5. März 2008

Huch, schon wieder Mittwoch

Ich muss also zugeben, dass ich schon ein bisschen erschrocken bin, als ich letzte Nacht durch den Schnee stapfen musste. Naja, klar es hat die Flocken nicht wirklich angenommen am Boden, aber trotzdem kam ich mir zwischenzeitlich vor wie im tiefen Kanada während einem Blizzard. Braucht es im März überhaupt noch Schnee und dann erst noch Mitten in der Woche? Von mir aus könnte nun so langsam der Frühling kommen, schliesslich ist ja in 2 Wochen bereits Ostern und da will ich dann draussen in der freien Natur Eier verstecken. Und diese armen Dinger sollen ja nicht unter metertiefem Schnee erfrieren.

Aber eben, kaum März und schon Ostern. Als ob das mit dem Schnee heute Nacht nicht schon gereicht hätte, stehen nun auch schon wieder die ersten heiligen Tage im neuen Jahr an. Irgendwie rennt die Zeit und kaum ist der Winter rum - oder eben halt auch nicht - folgen Ostern, Pfingsten, Geburtstag, Fussball EM, Sommerferien, Olympische Spiele, Herbst und bevor wir wirklich damit rechnen ist auch schon wieder Weihnachten. Und wer jetzt lacht, dem sei gesagt, dass ich erst vor wenigen Tagen ein Gespräch geführt habe um die Frage, was denn über Weihnachten 08 wohl so läuft. Dürfte ja bei mir unter etwas anderen Umständen ablaufen als die letzten Jahre. Trotzdem möchte ich jetzt das Thema Weihnachten nicht wirklich vertiefen, es ist März und die Schoggi-Osterhasen stehen in den Läden.

Bei uns im Geschäft läuft heute übrigens schon den ganzen Tag SWR3. Da feiert man sich gerade zünftig selber, weil man angeblich das beliebteste deutsche Radio sei. Hätte ich Zeit würde ich gerne mal umschalten auf Bayern3 oder Eins Live. Jede Wette, die erzählen heute die gleiche Geschichte. In irgend einer Gruppe die ausgewertet wurde ist immer ein Radio die Nummer 1. Sei es nach Alter, Wohnort oder Hörer innerhalb des eigenen Sendegebiets. Zur Feier des Tages verschenkt SWR3 übrigens Schwarzwald-Elche. Derzeit sind sie gerade in Rheinfelden. Aber ich glaube ich würde mir wenig Freunde machen hier im Büro, wenn ich mich mal für 2 Stunden abmelde um mir so nen Elch zu holen. Dabei möchte ich seit Jahren so ein Viech haben.

Am Sonntag geh ich übrigens zu James Blunt ins Hallenstadion. Hat den schon jemand live gesehen? Ich mag seine Lieder total, hab auch seine CDs. Aber irgendwie bin ich etwas skeptisch was so ein ganzes Konzert von ihm angeht und habe etwas "Angst", dass es vielleicht mal langweilig werden könnte. Nun, ich freu mich so oder so. Falls es aufgrund der langsamen Lieder eher etwas träge werden sollte, haben wir bestimmt andersweitig Spass in der Halle. Jedenfalls mehr, als wenn darin Eishockey gespielt würde. So und nun ist meine Pause auch schon wieder rum... und es ist - oh Wunder - immer noch Mittwoch!

PS: Hab ich schon erwähnt, dass ich gestern komplett die Champions-League verpasst habe und mir für den heutigen Fussballabend die "Paris je t'aime"-DVD ausgeliehen habe? Ich glaub ich komme in die Wechseljahre ;-)

3. März 2008

What is Love anyway?

Mit diesem Song hat Howard Jones in den 80er Jahren seinen Durchbruch geschafft, ich höre ihn mir bis heute immer mal wieder gerne an. Ich gebe aber zu, dass ich den Text von diesem Song noch nie wirklich genauer unter die Lupe genommen habe. Aber darum gehts hier eigentlich auch gar nicht. Die Geschichte ist eine andere. Am Wochenende hat mich eine Frau, die fast doppelt so alt ist wie ich es bin, während eines Gesprächs gefragt, wodurch sich eine "Freundschaft" von einer "Beziehung" unterscheide. Ich hab dann in einer ersten Reaktion ganz profan geantwortet "wohl durch die Liebe!" Und hab das Gespräch schnell in eine andere Richtung gelenkt.

Nun, am Sonntag hab ich mir dann die Frage lustigerweise ganz freiwillig noch mal selber gestellt. Am ehesten kam mir natürlich der Film "When Harry met Sally" in den Sinn, der auf herrliche Art und Weise die Unterschiede zwischen Freundschaft, Liebe und Beziehung darstellt. Um mir aber selber Antworten zu geben und nicht einfach nur den Film als Ausrede zu nehmen hab ich mir konkret die Frage gestellt, was für mich zum Beispiel eine gute Freundschaft ausmacht und was sie von einer Beziehung unterscheidet. Die Frage blieb lange im Raum stehen und irgendwie kam ich zum Schluss, dass die Unterschiede wohl nur in den Begriffen liegen. Denn sowohl mit einer guten Freundin, als auch mit "der" Freundin möchte ich zum Beispiel ins Kino oder Essen gehen, gute Gespräche führen, Lachen und Witze machen, sich angeregt unterhalten, Tanzen und so weiter und so weiter. Oder sind es grosse Worte wie Vertrauen, Ehrlichkeit und Treue die den Unterschied machen? Oder gibt es gar Sachen, die ich nur mit einer Partnerin erleben möchte, aber nicht mit der guten Freundin (so einer à la Sally im Film)?

Ok, der erste gedankliche Einwurf dürfte dann wohl das Thema Sex sein. Meiner Meinung nach eh ein in der Gesellschaft total überschätztes Thema, so ganz nach dem Motto "Oversexed but Underfucked". Eine Beziehung nur am Sex zu messen oder diese darum gar als Beziehung zu deklarieren wäre mir fast zu simpel. Schliesslich liest man in so manchem Magazin, dass das Sexleben vieler Paare nach kurzer Zeit bereits eingeschlafen ist. Und aus Gesprächen mit verheirateten Paaren kriegt man oft genug die entsprechende Bestätigung. Also wird es kaum der Sex sein, der eine Partnerschaft von einer Freundschaft unterscheidet. Ist es also doch die Liebe? Nun, ich würde lügen wenn ich sagen würde, dass ich meine engsten Freunde und Freundinnen nicht auch gern habe. Oder ich liebe zum Beispiel auch meine Eltern oder meinen Opa. Manche Menschen lieben ihr Auto oder ihre Stereoanlage. So gesehen ist dieser Begriff vermutlich schon etwas verbraucht, als dass man ihn als Massstab nehmen könnte. Vorallem versteht glaub ich jeder Mensch unter "Liebe" etwas anders.

Ich hab mir dann auf der verzeifelten Suche nach einer Definition noch eine andere, weibliche Meinung eingeholt. Nach ein paar Ansätzen einer Erklärung bekam ich dann aber den Satz um die Ohren "Gell du bist so einer, der immer auf alles eine Antwort haben muss?" Hmmmm... ja, ich glaub so einer bin ich. Ertappt. Vermutlich lässt sich der Unterschied zwischen Freundschaft, Liebesbeziehung oder wie man es auch immer nennen will, gar nicht so wirklich definieren. Sehr wahrscheinlich ist das sogar gut so. Und vermutlich ist es sogar richtig, dass man nicht immer im Leben auf alles eine Antwort suchen sollte.

Carpe diem, Mate!

1. März 2008

Projekt52: Rot (KW9)

Sari hat sich für diese Woche etwas zum Thema Rosso gewünscht. Bitte sehr! Schliesslich dürften ja alle den berühmten Schlager rund um die 'roten Lippen' kennen...

29. Februar 2008

Blogparade: Ethische Grenzen der Fotografie

Bei Magistus habe ich diese für mich spannende Blogparade entdeckt. Er hat - genau wie ich - die 3Sat-Reportage "Auf der Suche nach der Warheit" gesehen. Nach dieser Sendung dürfte sich wohl jeder Zuschauer gefragt haben, wie weit denn Pressefotografie gehen darf und ab wann der Voyeurismus beginnt. Und genau diese Fragen stellt Magistus in seiner Umfrage.

1. Wo siehst Du die Grenze für Reportage-Fotografen, z.B. bei Kriegsberichterstattung?

Ich muss vielleicht vorausschicken, dass ich in den frühen 90er Jahren selber mal eine Zeit lang meine Brötchen als Pressefotograf verdient habe und ich mir diese Fragen damals bereits gestellt habe. Wirkliche Antworten habe ich schon zu der Zeit nicht gefunden. Eine Grenze gibt es vielleicht in dem Moment, wo man einem Opfer noch helfen könnte, sich dann aber für den Auslöser der Kamera entscheidet um "das Bild" zu schiessen. Aber eben, diese Grenzen sind meiner Meinung nach nicht klar definierbar, drehen sich aber vermutlich um Themen wie Persönlichkeitsschutz oder Intimsphäre.

2. Wo ziehst Du die Grenze für Dich selbst (würdest Du z.B. einen Verkehrsunfall mit Verletzten und evtl. sogar Toten fotografieren)?

Ich habe selber schon solch ähnliche Fotos geschossen. Ich war auch schon an einer Absturzstelle eines Flugzeugs und habe da entsprechende Bilder gemacht. Ich denke, wenn man diesen Beruf gewählt hat, dann weiss man genau, welche Aufgabe man in einer solchen Situation hat. Und so brutal es klingen mag, man ist dann halt in dem Moment Fotograf und nicht Notarzt.

3. Wie stehst Du zur Auszeichnung von Fotos, z.B. mit dem World Press Photo Award, die das Leid anderer Abbilden und davon “profitieren”?

Finde ich gut. Ich sehe es aber auch nicht so, dass der Fotograf oder der Verlag über diesen Award vom Leid anderer Menschen profitieren. Ich meine, der Unfall oder der Krieg hat ja nicht wegen dem Fotografen stattgefunden. Die Konflikte waren ja da und der Fotograf wurde gerufen. Ein Mensch stirbt ja auch nicht, weil ihn jemand fotografiert hat. Heikles Thema, ich weiss. Aber gerade wenn man weiss, wie gefährlich zum Beispiel der Job in einem Kriegsgebiet ist, dann haben solche Auszeichnungen durchaus eine Berechtigung.

4. Denkst Du, dass man mit der Fotografie tatsächlich etwas bewegen, also z.B. die Welt aufrütteln kann und rechtfertigt das dann die Fotografie “um jeden Preis”?

Ich glaube schon, dass man mit Bildern etwas bewegen kann. Ob man damit die Welt verändern kann..? Naja, wohl eher nicht. Aber Menschen aufrütteln und auf Missstände hinweisen, das liegt durchaus im Bereich des Möglichen.

5. Wahrst Du selbst schon mal in der Situation, in der Du überlegt hast, ob Du eine bestimmte Situation ablichten sollst/kannst/darfst oder nicht? Wie hast Du Dich entschieden und warum?

Wie zu Beginn erwähnt, war ich schon in solchen Situationen. Und man stellt sich die Frage ob man abdrückt oder nicht natürlich jedes Mal. Für mich persönlich sind Filmaufnahmen von Menschen, die mit einer Situation überfordert sind und dann zum Beispiel vor der Kamera weinen viel schlimmer. Da finde ich nützt man das Leid dieser Menschen aktiv aus. Während bei einer Fotografie von einem Unfall, der Fotograf ja als Zeitzeuge hinzukommt und die Situation nicht noch selber beeinflusst. Sprich, ein TV-Interview welches in Tränen endet finde ich persönlich geschmackloser als so manches Foto aus dem Krieg.

Bild: World Press Photo