26. März 2007

Der olympische Gedanke

Beim Sport hört man den Satz "dabei sein ist alles" in den letzten Jahren leider immer weniger. Zuviel Geld ist im Spiel, als dass dieser olympische Gedanke noch einen Wert hätte. Geschweige denn bei den olympischen Spielen selber. Da sind die sogenannten Exoten vom Aussterben bedroht. Die Qualifikationsnormen werden immer höher, die Ansprüche an die Teams immer exklusiver, eine Teilnahme entsprechend unerschwinglicher.

Anders präsentiert sich das zum Glück noch bei Weltmeisterschaften. Da gibts immer mal wieder Sportler aus Ländern zu sehen, denen man diese Sportart gar nicht zugetraut hätte. Wir erinnern uns an Prinz Hohenlohe aus Mexiko auf Skis, griechische Langläufer oder Bobfahrer aus Jamaika. Bloß ist bei vielen Sportarten der finanzielle Aufwand für die Ausrüstung sehr hoch oder es fehlt an Trainingsmöglichkeiten und Schnee bzw. Eis gibts auch nicht überall. Ganz im Gegensatz zu purem Wasser. Das kommt doch eher häufig vor und ne Badehose kostet auch nicht die Hölle.

In Melbourne findet derzeit die Schwimm WM statt. In der Nacht auf Sonntag gab es die Vorläufe. Mit von der Partie Athlethinnen und Athleten aus Macau, Madagaskar, den Färöer-Inseln, Belize oder Namibia. Als ein Schwimmer aus Afrika bei seinem ersten großen Event versehentlich zu früh ins Wasser sprang und dafür knallhart disqualifiziert wurde, gab es vom Publikum ein Pfeiffkonzert. Andere Schwimmer mussten noch 2 Längen absolvieren, als die Konkurrenz bereits angeschlagen hatte. Und wieder andere wurden von ihren Landesverbänden mit Zeiten für die WM angemeldet, die sie nie im Leben geschwommen sind. Egal. Denn, der Sport stand im Mittelpunkt. Und es hat richtig Spaß gemacht als Zuschauer.

Nervig war nur die Co-Kommentatorin Beate Ludewig bei Eurosport. Eine Deutsche Schwimmtrainerin nach altem DDR-Muster die mit Sprüchen wie "der hat ja nicht mal die badehose richtig an" oder "oh das sieht ja richtig nach Schwimmen aus" oder "mit Jahrgang 81 gehört sie zum alten Eisen" glänzte. Ebenso liess sie keine Möglichkeit aus, sich über komplizierte Namen von Athleten z.B. aus Thailand oder Sri Lanka lustig zu machen. Kein Wunder vielleicht wurde die Dame unlängst in Berlin aus einer Schwimmhalle verwiesen. Aber für Eurosport scheint es noch zu reichen. Ab heute übernehmen ARD und ZDF für die Finalläufe. Da zollt man dann hoffentlich den - übrig gebliebenen - Exoten den nötigen Respekt.

P.S.: die Franzi werd ich aber auch da vermissen!

24. März 2007

Weekend-Umfrage

Wie letzte Woche auch dieses Wochenende eine kleine Umfrage. Bin gespannt auf die Ergebnisse.


23. März 2007

Die langersehnte CD ist da!

Wer meinen Blog in den letzten Wochen und Monaten verfolgt hat, der mag sich vielleicht an meine Geschichte von Robert Long erinnern. Die Wochen sind ins Land gezogen, die lang ersehnte CD ist endlich bei mir eingetroffen. Leider ist der holländische Sänger Ende letzten Jahres gestorben.

Ironie des Schicksals ist, dass durch seinen Tod seine Platten neu aufgelegt wurden und nun plötzlich auch in der Schweiz erhältlich sind. Späte Ehre, zu spät wie ich finde. Wie bei jeder neuen CD habe ich mir auch bei dieser während dem ersten Anhören das Booklet durch geschaut. Das Werk heißt "lange genug jung" und als ob die Ironie ob des Titels im Zusammenhang mit dem Dahinscheiden des Sängers nicht schon auf die Spitze getrieben wäre, geht es gleich weiter. Ich zitiere aus dem Booklettext: "In der Musikwelt hat man die grössten Chancen auf ewigen Ruhm wenn man jung stirbt. Strebt man nach Unsterblichkeit, dann muss man früh sterben. Unglück, Selbstmord, Überdosis, egal wie. Wenn man nur rechtzeitig verschwindet."

Weiter schreibt der Mitsechziger im Vorwort dann, dass er aber nicht vor habe zum Mythos zu werden. Zudem wäre es ja in seinem Alter eh zu spät um jung zu sterben. Um dann auf der zweiten Bookletseite mit den folgenden Worten sein Text Intro abzuschliessen: "Auf jeden Fall habe ich noch mindestens für die kommenden 20 Jahre Pläne und wenn ich weiter Vergnügen daran habe, dann nehme ich an, dass ich zu gegebener Zeit mit dem zufriedenen Gefühl die Augen schließen kann, dass ich nicht umsonst alt geworden bin." Dass diese - seine letzte CD - in der Schweiz erst nach seinem Tod auf den Markt gekommen ist, erklärt die Floskel "Ironie des Schicksals" wohl besser als jeder Duden... So und jetzt stell ich den Computer wieder ab und höre mir die CD nochmal an. Track 8 heisst übrigens "Der Sensenmann"...

Ach ja, der Song den ich über all die Jahre gesucht habe ist natürlich auch auf dem Album, als Bonustrack. Wer sich den Text zu "Feste Jungs" anhört merkt, mit welchem Sarkasmus Long vermutlich auch sein Leben gepackt hat. Seine Krankheit inbegriffen.

22. März 2007

Kirche vs. Bobo, Teil 2

Sage und schreibe 28'000 Schweizerinnen und Schweizer haben bis gesten per Unterschrift ihrer Meinung kund getan, dass DJ Bobo mit seinem Vampirsong nicht zum Eurovision Song Contest nach Helsinki fahren soll. Lanciert hatte die Sammlung die Eidgenössisch Demokratische Union, zusammen mit "besorgten Christen". Wegen des grossen Erfolgs der Unteschriftensammlung soll diese nun auf unbstimmte Zeit verlängert werden.

Bereits kurz nach der Premiere haben sich militante Christen an Songausschnitten aus dem Lied "Vampires are Alive" gestört. Der Song verherrliche den Satanismus und fordere gar zum Selbstmord auf, teilten die Kritiker mit. Das Schweizer Fernsehen, welches den Song für Helsinki ausgesucht hat, reagierte damals gelassen auf die Kritik. Inzwischen kann man die neue Bobo-Single auch in den Läden kaufen. Und siehe da, der Bobo-Titel ist von null auf 3 in die Schweizer Hitparade eingestiegen und Milch-Grossverteiler "Emmi" benutzt ihn für eine nationale TV-Werbekampagne.

Ganz unterschätzen dürfte man die religiösen Kräfte dann aber doch nicht. Da wir in der Schweiz - zum Glück - einer Demokratie leben, ist mit so einer Unterschriftensammlung doch so einiges möglich. Klar, für eine Volksabstimmung fehlt die Zeit. Trotzdem, die Initianten wollen mit ihrem Anliegen an die höchste Stelle gelangen. Der Bundesrat soll entscheiden ob René Baumann aus dem aargauischen Kölliken mit diesem Song beim Grand Prix starten darf oder nicht.

Ich habe meine Meinung an dieser Stelle schon einmal präsentiert, ich bin gegen jede Art von Zensur. Vorallem in der Kunst. Erlaubt ist was gefällt und wem es nicht gefällt, der muss halt einfach damit fertig werden. Vorallem möchte ich nicht wissen, welche Songs sonst noch Tag für Tag in irgendwelchen Mainstream-Radiostationen laufen, die vom Text her vermutlich noch viel extremer sind, als die Zeilen von Bobo. Der das Ganze ja definitiv im einem Augenzwinkern präsentiert, im Wissen, dass letztes Jahr mit Lordi eine doch eher spezielle Vorführung gewonnen hat.

Mir als Freund der Demokratie, als Konsument und Musikfreund bin ich gespannt, wie diese Geschichte weiter geht. Ob sich die Schweiz mal wieder lächerlich macht oder ob das Ganze sich am Schluss als genialer Werbegag heraus stellt oder - dritte und unmöglichste Variante - ob sich die fantischen Kräfte tatsächlich durchsetzen und Bobo nicht nach Helsinki geschickt wird.

Fortsetzung folgt..

21. März 2007

Wo ist der Fehler?

Jaja der Florian Silbereisen, mein ewiger Freund und mein allmächtiges Idol, hat trotz seines jugendlichen Alters schon eine grossartige Karriere hinter sich. Wie diese Platte beweist. Der Flori ist halt ein ganz Fleissiger. Aber trotzdem hat sich auf dem Cover von "Links a Mad'l, rechts a Mad'l" ein Fehler eingeschlichen.



Wer den Fehler findet schreibt die Lösung auf eine Postkarte und steckt diese anschliessend in seinen Briefkasten. Einsendeschluss ist der nächste Freitag. Einsendeschluss ist nämlich immer der nächste Freitag. Auch wenn es mal gar keinen nächsten Freitag mehr gibt. Die richtigen Einsendungen werden natürlich mit Haft nicht unter 3 Jahren belohnt.