21. März 2007

"Zmörgele" ist mega out!

Zuerst die Erklärung für alle Besucher aus dem grossen Kanton Deutschland. Unter "Zmorge ässe" oder ebe dem Verb "zmörgele" versteht der Schweizer das Frühstück oder eben das frühstücken. Eine Gewohnheit die scheinbar derzeit massiv vom Aussterben bedroht ist. Zumindest wenn man einer aktuellen Forsa-Umfrage Glauben schenken darf, kommt das Frühstück immer mehr aus der Mode.

Bei den unter 30jährigen essen nur noch knapp die Hälfte der Befragten etwas "Gescheites" nach dem Aufstehen. Und unter was Gescheitem versteht man das eigentliche Frühstück mit Brot, Butter, Konfitüre, nem Glas Milch und eventuell ner Frucht oder nem Joghurt. Ein Drittel der Befragten isst am Morgen gar nichts. Im Gegenteil die hauen sich nen Kaffee und eine Zigarette ins Gesicht. Bäh. Ich hatte während meiner Militärzeit mal nen Bettnachbarn, der hatte 30 Sekunden nach Erwachen bereits die erste Kippe zwischen den Lippen. Ich bin definitiv kein militanter Nicht-Raucher, aber ich hätte in dem Moment jeweils kotzen können.

Als Gründe für den Frühstücksverzicht werden übrigens mangelnde Zeit und keinen Appetit angegeben. Von wegen Zeit. Deutlich mehr Zeit nehmen sich - natürlich - die über 60jährigen Damen und Herren. Viele von ihnen sind vielleicht auch schon pensioniert und haben entsprechend natürlich am Morgen Lust auf ein ausgiebiges Frühstück, inklusive Zeitung lesen. Sage und schreibe über 90 Prozent der Befragen Oldies gaben an, Morgen für Morgen ausgiebig zu essen.

Tja, die Frage die ich mir natürlich stelle ist, ob ich dann wenn ich mal Rentner bin auch immer noch Lust auf Frühstück habe. Derzeit deutet ja alles darauf hin, dass ich erst mit 67 Jahren aufhören darf zu arbeiten. Und wenn ich mir die Diskussionen rund um die Krankenversicherung noch hinzu ziehe, dann kann es gut sein, dass ich mit 67 ne Kieferfraktur habe, deren Reparatur ich mir leider nicht mehr leisten kann.

Aber zurück zum eigentlichen Thema, den Frühstücksgewohnheiten des durchschnittlichen Mitteleuropäers. Bei den verbliebenen Frühstücks-Fans kommen nämlich noch immer die traditionellen Morgen-Speisen auf den Tisch: Mit 63 Prozent liegen Vollkornbrötchen (ich mag lieber Weissbrot) ganz vorne. Vor Konfitüre oder Honig, Käse und Brot aus hellem Mehl. Trendige Produkte wie Donuts, Croissants oder Muffins kommen dagegen nicht so gut an: Mit 9 Prozent liegen sie am Ende der Liste.

20. März 2007

Die Welt ist gelb

Am 19. April 1987 flimmerte in den USA während der Pause der "Tracy Ullman Show" ein kurzer Trickfilm über die Bildschirme. Gerade mal ein paar Minuten lang und in einer Qualität, die doch zu wünschen übrig liess. Heute 20 Jahre später kennt nicht nur jedes Kind, sondern auch ein grosser Teil der Erwachsenen die wohl berühmteste Trickfilm-Familie der Welt: "The Simpsons"!

Wohnhaft an der Evergreen Terrace Nummer 742 beglücken Homer, Marge, Bart, Lisa und Maggie Tag für Tag mehrere Millionen TV-Zuschauer in der ganzen Welt. Keine Trickfilm-Serie läuft weltweit so lange wie das die Simpsons tun. Mit ihren bald einmal 400 Folgen stecken sie die Familie Feuerstein oder Tom & Jerry locker in die Tasche. Mit den Simpsons ist es wie mit Tokio Hotel. Man liebt sie oder man hasst sie. Etwas zwischendurch gibt es fast nicht.

Viele Erwachsene sind der Meinung, dass die Simpsons nur was für Kinder seien. Genau so viele Kinder glauben jedoch, dass die gelbe Familie nichts für sie, sondern eher was für die Grossen sei. Und genau dazwischen liegt wohl die Wahrheit begraben. Die Simpsons sprechen auf verschiedenen Ebenen Jung und Alt an. Während sich die Kids über die faulen Sprüche und die Streiche von Bart amüsieren. Haben die erwachsenen TV-Zuschauer ihren Spass an den sozialkritischen Scherzen von Homer und Marge.

Laut amerikanischen Medien findet in den USA seit einigen Jahren eine Art "Homerisierung" der Gesellschaft statt. Was heissen soll, die Menschen in Amerika werden immer fetter, interessieren sich immer weniger für Politik, haben einen übertriebenen Nationalstolz und trinken vermehrt Alkohol. Homer Simpson ein Sinnbild der amerikanischen Gesellschaft? Gut möglich. In regelmässigen Abständen versuchen zahlreichen Gruppierungen immer wieder einzelne Folgen der Serie zu verbieten. Sei es aus religiösen oder anderen Gründen. Die Simpsons ecken an, weil sie der US-Gesellschaft nur zu gerne den Spiegel vorhalten.

Die Charaktere in Springfield - einem durchschnittlichen Ort in den USA, der so ziemlich in jedem Bundesstaat liegen könnte - sind vielfältig. Es gibt den indischen Einwanderer und Shopbesitzer, den konservativen Atomkraftwerkbesitzer, den schwarzen Arzt, den fanatisch religösen Nachbarn. Es gibt Arbeitslose, verkappte Homosexuelle, Alkoholiker, Rockstars (z.B. U2, siehe Foto), Banditen, Drogensüchtige, einen korrupten Bürgermeister und vieles mehr. Jede Ebene der Gesellschaft wird bedient, jeder darf über jeden lachen. Ohne dabei ein schlechtes Gewissen haben zu müssen, denn der Lachende darf sich sicher sein, dass auch über ihn gelacht wird.

Ironie des Schicksals, die Simpsons laufen in den USA seit Jahren auf dem Sender FOX. Einem konservativen Sender, der den Irak-Krieg und die Republikaner unterstützt. So standen natürlich auch schon ein paar Folgen auf der Kippe, weil der Sender selber Mühe damit hatte. Simpsons-Erfinder Matt Groening geniesst es mit diesem Damokles-Schwert zu spielen und immer mal wieder einen Seitenhieb in Richtung FOX, Republikaner oder Rupert Murdoch zu platzieren.

Ich selber schaue seit Mitte der 90er Jahre bei der gelben Familie rein. Es gibt vermutlich keine Folge die ich noch nicht gesehen hätte. Am liebsten schau ich die Serie im Schweizer Fernsehen, da sie da in original englischer Sprache angeboten wird. Da kommen die Witze noch besser rüber als in den zum Teil lausig übersetzten deutschen Version. Zudem hab ich bei den ganz neuen Folgen derzeit etwas Mühe, die neue Stimme von Marge Simpson - nach dem Tod von Elisabeth Volkmann hat Anke Engelke übernommen - zu gewöhnen.

Darum meine grosse Hoffnung, der erste Simpsons Kinofilm, der in diesem Jahr in die Sääle kommen soll, laufe bei uns in der Schweiz in Englisch mit Untertiteln. Es hat mir schon gereicht, dass ich auf "Borat", "Jackass" oder "Rocky" verzichten musste, weil diese Filme - cineastisch bestimmt keine Meisterwerke, aber dafür Filme mit viel Wortwitz - in unseren Breitengraden nur noch auf Deutsch in die Kinos kamen. Was würde Bart Simpson dazu sagen? "Eat my Shorts!"

19. März 2007

Party, aber mal wieder so richtig....

... feiern, ein bisschen abstürzen, sich auf den Kater freuen. Kurz, einfach mal wieder so richtig die Nacht zum Tag machen? Lust darauf? Ja? Dann habe ich soeben das richtige Angebot im Internet gefunden. Jeden zweiten Mittwoch in der Partytown Zürich, Downtown Switzerland. Aber, liebes Partyvolk, lies doch gleich selber:

Bio-Disco

Tanzen und Feiern zu Musik mit Herz -rauchfrei !!!

Jeweils am Mittwoch 19.30 bis max. 23.00 Uhr / Einlass ab: 28 Jahren
Kosten: Fr. 20.- (inkl. 1 alkoholfreien Getränk)

Neben den feinen Bio-Drinks gibts nun neu auch Spaghetti !!!

"Die Bio-Disco ist ein Ort, wo Leute ab 30 Jahren anspricht, die zur Zeit vergebens eine rauchfreie Tanzfläche in Zürich suchen.........
Eine Disco, die Leute anspricht, welche des Tanzens wegen kommen, die nicht im Rauch eingenebelt werden wollen, weil sie sich beim Tanzen bewegen, und dadurch auch mehr Sauerstoff benötigen. Eine Disco die bewusst alkoholfrei ist, um den Gästen das Tanzerlebnis mit wachen Sinnen zu ermöglichen, was eine natürliche und nicht gekünstelte Athmosphäre, und einen bewussten Umgang mit sich selbst und den Mittanzenden fördert.
Die Musik ist bewusst abwechslungsreich und melodiös gewählt. Sie soll die Seele noch berühren, und auf natürliche Weise Schwingung in Körper und Seele bringen. Dazu braucht auch die Lautstärke nicht übermässig aufgedreht zun sein."


Holla die Waldfee, so viel Spass auf einem Fleck. Wer will oder besser gesagt, wer kann bei diesem Angebot noch wiederstehen? Wer mich künftig am Mittwoch sucht, ich bin in Zürich in lass den Bär tanzen. Ich werde aber bereits ab 19 Uhr auf der Matte stehen, denn zwischen sieben und halb acht findet noch die gemeinsame Lach-Therapie statt.... die ich natürlich vor dem Abfeiern nicht verpassen möchte!

Knut muss leben!

Manchmal gibt es Tage, da liest man die Zeitung und schüttelt einfach nur den Kopf. Ausgelöst hat dieses Kopfschütteln heute Morgen die folgende Schlagzeile:

"Tierschützer fordern den Tod von Knudeleisbär Knut"

Ein Widerspruch an sich, wie ich meine. Der Ausdruck "Tierschützer" steht - zumindest in meinem Deutschverständnis für den Schutz der Tiere. Dass solche selbsternannten Tierschützer dann den Tod eines Tieres fordern, kann ich nicht nachvollziehen. Ok, wer die ganze Geschichte liest, der erkennt vermutlich zumindest das Problem. Der kleine Knut, ein Eisbär der im Berliner Zoo von seiner Mutter nach der Geburt verstossen wurde, wird von Pflegern aufgezogen. Inzwischen zu einem internationalen Medienstar geworden, wird der putzige Bär natürlich entsprechend verwöhnt und verhätschelt.

Dass da eine "naturgetreue" Aufzucht nicht mehr möglich ist, versteht sich von selber. Allerdings, hätte Knuts Mutter ihn in der freien Wildbahn gemieden, wären die Tage des Kleinen eh schon längst gezählt. Also kann dieses Argument von wegen "artgerecht" und "wie in der freien Wildbahn" schon mal getrost beiseite gelassen werden. Knut ist unter speziellen Umständen - im Zoo - zur Welt gekommen, wurde von seiner Mutter verstossen, musste - als Frühchen - um sein Leben kämpfen und wird jetzt nun halt von Menschenhand aufgezogen.

Klar dürfte Knut nie das Leben eines "richtigen Eisbären" kennen lernen. Aber das hätte er als Zootier ja sowieso nie gemacht. Wenn schon müsste man ja dann über die Abschaffung von Zoos überhaupt diskutieren. Jetzt aber das Leben eines Lebewesens in Frage zu stellen, finde ich absolut übertrieben. Sonst müsste man dann auch über alle Haustiere diskutieren, welche ein bequemes Leben bei Herrchen und Frauchen führen. Oder sind alle Hauskatzen noch fähig in der freien Natur zu überleben? Wie alt würde wohl ein Hund werden, wenn man ihn von heute auf morgen einfach aussetzen würde?

Ich bin auch nicht der Meinung, dass man Raubtiere - und zu der Kategorie gehört auch der süsse Knut - vermenschlicht. Wenn aber die Möglichkeit besteht, einem Tier, das sonst zum sterben verurteilt gewesen wäre, ein ein würdiges Leben zu ermöglichen, dann sollte man diese Chance beim Schopf packen. Und wenn sich die Tierschützer dann mit ihrer Forderung den Bären zu töten sogar noch auf das Tierschutz-Gesetz berufen, dann wird es für mich nur noch lächerlich. Es geht ja im wahrsten Sinne des Wortes um Tier-Schutz. Das Töten eines Tieres hat - ausser vielleicht im Krankheitsfall - damit wohl gar nichts zu tun.

Aber unter uns gesagt, wenn ich sehe, wie militant gewisse Tierschützer manchmal vorgehen, würde mich nicht einmal eine geheime Kommando-Aktion überraschen, bei der dann der kleine Knut - aus Tierschutzgründen versteht sich - über Nacht umgebracht wird. Verrückte Welt!


18. März 2007

Die Weekend-Frage

Ab heute gibts an jedem Weekend eine aktuelle Umfrage. Damit auch diese zwei blog-freien Tage nicht ganz so langweilig werden für die Besucher dieser Seite. Die Umfragen können lustig, blöd, politisch, sinnlos und so weiter sein. Ich freue mich über eure Votes!