3. September 2007

Echte Britney, falsche Britney

Britney ruft, die Welt hört hin. Bloss ist derzeit scheinbar für gewisse Medien nicht so ganz klar, worauf man im Moment genau hören soll. Die neue Single von Frau Spears trägt den Titel "Gimme more". Noch mehr? Naja. Die Pendlerzeitung 20 Minuten schickt ihre Online-Leser zum Anhören des Tracks zu Youtube, wo dann dieser Song wartet. Auf dem Foto ist zwar Brit zu sehen, aber ist sie auch zu hören? Mein erster Gedanke war, das ist ein Fake.

Es kann natürlich durchaus sein, dass Britney dank all ihren Partynächten nun eine etwas tiefere Stimme gekriegt hat, ich glaube jedoch nicht wirklich daran. Meine Theorie, der Song bei Youtube ist gefälscht und wurde darum auch entsprechend über einen privaten Blog veröffentlicht. Im besten Fall ist es ein Demo, aber wohl kaum die neue Single, mit der Brit das Comeback wagen will.

Die eigentliche neue Single von Britney Spears heisst aber tatsächlich "Gimme more", zirkuliert ebenfalls im Netz und hat am Wochenende bei einer New Yorker Radiostation Premiere gefeiert. Das Original gibts hier zu hören.

Und, gelingt Brit nun das lang ersehnte Comeback mit genau diesem Song? Ich habe an dieser Stelle ja schon mal über meine Beziehung zu Britney Spears ausgelassen. Von einer blinden Liebe kann also nicht gesprochen werden. Ob ich diesen Song je mögen werde, sei ebenfalls dahin gestellt. Er klingt nach Britney, soviel ist klar. Der Einstieg ist durchaus gelungen, die Textzeile: "It's Britney, bitch, I see you, and I just wanna dance with you" hat durchaus etwas ironisches. Der Song als solcher ist dann aber - trotz eingängigem Refrain - eher durchschnittlich. Kann aber durchaus sein, dass er besser wird, wenn man ihn mehrfach hört.

Ob es also zum grossen Comeback kommt bleibt in meinen Augen äusserst fraglich. Entsprechend wird es nicht lange gehen, bis die ersten Kritiken auftauchen. Ob die zweifache Mutter damit umgehen kann wird sich zeigen, in den letzten Monaten hinterliess sie zumindest keinen besonders gefestigten Eindruck. Über den Rattenschwanz der auf einen möglichen Flop folgen könnte, will ich jetzt gar nicht spekulieren. Bleiben wir also bei den Fakten, Britney ist zurück. Ihre Homepage wird derzeit überarbeitet und gegen Ende Jahr soll ihr neues Album erscheinen. Am Wochendende soll sie zudem bei den MTV Video Music Awards einen Auftritt haben.

So könnte es also auch in den nächsten Wochen passieren, dass die Eingabe "Britney Spears Single" an einem Montagmorgen bei Google News fast doppelt so viele Ergebnisse bringt als die Suche nach "Bush Iran". Wobei solche und solche Schlagzeilen befürchten lassen, dass sich das - leider - bald ändern könnte...

Neue Blog Adresse - Bitte ändern!


An alle netten Menschen die meine Seite bei sich verklinkt haben: Ich wäre euch dankbar, wenn ihr den Link anpassen könntet. Merci!

2. September 2007

Sonntägliches Gehirntraining



Sonntag gleich Ruhetag. Meistens zumindest. Damit die grauen Zellen aber wenigstens kurz gefordert werden, sorgt Sonntag für Sonntag das Sobli Kreuzworträtsel für etwas Training. Obwohl ich feststellen musste, dass auch hier Übung den Meister macht und ich immer schneller am Ziel meiner (Rätsel-) Träume bin.

1. September 2007

Laladudididiiii Laladudididiii....

Eigentlich wollte ich ja nen Song zum Wochenende parat machen, als mir bei Youtube ein Video von "La Linea" über den Weg lief. Beim Anschauen kamen in mir gleich tiefste Kindheitserinnerungen auf. Immer am Samstag im Rahmen der Sendung Scacciapensieri zeigte damals das Tessiner Fernsehen eine Folge des hyperaktiven Strichmännchens und Woche für Woche war ich begeistert ob der kurzen aber intensiven Geschichten. Der notorische Nörgler hatte es mir angetan!

La Linea startete seine Karriere bereits Ende der 60er Jahre in Italien, damals noch als Werbeträger eines Küchengeräteherstellers. Später waren die kurzen Clips dann in den TV-Werbepausen zu sehen. So hat es das cholerische Männchen schliesslich zu Weltruhm gebracht. Bücher, Filme, Poster.. ja sogar ins Kino hat es der Strichmann geschafft. Und dank Jamiroquai schaffte er sogar den Sprung zu MTV.

Geschaffen hat La Linea übrigens der italienische Osvaldo Cavandoli. Die Stimme kam von seinem Kollegen Carlo Bonomi. Und auch nach fast 40 Jahren muss man zugeben, dass ein witziger Zeichentrickfilm eigentlich gar nicht viel braucht. Cavandoli und Bonomi haben jedenfalls mit ihrer Linea etwas erschaffen, dass durchaus den Stempel Kult verdient.

31. August 2007

Amtsschimmel besiegelt Schicksal

Beim Zeitung lesen bin ich gestern auf die Geschichte der 13jährigen Mongolin Saruulka Mamut gestossen. Sie ist vor einem Jahr mit ihrem Vater in die Schweiz gekommen und der hat damals ein Asylgesuch gestellt. Seither lebt sie mit ihrem Paps im Kanton Zürich in einer Asylbewerberunterkunft. Während dieser Zeit hat das 13jährige Mädchen fleissig Deutsch gelernt, eine Schule besucht und Tischtennis gespielt. Letzteres sogar sehr erfolgreich, denn bei den Schweizer Meisterschaften holte sie zweimal Gold und einmal Silber.

Nun hat das Schweizer Bundesamt für Migration entschieden, dass die Mongolei ein sicheres Land sei und es darum keinen Grund gäbe, dass Saruulka und ihr Vater weiterhin in der Schweiz bleiben müssten. Die beiden sollen das Land verlassen und jetzt umgehend ausgeschafft werden. Ok, es gibt hier Gesetze, an die muss man sich nun mal halten. That's a Fact! Trotzdem hat mich die Meldung irgendwie verärgert.

Das Kind kam mit ihrem Vater vor einem Jahr aus der Mongolei in der Schweiz an. Wie zu lesen ist, hat ihr Papa von Anfang an kein Geheimnis daraus gemacht, dass er zusammen mit seiner Tochter gerne in der Schweiz leben möchte, weil die Mutter verstorben ist und er seiner Tochter ein besseres Leben bieten will. Klar, ähnliche Absichten haben - leider Gottes - vermutlich Millionen andere Menschen auch. Aber ich habe den Eindruck, dass sich dieser Vater und seine Tochter tatsächlich Mühe gegeben haben was ihr Leben in der Schweiz angeht. Von der politischen Rechten hört man andauern Worte wie "Anpassung" oder "Integration". Wenn ein 12jähriges Mädchen in nur gerade einem Jahr die deutsche Sprache soweit lernt, als dass es dann als 13 jährige bereits eine öffentliche Schule besuchen kann, dann ist das für mich sowas von Integration!

Wir kennen alle die Beispiele von Flüchtlingen und Einwanderefamilien, wo die Mütter auch nach 10 Jahren noch kein Wort Deutsch sprechen, weil ihnen der Kontakt zur Aussenwelt fehlt. Wir kennen auch die Beispiele von Frust gesteuerter Jugendgewalt - welche selbstverständlich nicht nur von Ausländern ausgeht - oder die Geschichten von Schulklassen, wo der Lehrer den Deutschunterricht Woche für Woche quasi von vorne beginnen muss. Kurzum, es gibt zahlreiche negative Beispiele bei denen die Integration nicht funktioniert hat. Warum statuiert man dann gerade bei diesem Kind und seinem Vater, die sich beide bestens in die Gesellschaft eingefügt haben, ein Exempel?

Es ist noch nicht lange her, da wurde eine ausländische Familie ausgeschafft, deren Tochter in der Schweiz zur Welt kam. Die Kleine hatte null Beziehung zu ihrem Heimatland, war ebenfalls im Sportverein und in der Schule, der Vater hat gearbeitet, Mutter war im Elternverein. Und Peng, der Amtsschimmel schlug zu und die Familie musste die Schweiz in Richtung Balkan verlassen. Im Gegenzug geht man dann mit Menschen die versuchen die nationalen Behörden zu betrügen (Papiere vernichten, untertauchen, Straftaten) häufig liberal um. Verkehrte Welt? Ich stelle mir dann die Frage, ob ehrliche Asylbewerber nicht zum Schluss kommen müssen, dass man mit unfairen Mitteln vielleicht eher in der Schweiz bleiben , als wenn man fair und ehrlich ehrlich mit den Behörden kooperiert.

Nun, wie in den Medien zu lesen ist muss Saruulka Mamut die Schweiz in den nächsten Tagen endgültig verlassen. Ich stelle mich nicht auf den Standpunkt wie zum Beispiel der Blick, dass uns damit ein künftiger Tischtennis-Star durch die Lappen geht. Ihr Talent spielt, wenn es um ein Asylgesuch geht, in meinen Augen überhaupt keine Rolle. Denn ein Mädchen dass in nur einem Jahr Deutsch gelernt hat und eine jetzt eine Schweizer Schule besucht, das muss von mir aus nicht einmal eine Sportart beherrschen. Vielmehr hätte ihre Leistung neben dem Tischtennistisch aufzeigen sollen, dass Saruulka sich mit der Schweiz identifizieren kann, sich integriert und gerne hier geblieben wäre.

Aber eben, wie hat es die Pendlerzeitung 20Minuten gestern treffend geschrieben: "Wäre sie ein Fussballspieler, wäre das Ganze gar kein Thema!" Who cares about Tischtennis...

Foto: Blick