10. Dezember 2009

AdventsBlogKalender: Tag 10


Gastbeitrag heute von: Renato Mitra, ApfelBlog.ch,

Apple vs. Weihnachten

An Weihnachten hat man sich als Kind immer auf die Geschenke gefreut. Vielleicht tut man das auch heute noch, aber mit dem Alter verliert man die Vorfreude auf Weihnachten, weil die Sache mit den Geschenken ist nicht mehr das selbe! Abgesehen vom ganzen Einkaufsstress, spricht man sich auch schon mal mit dem Lebenspartner und den Eltern ab, was man sich zu welchem Betrag schenken will und so ist jede Überraschung verloren.

Früher haben wir Kinder fleissig mit einem Blatt-Papier, Buntstiften, einer Schere und einem Stapel Spielzeug-Katalogen einen bebilderten Wunschzettel an das Christkind gebastelt. Da hat man sich die wildesten Dinge gewünscht! Nichts war zu teuer oder zu gross um gewünscht zu werden! Manchmal sehe ich als Apple-Fan meine Verbundenheit zu Apple wie damals zum Weihnachtsmann. Meine Wünsche sind ohne Grenzen! Man wünscht sich ein Tablet Computer mit grossem Touchscreen und vielen tollen Funktionen und Möglichkeiten.

Apple hat die Eigenschaft keine Produktankündigungen zu machen, sondern gleich zu Präsentieren. „Gwundrige“ Journalisten wollen aber schon vorher heraus finden was Apple als nächstes den Konsumenten verkaufen will. Ähnlich wie bei den Kinder vor Weihnachten. Nicht wenige Kinder durchsuchen akribisch das Zimmer der Eltern um eventuell das „Päkli“ schon zu finden. Und wenn es eingepackt ist, dann wird eben das Paket vom aussen analysiert. Die Grösse verrät meistens schon eine Menge. Wenn man das Geschenk noch ein bisschen schüttelt, dann kann der Kreis der Geschenke noch mehr eingekreist werden. Genau so läuft es auch bei den Blogger und Journalisten in Sachen Apple-Produkten. Apple gibt nichts bekannt, also besucht man die möglichen Zulieferer und schaut sich da mal um...

Am Tag der Bescherung ist es dann wie bei einer der berühmten Apple Keynote mit Steve Jobs. Die Kinder sitzen vor dem Tannenbaum, bzw. der Bühne und warten bis der Weihnachtsmann, also Steve Jobs, die Geschenke verteilt oder präsentiert.

Ihr seht also, als Apple Fan hat man fast das ganze Jahr ein bisschen Weihnachten und vielleicht macht genau das den Hype um die Marke mit dem Apfel aus...

9. Dezember 2009

Jeder Rappen zählt - auch der von Dir!


Sonderschicht heute mit: Monsieur Fischer

Ab der kommenden Woche wird der Bundesplatz in Bern zum Zentrum der Aktion «Jeder Rappen zählt!». Ein Glasbox wird zum Sendestudio und zum Zentrum einer Kampagne, mit der innerhalb einer Woche möglichst viel Geld für die Bekämpfung der Malaria zusammengetrommelt werden soll. Und Monsieur Fischer hilft mit, angefixt durch meine geschätzte ehemalige Arbeitskollegin und jetzige DRS3-Morgenamsel Judith Wernli.

Die Kampagne "Jeder Rappen zählt!" soll, wie der Name sagt, möglichst viele Menschen zum Spenden bewegen. Damit dies gelingt, werden Auktionen durchgeführt, Musik-Stars geben sogenannte «Silent concerts»: Man kann sie in der Glasbox zwar sehen, aber zuhören kann nur, wer für die Kopfhörer eine Zwanzigernote spendet. Zuhörerinnen und Zuschauer, Passantinnen und Fans können sich aber auch an der Aktion beteiligen in dem sie für zehn Franken einen Musikwunsch aufgeben.

Vorbild für die Aktion «Jeder Rappen zählt!» ist eine entsprechende Kampagne in Holland gewesen. Vier Länder haben die Idee nun aufgegriffen. In der Schweiz beteiligen sich neben dem Fernsehen auch Radio DRS sowie die Glückskette an der Kampagne. Radio DRS 3 sendet während sechs Tagen rund um die Uhr aus der Glasbox, SF zwei ist während 18 Stunden täglich dabei.

Wer ebenfalls etwas spenden möchte und nicht nach Bern fahren kann nächste Woche, der soll sich mit mir in Verbindung setzen. Ebenfalls gibt es die Möglichkeit, Texte oder einen Platz im Blog "zu kaufen" - das Geld geht dann Ende der nächsten Woche ebenfalls an die Aktion "Jeder Rappen zählt". Wer also schon lange einmal hier im Blog etwas loswerden wollte, bitte sehr. Mail an mich. Wer gerne nen Blogtext von mir für seine Seite (wie hier zum Beispiel) hätte, bitte sehr. Mail an mich. Gegen eine kleine Spende für "Jeder Rappen zählt" ist so vieles möglich in diesen Tagen!

AdventsBlogKalender: Tag 9


Gastbeitrag heute von: Simon Künzler

Eine Büchse Würmer als Weihnachtsgeschenk?


Jedes Jahr das gleiche Problem: Was bitte schön soll man Leuten schenken, die schon alles haben. Alles, im Sinne von materiellen Dingen. Und das meist im Überfluss. Was wir in unserer zivilisierten Gesellschaft nicht mehr haben sind Zeit und Mitgefühl für andere. Drum ein paar Geschenk-Vorschläge der anderen Art.

Das ist mal eine gute Aktion: «Hilfe schenken» von HEKS hat originelle Geschenkideen für jedes Budget, mit denen Spenden (und Schenken) Spass macht. Bei der Auswahl der kreativen Geschenke wir auf «Hilfe zur Selbsthilfe» gesetzt. Alle Geschenke helfen Bedürftigen dabei, die Verbesserung ihrer Lebensumstände in die eigenen Hände zu nehmen. Also: eine Büchse Würmer für die Enkelkinder…, eine Zuchtsau für den Onkel und ein paar Backsteine für die allseits geliebte Schwiegermutter ;-).

Schöner Nebeneffekt: Jedes Geschenk kommt doppelt an. Bei den Liebsten in Form einer edel gestalteten Geschenkurkunde. Und bei bedürftigen Menschen in der ganzen Welt tatsächlich.
Mode schenken und Gutes tun. Wer es lieber etwas moderner hat, verschenkt trendige Mode vom Schweizerischen Social Fashion Mode Label «ifakara» . Im Sortiment stehen schöne T-Shirts und Pullover, stylische Sonnenbrillen, und neu Las PAEZ, die Trendschuhe aus Argentinien sowie coole Accessoires.

Der Clou dabei: Mit jedem Einkauf tut man also etwas Gutes, weil sinnvolle Projekte unterstützt werden. Denn: 5% des Gewinnes gehen an das Swissaid Tansania Selbsthilfe Projekt , sowie an das WWF ARPA Amazonas Programm .

Faircustomer.ch ist ein Internetmarktplatz rund um nachhaltige Produkte: Hier kann jeder Schönes, Kreatives und Individuelles aus fairem Handel, aus gemeinnützigen Werkstätten und von Schweizer Firmen, für die Nachhaltigkeit ein besonderer Schwerpunkt ist, kaufen und verkaufen. Der Vorteil für Kunden: Sie haben einen einheitlichen Warenkorb auch wenn sie bei verschiedenen Anbietern kaufen und bezahlen über Faircustomer.ch. Der Vorteil für Händler: Artikel können kostenlos eingestellt werden, lediglich bei einem erfolgreichen Verkauf erheben wir eine Provision. Hinter der Geschichte steht vor allem die liebenswerte Amei Poensgen. Sie ist eine der engagiertesten Persönlichkeiten im Schweizer Social Web und gehört hier deshalb erwähnt.

Die obige Auswahl zeigt, es gibt sie, die Alternativen. Natürlich sind sie interessant und attraktiv zugleich, weil Schenken übers Web einfach convenient ist. Schwieriger wird es, wenn wir der Liebsten oder dem Liebsten einfach Zeit schenken wollen, die man gerne gemeinsam verbringen will. Da können die doofen Gutscheine doch wieder ganz passend sein: Warum nicht einen ausgedehnten Spaziergang schenken, ein Besuch zu zweit in einem Thermalbad oder ein Spieleabend mit viel Zeit.

Wer hats erfunden?





8. Dezember 2009

AdventsBlogKalender: Tag 8


Gastbeitrag heute von: Lukas, Sportaktuell Blog


Warum meinen bloss manche, sie müssten ausgerechnet in der Adventszeit temporär zu besseren Menschen mutieren und vergeben? Glauben sie, sie könnten Versäumnisse des zu Ende gehenden Jahres kompensieren? Ein Irrtum, den man angesichts der zunehmenden Dunkelheit, die einen vermehrt auf sich selber zurück wirft, zu oft begeht. Wir haben unsere Mitte längstens verloren, und wessen Persönlichkeit in seiner inneren Verlorenheit im warmen Schein des Lichterglanz trotz vielfältiger Kälte zu schmelzen beginnt, tut sich nichts Gutes und schadet allen anderen.

Ein verbreiteter Fehler besteht in einer Nonchalence gegenüber Taten, die wir das Jahr über mit aller Deutlichkeit abqualifizieren. Besser: abqualifizieren sollten. Aber dazu braucht es ein gewisses Rückgrat. Eines der letzten Güter, die man auch in keiner Adventsaktion kaufen kann.
Wer aber dieses Rückgrat hat und aufsteht, wird in einer mehr und mehr in Watte gepackten Gesellschaft gern zurecht gewiesen. Ohne Argumente, aber mit einem diffusen Bauchgefühl. Dabei geht das verloren, was uns und unsere Zivilisation zu dem gemacht hat, was wir heute sind: Klarer Verstand und Solidarität mit der Gesellschaft, die wir selber sind. Speziell der eklatante Mangel an Verstand bringt es heute mit sich, dass wir den Kopf überall dort zur Seite drehen, wo sich hinschauen lohnen würde.

Dürfen die Messerstecher und die anderen Gewalttäter, die sich in der Aarauer Altstadt einen Kleinkrieg geliefert haben, mit der Restituierung des Schadens davon kommen? Natürlich nicht. Bloss: So natürlich kommt das offenbar vielen nicht mehr vor. Es werden Szenarien eines gesellschaftlichen Abstiegs der Täter geschildert. Von einer zweiten Chance wird laviert. Warum sollte uns dies kümmern? Es gibt nur einen gesellschaftlichen Abstieg: Wenn sich eine Gemeinschaft, die sich in einer zivilisierten Form konstituiert hat, diese Errungenschaft von Verbrechern abkaufen lässt.

Dass Verbrechen nicht immer nur Blutspuren auf der Strasse hinterlassen müssen, wissen vor allem diejenigen, die in religiöser Regelmässigkeit unlautere Machenschaften zum Beispiel im Finanzsektor anprangern. Dagegen ist nichts einzuwenden. Aber a propos religiös: Gerade die Frömmsten sind bekannt dafür, Wasser zu predigen und Wein zu saufen. Blutige Verbrecher und den Finanzplatz mit gutmenschlicher Überheblichkeit anzuprangern ist das eine. Selber Geld schwarz verdienen das andere. Und dann auch noch Angestellte schwarz bezahlen und um die Sozialversicherungsbeiträge prellen, ist eines der grössten Verbrechen an der Zivilgesellschaft, die Aushölung der Solidariät. Aber es ist eben viel einfacher, sich mit irgendwelchen Völkern in fernen Wüsten zu solidarisieren als mit der eigenen Gesellschaft. Offenbar gerade dann, wenn man im Schatten der Kirche wirtschaftet.