17. November 2008

Einfach nur dumme Kinder

Nein, ich schreibe hier und heute nicht über die Raser. Die sind zwar auch dumm, aber über die wurde schon genug geschrieben und da nützt auch schreiben nichts, sondern nur - und da geb ich gewissen von mir nicht unbedingt geliebten Parteien für einmal recht - nur knallharte Strafen! Aber eben, so mutig ist man dann in der Schweiz schlussendlich doch nicht und so werden wir uns auch in den nächsten Jahren noch mit dem genau gleichen Problem herumschlagen.

Nun, irgendwie geht mein heutiges Thema aber auch in eine ganz ähliche Richtung. Zumindest spielen Anstand und Intelligenz eine tragende Rolle. Unlängst wurde bei uns Geburi gefeiert, gestern wollte ein guter Freund noch ein kleines Präsent vorbeibringen. Bis dahin alles ein ganz normales Vorgang. Leider haben wir uns alle verpasst und er hat das Geschenk - ein tolles Buch übrigens - gut gemeint kurz vor meine Haustüre gelegt. Es vergingen keine 10 Minuten und wir waren auch da und wollten das Geschenk hinein nehmen. Bloss, wo war das Ding? Kurzes SMS um nachzufragen, ob er es denn wirklich hingelegt habe und vorallem wohin. Antwort: Auf die Treppe vor deiner Haustüre. Müsste also gut sichtbar sein. Fehlanzeige!

Mir war recht schnell klar, das Geschenk hat jemand mitgenommen. Wie gesagt, es war Sonntagnachmittag, schlechtes Nebelwetter, kalt und das Päckli lag noch keine 10 Minuten da vor der Türe. Und trotzdem hatte jemand die Frechheit, es einfach mitgehen zu lassen. Nun, mir war relativ schnell klar, wer es genommmen hat. Bei mir in der Umgebung treffen sich regelmässig Jugendliche zum Kiffen. Die Tat jetzt an ihrem Migrationshintergrund aufzuhängen wäre zu einfach. Vorallem weil es bei der Gruppe auch Schweizer dabei hat. Trotzdem fällt diese Gruppe hier in der Altstadt auf. Mein Fahrrad fliegt in regelmässigen Abständen durch die Gegend, es wurden Wände versprayt, Mülleimer sind für diese Jungs ein Fremdwort, Leute aus dem Altersheim werden regelmässig dumm angepöbelt und mit Dosen beschmissen und in der Nacht musste in unserer Gasse auch schon mal die Ambulanz kommen und einen Mann mitnehmen, der von der "Gang" abgeschlagen wurde.

Da ich weiss, wo sich diese Halbstarken treffen hab ich meinem Kumpel gesagt, dass ich jede Wette eingehen würde, dass das Buch da irgendwo rumliegen würde. Ausgepackt und weggeworfen, weil was wollen die Typen mit Büchern? Er - noch sozialer eingestellt als ich - wollte mir das irgendwie nicht so recht glauben. So hat er sich sein Velo geschnappt und ist zu dem Treffpunkt - einem Park - gefahren. Auf einmal stand er fluchend vor meiner Türe. Das Buch lag, wie prophezeit, in dem Park. Ausgepackt aus dem schönen Papier und achtlos weggeschmissen. Zum Glück war es gestern trocken, so konnte das Geschenk nur mit einigen Dellen doch noch übergeben werden. Und es wird übrigens bereits mächtig gelesen.

Ein Schlusskommentar zu dieser Geschichte? Nö, warum auch. Jeder kann sich ja etwa denken, welchen Beigeschmack diese Geschichte bei uns hinterlässt. Und da ich bezweilfe dass die Stadtpolizei Aarau oder noch besser ein Streetworker dies hier mitliest, gehe ich auch nicht davon aus, dass diese kleinen Gangster ihr rücksichtsloses Handeln demnächst mal ändern werden. Womit wir dann wohl wieder bei den Rasern wären...

16. November 2008

Der Song zum Wochenende

Erklärt sich glaub von selber... "Schöne" Sonntig allersiits und morgen ist ja auch schon wieder Montag.

13. November 2008

«La nuit française» in Aarau

Fronkreisch zu Besuch im KiFF Aarau. Wer denkt bei Pastisgeschmack, dem Erklingen von stimmigen Chansons und dem Genuss von landestypischen Leckereien nicht automatisch an seine letzten Vacances? Für einmal ist Frankreich ganz nah. Das KiFF macht es möglich und einem Ferienabend mitten in Aarau steht nichts mehr im Weg...

Angefangen mit einem erfrischenden Apéro im gemütlichen Bistro, gefolgt von einem feinen, originellen Dreigang-Menü. Dazu musikalische Klänge der Extraklasse: Zu Gast sind an diesem Abend Rappel, Lokalmatatoren mit mediterranem Flair. Mit La Ruda steht danach eine der einflussreichsten SKA-Bands Frankreichs auf der Bühne, die 8 Männer aus Saumur überraschen mit einem Akustik-Set! Für eine typisch französische Ambiance sorgen zudem Les Copains, sowie Gesch et les Otakus welche inzwischen definitiv mehr als ein Insidertipp sind. Abgerundet wird die französische Partynacht Filmen aus der Grande Nation und mit Tunes, aufgelegt von frankophon infizierten DJs.

Wichtig, für das Dîner muss man sich im Vorfeld einen Platz reservieren. Mehr Infos unter hier. A bientôt!



LA RUDA (FR)
LES COPAINS (CH), RAPPEL (CH)
GESCH & LES OTAKUS (FR)
Konzert/Party/Musiques/Dîner/Ambiance/Cinéma | Stil: Chansons, Ska
Eintritt: 27.- / Member/Legi: 22.-

12. November 2008

Box-Zirkus macht in Zürich Halt

Die NZZ schreibt heute: "Holyfield vs. Walujew: Auf die Schweizer Box-Fans wartet am 20. Dezember ein besonderer Leckerbissen."

Als bekennender Boxfan würde ich zwar von einem Spektakel reden, aber irgendwie will mir das Wort "Zirkus" auch nicht ganz aus dem Kopf. Schliesslich darf man bei dieser Begegnung nicht vergessen, dass Evander Holyfield inzwischen auch schon 46 Jahre alt ist und ihm mit Nikolai Walujew ein Boxer gegenüber steht, der nicht gerade als grosser Techniker gilt.

Trotzallem geht es in Zürich am 20. Dezember um die WM. WBA-Schwergewichts-Champion Nikolai Walujew verteidigt im Zürcher Hallenstadion nämlich seinen Titel gegen den früheren Champ Evander Holyfield. Der 46-jährige Holyfield steigt erstmals seit 14 Monaten wieder in den Ring. Damals war er Walujews Landsmann und WBO-Weltmeister Sultan Ibragimow nach Punkten unterlegen.

Klar ist, es wird ein Spektakel geben in Zürich. Wie immer wenn die grosse Boxwelt von Don King zu Besuch ist in der Schweiz und das ist ja selten genug der Fall. Wobei Walujew ja schon einmal in der Schweiz angetreten ist. Im Januar 2007 hatte der russische 2,13-m-Riese seinen Titel gegen Jameel McCline erfolgreich verteidigt. Der Herausforderer aus den USA wurde am Ende der dritten Runde durch eine Knieblessur zur Aufgabe gezwungen.

Laut der NZZ hat der Schweizer Philippe Huber den Kampf Walujew - Holyfield eingefäldet. Der Schweizer Sportrechte-Vermarkter hatte schon den Fight Walujew - McCline organisiert und vor 2 Jahren dafür gesorgt, dass die brasilianische Fussballnationalmannschaft in Weggis trainiert hat. Allerdings stand der aktuelle Event lange auf der Kippe, noch vor wenigen Wochen hiess es, dass Walujew nicht gegen Holyfield antreten wolle, weil er diesen Gegner nicht ernst nehmen könne. Seither sind vermutlich ein paar Scheine in Richtung Sibirien gewandert, jedenfalls verriet Walujew-Coach Wegener nach dem Artur Abraham-Kampf, dass er im Dezember in Zürich sei. Seither war allen Boxfans klar, dass der Fight nun doch stattfinden wird.

So und nun muss ich dringend Karten für die Boxnacht bestellen. Hoffe die Preise liegen im Bereich des bezahlbaren... Wer kommt mit?

Nachtrag: Seit 14 Uhr läuft der Vorverkauf und - wie befürchtet - liegen die Preise im Bereich des Wuchers. Die günstigsten Karten gibts für CHF 60, da sitzt man dann allerdings knapp unter dem Dach des Hallenstations. Wenn man nur einigermassen in der Nähe sein möchte (und wir reden hier immer noch von Distanzen) dann muss man CHF 200 in die Hand nehmen. Unten im Innenraum bewegen sich die Preise zwischen CHF 500 und 2500. Tja und dann fragt man sich dann wieder, wenn komplett uninteressierte Cervelat-Promis direkt am Ring sitzen dürfen. Frechheit! Schau ich halt im TV, da sieht man es eh besser - ja, ich tröste mich grad selber!

Und wenn wir gerade bei alten Kämpfern sind, alles Gute Samuel "Sämi" Schmid und gute Besserung!

11. November 2008

Und der Bond ist doch schlecht!

Ok, ich hab den neuen Bond inzwischen gesehen. Auf DVD, angeblich importiert aus Indien. Und ich bin froh, dass ich für diesen Film dem Kino kein Geld gebracht habe. Er ist in meinen Augen einfach nur schlecht. Meine Vorurteile wurden leider voll und ganz bestätigt, ja sogar noch übertroffen. Besonders peinlich find ich inzwischen, dass der neue Bondfilm im Vorfeld ja grossartig als "der Schweizer Film" abgefeiert wurde. Überall war von diesem Taubmann zu lesen und vielen weiteren eidgenössischen Nebendarstellern. Naja, den Taubmann hab ich gerade ja noch entdeckt. Obwohl das bei der Kürze seines Auftritts auch nicht selbstverständlich war... Aber die restlichen Schweizer, wo sind die?

Eine Recherche im Internt hat mir dann weitergeholfen und dank dem Sonntagsblick wurde ich aufgeklärt, dass alle nationalen Darsteller zusammen auf gerade mal knapp 5 Minuten Filmzeit kommen. Wow. Kein Wunder hat Hauptdarsteller Daniel Craig gerade letzte Woche die Grippe erreicht, bei der Premiere in Emmebrücke. Emmenbrücke... tssss... arbeitet eigentlich der Typ, der die Idee gehabt hat, die Schweizer Premiere in der Luzerner Provinz durchzuführen noch bei der organisierenden Eventagentur?

Aber zurück zum Film. Ich fand ihn nur langweilig. Viele Verfolgungen und viele kaputte Autos. So gut wie kein Wortwitz und keine Überraschungen vom Script her. Dazu wie eingangs erwähnt fehlen viele Bond-typische Details und Personen. Kurz, der Film ist - meine Meinung - nicht mehr als ein gewöhnlicher Actionfilm, mit wenig Handlung.