Genau, Towel Day, Handtuchtag. Das ist ein Tag zu Ehren des Schrifststellers Douglas Adams, der unter anderem den Roman "Per Anhalter durch die Galaxis" geschrieben hat. Weitere Informationen dazu gibt es hier. Mehr gibts nicht zu sagen, ausser vielleicht: die Antwort lautet 42!
25. Mai 2007
24. Mai 2007
Schillersches Affentheater ums Rütli
Wird am 1. August auf dem Rütli gefeiert, oder wird am 1. August auf dem Rütli nicht gefeiert? Diese Frage beschäftigt - inzwischen seit mehreren Wochen - die Schweizer Medienlandschaft. So langsam aber sicher frage ich mich, ob die Frage neben den Medien überhaupt noch jemanden interessiert. Die Parteien vielleicht? Schliesslich sind wir ja in einem Wahljahr.
Was bisher geschah: Bundesrätin Calmy-Rey möchte am Schweizer Nationalfeiertag auf dem Rütli (eine unscheinbare Wiese oberhalb des Vierwaldstättersees und ohne Friedrich Schiller wohl gänzlich unbekannt) eine Rede halten. Wegen des inzwischen zur Tradition gewordenen Aufmarsches der rechten Szene und der damit verbundenen Kosten für die Sicherheit, sind die betroffenen Kantone rund um den Hügel nicht mehr bereit, Schiffe Richtung Rütli ablegen zu lassen. Und ohne Schiffe, kommt man da erst mal nicht hin. Der Bundesrat entschieden, sich ebenfalls nicht am Aufwand zu beteiligen, der Kanton Uri will die Wiese sperren und ein Sponsoring wird aus ethischen Gründen ebenfalls abgelehnt.
Inzwischen hat sich die ganze Planung - sofern es überhaupt eine gab - zu einer Farce entwickelt, bei welcher die Fronten zwar verhärtet, aber nur schwer durchschaubar sind. Da lässt zum Beispiel der Präsident der Schweizerischen Volkspartei SVP, Ueli Maurer, verlauten, das Rütli sei bloß "eine Wiese mit Kuhdreck". Eine Aussage die mich verwundert, ist die SVP sonst eher für ihre rechtsbürgerliche Politik und ihren damit verbundenen Nationalstolz bekannt.
Auf der anderen Seite die sozialdemokratische Bundesrätin Calmy-Rey ("Das Rütli ist ein Symbol der Schweiz"), die urplötzlich mit dieser geschichtsträchtigen Stätte verbunden scheint, als würde sie jeden Abend vor dem zu Bett gehen den Schweizer Psalm singen und Wilhelm Tell in ihre Gebete einbeziehen.
Verkehrte Welt? Ja, ganz bestimmt. Wieder einmal scheint bestätigt, dass Seldwyla und Schilda in Mitten der Schweiz liegen müssen. Eines scheint klar, so wie in den vergangenen Jahren kann die 1. August-Feier auf dem Rütli nicht mehr durchgeführt werden. Es kann nicht sein, dass der Zutritt zum Berg nur nach einer Leibesvisitation möglich ist, dass Gruppen von Rechtsextremen lauthals die Redner unterbrechen und es im Anschluss an die Veranstaltung zu Ausschreitungen zwischen Krawallbrüdern aus verschiedensten politischen Lagern kommt. Das alles natürlich vor laufenden Kameras der TV-Stationen dieser Welt. Eine Lösung muss also her.
Nur ist inzwischen etwas passiert, das nie hätte passieren dürfen. Es geht bei dem ganzen "Theater" (Zitat des SVP-Bundesrats Chr. Blocher) nicht mehr um die Bundesfeier an sich, sondern vielmehr darum, dass in diesem Jahr national gewählt wird. Die Sozialdemokraten sehen im Kampf ums Rütli eine Chance, ihr Image in Sachen Landestreue etwas aufzupolieren. Dagegen steht die bürgerlich-rechte Seite, welche den finanziellen Aufwand (2 Mio. Schweizer Franken, rund 1,2 Mio. Euro) anprangert und so sich so ein paar Stimmen aus dem Lager der Sparsamen sichern kann.
Ich persönlich wäre für eine Durchführung der Feier. Wenn sich Sponsoren finden lassen, dann sollte man auf dieses Geld bestimmt nicht verzichten. Die Feier auf dem Rütli hat in dieser Art noch keine besonders lange Tradition. Erst seit den 90er Jahren gibt es den Anlass in dieser Form. Zuvor lag die Wiese brach und kam höchstens mal als Ziel einer Schulreise zu Ehren. Anders als in Frankreich, Deutschland oder Holland (Länder wo ich selber schon mal mit gefeiert habe) gibt es in der Schweiz eine eigene, spezielle Tradition, den Nationalfeiertag zu begehen. Hauptgrund dafür dürfte sein, dass der 1. August erst seit 1994 ein offizieller Feiertag und damit arbeitsfrei ist. Da wird also im Normalfall mit den Nachbarn oder der Familie gegrillt, ein grosses Feuer gemacht und es wird Feuerwerk gezündet. Die Gemeinden selber führen meist einen kleinen Apéro für die Bevölkerung durch. Im TV gibts ne Ansprache. Das wars, schliesslich ist am 2. August wieder arbeiten angesagt.
Was ist also zu tun? Eine patente Lösung habe ich auch nicht zu bieten. Redner verschiedenster politischer Couleur aufbieten? Ganz auf Ansprachen verzichten? Nur die Musik sprechen lassen? Sagt man die Feier auf dem Rütli ganz ab, ist man meiner Meinung nach vor den rechten Störenfriede in die Knie gegangen. Kurzer Einschub, überhaupt hab ich bis heute nicht wirklich kapiert, warum - nennen wir sie mal - national orientierte Jugendliche die Feier ihres Heimatlandes - auf welches sie ja eben entsprechend stolz sind - sabotieren.... aber das ist ein anderes Thema, schliesslich sorgen ja auch die Linksautonomen Jahr für Jahr am 1. Mai für Krawalle.
Was mich an der ganzen Entwicklung nervt ist, dass es nicht mehr um die Sache an sich geht und sich die Beteiligten inzwischen so weit verstrickt haben, als dass sie nicht mehr nachgeben können ohne ihr Gesicht zu verlieren. Es werden lediglich private und parteipolitische Interessen gewahrt, während die Zeitspanne bis zum 1. August mit jedem Tag kleiner wird. Heute sind laut Medienberichten weitere Gespräche geplant, welche dann bis zum Abend hin Klarheit bringen sollen, wie und ob es weiter geht im Fall Rütli...
PS: Von wegen Theater, war da nicht mal was mit der "Rütli-Schule" in Berlin-Neukölln....
Networking-Stöckchen
Hier hab ich das nachfolgende Stöckchen gefunden. Da mich die Resultate dieser Umfrage persönlich interessieren und ich einer Kollegin gerne bei Ihrer Recherche helfe, beantworte ich kurz diese sechs Fragen. Wer das Stöckchen haben will, der darf sich gerne bedienen und nen Link setzen. Die Idee dahinter ist, herauszufinden wer die Blogsphäre wie und für welche Art von Networking nutzt.
Wo im Web betreibst Du Networking?
Unter anderem bei MySpace, über meine private Homepage, Skype, Flickr und nicht zuletzt natürlich diesen Blog.
Was hat Dir der Netzwerkaufwand bisher eingebracht?
Im laufenden Jahr ein gutes Dutzend Aufträge, die von ihrer Grösse und Art her variert haben. Dazu kommen natürlich in regelmässigen Abständen neue Kontakte, die sich z.T. auch privat fortsetzen.
Wo netzwerkst Du ausserhalb des Webs?
Da bin ich offen, beginnt das durchaus mal bei einem privaten Gespräch in einer Beiz und geht hin bis zu offiziellen, geschäftlichen Meetings.
Mit konkreten Ergebnissen?
Durchaus, aber ich bin immer offen für Entwicklungen. Einfach bei mir melden, am einfachsten per Email.
Was ist Deiner Meinung nach effizienter, netzwerken im Web oder ausserhalb?
Auf die Mischung kommt es an. Wer sich nur im Web aufhält, der hat in der realen Welt keine Chance. Wer sich aber den neuen Medien verschliesst, der verpasst gute Geschäfte und neue Kontakte. Die beiden Ebenen sollten sich darum die Waage halten.
Das Wichtigste beim Netzwerken?
Die Partner sollten sich ergänzen, es soll ein Geben und ein Nehmen sein. Zudem setze ich bei einer Auftragserteilung immer ein faires Vorgespräch voraus, bei welchem beide Parteien ihre Vorstellungen darbringen können. Ich bin der Meinung, dass das Geld verdienen in Bloggersdorf noch ganz am Anfang steht.
23. Mai 2007
Liebe ProSiebenSat1 AG
Da ich Sie seit einiger Zeit versuche schriftlich zu erreichen und meine Mails entweder nicht bei Ihnen ankommen oder dann, wenn sie angekommen sind, nicht beantwortet werden, versuche ich es nun halt mal auf diesem Weg. Es geht um das Folgende. Sie betreiben ja in der Schweiz das nationale Programmfenster von Sat1, Pro7 und Kabel1. Vor einigen Jahren sind Sie voller Tatendrang in dieses Geschäft eingestiegen. Ich mag mich an Namen wie Dani Nieth, Adrian Knup, Tamara Sedmak oder Andrea Jansen (Foto links) erinnern. Sie haben das damals auch recht gut gemacht, das gebe ich gerne zu.
Aber irgendwie sind dann diese Schweizer Fenster immer mehr zu eigentlichen Werbefenstern ohne speziellen Inhalt verkommen. Und so ist es passiert, dass mit "Celebrations" (die Sendung mit dem rezeptfreien Schlafmittel namens Björn Hering) und "Joya rennt" gerade noch zwei Formate produziert wurden. Diese hat man jeweils in äusserst kurzen Abständen ein paar Mal wiederholt und das wars dann. Ok, man muss das ja nicht schauen. Hab ich im Falle von "Joya" seit dem Abgang von Andrea Jansen auch nie mehr getan. Und den Druck auf die Tränendrüse, gemischt mit Schokoladenwerbung zusammengefasst in "Celebrations" hab ich auch noch nie geschaut. Kurzum, es könnte mir ja eigentlich egal sein, mit welchem Mist sie diese Fenster füllen.
Nun hab ich aber vor einigen Wochen an meinem regnerischen Sonnntagmorgen das TV-Programm durchgeblättert und mit Freude festgestellt, dass ich meinen gemütlichen und faulen Morgen im Bett mit den Wiederholungen von "Genial daneben", "Rent a Pocher" oder "Quiz Taxi" noch etwas verlängern kann. Gesagt, getan. Ab vor die Kiste, was zu knabbern dazu und draussen soll es von mir aus regnen so lange es will. Bloss, die im TV-Programm vermerkten Sendungen waren nicht zu empfangen. Auf Sat1, auf Pro7 und auf Kabel1 grinste mir ein hypernervöser, schlecht angezogener entgegen, der mir weis machen wollte, ich müsste so einen dreieckigen Laser-Wischmob kaufen. Später wollte er mir dann noch Fotos von seinem - tut mir leid - äusserst hässlichen Sohn anbieten, mit der Begründung, dass diese Digital-Kamera mit 3,5 Mio. Megapixel total angesagt sei. Nein danke und ich will auch keine Matte, aus der Blumen wachsen oder einen Gurt der vibriert und mit dem ich Gewicht verlieren soll. Nein, wirklich nicht!
Ich war etwas verwirrt. Dieser Verkäufer erzählte mir andauernd, dass zum Beispiel diese Kamera das ideale Weihnachtsgeschenk wäre. Wir hatten aber April. Überhaupt hatte ich das Gefühl, der Mann sei ein Stalker oder so. Denn eben, es gab ihn nicht nur auf einem, sondern gleich auf allen drei Sendern der Pro7Sat1-Gruppe. Und er war nicht nur für ein paar Minuten auf dem Sender, nein, er war satte 3 Stunden am labern.
Ich dachte an einen Fehler beim Programmieren Ihrer Sendungen und schaltete die Kiste wieder aus. Ein paar Tage später erzählte mir ein Kumpel, er hätte immer am Sonntagmorgen seinen DVD Recorder für "Genial daneben" programmiert, aber seit einiger Zeit käme immer dieser "Teletip Shop". Ich hab dann mal geschaut, wie oft Sie uns diese tollen Teleshopping-Wiederholungen denn antun. Und ich muss sagen, ich bin schockiert. Die TV-Zeitschrift verrät mir nämlich, dass diese Sendung ja täglich gleich mehrmals, für mehrere Stunden auf allen 3 Sendern ihrer Gruppe wiederholt wird. Pro Woche gibt es so also gegen 50 Stunden "Teletip Shop". Unzählige Stunden erzählt der lustige Mann (Foto links unten), dass es nur noch ganz wenige dieser Plastikdinger gibt, mit denen man T-Shirts falten kann. Und immer wieder ist es Weihnachten und inzwischen haben wir bald Juni.
Ich meine, mir es ja grundsätzlich egal, mit welchen obskuren Mitteln Sie versuchen, die Zuschauer an Ihre Sender zu binden. Es gibt den tollen roten Knopf auf meiner Fernbedienung. Zudem kommen diese Sendungen eh zu solchen Zeiten, wo niemand Fernsehen schaut. Allerdings vergessen Sie vermutlich den Aspekt des Aufnahme. Und wenn ich sehe, um welche Sendungen wir in der Schweiz, im Gegensatz zu den deutschen TV-Konsumenten, betrogen werden, dann bleibt mir nur ein Kopfschütteln. Gespräche unter Kollegen legen zudem an den Tag, dass man sich Sorgen macht, dass der olle "Teletip Shop" mit dem dümmlichen Verkäufer künftig auch am Sonntagnachmittag laufen könnte, da Sie ja ab dem Sommer auf die Live-Übertragungen der Schweizer Fussballliga verzichten müssen.
Tja, liebe ProSiebenSat1 AG, gerne hätte ich Ihnen diese Zeilen per Email geschickt. Aber leider funktioniert die Adresse die auf der - doch wenig aktuellen Homepage - gefunden habe, nicht. Und die Empfänger, bei welchen die Mail vermutlich angekommen ist, fühlen sich nicht zuständig ("Sie müssen ja nicht schauen!"). Aber eben, das ist genau der Eindruck, den ich allgemein so habe im Bezug auf die Schweizer Programmfenster. Die wollte man vor einigen Jahren unbedingt mal haben und nun hat man sie und weiss nicht, wie man sie füllen soll. Also muss der dicke Verkäufer ran, damit wenigstens noch etwas Kohle fliesst... Ob da überhaupt jemand zuschaut, eben zum Beispiel an nem verregneten, kühlen Sonntagmorgen wo man noch nicht aufstehen mag, das kümmert vermutlich niemanden.
In diesem Sinne, gute Geschäfte und viele Zuschauer wünscht Ihnen, Monsieur Fischer.
Germany's Next Topmodel??
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