31. Oktober 2006

Chaos im Komödiantenstadl FCA

So, an alle Nicht-Fussball-Interessierten Blog-Leser: Sorry, aber es muss noch einmal FCA sein. Was sich am gestrigen Abend abgespielt hat, kann sich kein Satiriker bzw. Regisseur besser ausdenken.

Um 19.30 Uhr haben sich die Verwaltungsräte der FC Aarau AG an der Bahnhofstrasse 55 zum Gespräch getroffen. Auf dem Traktandum stand die Zukunft des Trainers, Longo Schönenberger. Zu diesem Zeitpunkt wusste noch niemand, dass Trainer und Präsident sich zuvor bereits getroffen hatten und der Trainer dem Präsidenten gesagt hatte, dass er von seinem Posten zurücktreten möchte. Mit diesem Wissen kam Präsident Christian Stebler also zum Treffen mit seinen Kollegen aus dem Verwaltungsrat. Die Sitzung dauerte bis ca. 21.40 Uhr. Anschliessend trat der Präsident vor die Kamera des Schweizer Fernsehens und gab ein Interview (siehe Link oben) in welchem er der TV-Nation mitteilte, dass die Öffentlichkeit am Dienstag um 10 Uhr detailliert informiert werde. Man habe sorgfältig analysiert, es seien noch weitere Abklärungen nötig und es werde bis Morgen auch geklärt sein, ob Longo Schönenberger noch Trainer sein werde. Ein Entscheid diesbezüglich sei noch nicht gefallen.

So weit so gut. Dieses Interview wurde vom Schweizer Fernsehen in seiner "Sport aktuell" Sendung augestrahlt, Zeitpunkt ca. 22.30 Uhr. Nur, die Fans wurden um 22.12 Uhr vom FC Aarau über SMS und 20 Minuten später (noch während dieses Interview im TV lief) auch über Newsletter informiert, dass Trainer Longo Schönenberger seinen Rücktritt angeboten habe und der Verwaltungsrat (dessen Präsident in diesen Minuten im TV noch auf unwissend machte) diese Entscheidung akzeptiert habe.

Verwirrung total für alle die, welche vor der Flimmerkiste sassen, im Wissen, dass der Trainer gar nicht mehr Trainer war und die Flimmerkiste in diesem Moment aber gerade etwas anderes erzählte. Nun, das Schweizer Fernsehen kam seiner Pflicht nach und bat in einem Telefon-Live-Interview den Betroffenen, sprich Ex-Trainer Schönenberger zu Wort. Dieser erklärte mit nervöser Stimme: "Ich begreife natürlich den Verwaltungsrat, dass der heute Abend damit nicht rauswollte äh es rausgeben wollte. Sie wollten dass es die Mannschaft morgen vom Präsident oder von mir hört. Aber wie das jetzt doch rausgegangen ist, weiss ich nicht".


Ein Präsident, der ein Interview gibt, dass in dem Moment wo er es gegeben hat, bereits nicht mehr aktuell war. Ein Trainer, der getreu dem Dienstweg seinen Vorgesetzten informiert und dann am Schluss noch mit abgesägten Hosen da steht. Informationen welche an die Öffentlichkeit gelangt sind, obwohl nur ein sehr kleiner Kreis (max 7 Personen) davon wusste.... Viele Ungereimtheiten auf einmal. Zu viele? Spannend aber allemal, weil in den vergangenen Wochen immer mal wieder Spieler und Fans an den Pranger gestellt und verdächtigt wurden, sie seien mit internen Informationen an die Öffentlichkeit gegangen. Nun ist eine Information versehentlich raus, von welcher nur die Führungsspitze etwas wusste. Da müssten sich all die lauthalsen Kritiker vielleicht jetzt mal die Frage stellen: wo genau ist das Leck in diesem erlauchten Kreis?

Schade, dass diese Panne darüber hinwegtäuscht, dass das eigentliche Problem - 13 Spiele und 4 Punkte - nicht wirklich gelöst wurde. Erneut hat ein Trainer scheinbar den Verein freiwillig verlassen. Ganz ohne Abfindung, nur aus purem Goodwill. Nach Alain Geiger hat der FC Aarau also schon zum zweiten Mal Glück, dass ein Trainer, ohne dass Druck auf ihn ausgeübt wurde, ein Einsehen oder gar eine Erleuchtung hatte und den Club ohne Murren verlässt. Obwohl genau dieser Trainer noch am gleichen Tag in sämlichen Medien erzählt hat, er werde kämpfen und seinen Stuhl nicht räumen. Tja und ein paar Stunden später verzichtet er freiwillig auf nen sicheren Lohn und eine Abfindung. Logo und am 6. Dezember kommt dann der Weihnachtsmann!

Am kommenden Heimspiel auf der Bank: der Team-Manager. Meines Wissens mit Null Erfahrung als Chef-Trainer, und das in seiner ersten Saison in seiner Funktion als Manager, wo er bestimmt sonst schon genug um die Ohren hat. Aber ich gebe ihm gerne eine Chance sich in dieser Position zu beweisen, in der Hoffnung auf Besserung. In diesem Sinne: Habe Fertig!

Nachtrag. In der offiziellen Mitteilung ist der folgende Satz zu lesen: "Damit reagiert der Trainer, welcher den Club am Ende der letzten Saison vor dem Abstieg gerettet hatte, auf bisher 10 Niederlagen bei bloss zwei Siegen und einem Unentschieden." 2 Siege und 1 Unentschieden ergibt bei mir ein Total von 7 Punkten.... auf der Haben-Seite stehen aber derzeit (Quelle: Super League Tabelle von heute) definitiv nur 4 Punkte. Naja, vielleicht auch nur ein Detail :-)

30. Oktober 2006

Ach wie hart ist Abstiegskampf...

Nein, eigentlich sollte der FC Aarau nicht schon wieder ein Thema sein in diesem Blog. Aber ich komm nach nem Tag wie gestern einfach nicht drum herum. Heimniederlage gegen den direkten Konkurrenten Luzern, sehr dürftige Leistung aller beteiligten Spieler, dummes Geschwätz und Durchhalteparolen nach dem Spiel auf allen TV-Sendern, Verschwörungstheorien um Spieler, Trainer und Vorstand, Gerüchte um Entlassungen (ebenfalls von Spielern, Trainern und Vorstand), eine heftige Print-Presse am Tag danach. Und - das Traurigste - eine Rangliste die in Europa ihresgleichen sucht:

Axpo Super League Schweiz

1. GC 13 +17 27
2. St. Gallen 13 +8 26
3. Zürich 13 +15 25
4. Sion 13 +8 25
5. Basel 1893 12 +3 19
6. YB 12 +2 17
7. Luzern 13 -3 15
8. Schaffhausen 12 -12 11
9. Thun 12 -18 9
10. Aarau 13 -20 4

Heute Abend um 19.30 Uhr steht eine Sitzung der zuständigen Verwaltungsräte an. Auf die Resultate darf man gespannt sein. Ebenso auf deren Auswirkungen. Nur langsam wendet sich in Aarau das Blatt und viele kapieren, was die aktuelle Situation für Konsequenzen für den Club haben könnte/wird. Jedoch ist die Zahl derer, die noch immer an eine Wende zum Guten glauben und diese mit aller Macht (Gewalt) auch durchsetzten wollen/müssen, noch zu gross. Tja, der letzte macht das Licht aus und räumt den Scherbenhaufen zusammen. Bin gespannt, wer diese unangenehmen Aufgaben dann übernimmt... Naja, eines bleibt gleich: ich war gestern im Stadion, ich werde beim nächsten Spiel dabei sein. Bis zum bitteren Ende!

25. Oktober 2006

Wenn Tote Kohle machen

Kurt Cobain hat einer Liste des US-Magazins "Forbes" zufolge die Rock-'n'-Roll-Legende Elvis an der Spitze der am besten verdienenden toten Stars abgelöst. Die Zeitschrift zählt für ihre Liste Gewinne aus Lizenzgeschäften und Werbung mit Bildern der verstorbenen Prominenten zusammen.

Dem toten Sänger der Grunge-Band Nirvana wurden demnach für die Zeit zwischen Oktober 2005 und Oktober 2006 rund 50 Millionen Dollar zugerechnet. Damit stand Cobain in der gestern veröffentlichten Rangliste vor Elvis Presley, der mit 42 Millionen Dollar auf Platz zwei landete. Ein Jahr zuvor waren mit Elvis noch 45 Millionen Dollar verdient worden.

Dass Cobain zum ersten Mal seit sechs Jahren überhaupt in der Liste auf tauchte - und dann gleich auf dem ersten Platz - verdankt er seiner Witwe Courtney Love: Sie verkaufte einen 25-prozentigen Anteil am Repertoire der Grunge-Band aus Seattle an ein New Yorker Musikunternehmen.

Auf Platz drei der toten Großverdiener landete der Comiczeichner und Schöpfer der "Peanuts", Charles Schulz, mit einem Verdienst von 35 Millionen Dollar. Unter die ersten fünf schafften es auch der Musiker und Ex-Beatle John Lennon und der Physiker Albert Einstein. Ihnen wurden Verdienste von 24 Millionen und 20 Millionen Dollar zugerechnet. Die einzige Frau in der Liste: Marilyn Monroe!

Die Top 13 von Forbes:

1. Kurt Cobain
2. Elvis Presley
3. Charles M. Schulz
4. John Lennon
5. Albert Einstein
6. Andy Warhol
7. Dr. Seuss (T. Geisel)
8. Ray Charles
9. Marilyn Monroe
10. Johnny Cash
11. J.R.R. Tolkien
12. George Harrison
13. Bob Marley

Tja, bekanntlich nützen all diese Zahlen und Fakten dem lieben Kurt reichlich wenig. Die Dollarscheine flattern zu einem grossen Teil in die Tasche seiner Witwe Courntey Love. Aber die scheint sich darum nicht besonders zu kümmern, sondern sorgt derzeit mit ganz anderen Themen für Gesprächsstoff: Courtney hat einen neuen Freund! Der neue Lover der 42-Jährigen ist der britische Musiker Jamie Burke. Bloss ob Mr. Burke die richtige Wahl ist? Zuvor war Jamie Burke kurzzeitig mit Topmodel Kate Moss liiert und auch beim Knutschen mit Lindsay Lohan wurde der Musiker erst vor kurzem gesichtet.

Gleichzeitig trauert Courtney Love ihrerseits aber ihrem Ex-Freund Edward Norton nach. Die Sängerin und der Schauspieler waren in den 90er Jahren kurzzeitig ein Paar. Die Frage ist nun, was ist stärker die Liebe zu ihrem neuen Freund Burke oder der Liebeskummer wegen Edwart Norton. Courtney dazu in einem Interview: "Ich arbeite an meinem Männer-Karma. Entweder lande ich bei den ganz tollen oder bei den ganz schlimmen Männern. Ich hätte Edward heiraten sollen. Ich liebe Edward. Wenn ich sterbe, werde ich ihm alles hinterlassen."

Womit sich der Kreis zu Kurt Cobains Millionen-Vermögen posthum dann wieder schliesst!

24. Oktober 2006

Mozilla Firefox-Fans aufgepasst!

Das lange Warten auf Mozillas Firefox Version hat 2 hat ein Ende. Freude herrscht!Bloss es gibt einen Hacken. Denn nur wenige Stunden nachdem Firefox 2 offiziell zum Download angekündigt wurde, ist die finale Version über Umwege bereits an die Öffentlichkeit gelangt.

Im Rahmen der Vorbereitungen werden derzeit auf den Mozilla-FTP-Servern nach und nach alle 38 Sprachversionen für Windows, Mac und Linux in entsprechende Ordner geladen. Da die Server frei zugänglich sind, können sich Interessierte also bereits seit gestern Montag ein Bild vom neuen Release machen - vorausgesetzt, man zählt zu den Glücklichen, bei denen der Download funktioniert.

"Wir sind nicht unbedingt glücklich darüber, dass die Leute nun auf die nicht gerade anwenderfreundlichen FTP-Server geschickt werden", erklärt Mozilla-Europe-Präsident Tristan Nitot. Er bestätigt, dass es sich bei den erhältlichen Versionen um das finale Produkt handle, wies gleichzeitig aber auch auf Bandbreiten-Engpässe hin, die durch die nicht vorgesehene Situation zu erwarten seien. "Beim offiziellen Release arbeiten wir natürlich mit mehreren Mirror-Netzwerken und -Servern, um Engpässe so gut wie möglich zu vermeiden. Der Mozilla-Hauptserver alleine kann dem erwarteten Ansturm sicher nicht standhalten", so Nitot weiter. Auch würden erst im Laufe der nächsten Stunden alle der über hundert Sprach- und Plattformversionen erhältlich sein.

Mozilla empfiehlt daher allen Anwendern zuzuwarten, bis die Vorbereitungen für die endgültige Freigabe abgeschlossen sind. Besonders Ungeduldige und Firefox-Fans werden sich von der Bitte vermutlich nicht vom frühzeitigen Download abhalten lassen. Auf die Frage, ob Mozilla das Veröffentlichungsprozedere in Zukunft ändern werde, meinte Nitot: "Derzeit sehen wir keinen anderen Weg."

Tja, dann werde ich wohl oder übel noch ne Weile abwarten und Tee trinken. Und mich dann wohl am Abend (oder sonst halt auch erst morgen) über die Vorzüge der Firefox Version 2 freuen. Ohne, könnte ich eh nicht mehr...

23. Oktober 2006

Good Bye Michael Schumacher!

Der grösste Formel1-Rennfahrer aller Zeiten hat gestern in Interlagos sein letztes Rennen bestritten. Zum erneuten WM-Titel hat es leider (Fisico sei dank!) nicht mehr gereicht. Egal, die Rennsport-Szene weiss, war Michael Schumacher geleistet hat. Es wird ewig dauern, bis ein Nachfolger ähnliches erreichen wird. Und auch gestern hat Schumi noch einmal gezeigt, was in ihm steckt. Grossartige Überholmanöver, viel Kampf und faire Gesten nach dem Rennen. Schumi, du wirst uns fehlen!

In diesem Sinne: Alles Gute Schumi, danke für all die tolllen Jahre und die spannenden Rennen. Geniesse dein Leben - in Gesundheit! - als F1-Rentner am Genfersee...!



PS: Gratulation an Alonso zum WM-Titel. Soviel Fairness muss sein... Grüsse nach Spanien an Nuria und José!Blocksatz