24. April 2007

Ca va pas du tout!


Nachdem ich in den Medien die folgende SDA-Meldung lesen musste....

Sarkozy erreichte in der Schweiz das noch bessere Resultat als in der Heimat - 38,9 Prozent der hier lebenden Franzosen stimmten für ihn, wie die französische Botschaft in Bern mitteilte.

... fühle ich mich verpflichtet, zumindest einen Minimalteil der rund 160'000 Französinnen und Franzosen in der Schweiz noch einmal anzusprechen. Ich weiss, ein Tropfen auf den heissen Stein. Aber man kann seine Meinung bis zum zweiten Wahlgang ja auch noch einmal überdenken und sich dann für das kleinere Übel entscheiden.

Natürlich akzeptiere ich die Demokratie und entsprechend die Meinung jedes einzelnen Wählers. Daran gibt es nichts zu rütteln. Es ist einfach nur überraschend, wie gross der Widerstand gegenüber Sarkozy im Land ist. Die Wahlbeteiligung in Frankreich war riesig, vorallem junge Menschen gingen zum Teil zum ersten Mal an die Urne. So gesehen ist für den zweiten Wahlgang noch alles offen, sofern zum Beispiel Herr Bayrou eine intelligente Wahlempfehlung raus gibt. Und Herr Le Pen einfach still ist.

Wahrheit oder Pflicht?

Seit letzter Woche geistert ein schräger 4-Teiler durch Youtube. Das Werk nennt sich "Wahrheit oder Pflicht", Hauptdarsteller sind Charlotte Roche, Roger Willemsen, Kim Fisher, Ferris MC und Mietze. Der Reihe nach bekannt als TV-Moderatorin, Literat, C-Promi, Rapper und Sängerin der Band "Mia". Gezeigt wird ein heiterer Spieleabend unter Freunden, begleitet von Alkohol und Drogenkonsum. Die ganze Session scheint irgendwie runde 6 Stunden gedauert zu haben. Im Netz ist sie zu finden in vier Teilen à je rund 9 Minuten.

Lange Rede kurzer Sinn, zum besser Verständnis hier der Trailer zu diesen geheimnisvollen Videos:



Die Frage, die sich mir stellt, nachdem ich die ganze halbe Stunde angeschaut habe ist, was soll das? Es scheint ja, dass das Ganze inszeniert wurde, also kein heimlicher Handyfilmer dahinter steckt oder so. Auch wird am Schluss der Filme auf eine deutsche Produktionsfirma hingewiesen. Und drittens war vor einiger Zeit zu lesen, dass sich Multitalent Charlotte Roche auf eine neue, eigene Sendung vorbereite.

Ich könnte mir vorstellen, dass es eine Art Pilot-Film ist. Also ein Test für das zukünftige potentielle Publikum, ob die Art der Sendung überhaupt funktioniert. Was allerdings gewagt wäre, denn die bisherigen Kommentare sind alles andere als positiv gestimmt. Oder es ist eine virtuelle Kampagne für ein neues Gesellschaftsspiel, welches dann im Sommer auf den Markt kommt... allerdings ist Flaschendrehen oder eben "Wahrheit oder Pflicht" ja eigentlich alles andere als neu.

Seis drum. Die rund 30 Minuten sind sowas von crazy und derbe, dass sie mir irgendwie Spass gemacht haben. Das Niveau ist zwar recht tief, was aber gerade wegen Mitspielern wie Roger Willemsen oder Charlotte Roche überrascht. Oder wann erlebt man es sonst, dass genau diese beiden zusammen aufs Klo verschwinden und sich - unter Ausschluss der Öffentlichkeit - beim Pinkeln zuschauen müssen. Im Gegenzug erzählt Kim Fisher von ihrer Intimbehaarung und Mietze verbrennt auf offener Strasse ihren Slip. Wenig zur Geltung kommt der Rapper Ferris MC, was wohl an seinem übermässigen Hasch-Konsum liegen dürfte. Die ganze "Sendung" ist so banal und einfach gestrickt, dass sie vermutlich aus dem Grund unterhaltsam ist.

Ob sich dieses Format fürs TV eignen würde sei dahingestellt. Vermutlich wäre es ziemlich schnell ausgelatscht und die C- und D-Prominenz erschöpft. Allerdings erfreuen sich all die verrückten Shows bei MTV ("Jackass", "Next" etc) grosser Beliebtheit und auch bei ARTE oder ORF "Donnerstag Nacht" gibt es nach Mitternacht oft Formate, welche zwar vielleicht nur eine Minderheit ansprechen, aber sich dafür vom restlichen Mainstream-Mist abheben.

Die ganzen vier Folgen von "Warheit oder Pflicht" gibt es hier: 1, 2, 3 und 4.

23. April 2007

Wie weiter mit dem Sturmgewehr?

Laut einer Umfrage der Schweizer Zeitung "Sonntagsblick" wollen zwei Drittel der Schweizerinnen und Schweizer in Zukunft kein Sturmgewehr mehr zu Hause. Die Befragten sind der Meinung, dass die Armee ihren Leistungsauftrag auch erfüllen könne, wenn die Waffen im Zeughaus gelagert werden. Als grösste Sorge im Zusammenhang mit den Sturmgewehren gaben - nicht zuletzt - die befragten Frauen an, dass mit der sicheren Verwahrung der Waffen Familiendramen verhindert werden könnten.

Die Schweizer und ihre Waffen. Gegen 420'000 Sturmgewehre und Pistolen der Schweizer Armee werden zur Zeit von Soldaten und Schützen zu Hause aufbewahrt. Das ist vollkommen legal und grundsätzlich gesehen auch ungefährlich. Aber natürlich sind nicht nur Armee- sondern auch noch andere Waffen im Umlauf. Nach letzten Schätzungen kursieren diesbezüglich Zahlen zwischen 1,2 und 3 Millionen Stück. Und meiner Meinung nach, fängt da das Übel an.

In der Schweiz kommt man - ausser offiziell beim Militär - ziemlich einfach an eine Waffe. Sofern der Leumund stimmt und auch sonst keine besonderen Verhaltensstörungen vorliegen, ist es nicht allzu kompliziert, an einen Waffenbesitzschein zu kommen. Noch einfacher ist der Bezug von Munition und Zubehör. Da reicht meist eine Unterschrift und das wars dann. Und für alle die, welche ihre Waffe nicht offiziell beziehen möchten, gibt es Zeitschriften oder Internetseiten, auf denen Waffen illegal den Besitzer wechseln. Immer öfter kommt es darum vor, dass man von Überfällen liest, bei denen massive Kaliber im Einsatz waren.

Bei der Polizei beobachte man, dass immer mehr Jugendliche immer schneller zur Waffe greifen. Sei es zum Selbstschutz, zur Ausübung von Gewalt gegen andere oder um die Waffe gegen sich selber zu richten. In Sachen Suizid belegt die Schweiz seit Jahren einen internationalen Spitzenplatz. Ob die hohe Selbstmordrate in unserem Land allerdings direkt mit den Armeewaffen zusammenhängt, belegt keine mir bekannte Studie. Beim Entscheid freiwillig aus dem Leben zu gehen, dürften wohl andere Faktoren eine Rolle spielen, als die Auswahl der Tatwaffe.

Gespannt darf man nach den deutlichen Zahlen der "Sonntagsblick"-Umfrage auf die Reaktion der Waffenlobby sein. In der Schweiz ist das - im Gegensatz zu den USA - weniger die Waffenindustrie, als vielmehr die Sportschützen. Beinahe jedes Dorf hat seinen eigenen Schiessverein, zahlreiche Festivitäten beinhalten ein Wettschiessen und auch sonst wird auf den Schweizer Schiessplätzen eigentlich täglich irgendwo trainiert. In diesen Kreisen sieht man einer möglichen Verschärfung des Waffengesetzes eher kritisch entgegen. Für Diskussionsstoff dürfte in den nächsten Wochen also gesorgt sein.

Meiner Meinung nach liegt das Gefahrenpotential weniger in den Waffen der Sportschützen und Wehrpflichtigen, als vielmehr bei den illegalen Knarren. Da lagern in vielen Schränken und Kellern Kalaschnikows und Pump-Action-Gewehre die von Menschen benutzt werden, denen ich persönlich nie im Leben eine Waffe verkaufen würde. Viele Jugendliche halten sich ne Pistole als Spielzeug, weil es cool ist. Viele Frustrierte stärken mit einer Waffe ihr Selbstbewusstsein. Diese Waffenbesitzer schätze ich als wesentlich gefährlicher ein als den durchschnittlichen Soldaten.

Ganz persönlich bin ich kein Waffennarr. Aber ich habe natürlich auch eine Armeewaffe zu Hause, die ist jedoch sicher verstaut und kommt nur einmal im Jahr zum Einsatz, wenn ich mir mit ein paar Kollegen einen kleinen Wettkampf auf dem offiziellen Schiessplatz unserer Gemeinde liefere. Ein Überbleibsel aus der Jugendzeit quasi. Mir fällt es schwer, mir vorzustellen, dass Amokläufe und Familiendramen künftig weniger werden, wenn die Dienstwaffe nicht mehr im Haus ist. Wenn doch jemand so verzweifelt ist, dass er zur Waffe greift, dann geht seine Verzweiflung doch vermutlich so weit, dass ihm die Art der Waffe egal wird. Wenn dann kein Sturmgewehr zu Hause steht, dann muss halt ein Messer oder sonst etwas herhalten.

Wer bis hierher mitgelesen hat, der merkt, ich bin mir selber nicht so ganz sicher, wie ich bei einer Abstimmung zum Thema Armeewaffe entscheiden würde. Ich muss dieses Teil jetzt nicht unbedingt im Haus haben, aber es stört mich auch nicht. Ich habe schlicht keine Beziehung zu diesem Gewehr. Würde es nicht mehr da stehen, würde ich es nicht vermissen. Denn für meinen alljährlichen Hobby-Schiesstag kann man sich ja auch beim örtlichen Verein eine Waffe ausleihen. Vermutlich ist ein alter, eidgenössischer Zopf, an den man(n) sich einfach gewöhnt hat. Froh bin ich, dass die Diskussion über das Thema - wenn auch aus einem tragischen Grund heraus - lanciert wurde. Unglücklich finde ich jedoch, dass der "Sonntagsblick" die Umfrage in der Woche nach den Amokläufen in Baden (Schweiz) und in Virginia (USA) durchgeführt hat.

21. April 2007

Weekend-Prognosen...

... Sonne satt, Temperaturen über 20 Grad, Liegestuhl, lecker Bierchen, gute Musik, etwas Lesestoff, ein Stück Fleisch aufm Grill, etwas TV-Sport vielleicht, ein paar gute Gespräche und - ganz wichtig - zwischendurch mal ein Nickerchen...


Mit Adsense Geld verdienen?

Wie meine schlaue Leserschaft sicherlich bemerkt hat, habe ich mich diese Woche mal versuchsweise bei Google AdSense angemeldet. Ich gebe es zu, ich erhoffe ich mir davon keine wirklich grossen Einnahmen. Entsprechend ist die Werbung nicht sehr prominent platziert, da für mich weiterhin meine Inhalte im Vordergrund stehen und zweitens ist der Versuch zeitlich begrenzt.


Ich bin einfach am Angebot von Google interessiert und möchte mal ausprobieren wie der Dienst funktioniert und ob es sich lohnt. Schliesslich tauchen immer wieder in diversen Blogs Erzählungen auf, wonach man mit Adsense 3000 Franken oder mehr im Monat verdienen könne. Ich bin der Meinung, dass die meisten dieser Beiträge und Kommentare gefaket sind. Klar dürfte es - sehr wenige - Blogbetreiber geben, die mit ihrer Seite auch tatsächlich gutes Geld verdienen. Aber das dürfte ein Bruchteil aller Blogger sein.

Ich bin grundsätzlich ein grosser Gegner von Blogs und Homepages mit störender, unnützer Werbung und habe deshalb versucht die Google Anzeigen so diskret wie möglich zu platzieren, aber trotzdem noch in einem sichtbaren Bereich, sonst hätte das Experiment ja auch keinen Sinn. Auf der Sidebar sind die zwei Angebote zu sehen, in schwarz und grau gehalten. Natürlich ist niemand verpflichtet, diese Angebote zu nutzen. Jedoch habe ich mich absichtlich für die Firefox-Werbung entschieden, da ich bei der auch dahinter stehen kann. Ich nutze diesen Browser selber schon seit langer Zeit.

Die Anzeigen von Google werden zufällig ausgesucht, da habe ich keinen Einfluss darauf. Wie gesagt, das Projekt ist zeitlich beschränkt (ausser ich verdient tatsächlich 3000 Franken im Monat....) und ich werde am Schluss eine Bilanz ziehen. Ob Adsense vielleicht nur Nonsense ist. Neu sind übrigens auch die Vorschaubilder von "Snapshots", die haben aber nichts mit Werbung zu tun, sondern sollen vielmehr zur einfacheren Navigation dienen. Für Feedback zu beiden Themen bin ich dankbar!!

PS: Wenn wir schon grad beim Thema sind, falls jemand Werbung hier auf diesem bescheidenen Blog veröffentlichen möchte, genügt eine E-Mail an mich.