... ich liebe Deutscheland, ich liebe Deutscheland. Dieser Kulthit von Stephan Raab kam mir gestern Abend spontan in den Sinn, als ich das Spiel der deutschen Handballnationalmannschaft bei der WM in Kroatien gegen Norwegen geschaut habe. Ja, ich gebs zu, ich habe mich dabei entdeckt, wie ich den Deutschen die Daumen gedrückt und in den Schlusssekunden mitgelitten habe. Und das als Schweizer. Denn im allgemeinen gelten wir Eidgenossen ja eher als schwierig im Umgang mit unseren nördlichen Nachbarn. Das war ja hier im Blog während der Fussball-EM schon mal Thema, ich tu dieses Getue der Schweizer eigentlich immer mit schlichtem Neid ab. Denn wir schauen schon häufiger etwas eifersüchtig zu unserem "grossen Bruder" hoch.
Nun, ich hab kein Problem mit Deutschland. Im Gegenteil sogar. Habe ein paar gute Menschen aus D kennengelernt, viele schöne Tage und Stunden da verbracht, höre viel deutsche Musik, lese deutsche Presse, schaue deutsches Fernsehen, liebe die Bundesliga und mag Currywürste! Als Kind hatte ich sogar ein Shirt der deutschen Fussball-Nationalelf. Für die Geschichtsbücher: das waren die Zeiten von Breitner, Littbarski, Toni Schumacher und Co. Seit der EM hab ich wieder so ein Shirt (wenn es "meine" Franzosen ja nicht ins Final geschafft haben) und gestern hätte ichs vor der Flimmerkiste fast noch angezogen. Die Handballer - die Schweizer sind ja mal wieder nicht dabei - haben sich toll in dieses Turnier gespielt und trotz vielen Verletzten gezeigt, was mit Willen und Kampf möglich ist. Von diesen Tugenden könnnte sich so manche Sportmannschaft eine Scheibe abschneiden. Nun, die Partie lgegen Norwegen lief nicht so wirlich für das Team von Michael "Mimi" Kraus, Pascal "Pommes" Hens und Heiner "Schnauzer" Brand. Die Entscheidung fiel in den Schlusssekunden.
Und leider haben nicht die Spieler die Partie entschieden, sondern die Schiedsrichter aus Slowenien. Mit unqualifzierten Entscheidungen wurde den Deutschen die Chance zum Siegtreffer verwehrt, ob sich das Team nun für die Halbfinals qualifiziert stellt sich im letzten Spiel am Mittwoch heraus. Das war zu viel für den Bundestrainer, Heiner Brand. Im Stile von Rumpelstilzchen rannte er zum Schiri-Duo - welches laut Handballexperte Markus Bauer während der EM in Kroatien öfters in Bars beim Saufen als auf dem Spielfeld anzutreffen ist - und liess seinem Frust freien Lauf. Aber schaut doch selber und ich wette, dieser Film - norwegisches TV übrigens - taucht in den Bildern des Jahres dann wieder auf.
Ach ja, falls es im Halbfinal oder gar im Finale zum Gipfeltreffen gegen die Franzosen kommen sollte, würde mein Sportherz wohl auf eine harte Probe gestellt. Schliesslich hab ich les Bleus schon ein paar Mal live gesehen und Jackson Richardson (ehemals Vitrolles/Marseille und Grosswallstadt) war lange mein Lieblingsspieler.