11. November 2006

Regen-Weekend

Ja, der Winter ist da. Naja, zumindest seine meteorologischen Vorboten, welche auf die Namen "Sturm", "Regen" und "Kälte" hören. So stehen im TV auch die ersten Ski-Weltcup-Übertragungen auf dem Programm. Wie letzte Woche zu lesen war, müssen sich Schweizer TV-Konsumenten massiv einschränken, was den Genuss von Skirennen angeht. Auf Vor- und Nachberichterstattungen wird verzichtet. Es gibt das Rennen und dann schnell wieder zurück nach Zürich.

Wehmütig denken bestimmt viele Leute an die grossen Schweizer Ski-Zeiten zurück. Als Stars wie Russi, Klammer, Colombin, Stenmark oder Kultfiguren wie Heini Hemmi oder die Crazy Canucks die Pisten runtergerast sind. Gespannt sass die Familie am Mittagstisch, den Fernseher im Blickwinkel. Ja manchmal, wenn ein Klassiker auf dem Programm stand, durfte sogar vor dem TV Gerät gegessen werden. Die Übertragungen wurden eingeleitet von Streckenprofilen, Testfahrern, Updates zum Wetter und so weiter. Und nach dem Rennen gab es die Siegerehrung und passende Interviews. Tja und heute? 30 Minuten Rennen und zurück nach Zürich. Da warten dann Highlights wie "Sternstunde Religion" auf ihre Ausstrahlung. Aber zum Glück gibts noch den ORF. Nur schade, dass da die Kult-Reporter so langsam aber sicher pensioniert werden.

Naja, egal. In ein paar Jahren gibts - Klimaerwärmung sei dank - ja eh keine Skirennen mehr. Wobei gerade an ungemütlichen Tagen wie heute bei mir der Eindruck entsteht, es finde gar keine Erwärmung statt. Zumindest hab ich es bereits geschafft, mich zünftig zu erkälten....

Und für alle die, welche das Weekend auch mit Tee und Pulmex verbringen hier noch ein kleiner Aufsteller. Gute Besserung!

9. November 2006

Juli - Ein neuer Tag

Ja, ich habe mir mal wieder eine gute CD gekauft. Naja, eigentlich sind es in der heutigen Zeit ja keine Silberscheiben mehr, sondern nur noch Daten. Aber trotzdem rede ich weiterhin von einer neuen CD. Am Start: die deutsche Band "Juli" mit ihrem Album "Ein neuer Tag"!

Juli führen ihren eigenen Weg konsequent fort – und haben dennoch genügend Überraschungen im Gepäck, sodass das neue Album nie langweilig wird. "Ein Neuer Tag" ist nicht nur die Wiederholung der bekannten Juli-Erfolgsformel, sondern steht für sich selbst. Der Opener "Dieses Leben" platzierte sich bereits als Vorabsingle in den Top Ten der Charts. Der Hit-Single folgen melodiöse, gut gemachte Songs mit vielfach schlauen und tiefgängigen Texten. Von wegen guten Melodien: Diese haben die Julis scheinbar irgendwo in ihrem Übungsraum vorrätig.

Unter den zwölf Titeln findet sich nämlich erfreulicherweise nur wenig durchschnittliches Material. Relativ vordergründig-belangloses Sing-A-Long wie vielleicht "Das Gute Gefühl" schmälert den positiven Gesamteindruck des kompletten Albums nicht.

Auch bei diesem Album stelle ich mir dann aber wieder die gleiche Frage wie beim letzten: Warum tun sich so viele Musikfreunde schwer damit, wenn es darum geht Juli zu mögen? Über 700.000 Tonträger des Debüts "Es Ist Juli" wurden alleine in Deutschland verkauft und trotzdem haftet Juli der Ruf einer Art Tennie-Band an. "Ein Neuer Tag" präsentiert sich nun meiner Meinung nach als überzeugender, erwachsener Nachfolger.

Die Sängerin Eva Briegel (gestern bei Harald Schmidt zu Gast) erläuterte die Einstellung der Band: "Es geht nicht ums 'Rocken', nicht darum, welche deutschsprachige Band lauter ist und mehr rockt. In solche Schubladen wollen wir gar nicht rein. Wir erzählen mit unseren Songs Geschichten, wollen Gefühle und Gedanken transportieren, in denen sich auch andere wieder erkennen und so auch ein Teil der Songs werden".

Die beinharten Rocker zählen von jeher sicher nicht zur Zielgruppe der Band. Andererseits: Auch im härtesten Heavy-Bruder mit langen Haaren steckt irgendwo ein weicher Kernl. Für diese Klientel sind wunderhübsche Eva und ihre Jungs in einem solchen Falle gewiss nicht die schlechteste Wahl. Juli hören tut bestimmt nicht weh; aber bestimmt verdammt gut.

Passend zur Jahreszeit erinnert mancher Song an buntes Herbstlaub, das durch windige Strassen tanzt. Und so machen die kommenden tristen Monate bestimmt Spass: Wenn hie und da mal eine freundliche, warme Juli-Sonne durch die Wolken blinzelt. Fazit: ein Kauf lohnt sich!

(Soundfiles gibts ganz offiziell auf der oben verlinkten Juli-Homepage)

7. November 2006

Borat verwirrt Wikipedia

Gleich am ersten Wochenende hat "Borat" die Spitze der Kinocharts in den USA und in Deutschland erobert. Derweil hat das Internetportal Wikipedia große Probleme mit übereifrigen Anhängern dieses Films.

Wegen des großen Wirbels um "Borat" musste das Internet-Lexikon Wikipedia seinen Eintrag über die zentralasiatische Republik Kasachstan sperren lassen. Im Unterschied zur normalen Praxis lässt sich die Kasachstan-Seite von gewöhnlichen Nutzern nun nicht mehr ändern. Den Grund dafür lieferten einige Spaßvögel, die den britischen Komiker Sacha Baron Cohen, der im Film einen kasachischen Reporter spielt, bei Wikipedia zum Staatsoberhaupt gemacht hatten.

Außerdem wurde in dem Internet-Lexikon von "Borat"-Fans auch der Text der kasachischen Nationalhymne geändert. Vorübergehend hieß es dort: "Kasachstan größtes Land der Welt. Alle anderen Länder von kleinen Mädchen regiert." Andere Witzbolde fügten nach Informationen der Zeitung "The Sun" die (fehlerhafte) Information hinzu, dass Frauen in Kasachstan seit 1978 auch Busse benutzen dürfen. Das Änderungsverbot bei Wikipedia gilt zunächst nur für das englischsprachige Wikipedia-Original.

6. November 2006

Texas wählt, schräger Cowboy kandidiert.

"Kinky" Friedman entspricht komplett dem Klischee eines texanischen Cowboys: Der 62-Jährige ist ein rauer Kerl, der sich nicht um Benimmregeln kümmert, einer der gerne hart austeilt und Freude an derben Späßen hat. Bei den morgigen Wahlen will der Country-Sänger und Komödiant den Pferdesattel mit dem höchsten Amt des US-Bundesstaates Texas tauschen und im Heimatstaat von George W. Bush Gouverneur werden. Die Grenze zwischen Politik und Comedy lässt "der jüdische Cowboy" dabei bewusst verschwimmen.

Friedman ist der Schrecken des politischen Establishments im konservativen Bundesstaat Texas. Er will Marihuana legalisieren, Casinos zulassenm, Country-Legenede Willie Nelson soll unter ihm Minister für Energie werden und er will gleichgeschlechtliche Ehen einführen . "Die Schwulen haben ein Recht darauf, genauso elend dran zu sein wie der Rest von uns", sagt er.

Zweifel an seiner Eignung für den "anspruchsvollen" Job wischt Friedman beiseite. "Was kann schon so schwer daran sein?", fragt der Mann, der sich auch schon den Vorwurf einhandelte ein Rassist zu sein. Die vornehmlich schwarzen Menschen, die im vergangenen Jahr vor dem Hurrikan "Katrina" aus New Orleans nach Texas geflohen waren, bezeichnete Friedman als "Gauner und Drogensüchtige".Eine Entschuldigung lehnte Friedman bislang stur ab. Das Volk klatschte.

Die Kritik von politischen Gegnern und Minderheitenverbänden an ihm sei ein "Amoklauf der politischen Korrektheit", sagte er. "Wer sich dadurch beleidigt fühle, solle für einen anderen Kandidaten stimmen." Amtsinhaber Perry nutzte die Gelegenheit um Friedman hart anzugehen: "Es kann einen nicht kalt lassen, wenn Leute eindeutig rassistische Bemerkungen machen", sagte er, der Republikaner... Übrigens, Kinky lässt sich auf Deutsch in "pervers und abartig" übersetzen. Ob es Kinky Friedman geschafft hat, erfahren wir in der Nacht auf Mittwoch. Im Falle eines Sieges dürfte sich der Cowboy eine Havanna-Zigarre gönnen, das es in den USA verboten sich, Zigarren aus dem Fidels-Reich zu paffen, dürfte ihn eh nicht kümmern. Schliesslich hat er ja sogar Ex-Präsident Bill Clinton eine solche geschenkt, vor laufenden TV-Kameras.

3. November 2006

Happy Weekend!

Erfahrungsgemäss komm ich übers Weekend eher selten an den PC.... tja, darum gibts schon heute Freitag was zum Schmunzeln. Das Lachen des Kleinen ist total ansteckend, unbedingt Ton ganz laut einschalten und ab dafür!



In diesem Sinne, ein schönes und glückliches Weekend!