Eines vorab, ich hab mir das Album, von welchem ich in diesem Post schwärmen werde offiziell beim Russen gekauft. Was heissen soll, dass ich komplett ohne Bestechung und ohne Geld dafür zu kriegen (Trigami lässt grüssen!) in diese Lobeshymne ausbrechen werde. Die Platte ist einfach der Hammer: "Radio 1, Established 1967" heisst das Werk und es verdient, etwas genauer unter die Lupe genommen zu werden.
Wenn mein absoluter Lieblingsradiosender Radio 1 seinen 40jährigen Geburtstag feiert, dann freut mich das natürlich, ist aber auch mit grossen Erwartungen verbunden. Denn schliesslich steht Radio 1 für das vielleicht beste Musikprogramm überhaupt. Davon könnten sich 99 Prozent der Radiostationen in unserem Land ruhig mal ne Scheibe abschneiden. Nun gut, das Geburi-Album vereint Weltstars, damit war zu rechnen. Robbie Williams, Kylie Minogue, Kaiser Chiefs, Amy Winehouse, Foo Fighters, Mika, Sugababes und 33 andere Künstler gaben sich die Ehre.
Nun haben sie aber nicht einfach nur einen ihrer Songs begeisteuert, nein, jeder Artist hat sich einen berühmten Song aus der Musikgeschichte der letzten 40 Jahre ausgesucht. Zur Verfügung gestellt wurden die Lieder unter anderem von Elton John, Ace of Base, Paul McCartney, Carly Simon, Huey Lewis und vielen mehr. Aus jedem Jahr bis 1967 ein Künstler. Und so erleben wir dann plötzlich Robbie Williams beim "Lola" singen. Aus Keane werde Queen. James Morrisson macht einen auf Paul Young. Natasha Beddingfield wagt sich an Madonna. Oder Franz Ferdinand kopieren David Bowie. Es versteht sich von selber, dass die Künstler die Songs nach eigenem Gusto interpretieren.
Natürlich wird es besonders schräg und extra spannend, wenn die Songs in einem komplett anderen Stil gecovert wurden. Da wäre zum Beispiel Britney Spears' "Toxic", welches auf der CD in einer Punkrock-Version von Hard-Fi zu hören ist. Razorlight spielen Stings "Englishman in New York" oder aus George Michaels "Careless Whispers" wird eine soulige midtempo Nummer.
Es gibt immer mal wieder Tribute-Alben, die es sich lohnen angehört zu werden. Letztes Beispiel war die Darfur-Platte mit gecoverten John Lennon-Liedern drauf. Das ganze zwar in eine ähnliche Richtung, wurde dann aber nach dem dritten Mal "Imagine" etwas langweilig. Hier kommt während 145 Minuten überhaupt nie Langeweile auf. Bei den meisten Interpretationen merkt man, dass die Bands und Künstler Spass hatten bei den Aufnahmen. Da werden Jimi Hendrix-Gitarren-Soli frech verändert, aus Liebesliedern werden Rocksongs und Queen sollte sich nach dieser Platte ernsthaft überlegen mit Keane zu fusionieren.
Von mir kriegt das Album die Höchstnote 6 und ich kann es ohne schlechtes Gewissen jedem Musikfan, egal ob jung oder alt, weiterempfehlen. Zum Schluss noch ein paar Ausschnitte, einfach draufklicken: