7. Januar 2008

Wer zum Teufel ist "John 3:16"?

Wer kennt sie nicht, die berühmten Pappschild-Hochhalter? Sie stehen im Fussballstadion, an der Sprungschanze, bei Konzerten oder auf Eishockeytribünen und halten ihre Pappschilder in die Höhe auf denen in Großbuchstaben "Robbie, ich will ein Kind von dir" oder "Tokio Hotel, I love you" steht. Der Urvater aller Pappschild-Sprüche aber ist "John 3:16".

Aufgefallen ist mir das Schild zum ersten Mal im Jahre 1986 bei der Fussball-WM in Mexiko. Die Kamera schwenkt Richtung Zuschauer und ein Mann hält sein Pappschild hoch: "John 3:16". Und der Amerikaner tauchte damas ständig auf. Egal ob Olympische Spiele, Football Superbowl, die Hochzeit von Charles und Diana, Basketball- oder Eishockeyspiele, Autorennen und sogar bei den Simpsons - andauernd steht er im Hintergrund und hält sein Schild mit der Aufschrift "John 3:16" hoch.

"John 3:16" bezieht sich auf die Bibel, genauer auf einen Bibelvers hin. Mit seinem Schild wies der Mann also auf das Johannes-Evangelium hin, Kapitel 3, Vers 16 = John 3:16:

"Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn sandte, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren gehen, sondern das ewige Leben haben."

Angefangen hat die ganze Geschichte bereits in den 70er Jahren, als der Mann zum ersten Mal im TV aufgetaucht ist. Er wurde zu einer berühmten Person, deren Namen aber fast niemand kannte. Der Mann hat aber natürlich einem Namen: Rollen Stewart. Bekannt auch als "The Rainbow-Man", denn neben dem Schild war sein Markenzeichen eine regenbogenfarbene Afroperücke.

1976 kam er auf die Idee, berühmt zu werden. Stewart setzte eine regenbogenfarbene Afroperücke auf und hoffte durch seine Auftritte bei Grossveranstaltungen seine Bekanntheit als "Rainbow Man" finanziell nutzen zu können. Kurz, er wollte einfach Kohle machen. Ausser einem "Budweiser"-Spot sprang dabei aber nichts heraus.

1980 wurde Stewart erleuchtet als er einen Fernsehprediger sah. So trug er bei seinen Auftritten erst ein T-Shirt mit der Aufschrift "Jesus Saves". Später kam er auf die Idee mit dem "John 3:16"-Pappschild. Ab diesem Moment verbrachte er sein Leben damit, von Sportevent zu Sportevent zu fahren und sein Schild in die Kamera zu halten. Dabei war er gar kein Sportfan, im Gegenteil, in einem Interview soll er einmal sogar gesagt haben, dass er Sport verachte.

Seine Pappschild-Karriere endete im Jahre 92 aprupt. Nach einer Serie von Bombenanschlägen auf eine Kirche, einen Bücherladen und eine Zeitungsredaktion nahm er in einem Hotel schwer bewaffnet ein Zimmermädchen als Geisel. Seither sitzt er im Knast, lebenslänglich.

Das Schild mit der Aufschrift "John 3:16" ist inzwischen zum Kult geworden. Nachahmer undTrittbrettfahrer halten solche Plakate immer noch bei Grossveranstaltungen- vorallem in den USA - in die Kameras. Zum letzten Mal gross im europäischen TV war "John 3:16" während den Olympischen Spielen 2004 in Athen. Seither liest man häufiger Sprüche wie "Bill Kaulitz heirate mich" oder "Robbie hol mich auf die Bühne".

6. Januar 2008

Der Song zum Wochenende

Heute von Britney Spears, was für ein Zufall. Nach den Schlagzeilen der letzten 2 Tage kam mir ihr Video zu "Everytime" in den Sinn. Es stammt aus dem Jahr 2004 und zeichnet den Weg den Brit in den letzten 4 Jahren genommen hat auf fast unheimliche Weise auf. Popsternchen im Dauerstress, Krise, Rückzug... aber schaut und interpretiert das Video doch am besten selber:



PS: Ich steh dazu, mir gefällt der Song irgendwie. Aber das mag an meiner momentanen Stimmung und am Regenwetter liegen.

5. Januar 2008

Ui ui ui, Britney... (mit exkl. Fotos!)

Wenn es einem selber nicht gerade so wahnsinnig toll geht (ich vermeide das Wort beschissen), dann schaut sich der Mensch gerne mal nach anderen Lebewesen um, denen es noch ein bisschen schlechter geht. Das baut auf. Nur, wenn ich die aktuellen Geschichten rund um Britney Spears höre und lese, dann kann ich mich darüber weder amüsieren noch daran irgendwie aufbauen. Internetdienste in Sachen Promis wie "Justjared", "Tmz.com" oder "Snarky Gossip" sowie diverse TV-Stationen überbieten sich seit letzter Nacht mit Schlagzeilen. Von einer Überdosis Drogen ist die Rede, Brit soll versucht haben Selbstmord zu begehen, ebenso ist zu lesen, dass Kevin Federline sie und den kleinen Jayden James geschlagen haben soll oder umgekehrt.

Das sind derzeit aber alles nur üble Gerüchte. Wie schnell solche entstehen kennt jeder von uns, meist kommen sie dann noch aus einer Ecke, aus der man es kaum erwartet hätte. In diesem Fall sind die Journalisten fleissig am dichten und spekulieren. Kein Wunder nach den Bildern, die gestern übers Internet und im TV rund um die Welt gingen. Zu sehen waren Polizei, Ambulanz, Hubschrauber, Feuerwehr und unzählige Paparazzi. Eine Person lag auf einer Bahre und wurde in den Krankenwagen transportiert. Die Polizei griff sich eine weitere Person, irgendjemand trug ein schreiendes Kind durch die Gegend. Kurz, es sah wirklich dramatisch aus. Mit der Zeit drang dann durch, dass Britney Spears in ein Spital überführt wurde, wo sie nun mindestens 72 Stunden bleiben muss. Unter Beobachtung. Ihre psychische Verfassung sei sehr instabil. Ihre Mutter bat die Öffentlichkeit über die Medien, für ihre Tochter zu beten. Ebenso im Spital ist Britneys Sohn Jayden James. Warum ist derzeit noch nicht bekannt.

Umso mehr überraschen die Fotos die nun heute Abend aufgetaucht sind. Sie zeigen Britney Spears in der Obhut der Ambulanz. Meine Interpretation dieser Fotos: da waren irgendwelche Substanzen im Spiel. Britney checkt die Situation überhaupt nicht und entsprechend schaut sie aus der Wäsche. Hier ein paar Bilder von "Snarky Gossip", macht euch selber einen Eindruck von der Frau:

Inzwischen haben Britneys Anwälte ihr Mandat niedergelegt. Kevin Federline war beim Richter und hat mit Erfolg gefordert, dass seine Ex-Frau die Kids nun gar nicht mehr sehen darf. Sie Situation ist gestern scheinbar eskaliert, weil Britney mit Kev über das Sorgerecht gestritten hat und die Kids nicht hergeben wollte. Als wäre das alles nicht (schon längst) genug, wurde Brits Schwester Jamie Lynn gestern von ihrem Arbeitgeber Nikelodeon vor die Tür gesetzt, nachtdem bekannt wurde, dass sie schwanger ist. Mit 16 Jahren!

Ich sags mal auf gut gut Deutsch: die Kacke ist am dampfen im Hause Spears! Wer hier in meinem Blog schon etwas länger mitliest, der weiss, dass ich eine Vorliebe habe für Britney. Und dazu stehe ich auch. Seit ich sie in Zürich einmal interviewen konnte und an einem Konzert Backstage mit ihr zu tun hatte, hab ich sie quasi in mein Herz geschlossen. Das hat wohl mit dem männlichen Beschützerinstinkt zu tun, denn die kleine, unglückliche Pop-Prinzessin tat mir damals schon extrem leid. All die Unten-Ohne-Auftritte, die Abstürze und was noch alles war, überraschen mich darum leider überhaupt nicht. In einem Post vor ein paar Monaten hab ich Befürchtungen geäussert, dass die Entwicklung in diese Richung gehen könnte, in die sie nun leider auch gegangen ist. Und es dürfte - falls es so war - nicht der letzte Selbstmordversuch gewesen sein, erst recht nicht, weil der Richter sie heute endgültig von ihren zwei kleinen Kindern getrennt hat.

Dass sich ihre Mutter jetzt noch in die Sache einmischt, ist der Gipfel der Peinlichkeit. War genau sie es doch, die ihre Tochter bereits als Kleinkind ins Showbusiness geprügelt hat. Und sie später, als Brit keine Lust mehr auf Auftritte hatte, weiter gedrängt und mit Liebesentzug bedroht hat. Kranke Welt. Aber eben, ähnliche Geschichten gibts wohl nicht nur in der Showbranche, sondern auch gleich um die Ecke... wobei das dann eben wieder eine andere Story wäre, die für die Presse nur halb so spannend wäre. God bless you Britney, wie die Amis sagen!

Fotos: Celebutopia/SnarkyGossip

4. Januar 2008

Adi Weyermann - Wood (incl. Verlosung)

"Wood" ist Adrian Weyermanns 4tes Soloalbum und wurde zeitgleich mit dem Vorgänger "Pool" aufgenommen. Entsprechend sehen auch die CD-Covers nicht zufällig ähnliche aus. Wer daraus aber schliesst, dass die beiden Alben auch in Sachen Musik ähnlich sein müssen, der liegt falsch. "Pool", das lässigere Album und sorgte mit zum Teil rohen Rocktracks für Aufsehen, vorallem die erfolgreiche Single "Echo". Jetzt folgt mit "Wood" ein eher, sagen wir mal, beschauliches Album.

"Leaving" ist der Opener und zeigt gleich auf, dass "Wood" eben nicht "Pool" ist. Leichte Gitarre, Adis Stimme, Perkussion im Hintergrund. Dazu ein Cello und ein Piano. Weyermann selber sagt zum ersten Song seines neuen Albums: "Ich wollte mein Versprechen gleich zu Beginn einlösen und habe einen leisen Song an den Anfang meiner leisen Platte gesetzt."

Weiter geht es dann mit "Burning Cold", wiederum ein ruhiger Song auf der ruhigen Platte, owbohl man nicht verschweigen darf, dass auf "Wood" auch Uptempo-Titel zu finden sind. Spannend und gut gemacht ist "Wake her up". Adrian Weyermann singt in dem Lied nämlich zweitstimmig, dazu eine akustische Gitarre. "Der Song hat zum Ende so einen Touch Simon & Garfunkel erhalten, den ich eigentlich gar nicht beabsichtig hatte", erinnert sich Adi.

Einer meiner Favourits auf dem neuen Album ist "Parker", getragen von einem Piano, dazu etwas Gitarre, dezent eingesetzt. Der Refrain besticht durch einer Art"Uuuuhuh", das aber sehr eingängig ist. Dieser Titel ist übrigens gleichzeit auch der Lieblingstrack von Adi selber: "Er zeigt für mich in musikalischer Hinsicht eine neue Richtung. Das sind meistens meine Lieblingslieder. Ich kann die ja nicht erzwingen. Die kommen einfach oder eben nicht."

Wer findet, das neue Album von Weyermann komme sehr pure daher, der wird von den Aussagen des Zürchers in seinem Eindruck durchaus bestätigt: "Ein Klavier, ich an der Gitarre und singe. Es wurde danach nicht mehr verändert. Diese Reduktion empfand ich für mich als klärend und wegweisend. Man kann so viel weglassen, ohne dass etwas verloren geht."

Zusammengefasst ist "Wood" zwar ein ruhiges Album mit ebenso ruhiger Gitarre und genau so ruhiger Stimme. Es ist aber deswegen keine klassische Singer/Songwriter-Platte. Durch Streicher und Piano kommt aber durchaus in fast jedem Song eine gute Stimmung auf. Die Frage die ich mir stelle ist, ob man die CD nicht vielleicht besser vor Weinachten auf den Markt geschmissen hätte, da waren die Leute noch mehr in der besinnlichen Stimmung. Ich für meinen Teil habe am Anfang eines neuen Jahre eher Bedarf nach Gas geben. Aber eben, das ist Geschmackssache. Eines kann man bestimmt sagen, ""Wood" ist die klassischste Platte vom Ex-Crank-Mitglied. Wobei der Begriff Klassik am besten selber definiert wird.

Nun gibt es 5 "Wood"-CDs von Adrian Weyermann zu gewinnen. Offiziell erscheint die Platte erst am 11. Januar in den Shops, Monsieur Fischer hat sich aber ein paar unter den Nagel gerissen und verteilt diese jetzt unter seinen Lesern. Einfach ein Email mit Vorname, Name und Postanschrift an die folgende Adresse schicken: Wettbewerb/at/massilia.ch Die Gewinner kriegen dann die Alben in den nächsten Tagen per Post zugeschickt und werden natürlich noch namentlich hier im Blog erwähnt.

3. Januar 2008

Wir sind Kaiser (und hassen die Schweiz)

"Wie sind Kaiser" heisst das TV-Format, welches seit einigen Monaten im ORF für Lacher sorgt. Einmal gesehen, kommt man von dieser TV-Unterhaltung nur schwer wieder los. Zumindest erging es mir so, weil ich total auf diese Art von Comedy stehe. Der Kaiser wird dargestellt von Robert Palfrader, bestens bekannt aus "Echt fett". Assistiert wird er von seinem Gehilfen Seifenstein. Woche für Woche am Donnerstag (heute 21 Uhr 55) wagen sich prominente Gäste in die wortgewaltige Show, in welcher sie dann mit allem rechnen müssen. So wurden Politiker auch schon mal eingeladen, begrüsst und wieder verabschiedet. Aber was erzähle ich lange, einfach mal reinschauen. Gast ist Alfons Haider, homosexueller ORF-Moderator und Schauspieler:


Ach ja und wenn man dann schon mal grad vor der Flimmerkiste sitzt am Donnerstag (was selten genug vorkommt), dann einfach laufen lassen, denn im Anschluss (23 Uhr 05) gibts gleich nochmal Satire: "Willkommen Oesterreich" mit Christoph Grissemann und Dirk Stermann. Die Sendung über die Schweiz war der Hammer, eine Meinung die jedoch nur wenige Eidgenossen mit mir teilen:


Den zweiten Teil von "Willkommen Oesterreich" zum Thema Schweiz ("Das Irak Europas") gibt es hier und Teil 3 hier. Wer jetzt aber meint, nur die Schweizer müssten unter dem Austro-Humor leiden, der drückt hier und erlebt "Das Deutsche Telefonquiz", gesponsert von NS und Mauritz oder "Die Tanzstunde fürs Vaterland" hier oder "Die Deutsche Kochstunde" hier.