28. Dezember 2006

Zeitgeist 2006

Wer hat im Jahr 2006 wonach gegoogelt? Diese Frage beantwortet Google auch in diesem Jahr gleich selber. Das meist gesuchte bzw. bei Google eingegebene Wort im vergangenen Jahr war "Bebo". Wer jetzt nur Bahnhof versteht, keine Sorge. Einfach zu Google gehen und "Bebo" als Suchbegriff eingeben. Und weil das vermutlich vor Euch von viele andere Menschen gemacht haben ist "Bebo" quasi das Google-Suchwort des Jahres. Damit jetzt aber nicht gleich alle wegsurfen eine kurze Erklärung: "Bebo" ist wie "MySpace" (übrigens Platz zwei in dieser Suchwörter Rangliste) eine Internet-Community wo sich Menschen virtuell treffen. Jeder betreut da seine eigene kleine Homepage und tauscht sich mit anderen Leuten aus.

Bei Google-News gab es auf Platz 1 eine kleine Überraschung. Nicht etwa über den Irak-Krieg, Al Kaida oder Fussball WM wurden die meisten News abgefragt, nein, Paris Hilton hat es hier auf Platz 1 geschafft. Dabei hat sie unter anderem den Hurricane Katrina oder Krankheiten wie Krebs und Autismus hinter sich gelassen. Ein Kommentar dazu erübrigt sich wohl.

Ebenfalls aufgelistet werden Fragen an Google wie "Wer ist?" oder "Was ist?". Platz eins da die Frage: "Wer ist Borat?". Lustig Platz Nummer 3, vorallem aus Sicht eines Europäers "Who is EU?". Bei den "Was ist-"Fragen führt "Was ist Hisbollah?" an, dicht gefolgt von "What is Carisoprodol?". Was übrigens irgendein Medikament bzw. körpereigener Wirkstoff ist... Schön sind auch die Fragen nach dem wo. Vorallem mit dem Hintergedanken, dass bei Google die meisten Anfragen noch immer von US-Amerikanern kommen. Am meisten wurde gefragt: "Wo ist Togo?", dicht dahinter "Wo ist Torino?". Nett aber auch die Frage nach dem "Wo ist Palästina?".

Die am meisten gegoogelte Hochzeit war in diesem Jahr diese von.... nein, nicht TomKat, sondern Nicole Kidman. Sie hat ihren Ex-Mann auf Platz zwei verwiesen. Bei den Scheidungen in Front ganz klar Paul McCartney. Bei den Promi-Kindern führt Suri vor Shilo. Abschliessend noch nen kurzen Abstecher in den Sport. Auf viele Anfragen kamen natürlich die Olympischen Winterspiele in Turin oder der Super Bowl. Uneinholbar auf Platz eins jedoch ist die Fussball WM. Entsprechend auch die Nachfrage nach Shirts der verschiedenen Teams. Während es Weltmeister Italien aber nur gerade auf Platz 5 der Rangliste geschafft hat, belegt Zinedine "le héro" Zidane den zweiten Platz der Google-Suchliste 2006!

Als einziger Schweizer "Suchbegriff" hat es übrigens Martina Hingis in der Kategorie "News" in die Top Ten geschafft. Sie belegt da den guten siebten Rang.

27. Dezember 2006

Stephanstag = Shoppingtag

So, die Weihnachtstage 2006 gehören auch schon wieder der Vergangenheit an. Leider gab auch es in diesem Jahr keinen Schnee, aber trotzdem kam bei mir über die Tage irgendwie die richtige Stimmung auf. Zumindest war das der Fall bis ich gestern mit dem Auto von Aarau nach Zofingen gefahren bin. Es gab unzählige von Fahrzeugen auf der Autobahn und dann auf der Ausfahrt sogar Stau. Alle Leute unterwegs zu ihren Liebsten? Nein, der Stau wurde verursacht durch tausende von Kaufwütigen, welche den zweiten Weihnachtstag lieber im Shopping-Center als bei Familie oder Bekannten verbringen wollten. Gut gemacht, Kanton Aargau!


Ein Blick auf den Parkplatz von "MediaMarkt", "Obi" und Co. hat mir dann die Bestätigung geliefert: alle Parklpätze voll mit Autos, die Konsumtempel überfüllt mit Menschen. Wahnsinn! Vor allem waren wir noch am Samstagabend in der Stadt unterwegs und haben da gegen 23 Uhr immer noch Kaufhaus-Angestellte gesehen, welche mit Inventar und Deko beschäftigt waren. Ja sogar am Sonntag dem 24sten waren einzelne Geschäfte noch geöffnet. Irre! Dann, am 25sten kurz ein Ruhetag, bevor es also gestern mit dem Wahnsinn wieder losgegangen ist.

Als ich im Vorfeld der Feiertage die entsprechenden Hinweise in der Zeitung entdeckt hatte, war mein erster Gedanke "da wird ja bestimmt keiner so blöd sein und sich gleich nochmal in den Shopping-Rummel schmeissen". Was ich gestern sah, hat dann meine Meinung zünftig revidiert. Leider. Herr und Frau Schweizer (oder welche Nationalitäten es auch immer waren) nutzten den freien Tag zum Einkaufen, Geschenke umtauschen oder nach Schnäppchen zu jagen. Tja, wie es scheint waren wir mit unserer Familienfeier am gestrigen Stephanstag also total out. Muss ich mich dafür jetzt entschuldigen? Ok, die eine oder andere Verkäuferin hätte den gestrigen Tag vielleicht auch lieber im Kreise ihrer Lieben verbracht, aber das Personal hat ja an einem solchen Grosskampftag gar keine andere Wahl. Wer nicht spurt, der fliegt!

Wir lernen darum, der Weihnachtsspeck wird heute also nicht mehr mit nem Spaziergang oder etwas Sport wegtrainiert, sondern mit heiterem Rolltreppen auf und Rolltreppen ab im Einkaufszentrum. Dazu noch ein Streit mit dem Personal wegen der Umtausch-Garantie - auch Ärger frisst Kalorien - und zum Schluss noch das Schleppen der Schnäppchen zum Auto. Fitness modern halt!

22. Dezember 2006

Last Minute Geschenke??

Die Aargauer Zeitung beschert ihrer Leserschaft heute Tipps für Weihnachtsgeschenke in letzter Minute. "Gute Idee", dachte ich mir und las den Artikel sorgfältig durch. Da gab es Tipps für den ganzen Freundeskreis und die gesamte Familie... zum Beispiel für die Ehefrau eine Schönheits-Box aus der sogenannten "Skin Caviar Collection" für satte 490 Franken. Wäre ich eine Frau und möchte meinen Mann überraschen empfiehlt mir die AZ eine Krawatte mit echten Goldfäden, Preis 590 Franken. Für das Göttikind eine eigene CD-Produktion in einem Aufnahmestudio für 260 Franken. Für die Tante eine Olivenbaum-Patenschaft in Spanien im Wert von 100 Franken. Der beste Freund oder die beste Freundin kriegt einen Hotelführer für 40 Franken. Der Onkel darf sich dann über ein Weinbuch von Kaspar freuen, Kostenpunkt 460 Franken und die Grosseltern erhalten je einen Fusswärmer zum Preis von 129 Franken. Ach ja, das Haustier darf man nicht vergessen: der Hund kriegt nen Haken für die Leine für rund 20 Franken.

Das ergibt ein Total von sage und schreibe 2218 Schweizer Franken. Für Last Minute Geschenke. Entweder mache ich etwas falsch oder ich habe "Weihnachten" falsch verstanden oder die Mitarbeiter der Aargauer Zeitung verdienen mehr, als dass ich erwartet hätte. Nun ja, irgendwer muss ja den Leuten das Gefühl geben, dass die Geschenke die sie unter den Weihnachtsbaum legen "schäbig" und "billig" sind. Aber wer es sich leisten kann....

Schön gewesen wäre in meinen Augen eine genau gleiche Sonderseite, aber vielleicht mit dem Thema "Weinachtsgeschenke zum Selberbasteln" oder "Originelle Geschenke in letzter Minute zu günstigen Preisen". Das wäre dann auch für den Schreiberling etwas anstrengender gewesen zum recherchieren, als einfach die Seite Geschenkidee.ch zu besuchen und da mal die Teuersten rauszusuchen. Egal.

Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern meines Blogs ein besinnliches Weihnachtsfest!!!

Auf dass all eure Wünsche in Erfüllung gehen... PS: Wünsche müssen nicht immer materialistisch sein, gell Aargauer Zeitung!

21. Dezember 2006

Jahresrückblick 2006 (Teil 2)

Die Themen "Sport", "Medienereignisse", "Krieg & Frieden" und "Kino" sind bereits durch. Hier also - kurz vor den Feiertagen - noch den Blick auf die restlichen Ereignisse und Personen, welche in meinen Augen das Jahr 2006 geprägt haben. Da ich mich dafür entschieden habe nicht mehr als 3 Themen pro Rubrik aufzugreifen, mussten natürlich ein paar Ereignisse über die Klinge springen. Wem was fehlt, der darf gerne bei den Kommentaren ergänzen...

Musik '06

Charlotte Gainsbourg: Die Tochter des unvergesslichen Serge Gainsbourg hat im Spätsommer mein persönliches Album des Jahres abgeliefert. "5:55" heisst es und umfasst elf grossartige Songs, bei denen kein einziger abfällt.

Robbie Williams: Höher, weiter, schneller... und dann hats "Bumm" gemacht. Robbie Williams musste auf dem scheinbaren Höhepunkt seiner Karriere einen grossen Teil seiner Welttournee ausfallen lassen. Der gute Mann ist - wen wunderts - ausgebrannt und laut Klatschpresse dem Selbstmord nahe. Trotzdem, sein aktuelles Album lässt hoffen, dass Robbie dem Kommerz den Rücken kehrt und künftig wieder in kleinen Clubs auftreten kann.

Deutsche Musik: Ich nenn's "die neue deutsche Welle". Aber das Jahr 2006 war ein starkes Jahr für deutsche Künstler. Bands und Künstler wie Rosenstolz, Madsen, Bela B., Juli, Mia, Tempeau oder die Sportfreunde Stiller haben für gute Stimmung in meinem iPod gesorgt. Den "Sportis" ist mit ihrem "54, 74, 90, 2010" dabei vermutlich sogar der Song des Jahres gelungen!

Die Schweizer Themen

Doris Leuthard: Nach Bundesrat Schaffner (1961 - 1970) stellt der Aargau endlich mal wieder einen Magistraten oder besser gesagt, eine Magistratin. Doris Leuthard ist als erste Aargauer Frau in den Bundesrat gewählt worden. Und obwohl die CVP nicht meine Partei ist, werte ich das als Erfolg für unseren Kanton.

Jugendgewalt: Das Jahr 2006 hat das Wort "Pädophobie" an den Tag gebracht. Die Angst vor der Jugend. Und wer die Schlagzeilen rund um Vergewaltigungen, Raubüberfälle, Schlägereien, Amokläufe und so weiter gelesen hat, der sollte sich zwar nicht fürchten, aber trotzdem ein paar Gedanken machen, ob die Themen "Jugendpolitik" und "Integration" nicht überdacht werden müssen.

Verkehrsfreie Altstadt: Die Altstadt von Aarau ist seit diesem Frühling verkehrsfrei. Also zumindest wenn Taxis, Busse, Lieferwagen, Polizei, Fahrräder und verirrte Solothurner Automoblisten nicht zum Verkehr gehören. Tatsache ist, dass man bis heute in der Fussgängerzone Angst haben muss, überfahren zu werden.

Wirtschaft 2006

Joe Ackermann: Der "DB"-Prozess wurde noch einmal aufgerollt und Joe Ackermann war noch mal in seiner Lieblingsrolle zu sehen. Dieses Mal trat er zwar ohne das Victory-Zeichen vor dem Richter auf, an seiner Beliebtheit hat das allerdings auch nicht geändert. Die Deutschen finden ihn "arrogant" und "überheblich". Und das finden glaub ich nicht nur die Deutschen...

Klimaveränderung: Ja, taucht bei mir unter Wirtschaft auf. Die Bosse hätten nämlich sehr wohl die Möglichkeit auf diese negative Entwicklung Einfluss zu nehmen. Man zieht es aber vor kräftige Dividenden zu kassieren. Dabei wären gerade jetzt kräftige Investitionen nötig um das Ruder eventuell noch einmal herumreissen zu können.

Die Manager: Sie heissen Alder, Bertarelli, Kindli oder Ebner. Meist hört man nicht viel von ihnen. Ausser es rollen mal wieder die Milliarden beim Kauf oder Verkauf einer Firma. Oder es fliessen Abfindungen in Millionenhöhe. Die Wirschaftsbosse sind die heimlichen Strippenzieher in der Schweiz, schade eigentlich, dass man sie - trotz Demokratie - nicht abwählen kann.

TV-Ereignisse ZeroSix

Eurovision Song Contest: Die sogenannten "Gruselrocker" Lordi aus Finnland haben den Grand Prix auf den Kopf gestellt. Die Schweizer Produktion mit Balkan-Einfluss von Schlager-Fuzzi Ralph Siegel musste eine derbe Niederlage einstecken. Trotzdem hat es Spass gemacht, den musikalischen Kampf der Nationen zu verfolgen.

Kochsendungen: Die spriessen aus dem Boden wie Unkraut. Nur selten erreichen sie jedoch die Qualität eines Rindsfilets. "Kerners Köche", "Das perfekte Dinner", "Al Dente" heissen sie und wenn sie die Zuschauer anregen, mal wieder selber was zu kochen anstatt nur ne Pizza in den Ofen zu schmeissen, dann haben die Kochsendungen in meinen Augen ihre Mission erfüllt.

Stefan Raab: Auch in diesem Jahr hat ihn wieder der Sportteufel geritten. Sei es bei der Wok-WM, im Bowling, Pokern oder vor einer Woche beim Skifahren in St. Aton: Raab fordert sie alle. Sein neuester Clou "Schlag den Raab". In verschiedenen Disziplinen kann ein Kandidat versuchen den Raab zu schlagen und dabei 1,5 Millionen Euro zu gewinnen. Meine Anmeldung ist schon mal bei Pro7 deponiert.

Meine (Un-) Worte des Jahres

Problembär
Pädophobie
Public Viewing