9. März 2010

Hitler, Goebbels und der Pitt

Ja, der Christoph Waltz hat das Ding. Verdientermassen wurde er für seine Rolle als SS-Mann Hans Landa mit dem goldenen Männchen ausgezeichnet. Film gesehen? Wenn nicht, dann jetzt aber unbedingt ab in den Laden und die DVD kaufen. Der Streifen von Quentin Tarantino ist schlicht ein Meisterwerk, das man auch locker fünf Mal schauen kann und immer wieder neue Aspekte entdeckt. Da gibts einen kurzen Auftritt von Bela B. von den Ärzten oder unzählige Anspielungen auf andere Kultfilme. So zum Beispiel ein - wer hätte das gedacht - Originalzitat aus dem Schweigerschen Kassenhauer "KeinOhrHasen". Ebenso genial die Musik, besonders spannend fand ich die Einspielung von "Cat People" von David Bowie in der finalen Phase des Films. Oder gleich zu Beginn die Lobhudelei auf Ennio Morricone und den Klassiker "Spiel mir das Lied vom Tod". Für mich jedenfalls einer der besten Filme dich ich je gesehen habe und ich wette, es war nicht das letzte Mal. 


Noch ein Wort zu Brad Pitt. Ich mag den ja. Okay, er hat die falsche Frau, aber das ist sein Problem. Die Angelina Jolie geht - meine Meinung - so ganz und gar nicht. Dann lieber die Ex vom Brad, die Jennifer Aniston. Die find ich ja so wirklich heiss und witzig. Aber zurück zum Herr Pitt, er spielt seine Rolle des GI Basterds ja auch grossartig. Mal wieder eine typische Pitt-Rolle, eher wortkarg mit witziger Mimik. Unlängst hab ich "Burn after reading" mit ihm in der Hauptrolle gesehen, ein weiteres Meisterwerk der Coen-Brüder, die bei mir in der Regie-TopTen ja ganz weit oben rangieren. Da hat der Pitt den trotteligen Fitnesstrainer gespielt, verglichen mit dem Aldo Raine - Welten und das macht nen guten Schauspieler aus. Und wenn ich mir überlege dass der Typ Jahrgang 63 hat. Wow, ich hab ein Ziel! Überragt wurde Pitt natürlich vom neuen Oscar-Preisträger Christoph Waltz, ihm nimmt man die Rolle des fiesen Nazis in jeder Sekunde zu hundert Prozent ab. Auch am Schluss, als Hitler, Goebbels und Co. in Flammen aufgehen und Waltz bzw. Landa mal kurz zu den Amis rübermacht. Genial, grosses Kino! Schliesslich noch Mélanie Laurent: einfach nur wow! Ich hab sie schon aus ein paar französischen Filmen gekannt, in "Snowboarder" fiel sie mir als junges Mädchen positiv auf. Analog Marion Cotillard dürfte sie eine grosse Zukunft in Hollywood vor sich haben! 

Wer will da schon Avatar sehen? Ich jedenfalls nicht. Auch "Alice im Wunderland" - der ja in den USA noch erfolgreicher gestartet ist als der blaue Film - reizt mich nicht so wirklich. Derzeit auf meiner To-do-Liste in Sachen Kino: "Invictus", "The men who stare at goats" (lang lebe der Dude!), Shutter Island und "An Education". Und natürlich gibts noch den einen oder anderen französischen Film, aber da sind wir leider in Aarau nicht so wirklich verwöhnt mit. Neue Filme von Gainsbourg, Marceau, Boon oder Depardieu brauchen zum Teil fast ein Jahr bis sie in unserer Gegend landen, Filme von unbekannteren Schauspielern gibts erst gar nicht. Schade, aber dann gibts halt während den Marseille-Ferien noch einen Kinoabend. 

Heute ist nix mit Kino, heute gibts Fussball. Champions-League mit den Bayern gegen Florenz und es geht um die Zukunft von Franck Ribéry. Fliegen die Münchner raus, ist Scarface weg. Überhaupt, eine wahnsinnige Woche in Sachen Fussball. Heute CL, morgen spielt Aarau gegen GC, anschliessend noch einmal CL, Donnerstag spielt Marseille gegen Benfica und am Samstag das FCA-Heimspiel gegen den Z. Gut, alles schau ich beim besten Willen nicht. Aber auf den Samstag freu ich mich und - für einmal ganz der Optimist - ich glaube sogar an einen oder gar 3 Punkte gegen den FC Züri. Wenn nur die Minustemperaturen nicht wären, so mitten im Frühling.

8. März 2010

Von wegen Romantik, Paris macht krank!

Ich hatte in den letzten Tagen einen Auftrag, da musste ich was zum Thema Paris recherchieren. Dabei bin ich auf eine mehr oder minder lustige, aber auf jedenfall verblüffende, Story gestossen.  Als Marseillais hat man zu Paris ja grundsätzlich ein etwas gestörtes Verhältnis, aber dass Paris nun auch krank macht, das hat mich dann doch ein bisschen überrascht. Und für die Krankheit gibts sogar ganz offiziell einen Namen: das Paris Syndrom! Der  eben als "Paris-Syndrom" bezeichnete Kulturschock bringt pro Jahr hunderte Japaner ins Krankenhaus. 


Aufmerksam auf das Phänomen wurde ein japanische Psychiater, nachdem er vor einigen Jahren in Paris zu arbeiten begann. Jahr für Jahr entdeckte er Fälle von Landsleuten, die offenbar durch das Leben dort krank wurden. Dies beginnt regelmässig mit einem leichten Angstgefühl, das sich dann bis zu einer Art Verfolgungswahn steigert. Betroffene trauen sich nicht mehr auf die Strasse und schliessen sich in ihren Hotel-Zimmern oder Wohnungen ein. In Extremfällen besteht sogar Selbstmordgefahr. Über hundert Paris-Syndrome pro Jahr diagnostiziert zum Beispiel das Pariser Saint-Anne-Krankenhaus.

Bei der japanischen Botschaft in Paris werden jährlich  ebenfalls ein paar Dutzend gravierende Fälle registriert. In einem Viertel der Fälle muss die sofortige Rückkehr nach Japan veranlasst werden, um die Kranken zu heilen. In einigen Fällen kann die Genesung Monate dauern. Viele Japaner stellen sich das Pariser Leben als extrem aufregend und romantisch vor, Paris als Kunst-Hauptstadt, des strahlenden und glanzvollen Lebens. Die Realität ist dagegen nicht immer so einfach, vor allem wenn die Besucher kein Französisch sprechen. Was durch die Ignoranz der Pariser gegenüber Fremdsprachen durchaus gefördert wird, wer die Sprache nicht beherrscht steht schnell einmal im Offside. Dazu kommt viel Lärm, Hektik, Dreck und in den Banlieus häufig Zerstörung und Gewalt.

Betroffen sind vor allem junge Frauen. Beim Gang in Geschäfte und Restaurants sind sie ein Höchstmass an Freundlichkeit und Respekt gewohnt. Paris-Besucher erleben dagegen oft das Gegenteil: Gerade an touristischen Orten sind unfreundliche Kellner nicht selten, die Ausländer ohne Sprachkenntnisse ignorieren oder sichtbar ungeduldig warten, bis der fremdländische Gast seine Bestellung endlich zusammen hat. Es soll aber auch vorkommen, dass sich der Garcon über den Besucher aus Fernost und sein unverständliches Kauderwelsch auch noch lustig macht.

Doch allein aus dem Verhalten der Franzosen erklärt sich das Paris-Syndrom nicht. Der Schock hängt auch mit dem mitgebrachten Paris-Bild zusammen. Japanische Besucher glauben nur zu oft, dass sie in der Seine-Metropole die Romantik wiederfinden, die es in Filmen wie "Die fabelhafte Welt der Amélie" gibt. Hinzu kommt vorallem bei den Männern ein Bild Frankreichs auf sehr hohem Niveau rund um guten Wein, einer Feinschmecker-Küche, Cognac und Luxus-Boutiquen an der Champs Elysées. Die Kulisse stimmt zwar, die Menschen sind dann aber oft ganz anderes als erwartet.

Natürlich hat französische Tourismusverband das Problem erkannt und seine Mitglieder angewiesen, die rund 700'000 Paris-Besucher (pro Jahr!) speziell freundlich und zuvorkommend zu behandeln. Der Erfolg hält sich aber vorallem in den Touri-Fallen rund um Montmartre, Eiffelturm oder Pigalle im Rahmen. Darum hat auch die japanische Botschaft reagiert und einmal Erkrankten empfohlen, den Traum von Paris für immer zu begraben und nie wieder nach Frankreich zu kommen.

7. März 2010

Es reicht jetzt mit Schnee, nicht?

Sehr geehrte Frau Holle

Herzlichen Dank auch für diesen tollen Winter. Wir hatten wirklich viel Schnee und es war wunderbar. Aber jetzt reicht es doch langsam mit der weissen Pracht. Von mir aus könnte die Grillsaison auch heute schon starten, da dass aber vermutlich etwas viel verlangt ist, reicht es auch schon wenn Sie den geplanten Schnee von nächster Woche einfach ausfallen lassen. Immerhin haben Sie schon einen Kumpel von uns gekillt mit Ihren fiesen, eiskalten Flocken....

Mit freundlichen Grüssen

6. März 2010

Der Song zum Wochenende

Nun, viel dazu sagen kann ich nicht. Hab den Song unglängst einmal im französischen Radio gehört und fand ihn einfach nur spannend. Der Text ist ebenfalls durchaus interessant und das Video dazu ist gelungen und ja, er läuft und läuft und läuft auf meinem iPhone. Stromae mit seinem Hit "Alors on danse!". Viel Spass.... 

5. März 2010

Die gefährlichsten Tiere der Welt

Unlängst kam während einem Gespräch mal diese Frage auf: welches ist das gefährlichste Tier der Welt? Dass ein Krokodil ganz schön gefährlich sein kann, wissen schon Kinder. Auch mit Haien ist nicht unbedingt gut Kirschen essen. Aber mal ehrlich: Wie oft begegnet Frau oder Herr Schweizer im Alltag wirklich einem Hai, einem Löwen oder einer Tarantel? Bezieht man eine solche Wahrscheinlichkeitsrechnung mit ein, sieht die Liste der gefährlichsten Tiere plötzlich ganz anders aus.

Die Internetseite zehn.de hat eine Liste der zehn gefährlichsten Tiere der Welt erstellt, im Bezug auf Häufigkeit der Tiere und Rückmeldungen der Ärzte, bei denen entsprechende Verletzungen gemeldet werden. Und die Resultate dieser Erhebung sind durchaus überraschend! Auf den hinteren Plätzen ist übrigens ein zünftiges Gedränge, da tauchen - je nach Rechenart - Raubkatzen, Nilpferde und Ratten auf. Nun aber zu den Top Ten.


Platz 10, der Skorpion: Besuch von Skorpionen kann man jederzeit im Mittelmeerraum bekommen - und natürlich in allen anderen warmen Regionen der Erde. Nicht alle, aber einige Skorpione besitzen einen auch für Menschen gefährlichen Giftstachel. Skorpione sollte man niemals anfassen oder gar hochheben, sonst ist der Stich garantiert. Treten nach einem Stich Schmerzen am ganzen Körper, Übelkeit, Schwindel oder Atembeschwerden auf, sollte man sofort ein Krankenhaus aufsuchen.

Platz 9, der Bär: Echte Gefahr für Menschen geht von Grizzlies in den Rocky Mountains oder von Eisbären in der Arktis aus. Die Todesrate durch Bärenattacken ist relativ überschaubar. Wer trotzdem beim Wandern unvermittelt auf einen Bären trifft, kann eine Option gleich streichen: Weglaufen ist sinnlos, denn Bären können bis zu 48 km/h schnell werden. Greift Meister Petz an, sollte man sich zusammenrollen und den Kopf mit den Armen oder dem Rucksack schützen. Wer die Nerven dazu hat, kann versuchen, den Bären durch Schläge auf die Schnauze oder die Augen von seinem Vorhaben abzubringen.

Platz 8, das Pferd: Die Gefahr, die von Pferden ausgeht, besteht in der engen Verbundenheit zwischen Tier und Mensch. Ob Reiter, Pflegerin oder Züchter, wer täglich mit Pferden zu tun hat, riskiert Unfälle, die häufig schwere Verletzungen oder den Tod zur Folge haben. Pferde sind Fluchttiere und reagieren unkontrolliert, wenn sie Angst bekommen. Vorsicht ist geboten, wenn ein Pferd die Ohren anlegt oder den Kopf schüttelt: Die nächste Aktion könnte ein Huftritt oder ein kräftiger Biss sein.

Platz 7, der Büffel: Eine Herde friedlich grasender Büffel in Süd- und Ostafrika wirkt auf den ersten Blick wenig furchteinflößend, aber ein ausreichender Sicherheitsabstand zu ihnen ist Safari-Touristen dringend zu empfehlen. Ein wütender Büffel kann sehr schnell laufen und versucht, seinen Gegner mit den Hörnern aufzuspießen oder mit den Hufen niederzutrampeln. Beides sind tödliche Waffen. Wenn ein Büffel langsam auf Sie zukommt, sollten Sie das als ultimative Warnung vor einer Attacke interpretieren.

Platz 6, die Schlange: Am gefährlichsten ist dabei die Klapperschlange. Die meisten kennen sie nur aus Westernfilmen. Amerika-Reisende haben aber gute Chancen, eine der etwa 50 Klapperschlangenarten live zu erleben. Und wer sich von ihrem Rasseln nicht warnen lässt und sofort den Rückzug antritt, hat darüber hinaus eine 20-Prozent-Chance, ihren Biss nicht zu überleben. Pro Jahr werden weltweit fast eine halbe Million Menschen durch Schlangebisse verletzt!

Platz 5, der Elefant: Was, der? Nicht doch. Die grössten Landbewohner der Erde bringen bis zu 7,5 Tonnen auf die Waage und können dieses Gewicht auf bis zu 40 km/h beschleunigen - entsprechend zerstörerische Folgen kann eine Elefanten-Attacke haben. Jahr für Jahr sterben vorallem in Indien oder Pakistan Hunderte Menschen bei Konfrontationen mit Elefanten, Verletzungen bleiben aufgrund der 7 Tonnen Gewicht meist aus.

Platz 4, das Krokodil: Endlich mal ein Tier, das wohl jeder spontan in dieser Liste erwartet hat! Auf Krokodile und Alligatoren stösst man in allen tropischen Gegenden der Welt - in Flüssen, Seen und Sümpfen, manchmal auch im Meer. In Krokodil-Gebieten sollte man sich grundsätzlich vom Wasser fernhalten, da die Tiere meist perfekt getarnt auf Beute lauern. In australischen Zeitungen vergeht beinahe keine Woche, in welcher nicht Tote durch Krokodilattacken vermeldet werden.

Platz 3, die Qualle: Wer gerne nach Australien oder Südostasien reist, sollte beim Schwimmen oder Tauchen unbedingt auf Würfelquallen achtgeben. Die Seewespe etwa ist mit bis zu drei Meter langen, giftigen Tentakeln ausgestattet, die bei Berührung die Haut verletzen und Gift ausstossen, das zum Herzstillstand führen kann. Etwa 50 Menschen sterben Jahr für Jahr durch die Begegnung mit Würfelquallen. Die Dunkelziffer soll aber hoch sein, da es durch den Stich auch zu allergischen Reaktionen kommen kann, welche erst viel später zum Tod führen.

Platz 2, der Hund: Ja, unser liebstes Haustier. Aufgrund der Nähe gibts entsprechend viele Zwischenfälle mit Hunden, zudem sind Hundebisse meldepflichtig. Entsprechend taucht unser bester Freund in dieser Liste ganz weit oben auf. Immer wieder verlaufen Hundebisse - vorallem bei Kindern - zudem tödlich. Und wenn man sich überlegt, wievele Hund auf der Welt in Familien leben ist es ein leichtes eine entsprechende Hochrechnung anzustellen.

Platz 1, die Mücke: Kaum zu glauben, aber Mücken sind die gefährlichsten Tiere der Welt - und zwar ganz ohne Giftstachel wie andere Insekten. Wenn die Weibchen stechen, um Blut für die Eierproduktion zu saugen, können sie tödliche Krankheiten wie Malaria oder Gelbfieber übertragen. Speziell in armen Ländern mit unzureichender medizinischer Versorgung fordern Mückenstiche jedes Jahr Hunderttausende von Todesopfern!

Zum Schluss der Liste noch eine persönliche Bemerkung, ich möchte Platz 1 nämlich an ein anderes blutrünstiges Säugetier vergeben und zwar an den Mensch! Wir fahren Auto und verursachen tödliche Unfälle. Wir produzieren Gifte und töten damit Mitmenschen. Wir veranstalten Kriege, mit unzähligen Toten - allein im Zweiten Weltkrieg gab es über 50 Millionen Opfer! Da können alle Krokodile, Haifische, Bären oder Hunde noch tausend Mal zubeissen und sie kommen zusammen nicht an solche Zahlen heran. Im Gegensatz zu all diesen Tieren - welche oft vom Aussterben bedroht sind - vermehrt sich der Mensch aber ungeniert weiter. Darum am Sonntag: Ja zum Tieranwalt!