18. November 2006

"Die Dr3i", statt "die 3 Fragezeichen"

Noch am 5ten Oktober dieses Jahres bin ich in diesem Blog zünftig in Erinnerungen geschwelgt. Thema: Kinder- und Jugendhörspiele. Habe geschwärmt von den "5 Freunden" und den "3 Fragezeichen". Und letzte Woche (ja bis es in der Schweiz ist dauert es halt immer etwas länger...) hat mich dann diese "schockierende" Meldung erreicht:

Die Juniordetektive aus Rocky Beach ermitteln in neuen Folgen unter dem Serientitel „Die Drei“ und sind zum Teil auch umgetauft worden: Justus Jonas und Peter Shaw heißen nun Jupiter Jones und Peter Crenshaw. Allein Bob Andrews behält seinen Namen.

Hintergrund ist ein Streit um Lizenzrechte zwischen dem Hamburger Hörspiele-Label Europa und dem Jugendbuchverlag Kosmos. Eine Europa-Sprecherin spricht von „markenrechtlichen Meinungsverschiedenheiten“, mag sich aber zum laufenden Verfahren nicht äußern.

Die neuen Hörspiele basieren auf der literarischen Originalvorlage „The Three Investigators“ des US-Autors Robert Arthur. Man habe sich die Rechte an den Originalstorys gesichert, heißt es bei Europa. „Hierzu gehören auch die Rechte an den von Robert Arthur geschaffenen Figuren, auf denen schon 'Die drei ???' basieren, sowie das typische Umfeld der Detektive.“

Der Entscheid wurde inzwischen angefochten. Ein Gericht muss im Januar nun entscheiden, ob es bei dieser Namensänderung bleibt. Tja, aus Raider wurde Twix und aus Treets hiessen plötzlich M&M's und jetzt wird also aus dem legendären Justus Jonas also Jupiter Jones. Wie beim aktuellen Bond-Film wird also auch in diesem Fall kein Stein auf dem anderen gelassen. Passend dazu auch die Meldung das die deutsche Rockband "Karat" (Hit: "Über 7 Brücken musst du gehn") nach 30 Jahren jetzt "K...!" heisst, weil die Witwe des Sängers den Namen hat schützen lassen und ihn nun nicht mehr frei gibt. Tja und worum geht bei all diesen Streitereien rund um die Namen? Genau, ums liebe Geld!

Der Kunde oder in diesen Fällen besser gesagt, der Fan, interessiert in diesem Fall ganz und gar nicht. Es wird mit der Zeit gegangen, gefälligst. Wer sich nicht daran gewöhnen will, der hat Pech gehabt und muss halt wohl oder übel über die Klinge springen. Nun gut, ich persönlich - man mag mich "bünzlig" nennen - werde mich auf meine alten Tage hin nicht mehr an "die Drei" gewöhnen. Und auch gegenüber meinem Patenkind werde ich weiterhin von den "3 Fragezeichen" erzählen und ihm alte Kassetten, CD's und Schallplatten ausleihen. Dass all die Geschichten - trotz grossem Aufdruck auf allen Tonträgern - gar nicht von Alfred Hitchcock geschrieben wurden, das verschweige ich ihm nun einfach mal... die 5 Freunde wurden ja ab ca. Band 5 auch nicht mehr von Enid Blyton verfasst.

PS: es soll regnen am Weekend, ideales Wetter um mal wieder ein paar alte Hörspiele aus dem Keller zu holen und bei nem Feuer und nem Tee gespannt die Ohren zu spitzen!

16. November 2006

Mein Freund der Bond ist tot

Heute Abend hat er also Schweizer Premiere, der neue Bond-Film. Daniel Craig reist dafür scheinbar extra nach Zürich. Wow! Bloss, "Casino Royal" dürfte wohl der erste Bond-Film seit fast 20 Jahren sein, der ohne mich im Kino läuft. Gründe für diesen Entscheid gibt es viele.

Der neue Bond ist mir primär einmal überhaupt nicht sympathisch. Er ist ungewohnt blond und entspricht so gar nicht meiner Vorstellung im Bezug auf 007. Dann tauchen Figuren wie der legendäre Erfinder Q oder die süsse Sekretärin Moneypenny einfach nicht mehr auf. Wie zu hören war wird gänzlich auf humoristische Einlagen verzichtet, dafür soll die Action im Vordergrund stehen. Und nicht zuletzt hat Bond scheinbar sein Liebesleben geändert, vorbei sind die Zeiten der Affären. Ja, er soll sich dieses Mal gar verlieben. Wobei mir beim letzten Grund wären, das aktuelle Bond-Girl gefällt mir ebenfalls nicht.

Tja, das mögen für ausstenstehende Personen ziemlich wackelige Gründe sein. Aber scheinbar bin ich nicht einmal der Einzige, der so denkt. Erst gestern habe ich die Aussage gehört " ich gehe nicht ins Kino, vielleicht checken sie dann, dass der neue Bond nix ist". Und genau so geht es mir auch. Je weniger Leute in den neuen Bond gehen umso grösser ist die Chance, dass Mr. Daniel "Schleimbeutel" Craig nach nur einem Film wieder nen Abflug macht.

Kommt dazu, die Geschichte von "Casino Royal" wurde ja in den 60er Jahren bereits erfolgreich verfilmt, mit dem legendären David Niven als Bond. So gesehen verpasse ich also rein gar nichts, was die Story angeht. Einzig die Auftritte von Ex-SensUnik-Rapper Carlos und der von Ludger Pistor ("Arme Millionäre") würden mich noch reizen. Aber es wird kein halbes Jahr dauern und der neue Bond erscheint auf DVD. Und so lange warten kann ich für einmal auch noch. Bis dahin freue ich mich über die derzeit zahlreichen Wiederholungen im TV, mit den Legenden Roger Moore und Sean Connery! Den wahren Bonds, James Bonds...

God bless America...

... zumindest das Rechts- bzw. Ordungsverständnis einiger US-Bürger und Behörden. Es geht um die folgende - wahre! - Geschichte:

Das innige Geplänkel eines Pärchens an Bord eines US-Fluges hat beiden einen Strafprozess eingebracht. Sie werden der Bildung einer kriminellen Vereinigung und Bedrohung eines Flugbegleiters beschuldigt, als Höchststrafe drohen ihnen nun 20 Jahre Gefängnis. Besonder schön ist dabei meiner Meinung nach der Ausdruck "Bildung einer kriminellen Vereinung"...

Der Anklage nach hatten sich Carl Persing und seine Freundin Dawn Sewell an Bord eines Fluges von Los Angeles nach North Carolina auf «nicht angebrachte Art und Weise» geküsst. Andere Passagiere hätten sich derart gestört gefühlt, dass ein Flugbegleiter einschreiten und die beiden zur Rechenschaft ziehen musste.

«Persing wurde dabei beobachtet, wie er seiner Freundin den Nacken geküsst hatte. Dann hatte er sein Gesicht auf ihren Intimbereich gepresst. Während dieser Handlungen soll er gelächelt haben.», heisst es in einem Bericht des FBI.

Der Flugbegleiter soll beide wiederholt ermahnt haben, mit dem lasziven Treiben aufzuhören. Persing drohte daraufhin einer Stewardess mit «ernsten Konsequenzen», falls man sie nicht endlich in Ruhe lassen würde. Als das Flugzeug landete, wurden beide festgenommen.

Den beiden Passagieren droht ein Prozess nach dem Anti-Terror-Gesetz. Ein Anwalt des Mannes erklärte inzwischen, sein Mandant habe sich während des Fluges einfach nur unwohl gefühlt und deshalb seinen Kopf auf die Knie seiner Begleiterin gelegt. Im Falle eines Schuldspruchs droht den beiden eine Höchststrafe von 20 Jahren!

Der nächste Flug dürfte die beiden dann in Richtung Guantanamo bringen: die spinnen, die Amis!

PS: Make Love not War!

15. November 2006

Die Simpsons im Kino

Ja, ich bin ein Simpsons-Fan! Und das obwohl ich ein bekennender Gegner von Fernseh-Serien bin. Aber die Simpsons-Staffeln 1 bis 16 kenne ich so gut wie auswendig (kein Wunder, laufen ja auch schon seit Mitte der 90er Jahre!) und die allerneueste Staffel lasse ich mir wenn möglich auch nicht entgehen. Zu geniessen derzeit auf ORF1 und Pro7. Nur SF2 hinkt mal wieder hinterher...

Homer, Marge, Bart, Lisa und Maggie sind mir über all die Jahre ans Herz gewachsen. In jedem der Charaktere entdecke ich regelmässig Züge, die irgendwie auch zu mir passen. Und ich glaube, das geht jedem Simpsons-Zuschauer ähnlich. Der vom Pech verfolgte Homer, der schlitzohrige Bart, die fürsorgliche Marge, die clevere Lisa.... Comicfiguren die eigentlich von ihrer Art her, menschlicher nicht sein könnten. OK, die Stories, die sie tagtäglich erleben, die heben sich - zum Glück - vom Alltag von Herr und Frau Schweizer ab. Aber sonst, fast wie im richtigen Leben. Wobei die Betonung bei "fast" liegt.

In einem Interview mit den Simpsons-Machern war dann auch zu hören, dass dieses Gefühl beim Zuschauer durchaus gewollt ist. Es sei niemals das Ziel gewesen, eine Art Fantasiewelt mit abstrakten Kreaturen zu schaffen. Vielmehr sei im Vordergrund gestanden, die Welt zu zeigen, wie sie eigentlich ist. Einfach ganz in Gelb halt. Und klar mit einem riesengrossen Augenzwinkern. Aber so wird bei dem Simpsons auch kein Halt vor heiklen Themen (zumindest in den USA heikel) gemacht. Irak-Krieg, Homo-Ehen, Todesstrafe, Einwanderer... alles wird behandelt und auf die Schippe genommen.

So gesehen, weiss ich bis heute nicht, warum die Simpsons eigentlich im Kinderprogramm laufen. OK, inzwischen sind die Folgen am Vorabend zu sehen. Aber für viele TV-Zuschauer ist die "gelbe Gefahr" noch immer Kinderkram. Frage ich aber z.B. meine Nachbarskinder (11 und 12), so interessieren die sich keinen Deut für die Familie aus Springfield. Im Gegenteil, wenn sie mal reinschauen, verstehen sie die meisten Witze gar nicht erst. Kein Wunder! Wer sich mit dem American Way of Life oder allgemein mit den Themen des Alltags nicht auskennt, der kapiert wohl nur die Hälfte der Gags. Und ist bei "Verliebt in Berlin", "Lost" und ähnlichem Kram wohl besser aufgehoben.

Tja und nun schaffen die Simpsons also den Sprung vom TV ins Kino. Lange wurde um die Rechte gestritten. Die Macher haben sich gegen eine Leinwand-Produktion gesträubt. Aber vermutlich war es einfach eine Frage des Geldes. Der Inhalt des Films wird gehütet wie ein Staatsgeheimnis. Ebenso die genaue Machart. Immer mal wieder ist zu hören, dass es "reale" Figuren geben soll. Der grösste Teil des Films dürfte allerdings so daherkommen, wie man es aus dem Fernsehen kennt. Gestern wurde mit ein mit grosser Spannung erwarteter kurzer Werbe-Trailer gezeigt. Und zwar live im TV Programm in den USA und in Australien. Anhand dieses Trailers erfährt man zwar nicht gerade viel mehr über den Film, jedoch wird die Spannung aufrecht erhalten. Schliesslich gibts den Streifen weltweit erst im nächsten Sommer zu sehen.

In diesem Sinne, Ay Caramba und viel Spass...

14. November 2006

Wer bist du denn?


Ladies and Gentlemen, ich präsentiere Ihnen: das BRAVO-Titelbild meiner Geburtswoche! Täräää... bloss, wer ist der Typ auf dem Foto? Ich meine, wer es auf den Titel der BRAVO schafft bzw. geschafft hat, der darf sich doch bestimmt zur A-Prominenz zählen. Zumindest wenn ich die restlichen Cover meines Geburtsjahres anschaue, erkenne ich noch den einen oder anderen: Rex Gildo, Uschi Glas, Mick Jagger, Udo Jürgens oder Paul McCartney waren in diesem Jahr sogar gleich mehrfach vertreten. Aber auch Menschen wie Roger Moore, die Bee Gees oder Peter Fonda hätte ich noch gekannt. Ja in der Woche bevor ich das Licht der Welt erblickt habe, war sogar France Gall vorne drauf. Das hätte ja wohl gepasst. Aber nein, die letzte April-Ausgabe in meinem Geburtsjahr ziert Mark Slade... who the hell is...?

Nun ja, dank Google ist es in der heutigen Zeit nicht mehr sooo schwierig etwas über fremde Menschen herauszufinden. Was allerdings voraussetzt, dass diese Menschen irgendwie mal was "mediales" geleistet haben in ihrem Leben. Also, Google auf und eintippen: "Mark Slade". Aha, ein Pornodarsteller! Ich konnte mir ein Schmunzeln nicht verkneifen. Als ich der Seite dann nen kurzen Besuch abgestattet habe, musste ich allerdings feststellen, dass es sich beim abgebildeten Mann definitiv nicht um "meinen" Mark Slade handelt. Ok, weiter suchen. Aha, Cartoon-Zeichner... Hmmm... bloss, was hat ein Cartoonzeichner auf dem BRAVO-Cover verloren? Nochmal suchen. "Mark Slade"... ach so, ein Schauspieler. Na dann schnell zu Imdb.com, nachschauen wo er denn schon überall mitgemacht hat. Die Ernüchterung war gross. Herr Slade war gerade mal 38x im TV zu sehen. Als Schauspieler in Serien wie "Cagney & Lacey", "Bonanza", "S.W.A.T" oder "Benji, der Hund".

Tja, schade. Kann man nix machen. Herr Slade wird es wohl eh nicht gross kümmern, dass er auf diese Weise zu spätem Ruhm kommt. Aber egal, ich wünsche ihm - vielleicht googelt er sich ja mal selber und landet dann hier - alles Gute! Ein Gefühl lässt mich jedoch nicht mehr los, seit ich mir die BRAVO-Titelblätter angeschaut habe. Ich fühle mich auf einmal tierisch alt... und wer mich nicht versteht, bitte schaut euch doch (Link im Titel) mal die Coverfotos von eurem Geburtsjahr nach!