Das war ja mal ein Sonntag gestern. Das Wetter unterhalb der Nebelgrenze und die Folgen vom Samstagabend haben dafür gesorgt, dass man gerne und ohne schlechtes Gewissen im Bett oder zumindest zu Hause aufm Sofa geblieben ist. So passiert auch bei mir - und ein Blick ins Facebook hat mir bestätigt, dass ich nicht der Einzige war mit diesem Plan. Schliesslich waren auch ein paar tolle Sachen angekündtigt im TV, im Vordergrund stand dabei natürlich der Sport. Ok, bei den Skirennen hatten die Schweizerinnen und Schweizer an diesem Wochenende für einmal nichts zu melden. Aber schliesslich sollte für das Highlight auch nicht ein Skifahrer, sondern unser Tennis-As sorgen. Roger Federer stand im Australian Finale gegen Rafael Nadal und es war ein unglaublich umkämpftes Endspiel. Aus welchem unser Rodscher nach über 4 Stunden leider als Verlierer hervorging. Schade, ich hätte es ihm gegönnt, vorallem gegen Nadal. Die Reaktion von Federer bei der Siegerehrung dürfe wohl in so manchem Rückblick zum Ende des Jahres noch einmal zu sehen sein:
Ja, Männer dürfen auch mal weinen. Erst recht in solchen Situationen und erst recht, wenn sie vorher sowas von gekämpft haben. Auch wenn die Tränen vielleicht auch nur erste Symptome vom "Nadal-Trauma" sind. Nun, es ging nach dem Tennis weiter mit Fussball, da gabs Spiele aus Deutschland, England und Frankreich und ja, Marseille hat verloren. Niederlage Nummer 2 am TV Sonntag total. Da musste also die französische Handballnationalmannschaft in die Bresche springen und das tat sie auch. In einem begeisterten Finalspiel besiegten sie in der Höhle des Löwen Gastgeber Kroatien und wurden verdient Handball-Weltmeister. Félicitations!
Mit dem Gefühl eines Siegers dann das Abendprogramm, wo natürlich die Super Bowl im Mittelpunkt stand. Um es vorwegzunehmen, da haben auch die Richtigen gewonnen und die Kombiwette mit Steelers, Nadal und les Bleus ging auf. Trotzdem gabs am Abend dann den richtigen Frust, live nach Hause geliefert von SF1. Als grosser Musikfan wollte ich mir natürlich die neuen Kandidaten der Musicstar-Staffel anschauen. Was es aber zu sehen oder vielmehr zu hören gab, enttäuschte mich extrem. Das sollen die besten 12 Sängerinnen und Sänger aus der ganzen Schweiz sein? Dann gute Nacht Abendland. Eine Ansammlung von mittelmässigen Karaoke-Sternchen aufgegabelt in einer Land-Disco, in etwa so lässt sich mein erster Eindruck zusammenfassen. Dazu dann noch die Tatsache, dass in der Jury mit Fabienne Heyne eine Frau sitzt, deren einziges Ziel es ist, ihr Openair zu promoten. Ahnung von Musik? Fehlanzeige. Da ist mir der Gölä noch lieber, immerhin macht der kein Geheimnis daraus dass er auf dem Bauch heraus entscheidet und entsprechende Noten vergibt.
Alles in allem hab ich dann irgendwann mal weggezappt, auf EinsFestival gab es alte Folgen von "Nonstop Nonsens" mit Didi. Diese Sendungen sind immerhin als Comedy gedacht und geraten nicht unfreiwillig in diese Schiene, wie es Musicstar getan hat. Falls ich mich übrigens trotzdem auf ne Art Favoriten festlegen sollte... Hmmm.... Gioia ist mit ihren 16 Jahren stimmlich recht weit, Katharina und Florina haben ne lässige Ausstrahlung und Raquel ne ganz tolle Stimme. Aber sonst? Komplette Fehlanzeige, vorallem die männlichen Vertreter. Aber eben, man muss das ja nicht schauen und dank DRS3 und Blick wird man ja auch als Aussenstehender bestens auf dem Laufenden gehalten über ausgeschiedene Kandidatinnen und Kandidaten. Und heute bleibt der Fernseher aus.