19. August 2008

Rio, Rio, Rio.....

... Rio Reiser, warum bist Du nicht mehr unter uns!?

An Abenden wie gestern - Essen und Rotwein unter dem Sternenhimmel und anschliessende Doku über Dich in der ARD - kommt es mir immer wieder in den Sinn, dass mein grösster Wunsch während meiner Zeit als Radiomensch es war, Dich zu interviewen. Leider bist Du zu früh von uns gegangen. Gänsehaut hast du bei mir auch gestern wieder verursacht, als in der ARD Dokumentation "Alles Lüge: Auf der Suche nach Rio Reiser" bisher unveröffentlichte Konzert- und Intiausschnitte gezeigt wurden. Du bist und bleibst das grosse Vorbild aus meiner Jugendzeit. Obwohl ich ja eigentlich nie Vorbild sein wolltest und ich immer das Motto "Kill your Idols" vertreten habe, aber da Du ja nun eh schon mal tot bist...



Rio Reiser ist am 20. August 1996 verstorben, die Musikwelt "feiert" morgen Mittwoch entsprechend seinen Todestag. R.I.P. Ralph!

18. August 2008

Montagmorgen im Bus

Ich fahr nicht so häufig Bus. Meist sitz ich im Auto oder auf dem Fahrrad. Je nach Wetter, Lust und Zeit halt. Heute war mal wieder so ein Morgen, wo der Bus angesagt war. Zu meinem Erstaunen kam das Ding sogar pünktlich in der Altstadt an und lud mich auf. Drinnen dann die üblichen Verdächtigen. Der alte Mann der immer hustet und die Gratiszeitung auseinander reisst. Die jungen Mädchen am kichern. Die Jugendliche die letzte Woche im Pub war und irgendwie immer noch gleich aussieht, von der Schminke, vom Outfit und vom Geruch her. Der Geschäftsmann, dessen Schlips in schon in den nächsten Minuten zu erwürgen droht. Die uralte Frau, die leise vor sich hin meckert über den Lehrling vor ihr, der auf seinem iPod Hiphop-Musik hört.

Die Gesichter aller Menschen sind aber irgendwie leblos. Montagmorgen halt. Die meisten hören Musik, fast alle - ausser die Teenie-Mädchen - sind ruhig und starren Löcher in die Luft. So ähnlich präsentiert sich auf der Busfahrer, der immer mal wieder höchst unsanft bremst und damit bewirkt, dass die uralte Frau noch lauter vor sich hin motzt. Besonders freundlich scheint mir der Fahrer der Aarauer Busbetriebe eh nicht zu sein. Eine Deutsche fragt ihn nach dem Weg, er drückt auf den Knopf, schliesst vor ihrer Nase die Türe und fährt einfach los. Pech auch für den Mitvierziger, der in dem Moment nach einem kurzen Spurt einsteigen wollte. Er muss den nächsten Bus abwarten.

Nach diesen 10 Minuten im weissen Mehrachser durch die Strassen Aaraus weiss ich einmal mehr nicht, ob ich das Busfahren nun lieben oder hassen soll. Ich mag keine hustenden, stinkenden, meckernden, redenden Menschen um mich herum am frühen Morgen. Auf der anderen Seite bietet so eine Busfahrt beste Unterhaltung zu einem - mehr oder weniger - kleinen Preis.

17. August 2008

Monsieur Fischer geniesst das Weekend

Das war mal wieder ein Weekend. Sehr lustig, aber anstrengend. Freitag lecker Fondue Bourguignonne im Seetal, Samstag lecker grillieren (inkl. Slibovic aus Bosnien) und heute dann zünftig ausschlafen und einfach nur rumliegen. Das Wetter hat ja gepasst und im TV gabs viel Sport. Unter anderem natürlich Olympia live aus Peking. Ich hab da mal wieder ein bisschen reingeschaut und festgestellt, dass es scheinbar eine neue Mode gibt in Sachen "Sportler importieren". Da werden aus Chinesen plötzlich Deutsche, aus Aethiopierinnen Türkinnen, aus Australierinnen Oesterreicherinnen und so weiter. Und ehrlich gesagt, irgendwie find ich das total blöd. Die Olympischen Spiele waren für mich immer der Inbegriff vom friedlichen Messen der Länder dieser Welt. Heutzutage werden aber scheinbar einfach mal schnell Sportler aus anderen Ländern eingebürgert, dem Erfolg zu liebe.

Diese Sportler sind dann wenn es hoch kommt gerade mal ein Jahr in ihrer neuen "Heimat" und schon kriegen sie den Pass. Die Sprache beherrschen sie in der Regel sowieso nicht und die Kultur ist ihnen fremd. Meiner Meinung nach ein Affront gegenüber all denen, die sich über all die Jahre integriert haben und gerne den neuen Pass in Empfang nehmen würden. Diesen aber vielleicht auf Lebzeiten nie kriegen, ja vielleicht sogar wieder ausgeschafft werden. Für mich ist das nichts anderes als moderner Menschenhandel. Was passiert dann wohl mit diesen Sportlerinnen und Sportler, wenn ihre Karrieren mal vorbei sind? Nimmt man ihnen dann den Pass wieder weg?

Ich verzichte absichtlich auf Beispiele mit Namen. Wer nur ein bisschen Olympia geschaut hat, dem dürften diese Exoten in deutschen, österreichischen, polnischen, holländischen oder türkischen Dresses aufgefallen sein. Übrigens könnte die Schweiz bei den nächsten Spielen in 4 Jahren eine Medaille im Kunstturnen holen, wenn sie etwas Transfergeschick beweist. Eine für Deutschland startende Frau hat inzwischen nämlich bereits für 5 Nationen grosse Wettkämpfe bestritten. Da dürfte es doch ein leichtes sein, diese Dame auch noch für den Schweizer Pass zu gewinnen...

Ach ja, etwas hab ich an diesem lazy Sunday dann doch noch getan, meine Tibet-Flagge - die ich gestern Abend geschenkt gekriegt habe - aus der Verpackung genommen. Morgen wird sie dann für die Dauer der Spiele noch ans Haus gehängt!

PS: Tschuldigung Fans des FC Luzern, aber ein bisschen Schadenfreude konnte ich mir beim heutigen Anblick der Tabelle nicht verkneifen. Aber einer muss ja Letzter sein, ist ja nur ein Spiel und eben, der olympische Gedanke zählt auch für euch: "Mitmachen ist wichtiger als gewinnen!"

16. August 2008

Der Song zum Wochenende

Passend zu den scheuen Sonnenstrahlen heute Samstag gibts ein bisschen Flow. Wer sich den Song nicht so ganz richtig anhört könnte meinen, es handle sich hierbei um einen potentiellen Sommerhit. So geschehen übrigens bei RTL, da wurde Sidos "Carmen" tatsächlich als möglicher Sommerhit 2008 präsentiert, weil er so "total lustig" sei. Aha, lustig? Naja, je nach Humorlevel vielleicht. Aber hört selber hin. Die - in meinen Augen - ziemlich zynisch-böse Geschichte von Carmen, der Samenbank mit weissem Saft im Haar. Schönen Tag allerseits, hihi!

15. August 2008

Regenwetter gleich Kinowetter

Diese Woche wurde ganz ungewollt zur Kinowoche. Gleich zweimal hab ich mir nen Film angeschaut und gleich zweimal kam ich zur Erkenntnis: Kino tut gut! Ja, auch ich bin eigentlich einer, der es sich in der Regel lieber mal mit ner DVD, Wein und Chips vor der Flimmerkiste gemütlich macht. Weil es halt praktisch ist. Aber schliesslich kann man sich auch in öffentlichen Kinosälen bestens verpflegen. Erst recht wenn das Kino-Ereignis openair stattfindet. So geschehen am Mittwochabend wo ich mit einer guten Freundin bei "Into the Wild" war, ein Aussteigerdrama. Dass sie demnächst nach England geht und mein Herz auch weiterhin heftigst für Frankreich schlägt, tut dabei nichts zur Sache. Glaub ich.

Die Geschichte von Alex Supertramp, der nach dem Schulabschluss seine Ausweise und Bankkarten verbrennt und sich aus dem Staub macht beeindruckt. Vorallem im Wissen, dass der Film auf Tatsachen beruht. Die Konsequenz mit welcher der junge Mann sein Projekt Alaska durchzieht ist erschreckend, ebenso das traurige Ende des Films, welches dann aber irgendwie nicht mehr überrascht. Fazit: Liebe ist nur schön, wenn man sie teilen kann. Seufz. Dazu noch die geniale Musik von Eddie Vedder (Ex-Pearl Jam), Taschentuch-Alarm garantiert!

"I have had a happy life and thank the Lord. Goodbye and may God bless all!" schrieb Christopher McCandless alias Alex Supertramp kurz vor seinem Tod in sein Tagebuch. Wer den Film noch nicht gesehen hat, unbedingt noch anschauen. Die DVD erscheint demnächst.

Gestern gings dann weniger anspruchsvoll, dafür umso beschwingter zu und her im Aarauer Kinosaal. Der heimliche Blockbuster "Bienvenue chez les Ch'tis" stand endlich auf dem Programm. Seit Wochen, ja Monaten wollte ich mir dieses Meisterwerk anschauen und gestern hat es dann endlich geklappt. Aber auch nur dank dem Goodwill der Kassenfrau. Denn eigentilch wär der Film ausverkauft gewesen, weil aber jemand seine reservierten Tickets nicht rechtzeitig abgeholt hatte, konnten wir glücklicherweise erben. Die Handlung kurz zusammengefasst: Südfranzose aus der Nähe von Marseille wird in seinem Job versetzt in den Norden, Nähe Lille. Für den Mann von der Post der blanke Horror, dem er sich eingehüllt in Daunenjacke und dicken Pullover stellt. Kein Wunder, schliesslich verwechselt sein Sohn die Normandie mit dem Nordpol und fürchtet um das Leben seines Vaters. Alles in allem eine perfekte Komödie mit sehr viel Wortwitz und Situationskomik. Wer gut Französisch kann ist bei dem Film klar im Vorteil, die Untertitel sind total schwach übersetzt. Aus einem Hund wird da locker mal ein Schwein...

Fazit: Kino macht Spass. Erst recht seit man zum Popcorn noch ein Bierchen oder gar eine Pizza geniessen kann. Wer braucht da schon den eigenen Kühlschrank in der Nähe.