14. Februar 2008

Das Bücherwurm-Stöckchen

Das Bücherstöckchen ist bei mir gelandet oder besser gesagt, nun auch noch bei mir gelandet. Geflogen kams vom Schwarzen Kafka und mit etwas Verspätung will ich es noch beantworten. Die Aufgabe stellte sich wie folgt:

1. Nimm das erste Buch in deiner Nähe, das mindestens 123 Seiten hat.
2. Öffne das Buch auf Seite 123.
3. Finde den 5. Satz.
4. Poste die nächsten 3 Sätze.

Ich bemerkte ihre schönen Hände. Sie hatte sich die Lippen geschminkt, gerade so, daß es noch nicht aufdringlich war. Ich wußte nicht so recht, was ich antworteten sollte, dann aber gab ich mir einen Ruck: »Mein Name ist Raimond, ich arbeite für die Beatles.« Sie war außer sich, ihre Zähne blitzten und als sie mich mit ihren blauen Augen ansah, da war mir, als ob mich etwas durchbohrte. »Das heißt, du kennst sie persönlich?« rief sie.

Aus "Die Beatles Story" von SWR3-Legende Elmar Hörig.

Heute, heute, heute...

... ist der 14. Februar und irgendwas ist doch heute... ich kann mich nur gerade nicht erinnern... etwas mit Blumen? Oder was mit Herzen? Ich komm einfach nicht drauf. Naja, was solls. Ich kann mich ja auch sonst einfach mal bei den lieben Menschen (allen voran meine Familie, die guten Freunde, Nachbarn) bedanken, die mir in den letzten Tagen, Wochen und Monaten - welche nicht immer einfach waren - nahe gestanden sind und mich in meinem Tun unterstützt haben!

Schön dass es euch gibt.
Merci für alles!


Hmmmm... aber irgendwie kommt es mir immer noch nicht in den Sinn, was heute für ein besonderer Tag sein soll. Irgendwas mit roten Rosen? Nationaler Spendentag für notleidende Floristen? Egal. Ein zünftiges "Gute Besserung" an dieser Stelle noch ins Rattencamp ;-) Ich hoffe, der Dieter Bohlen hat eine gute Entscheidung gefällt, was den Krankenpfleger-Recall angeht.

Nachtrag: Ich muss darf jetzt - Bohlen sei dank - bis am Abend noch zwei Schimmel inkl. Kutsche, die 1000 Rosen, eine Badewanne voller Schampus, zwei Dutzend Brändlibomben, die Torte zum rausssteigen sowie 6 ungarische Geiger organisieren. Lediglich die Pizza wird geliefert *grins*

13. Februar 2008

Schweizer Alpinist macht Schlagzeilen

Der Profibergsteiger und Expeditionsunternehmer Stephan Siegrist aus Interlaken hat es geschafft und sich seinen lang gehegten Traum erfüllt. Nachdem die Überschreitung der gesamten Cerro Torre Gruppe auf der argentinisch-chilenischen Grenze aufgrund der für die Jahreszeit viel zu hohen Temperaturen und den damit verbundenen Stein- und Eisschläge abgebrochen werden musste, bestieg der 35-jährige Schweizer gemeinsam mit Alexander Huber den Gipfel des Torre Egger. Das war sein letzter noch fehlender Gipfel der gesamten Cerro Torre Gruppe. Nun ist Siegrist erst der fünfte Mensch überhaupt, der sämtliche Gipfel dieser imposanten Berggruppe bestiegen hat.

"Es ist ein wunderbares Gefühl!", meinte Siegrist in einer ersten Reaktion überglücklich. "Wir sind für diesen letzten Gipfel über 14 Stunden geklettert, mussten schwierigste Stellen meistern und auf einer kleinsten Felskante sitzend übernachten (Foto unten). Aber die Strapazen und Entbehrungen haben sich gelohnt und ich verspüre dieses wunderbare Gefühl von Glück und Erleichterung", gesteht der erfolgreiche Berner Oberländer. "Wir haben im Vorfeld der Torre Egger Besteigung und zum Aufwärmen verschiedene andere Gipfel im Gebiet bestiegen. Dabei gelang uns im Viererteam auch die Erstbesteigung der 1'500 Meter hohen Westwand der "Silla". Und wenn ich es mir so recht überlege, so habe ich bis auf einen einzigen Gipfel, den "Mermoz", schon alle Gipfel des gesamten Gebiets erfolgreich bestiegen!". Siegrist wäre dann der erste Mensch überhaupt, der das von sich behaupten kann. Was nicht ist, kann ja noch werden.

Stephan Siegrist gehört mit seinen spektakulären Erstbesteigungen in Patagonien, den Alpen und im Himalaya seit langem zum weltweiten Kreis Spitzenalpinisten. Begleitet wurde Siegrist in diesen Tagen übrigens vom Deutschen Alexander Huber von den "Huberbuam". Dieser zählt zu den wohl bekanntesten Bergsteigern unserer Zeit. Spätestens seit dem erfolgreichen Kinofilm "Am Limit" sind die "Huberbuam" in aller Munde.

Fotos: Alexander Huber

12. Februar 2008

Ei du scheene Schnitzelbangg....

Basel feiert seit gestern früh die "scheenschte drey Dääg", sprich Fasnacht. Mit dem "Moorgestraich" gings los, am Nachmittag der Cortège und am Abend dann die Schnitzelbänke der Cliquen und "Värslibrenzler". Seit meiner Kindheit hab ich eine Vorliebe für diese Verse, keine Ahnung warum. Wie an dieser Stelle bereits geoutet, bin ich ja kein wirklicher Fasnächtler. Es muss wohl daran liegen, dass diese Art von Unterhaltung eine Art Sprachakrobatik ist, die mich fasziniert. Darum hier ein paar ausgesuchte Basler Schnitzelbänke aus der aktuellen Fasnacht 2008.

Schwere Zeiten für den Basler Top-Banker und Aktivfasnächtler Ospel. Von den Schnitzelbänklern erhält er Ratschläge, aber auch Job-Angebote:

Liebe Marcel, do hesch di bees verspeegguliert,
Dr guet Rueff vo dr UBS isch ruiniert,
Falls de denn e neie Job suechsch - kenne mir dir saage,
Du kasch vo uns uss s näggscht Joor unseri Helge draage.
(Babberlababb)

Alt Bundesrat Blocher war stets ein Objekt der Fasnächtler. Neu kommt auch Bundesrätin Schlumpf dazu:

Dä beesi Blocher het me ghasst, drum het men jetzt au uuse gschasst.
Me wäält derfir als bsundere Trumpf, die Frau Bundesreetin Widmer-Schlumpf,
Noomool e Frau - jetz kumm y druss
Au z Bärn gits jetz e Frauehuus.
(dr Waggis)

Bisch geege dr Bush, denn duesch McDonalds boykottiere,
Als fromme Moslem kasch e Schungge nit goutiere,
Als brave Bebby waisch, dass mir kai Ziri-Gschnätzlets ässe sotte,

Bisch in dr SVP - isch s Bindnerflaisch verbotte.
(Dootebainli)

Der Kokainverdacht gegen Martina Hingis animierte fast alle Schnitzelbank-Cliquen zu einem Vers. Die Verbindung mit den Werbeauftritten von Hingis für Waschmaschinen liegt irgendwie auf der Hand:

Dr Roger, unsere Tennis-Maischter Deubelet,
sisch ai Desaschter
Wo dr Schiri gaitscht: «This Ball is out»
Hett är kuum syne Auge draut
Die wysse Linie - dasch nit glooge
Hett wiider d Hingis inezooge.
(D Rambasse)

«Äh mis Mami, äh hätt gseit, äh», blauderet si wine Binggis
«Äh ich find das alles äh so lässig, lallt s Martina Hinggis
Zem so sidig kenne schwafle muess si nid emool vyl biffle,
Sondern numme s Pulver us dr Zuger Gschirrmaschine schniffle.
(Die Gsalzene)

Ich hane Linie Koks in d Nase gsnifft, kräftig gsoffe - zwei drei Gugge kifft,
denn fahr ich Auto - völlig vo dr Rolle, und scho kumm ich in d Verkehrskontrolle,
jetzt fahr ich Velo - alsno zue - wisset ihr was?
ich gwinn - ihr wärdets gseh - eso die näggschti Tour de France.
(Dr Vogel Walther)


Nicht kalt lässt die Schnitzelbänkler das Schicksal der Schweizer Nationalwurst. Denn für den «Glepfer» drohen die Darmhäute auszugehen:

So wies usgseht kennt Ihrs doch glatt vergässe, im näggschte Summer ab em Grill e Glepfer zässe,
Bi unserer Lieblings-Wurscht bestoht - ob kalt oder warm,

wäge dääne z Brüssel en akute Darm-Alarm,

Sehr wohrschynlig griegsch denn d Wurscht
als flüssigs Breili uffe e Disch,
und wird erscht denn zum Glepfer, wenns denn
dur e Maage duure isch.
(Bangg-Ghaimnis)

Nicht ausgelassen werden auch die Sex-Affäre um den FC Thun und die Vorfreude auf die Euro 2008:

Anstatt uff d Balle und mänggmol e Schutt draa,
konzentriert sich Thun uff s Kamasutra,
die kenne jetzt alli Erotik-Arte,
und griege derfür e rooti Karte.
(Fäärimaa)

D Schugger hänn jetz deutschen Schliff Und d Hooligans scho jetz im Griff,
Wär aagryfft - so hänn si das gleert,
Wird verhaftet und hinderegeschpeert,
D Schwyz gwinnt d Euro, daarfsch frologge,
Well d Gegner in dr Kischte hogge.
(Bebbi-Buebe)

Quelle: SDA

11. Februar 2008

Hängt den DJ, aber hängt ihn hoch!

Die englische Kultband "The Smith" hat vor langer Zeit mal einen Song rausgebracht, mit dem Titel "Hang the DJ". Es gibt Abende, da wünscht man sich, der Strick würde schon an der Discokugel hängen und der Rest ergäbe sich dann von selber. An diesem Wochenende hatte ich diese gemeine Vision mal wieder vor meinem inneren Auge.

Ich nenne selbstverständlich keine Namen und Orte, gebe aber gerne ein paar Beispiele für die Verbrechen auf CD, welche uns der selbsternannte DJ auf die Ohren gehauen hat. Vielleicht müsste ich noch erwähnen, wir waren weder an einem Fasnachtsball noch an einer Aprés-Ski-Party. Nein, es war ein "Club" mitten in der Schweiz! Als wir gegen 2 Uhr das Lokal betraten gabs noch normalen Chart-Sound, doch plötzlich sind dem DJ vermutlich die (schlechten?) Drogen eingefahren und er gab einen Song von Howard Carpendale zum Besten. Erst dachte ich an einen technischen Fehler beim Abspielen der CD, als dann allerdings der Song "Ring um die Eier" mit der folgenden Textstelle, kam wusste ich, der meint das ernst:

Ich hab einen Ring um meine Eier, der schnürrt mich ein und das tut weh auweia, das macht mich geil und macht mich higher Ring um die Eier.

Anschliessend gabs Songs über Schlampen, die Körbchengrösse 75D, den vier Chinesen mit dem Kontrabass, vom Cowboy und vom Indianer oder den schönsten Arsch der Welt. Fazit: I was not amused! Wenn ich zum Abtanzen in ein Lokal gehe, dann rechne ich definitiv nicht mit einer solchen Songauswahl. Erst recht nicht, wenn ich dann extra noch zum Geschäftsführer gehe und frage, ob denn diese Musik vielleicht zu einem speziellen Event wie eben ner Aprés-Ski-Party oder so gehöre und er diese Frage verneint und antwortet, es wäre ein normaler Partyabend. Der DJ hatte für sich selber tatsächlich eine riesige Party, die meisten Gäste verliessen erst fluchtartig die Tanzfläche und später dann sogar das Lokal. Was den selbsternannten Plattenleger jedoch immer noch nicht zur Vernunft brachte, nein im Gegenteil. Er begann nun sogar noch zu Singen und fasste sich dabei regelmässig in den Schritt und warf Kusshände in Richtung der letzten weiblichen Gäste.

Ich gebs zu, ich hab mich an diesem Disco-Abend aber weder wirklich genervt noch geärgert. Zwei Vodka-Lemon sei dank konnte ich mich über diesen selbstverliebten Halbschuh aus dem grossen Kanton herrlich amüsieren. Was vermutlich nicht zuletzt daran lag, dass ich selber seit Jahren immer mal wieder mit DJ-Jobs ein paar gute Franken verdiene und lachen musste beim Gedanken, ich würde mich so zum Horst machen vor den Leuten. Am Schluss tat mir der Hampelmann nur noch leid und nach dem letzten Drink sang ich ihm zu Liebe sogar glaub den Schlusssong mit... "Sierra Madre" von den Zillertaler Schürzenjägern. Nur mit Tanzen war halt an in dieser Nacht rein gar nichts!