30. Juli 2007
Hallo, Cablecom Hotline!
Bei uns steht seit ein paar Wochen eine sogenannte Mediabox im Haus. Diese Mediabox ermöglicht das digitale Fernsehen. Nicht dass ich das gewollt hätte, aber der Schweizer Kabelanbieter Cablecom hat in den letzten Monaten in regelmässigen Abständen TV-Sender gekillt, die mir eigentlich noch am Herzen lagen: WDR, MdR, NTV, BBC sind nur ein paar Beispiele. Als es dann Anfang Juni hiess, dass auch der französische Sender TF1 über die Klinge springen musste, hatte mich die olle Firma soweit und ich musste wohl oder übel ihr digitalisiertes Programm bestellen.
Ok, die Lieferfrist für den Decoder betrug satte 6 Wochen. Als das Teil dann bei uns ankam waren wir aber durchaus positiv überrascht, es funktionierte alles auf Anhieb und wir hatten auf einmal 150 TV-Sender und Dutzende Radiosender im Programm. Die ersten Tage lief alles rund. Bis sich auf einmal mitten im Film der Decorder neu aufgestartet hat. Naja, es gibt bessere Momente als während eines mit Spannung geladenen Harrison Ford Streifens. Nun gut, Shit happens. Nur leider ist dieser Reset seither in regelmässigen Abständen vorgekommen.
Für genau solche Probleme gibts aber ja zum Glück die Cablecom Hotline. Von Kassensturz und anderen Konsumentenschützern in den letzten Monaten massiv gerügt hat die Cablecom die Kosten für die Hotline abgeschafft und verspricht schnelle Hilfe. Am Freitag hab ich zum ersten Mal angerufen. Die ersten 5 Mal hiess es, dass die Leitungen überlastet seien und ich später anrufen soll. Beim 7ten Mal bin ich dann durchgekommen, nur wusste der Mann am anderen Ende nicht, wie er mir helfen könnte, da ich bei ihm - warum auch immer - falsch sei. Er sagte, dass er mich weiter verbinde. Netter Versuch, nur leider hat er den falschen Knopf gedrückt und mich aus der Leitung gekickt. Nun nach über 20 Minuten ohne Erfolg beschloss ich, am Samstag nochmal zu probieren. Aber auch dieser Tag blieb ohne Erfolg.
Während des Weekends hat sich die Empfangsbox noch etwa 4 Mal selber an und ausgeschaltet. Das Problem hatte sich also nicht - wie ich heimlich gehofft habe - selber gelöst. Neuer Versuch heute Montag morgen. Während 10 Anrufen waren alle Leitungen besetzt und ich wurde wiederum gebeten später anzurufen. Nach dem Mittag dann endlich eine freie Leitung. Ich kam mir schon langsam so vor wie bei diesen blöden TV-Ratespielen "Kommen Sie in die freie Leitung". Wartezeit in dieser freien Cablecom-Leitung, satte 20 Minuten bei schlechter Musik.
Nach 20 Minuten ein netter junger Herr mit Balkan-Akzent. Er verstand mein Problem auf Anhieb und sagte, ich müsse die Box selber neu starten und die Werkseinstellungen aufrufen. Danach nochmal starten und dann sollte das Problem behoben sein. "Sollte?", fragte ich nach. "Ja, es kann aber auch sein, dass es so bleibt." - "Aha, und dann?" - "Ja dann müssen sie die Box einschicken und sie kriegen eine Neue." - "Aha und wann?" - "Lieferfrist beträgt 6 Wochen."
Drückt mir die Daumen, dass der Restart klappt. In einer Woche startet die französische Fussballmeisterschaft und mit ihr meine Lieblingssendung "Telefoot" auf TF1. Der Sender, wegen dem ich diese olle Box vor inzwischen 9 Wochen eigentlich bestellt habe.
29. Juli 2007
28. Juli 2007
Der Song zum Wochenende
Punkrock never dies! Auf YouTube hab ich ein Video gefunden, welches bei mir grad heftigste Erinnerungen an meine Jugend ausgelöst hat. Der Song stammt von der Schweizer Band "Blue China", einem von vielen Projekten des Multitalents Rudolph Dietrich. Der Song mischt auf spannende Weise Elemente von Punk und Rock mit frühen Einflüssen von Wave und Gothic. Alles recht traurig und depro, aber so waren die frühen 80er Jahre halt. Das Video ist - für die damalige Zeit - der Hammer: es werden unter anderem Bilder von Maifeiern in der Sowjetunion gezeigt. Ja, liebe Kinder, früher gab es mal ein Land das so hiess. Wer mehr über diese Zeit - jetzt mal auf weniger auf die UdSSR als vielmehr auf die Musik bezogen - wissen möchte, dem empfehle ich die Swisspunk Seite, da gibts zahlreiche Fotos und Fakten von der früheren Szene. Und nun Vorhang auf für "Visitors never come alone":
27. Juli 2007
Die Simpsons auf dem Rütli
Okeeee, ich gebs ja zu. Der Titel ist kompletter Mist. Aber wie sonst sollte ich in einem Beitrag erwähnen, dass ich scheinbar doch genug feminim bin und am Nationalfeiertag mit 2999 anderen Schweizerinnen und Schweizern auf die berühmteste Wiese des Landes hochsteigen und da den Geist von Schiller spüren darf. Freude herrscht! Bin ja mal gespannt wer ausser Bundesrätin Calmy-Rey, Nationalratspräsidentin Egerszegi und den verschiedenen Trachten- und Jodlergruppen sonst noch da oben ist. Die Regeln sind übrigens recht strikt, so ist das Mitführen von Transparenten, Megaphonen und Waffen verboten. Blöd, dabei hatte ich doch genau diese Sachen schon bereit gelegt. Nein im Ernst, die einzige Regel die mich persönlich betrifft ist die, dass man kein Bier mitnehmen darf. Bei gefühlten 40 Grad wandernd im Schatten durchaus ein Handicap.
Nun gut, gestern Abend gab es Bier. Womit die Überleitung zu den Simpsons auch geglückt wäre. Das Kino in Aarau war ausverkauft, die Stimmung schon vor dem Filmstart bestens. Und mit der ersten Einstellung wurde aus dem Kinoabend eine mittlere Party und das lag ausnahmslos am Film. Ich bin ein Simpsonsfan der ersten Stunde, habe alle TV-Folgen mehr als einmal gesehen und war darum ein bisschen skeptisch als ich vor anderhalb Jahren gehört habe, dass es nen abendfüllenden Film geben soll. Gestern Nachmittag dann die Mitteilung, dass der Film in Englisch gezeigt wird. Auch da war ich mir nicht ganz sicher, ob ich mich von den deutschen Stimmen die mich über all die Jahre bei SF2, ORF und Pro7 begleitet hatten trennen könnte.
Der Film begann, Itchy und Scratchy erscheinen, der erste Lacher kommt.... und die Bedenken waren wie weggeblasen. "The Simpsons Movie" erreicht die heiligen Sphären von Monty Python. Ein Gag reiht sich an den nächsten. Und die Gags sind oft so unerwartet, dass einem das Lachen im ersten Moment im Hals stecken bleibt. Von plump bis hintergründig, von politisch massiv unkorrekt bis sexistisch, von politisch bis kindlich wird jede Art von Humor bedient.
Die Familie Simpson spielt im Film eindeutig die Hauptrolle, den grössten Anteil daran trägt Homer. Begleitet werden sie von zahlreichen beliebten Figuren aus Springfield. Zu sehen sind eigentlich alle irgendwo mal. Rektor Skinner, Miss Skrababbel oder Hausmeister Willy (um nur ein paar zu nennen) haben aber beispielsweise nur Minimalrollen. Das spielt aber keine Rolle, nach knapp 90 Minuten hat mir persönlich überhaupt nichts gefehlt. Ganz im Gegenteil, vor lauter Lachen hatte ich leichte Schmerzen in der Bauchmuskelgegend .
Ob der Film für Kinder geeignet ist, daran habe ich meine Zweifel. Es ist meiner Meinung nach Unterhaltung für Erwachsene. Und vermutlich reicht es nicht einmal für die Grossen, wenn sie den Film nur einmal schauen, zu viele Sachen passieren da andauernd. So kam es denn auch in den Gesprächen nach dem Movie dazu, dass jeder etwas anderes gesehen hat, das ihm speziell gut gefallen hat. Ich sage nur "Spider-Pig" oder "Harry Plopper" und "La Marseillaise".
Tipp für alle die noch ins Kino gehen - und ich sage es ohne Geld dafür zu kriegen, der Film ist Pflichtprogramm -, unbedingt bis ganz zum Schluss bleiben. Bis sich der Vorhang vor der Leinwand schliesst. Es lohnt sich, Stichwort "Sequel". Fazit: Note 6, beste Unterhaltung mit extrem hoher Gagdichte!
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