt der innovative Kostenschutz bei Erreichen der 25 EUR Grenze automatisch. Sie müssen nichts beantragen. Einfacher und fairer geht es nicht. Noch bis Ende dieser Woche lohnt es sich übrigens besonders, sich bei FONIC für einen Surf Stick anzumelden: bis zum 30. April kostet das Einsteigermodell einmal gerade mal 39 Euro 95. Es gibt keine Vertragsbindung, keine versteckten Kosten, keine Grundgebühr und keinen Mindestumsatz! Der Stick ist übrigens - wie man es von UBS-Sticks kennt - klein und mit einem Deckel sauber geschützt, sodass man ihn wirklich überall hin mitnehmen kann.

24. April 2010

Der Song zum Wochenende

Heute aus der Schweiz, ja genau. Player and Remady sind zwei eidgenössische Soundtüftler welche mit ihrem Song "No Superstar" seit einiger Zeit die Clubs aufmischen. Nun startet der Track auch international durch, auf dem französischen Musik-TV läuft er zum Beispiel in der Hot Rotation und auch Deutschland entdeckt die Tanznummer langsam. In meinen Augen hat er im Zuge von David Guetta und Co. duchaus das Zeugs zu einem verfrühten Sommerhit 2010. 

23. April 2010

Franck Ribéry in der Venusfalle

Dumm gelaufen, Franck. Da lässt er sich angeblich eine junge Frau aus Paris nach München einfliegen und vergnügt sich dann mit ihr, die Quittung dafür erhält er nicht nur in Form seiner Kreditkartenabrechnung, sondern jetzt auch gross angerichtet in den Medien. Nun, man kann ja über Bordelle und Prostituirte denken was man will, eines ist klar: das Bedürfnis scheint da zu sein. Wie sonst liesse sich das "älteste Gewerbe" erklären, ein Gewerbe welchem weder Kriege noch Wirtschaftskrisen bislang je etwas anhaben konnte. Da verwundert es auch nicht, dass Fussballstars dann mal die Dienste einer solchen Dame in Anspruch nehmen. Sind ja schliesslich auch nur Menschen und wie wir wissen zu 100 Prozent heterosexuell - im Gegensatz zu den Pfaffen. 

Da hat sich der Ribéry nun also diese Zahia bestellt und mit ihr gegen viel Geld eine lustige Nacht verlebt. Angeblich. Denn so ganz genau weiss man das ja noch nicht, was genau passiert ist. Jedenfalls hat diese (zu) junge Frau in dieser Nacht - ebenfalls angeblich - gut verdient, ohne viel dafür tun zu müssen. Neben Ribéry haben ebenso noch andere Nati-Kicker (Gouvou, Benzema) die Dienste von Zahia beansprucht, auch für gutes Geld. In den französischen Medien ist die Rede von einem möglichen Gehalt von bis zu 30'000 Euro, welches Zahia pro Monat gemacht haben soll. Ja, pro Monat! Nun, also. Videos und Fotos geben Hinweise darauf, dass die junge Frau nicht wirklich ein Kind von Traurigkeit gewesen ist, bis anhin. Ebenso hat sie die Kohle gerne entgegegengenommen und sich so ein gutes Leben arrangiert. Es steht für mich zudem ausser Frage, dass Sex mit Minderjährigen absolut gar nicht geht. Nur, und jetzt kommt mein Einwand. Wenn sich ein Mann für Geld bei einer Agentur eine Prostituierte bestellt, kann er dann nicht davon ausgehen, dass die Bordellbesitzer ihm eine Frau schicken, die eben nicht minderjährig ist? Falls sich jemand in der Branche auskennt, darf er mich ruhig eines Besseren belehren. Aber ich meinte, dass in der heutigen Zeit die Prostitution soweit als Beruf anerkannt sein sollte, dass es auch AHV, Versicherungen und so weiter geben muss. Und nein, ich rede nicht von Zwangsprostitution, die gehört eh verboten. Aber wenn sich eine junge Frau freiwillig für dieses Business entscheidet, dann sollte sie auch alle Rechte und Pflichten einer "normalen" Arbeitnehmerin haben. 

Und da gehört es dann auch dazu, dass dieser Job im Schutzalter nicht ausgeübt wird. Es geht hier nicht darum den Ribéry oder den Gouvou in Schutz zu nehmen. Sie haben eine Dienstleistung beansprucht, welche es nun halt mal gibt. Ob gut oder schlecht, das liegt nicht an mir das zu beurteilen, wer es braucht, der soll das tun. Punkt. Aber ich werde den Verdacht einfach nicht los, dass an der ganzen Geschichte etwas faul ist. Geht es nicht vielleicht um verschmähte Liebe oder um Geld das nicht geflossen ist? Steckt vielleicht sogar Olympique Lyon - Halbfinalgegner der Bayern - dahinter? Oder warum taucht diese junge Frau aus heiterem Himmel in den Medien auf, ohne davon zu profitieren? Immerhin liegt die Geschichte ja schon einige Zeit zurück, inzwischen ist sie volljährig und in Frankreich zu einem kleinen Sternchen geworden... Ich meine, sie wurde ja nicht vergewaltigt, dann sähe die Sachlage dann wieder ganz anders aus, null Toleranz in meinen Augen. Aber Zahia hat ihren - scheinbar selbst gewählten - Job erledigt, dafür Geld kassiert und "gut". Tja, vielleicht werden wir ja irgendeinmal erfahren, was oder wer hinter dieser Geschichte steckt und warum das alles nun an die Medien gekommen ist. Den Hut zieh ich vor Ribérys Frau, Wahiba. Sie erträgt die Affäre, zumindest nach aussen, mit einer stoischen Ruhe.

22. April 2010

B-Ekspress feiert 5 Jahr Jubiläum!

Christoph alias DJ No Sikiriki, B-Ekspress feiert am Samstag im KiFF mit einem rauschenden Fest das 5 Jahr Jubiläum. Ein Blick zurück: wie hat alles angefangen und wofür stehen die B-Ekspress Events?

Es war im Frühling 2005 als ich in meiner zweiten Heimat Kroatien war und mich in einem Musikladen durch die CD`s wühlte. Da entdeckte ich die Band Hladno Pivo, eine kroatische Punkrock Band. Diese Band geniesst da den Status, wie hier zu Lande, die Ärzte oder die Toten Hosen. Da ich mich im KiFF engagierte, hatte ich die Idee diese Band ins KiFF zu holen. Im gesamten Balkanraum tummeln sich sehr viele tolle Bands, da dachte ich sollte es möglich sein, einmal eine Band hier her zu holen. Ich konnte meinen damaligen Nachbarn Ivica Petrušić für diese Idee begeistern. Ebenso stiess Christian Kälin zu unserer Gruppe. Bei einer ersten Sitzung, tauchte dann Kristina Kekic auf und wir waren komplett. Das Projekt mit Hladno Pivo musste sich noch etwas gedulden. In der zwischen Zeit organisierten wir unsere kleinen Events, welche meist sehr spontan entstanden. Es brauchte dazu nicht viel. Musik, Grill und ein paar Freunde. Der B-Ekspress war geboren. Diese Zeit stärkte die Idee eine kroatische Kulturnacht zu organisieren mit Hladno Pivo als Hauptact. Schnell kam die Idee auf, dass wir den Gästen nicht nur die kroatische Kultur vorstellen möchten, sondern auch die der anderen Balkanländer. So startete der B-Ekspress mit Hladno Pivo, ging dann weiter nach Bosnien und holte den Superstar Edo Maajka, aus Serbien folgten ihm die Underground Electro Pioniere Darwood Dub. Dies alles ging sehr schnell und plötzlich fanden wir uns als einer der ersten Veranstalter wieder, welche in der Schweiz Musik aus Südosteuropa präsentierten. Unterdessen gehören wir zu den vier wichtigsten Labels in diesem Genre. Vor ca. vier Jahren erreichten die ersten Vorboten des Hypes um die „Balkan Beats“ die Schweiz. Wir reagierten darauf und holten vermehrt Grössen des Gypsy- Brass wie z.b. das Boban i Marko Markovic Orkestar in die Schweiz. Von da an wechselten sich traditionelle Gypsy Bands mit modernen andern Bands an den B-Ekspress Veranstaltungen ab. Heute blicken wir auf ein vielseitiges Programm zurück und können von uns behaupten, dass wir das Bewusstsein für diese Musikkultur in der Schweiz wesentlich mit geprägt haben.

Welches waren Deine persönlichen Highlights der vergangenen 5 Jahre?

Neben Bands wie Dubioza Kolektiv, La Cherga oder Dunkelbunt, sind es vor allem die Erlebnisse und die Geschichte um den B-Ekspress. So konnten wir zum Beispiel an der letzten Aarauer Kulturnacht im Herzen der Altstadt im Gossip zahlreiche Menschen mit unsere Musik begeistern oder machten mit einem Strassenkonzert der Schweizer Gypsy Brass Band Traktorkester auf uns aufmerksam. Eine Highlight ist aber auch, dass aus der ganzen Geschichte die Band Extrem Bosnian Blues Band um Ivica Petrušić entstand oder ich mich unterdessen als DJ durch die Schweizer Clubs tummle und mich nun sogar am diesjährigen Sziget Festival in Ungarn präsentieren kann.. Kurz gesagt, es ist die positive Resonanz welche uns erreicht, aber auch eine grosse Freundschaft welche in den Jahren unter uns entstand. Es ist eben eine kulturelle Aarauer Erfolgsgeschichte welche auch dank dem KiFF, in welchem wir unsere Homebase gefunden haben, möglich wurde.

Der Begriff "Balkanparties" sorgt in der Schweiz - im Gegensatz zB zu Deutschland, England oder Frankreich - immer noch teilweise für Vorurteile. Viele Partygänger stellen sich etwas Falsches darunter vor und halten sich entsprechend nicht dafür mal reinzuschauen. Was könnt ihr tun um eben zB falsche Eindrücke und Vorurteile abzubauen?

Unser Ziel war es, mit Hilfe von Kultur eine Brücke zwischen dem Balkan und der Schweiz zu schlagen, um zu zeigen, welche positiven und wohlwollenden Lebensgefühle in dieser Kultur stecken. Das Publikum und die bereits erwähnte Resonanz bestätigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Wir ergriffen jede Möglichkeit um diese Berührungsängste zu vermindern und hatte neben den Printmedien auch bei DRS3, Schweizer Fernsehen oder Kanal K die Möglichkeit dies zu tun. Dies ist unser Teil um Ängste und Vorurteile abzubauen , den wesentlichen Teil macht aber das Publikum selber, in dem es die Veranstaltungen besucht und danach Feedbacks komme wie : „Wow, wusste gar nicht, das hier so gefeiert wird“ oder „ Ihr habt mich dazu gebracht den Balkan zu bereisen“. Unser Publikum sehr durchmischt und es geht nicht um Nationalitäten, sondern um Inhalte. Ich kann jedem empfehlen eine B-Ekspress Veranstaltungen zu besuchen, gute Musik zu geniessen, das Tanzbein zu schwingen, an einem Gläschen Šljivovica nippen und die fröhliche und friedliche Stimmung zu erleben. Wir beißen nicht ;-) Apropos Vorurteile, in den letzten 5 Jahren erlebten wir an unseren Veranstaltungen keine einzige Schlägerei oder ähnliches.

Euer Logo ist ein Zementmischer. Warum eigentlich?

Ivica, Kristina und ich haben etwas gemeinsam. Wir alle haben Wurzeln in Kroatien bzw. Bosnien. Obwohl unsere Geschichten unterschiedlich sind, sind diese Wurzeln ein verbindender Teil dieser Freundschaft. In vielen Gesprächen, in den letzten fünf Jahren war die Sehnsucht, das Thema Identität oder das Gefühl des Dazwischen Seins, ein zentrales Thema und nicht zuletzt ein Aspekt weshalb der B-Ekspress bereits 5 Jahren besteht. Der Zementmischer ist Teil von Kristinas Abschlussarbeit zum Thema Identität. Er ist aber auch an vielen Orten in unserer Heimat an Straßenrändern, Hinterhöfen oder Gärten anzutreffen. Aus dem Blickwinkel des Dazwischen - Seins und der Erinnerungen daran ihn an verschiedenen Orten gesehen zu haben, ist er für uns das perfekte Label Logo.

Zu guter Letzt natürlich die Frage nach der großen Fete vom Samstag: was geht ab, was wird den Gasten im KiFF geboten?

Unser Team hat sich vergrößert, so arbeiten seit einem Jahr Lea Maissen und Evica Ivosevic mit und an den Vorbereitungen welche auflaufen auf Hochtouren laufen. Zahlreiche Bands und DJ`s haben uns Videobotschaften geschickt, welche es noch gilt zusammen zu schneiden, Plakate werden gehängt, die Abläufe geplant oder an der speziellen Deko gebasel. Dies alle machen wir einerseits um unser Schaffen zu Feiern und vor allem um dem Publikum eine vielseitige und lange Partynacht in B-Ekspress Manier zu bieten.Nach der Türöffnung um 20.30 wird Ivica Petrušić und Goran Smitran das Publikum mit bosnischem Blues - dem Sevdah – begrüssen und gleichzeitig mit bosnischem Witz durch den Abend führen. Passend zum Feiern und anstoßen – Živeli! - haben wir ein sehr populäreres Orkestar aus Frankreich geholt. Die acht Musiker des Živeli Orkestars haben keine Berührungsängste und mischen traditionellen Zigeuner-Balkan-Brass mit französischen Chansons, erfinden Neues, improvisieren – und all dies mit einer enormen Spielfreude. Dazu kommt das Gypsy Sound System, das ganz genau weiss, wo der G-Punkt der BalkanBeats Hörigen liegt. Mit über 500 internationalen Konzerten gehören die polnische DJane Olga und ihr schweizer Partner Dr. Schnaps aus Genf zu den weltweit besten Gypsy-Music-Djs. Zu ihrer sexy Ost-West-Mixtur aus Gypsy-Brass, Electro Ragga-Klezmer und indischem Drum 'n' Bass gehören auch live gesungene Gypsy-Tunes in der Sprache der Roma. Abgerundet wird die Geburtstagssause mit den B-Ekspress-Kult-Entertainern DJ Sikiriki & MC Extrem Bosnian und den DJ's unserer Veranstalter-Freunde der gesamten Deutschschweiz: DJ Mirk Oh (Balkanista, ZH), DJ Aleksander Rane, (Balkankaravan, BE), DJ Tsigaravano (BalkanBeatz, SG), DJ Edin (X-Tovka, BS). Richtig in Szene gesetzt wird die Party mit Visual von La Vue VJ Guille.

Christoph Vecko alias DJ No Sikiriki, in diesem Sinne, Vorurteile und Berührungsängste zu Hause lassen, die Tanzschuhe schnüren und mit uns feiern bis zum Morgengrauen. Tickets gibt’s im Vorverkauf bei Starticket und hier gibt’s noch mehr Infos www.Kiff.ch oder http://www.facebook.com/b-ekspress

21. April 2010

Filmklischees: Wer hustet, stirbt!

Das Kino ist ein Ort der bestellten Lügen. Nirgendwo anders finden sich so viele Menschen aus nur einem Grund zusammen - um betrogen zu werden. Werden sie es nicht, dann sind sie enttäuscht oder zumindest verwirrt. Sollten zum Beispiel Raumschiffe in einem Science-Fiction-Film nicht in einem krachenden Feuerball explodieren, fehlt ihnen etwas - obwohl das im Vakuum des Weltalls eher nicht vorkommen wird. Lichtschwerter müssen immer "Bzzzz" machen, jedem Schalldämpfer in einem Hollywood-Film entfährt dasselbe, unrealistische "Plopp". Faustschläge müssen spätestens seit Bud Spencer immer so klingen, als sei gerade jemand mit einem Knäckebrot im Mund ungebremst gegen eine Wand gelaufen. Und an allen Bomben muss natürlich eine rote Digitalanzeige angebracht sein, die millisekundengenau angibt, wie viel Zeit der Held hat, sie zu entschärfen auch wenn die Sekunden im Film dann zehn Minuten dauern.

Das alles ist gelernt, es wurde uns - dem Publikum - antrainiert. Mehr als hundert Jahre Filmgeschichte haben unzählige Klischees hervorgebracht. Es genügen bereits Kleinigkeiten: Wer im Film hustet, wird bald darauf sterben. Bei Katastrophenfilmen wird immer das linke Triebwerk eines Flugzeugs zuerst brennen und kommt einmal ein Tier ins Bild, wird es immer seinen typischen Laut ausstossen: Mäuse und Ratten fiepen, Katzen miauen und nie wird der Geier beim Western stumm bleiben. Ebenso ausgeschlossen dass ein Radiowecker den Helden in der Mitte eines beliebigen Songs weckt, sondern immer dann wenn der Moderator gerade "Guten Morgen, das wird ein wundervoller Tag in L.A.!" ruft.

Das alles muss so sein in einem Blockbuster. Weil es das Millionenpublikum angeblich sonerwartet. Deswegen müssen Teenager sterben, die sich in einem Horrorfilm alleine auf den Dachboden wagen, genau so wie jeder Polizist dem Tode geweiht ist, der nur noch eine Woche bis zur Rente hat. Und es geht gleich weiter mit Klischees: Hat James Bond einen nackten Oberkörper, wird er nie von einer Kugel getroffen werden, auf Toilette muss so ein Held auch niemals und keine seiner Filmpartnerinnen wird je mit verwuselten Haaren aufwachen. Stars müssen zu jedem Zeitpunkt Stars bleiben und nahezu unverwundbar sein. Und auch ihre Gegner müssen immer wieder dieselben Fehler machen. Das Filmklischee zwingt sie regelmässig dazu, dem Helden in einem Moment der Siegesgewissheit ihren genauen Plan zur Weltherrschaft zu verraten. Auch die Autos der Bösen müssen immer wieder dem Klischee zum Opfer fallen: Während der Wagen des Helden sich fünfmal überschlagen kann und immer noch nicht reif für den Schrottplatz wäre, ist der Wagen des Schurken der Explosion schon nahe, wenn den Motor nur anlässt. Und die goldenste aller Regeln: Sind die Gegner in der Übermacht und der Held ganz auf sich allein gestellt, dann dürfen sie ihn nur einer nach dem anderen angreifen: jeder nur einen Schlag bitte und das Knäckebrot-Geräusch nicht vergessen.

Das alles ist gut so für die Figuren in den Filmen und für die Zuschauer. Denn erst Klischees, die so stark sind, dass das Publikum sie für selbstverständlich erachtet, lassen die Helden so übermächtig erscheinen. Denn Klischees machen den Helden so viele Dinge kinderleicht: Sie laden den Heldenrevolver mit hundert Patronen auf, die ohne nachzuladen verballert werden dürfen. Sie sorgen dafür, dass die Kleidung jedes Wachmanns, den der Held gerade niedergeschlagen hat, ihm wie angegossen passt und er in stimmiger Verkleidung unerkannt das Geheimlabor des Obergauners infiltrieren kann. Klischees sind des Helden Freund und Helfer - denn nur dank ihrer Hilfe kann man erst aus einem Hubschrauber ins Meer springen, nur mit einer Haarklammer bewaffnet gegen Elitesoldaten kämpfen und dann immer noch so aussehen, als sei man auf dem Weg zur eigenen Hochzeit.

Eine Wohltat sind die Schablonen, nach denen Hollywood-Streifen funktionieren, nicht nur für das Publikum, sondern auch für Regisseure und Drehbuchschreiber. Die Zuschauer wissen, was sie erwartet und auf was sie sich einlassen und die Filmemacher nutzen die Erwartungen als Werkzeuge, um im Publikum punktgenau bestimmte Gefühle auszulösen: Spannung, Mitleid, Heiterkeit, Trauer, Herzrasen, Angst. Und längst funktionieren Klischees nicht mehr nur allein über den Inhalt. Die Zuschauer haben in all den Jahren Filmgeschichte sogar Kameraeinstellungen zu deuten gelernt. Niemand muss einem Kinogänger sagen, dass gleich irgendetwas Unerwartetes passieren wird, wenn die Kamera dem Helden nah von hinten folgt. Solche Sequenzen geben dem Publikum etwas zum Entschlüsseln und gleichzeitig - Grusel hin, Gefahr her - die Sicherheit, dass dem Helden nichts passieren kann und ihnen selbst auch nicht.

Vielleicht ist dieser Aspekt der Geborgenheit wichtiger, als man bei der Aufgeklärtheit des modernen Publikums denken könnte. Denn eines wird sich genau so wenig ändern wie die Tatsache, dass jeder Oberschurke noch einmal aufstehen wird, wenn der Held ihn für besiegt hält: Ein Kino wird immer ein dunkler Raum bleiben, angefüllt mit einander völlig fremden Menschen. Und sagt das Klischee nicht, dass an solchen Orten das Unheil lauert?

Quellen: SpOn/Imdb