17. Oktober 2006

Vereinsamte Insel sucht Bewohner

Wem raues Klima und Einsamkeit nichts ausmachen, der ist für diesen Außenposten der europäischen Zivilisation bestens geeignet: Drei Stunden vom Festland entfernt, abgelegen und zunehmend menschenleer, das ist die kleine schottische Hebriden-Insel Canna. Sie leidet unter dramatischem Bevölkerungsschwund. Nur gerade noch 15 Personen nennen mittlerweile das malerische Eiland ihr Zuhause. Der "National Trust for Scotland" sucht deshalb Familien, die sich auf Canna dauerhaft ansiedeln wollen.

Die Insel bietet bietet eine atemberaubende Aussicht, spektakuläre Klippen (inkl. Delfinen), eine faszinierende Vogelwelt (Puffins) und natürlich jede Menge Platz. Von der Schiffsanlegestelle führt eine schmale Straße vorbei an Friedhof und Kirche zu einer Ansammlung von Häusern - das war's, mehr gibt's nicht!

Doch allein die dreistündige Tour mit den Fährbooten, die aus Mallaig regelmäßig Richtung Canna schaukeln, ist die Reise eigentlich schon wert. Die Touristen scheinen das zu wissen: Rund 30.000 Besucher - meist "Bird-Watcher" - kommen jährlich auf die Insel, die zu einer ganzen Gruppe von kleinen Inselchen gehört, welche durchwegs seltsam klingende Namen wie Muck, Rhum oder Eigg tragen.

Wer allerdings ständiger Einwohner von Canna sein möchte, benötigt jede Menge Durchhaltevermögen und sollte nicht allzu sehr auf Kommunikation oder sonstige "Action" erpicht sein. Es gibt zwar Elektrizität, aber die Telefonverbindungen sind schlecht. Auf ein Auto oder ein Pub muss man verzichten. Es besteht allerdings die Möglichkeit, selber einen Restaurationsbetrieb ins Leben zu rufen.

Der "National Trust for Scotland" offeriert nun ein modernes Haus und ein Gebäude aus dem 19. Jahrhundert, das als Pension (Bed & Breakfast) genützt werden kann. Wer handwerklich begabt ist und sich mit Gartenpflanzen auskennt, kann auf Canna also ein neues Zuhause finden. Und das wollen viele: Schon 200 Familien hätten Anfragen gestellt - und die kamen unter anderem aus Dubai und Indien. Aus der Schweiz hat sich scheinbar noch niemand gemeldet, also los!

16. Oktober 2006

La Tristessa Durea

Es kommt die Zeit in der das Wünschen wieder hilft.. So sangen einst "die Toten Hosen" über den Moment in dem einem alles hoffnungslos vorkommt. Einen solche endlosen Moment macht man in den vergangenen Wochen durch, wenn man die Farben des FC Aarau im Herzen trägt. Es kommt darum auch die Zeit, wo Schweigen und Resignation nicht mehr weiterhelfen, geschweige denn das Wünschen. Und die Zeit ist bei mir nun gekommen.


Mein Verein, der FC Aarau, durchlebt derzeit eines der tiefsten und dunkelsten Täler seiner über 100jährigen Vereinsgeschichte. Nicht nur, dass nach 11 Spielen so wenig Punkte erzielt wurden wie noch nie, nein, rund um den Verein hat sich eine gefährliche Lethargie breit gemacht. Eine Art Gleichgültigkeit, welche den FCA auf direktem Weg in den Abstieg treiben wird. Drehen wir das Rad der Zeit einige Monate zurück.

Im Frühling standen Neuwahlen auf dem Programm. Noch am Wahlabend verliessen zahlreiche FC Aarau-Fans wutentbrannt den Saal, als bekannt wurde, wer zum neuen Präsidenten gewählt worden war. Im Vorfeld dieser Wahl waren es eben diese Fans, welche mit diversen Aktionen die stimmberechtigten Aktionäre aufmuntern wollten, dem umstrittenen Kandidaten ihre Stimme nicht zu geben. Die Wahl kam zustande, dem neuen Präsidenten wurde Kredit gewährt.

In der Vorbereitung zur laufenden Saison wurde beim FC Aarau kräftig ausgemistet. Kein Stein blieb mehr auf dem anderen: Funktionäre, Trainer, Spieler, Juniorenbetreuer, Physiotherapeuten, Konditionstrainer, Assistenten, Torwarttrainer.... alle wurden ausgetauscht. Anlässlich der Medienkonferenz zum Saisonstart wurde den Pressevertretern und nicht zuletzt den Fans versprochen, dass nun beim FCA ein neuer Wind wehen werde. Die unbeliebten Abstiegsplätze der vergangenen Jahre seien erstmals kein Thema mehr! Die Gunst der meisten Fans war mit solchen vollmundigen Ankündigungen natürlich schnell gewonnen. Nun, es blieb auch weiterhin ruhig im Umfeld des Vereins. Die neue Führung genoss - zurecht - noch immer Kredit.

Die Saison begann dann jedoch alles andere also rosig. Zahlreiche verletzte Spieler machten es nicht einfach zu Punkten zu kommen, ebenso änderte Trainer Schönenberger von Spiel zu Spiel sein System und die neuen Akteure - unter ihnen zahlreiche ausländische Spieler - fanden nicht recht zueinander. Die Runden vergingen, gepunktet wurde trotz grossem Einsatz nicht. Fazit: nach 11 Spielen steht der FC Aarau mit gerade mal 4 Punkten abgeschlagen auf dem letzten Tabellenplatz. Aussichten nach vorne, düster! Klar, es wurden dem Club noch 3 Punkte abgezogen, weil gegen St. Gallen ein nicht qualifizierter Spieler im Einsatz stand. Nur, eine Ausrede darf das nicht sein, bei anderen Vereinen wurde aufgrund eines solchen Fehlers auch schon mal ein Trainer in die Wüste geschickt!

Fakt ist, seit 10 Jahren ist keine Mannschaft mehr so schlecht in die Saison gestartet. Fakt ist auch, alle Teams, die ähnlich mies in die Meisterschaft gestartet sind, sind zum Ende der Saison dann abgestiegen. Dem FCA-Umfeld scheint dies derzeit jedoch egal zu sein. Täglich sind Durchhalteparolen zu hören und zu lesen. Es scheint, als sei jedem Fan eine rosa Brille geschenkt oder den Fanclubs eine Art Schweigegeld überwiesen worden. Denn es ist noch nicht lange her, da waren es genau diese Aarau Fans, welche einen anderen Trainer wegen Misserfolg aus dem Stadion prügeln wollten. Oder - ebenso passiert- sich nach einem Spiel eine Schlägerei mit den erfolglosen Spielern geliefert haben. Und heute? Die Situation ist ungemeint prekärer, aber trotzdem herrscht im gesamten Umfeld Ruhe... gespenstische Ruhe! Auch unter den Fans, die damals wütend die Wahlveranstaltung verlassen haben.

Eine Trainerentlassung steht - trotz miserabler Bilanz - nicht zur Diskussion. Dabei war es doch genau der aktuelle Präsident, welcher damals in seiner Funktion als Vize, zahlreiche Trainerentlassungen vorangetrieben hat. Auf dem Platz finden plötzlich keine Rochaden mehr statt, erfolglose Stürmer (11 Spiele und 1 Tor) geniessen eine Stammplatzgarantie. Andere finden sich auf der Tribüne wieder und wieder andere Spieler sind seit Wochen - ohne Angaben von Gründen - verletzt! Glaubt man den Aussagen einiger Journalisten, brodelt es innerhalb der Mannschaft zünftig. Wie immer in einer Krise, machen zahlreiche Gerüchte die Runde. Neue Sponsoren sind nicht in Sicht, die Pläne für ein dringend benötigtes Stadion geraten ins Stocken, das Publikum wendet sich vermehrt ab. Katerstimmung auch in den Internetforen, die Einträge beschränken sich auf ein Minimum.

Und trotzdem, nach der gestrigen 0 zu 4-Niederlagen blieben Pfiffe (oder Proteste, vergl. Foto) erneut aus. Naja, die rosa Brille sitzt scheinbar immer noch gut: gut gespielt, gut gekämpft, viel Pech gehabt, Schiedsrichter war gegen uns und schliesslich war der Gegner ja der amtierende Meister. Dass der direkte Konkurrent Schaffhausen dann auch noch gewonnen hat, wird ebenfalls als Pech abgehandelt. Die nächsten Gegner: Sion, Luzern und Schaffhausen haben am vergangenen Wochenende alle gepunktet und befinden sich klar in einem Aufwärtstrend. Aber die Ausreden werden auch nach diesen Spielen die gleichen sein.

So komme ich zum Anfang zurück: Es kommt die Zeit, in der das Wünschen wieder hilft. Die Hoffnung bleibt mir als FCA-Fan. Und ich hoffe, dass meine Wünsche diesbezüglich sehr bald in Erfüllung gehen, bevor es zu spät ist und der grosse Abstand auf die Nichtabstiegs-Plätze nicht mehr aufgeholt werden kann. Mutiges Handeln ist gefragt: Jetzt!

13. Oktober 2006

Wer wird Millionär?

Stellt euch vor, ihr sitzt bei Günther Jauch und ihr habt noch genau eine Frage vor euch: die alles entscheidende Millionenfrage! Es bleibt als einzige Hilfe noch der Telefon-Joker. 1 Million gewinnen oder runter auf 15'000 Euro?

Vor genau dieser Entscheidung stand auch Mr. Carpenter in der US-Ausgabe von "Wer wird Millionär?" und er beschloss, seinen Vater Tom anzurufen.

Seht selber, was passiert ist (englisch, mit französischen Untertiteln)



PS: Sorry, dass schon wieder ein Video kommt, aber a.) find ich die Story zum brüllen komisch und b.) komm ich gerade nicht so zum Blog schreiben. Aber es kommen bestimmt auch wieder andere Zeiten!

12. Oktober 2006

Theo Walcott: kam, sah und siegte!

Wer selber Fussball spielt oder zumindest Fussballfan ist ist, der weiss, was einen guten "Joker" ausmacht. Das Spiel ist in der Schlussphase, eine Entscheidung ist noch nicht in Sicht und da wechselt der Trainer seinen letzten Ersatzspieler ein. Einen Stürmer. In der Hoffnung, dass dieser noch etwas reissen wird für sein Team. So passiert am Dienstag in der U21-EM-Quali-Partie zwischen Deutschland und England. Nach 77 Minuten steht die Partie noch immer 0 zu 0 Unentschieden. Für beide Mannschaften ist es die letzte Möglichkeit sich für die EM und für die Olympischen Spiele in Peking zu qualifizieren. Der englische Trainer wechselt das Jungtalent Theo Walcott ein. Der 17jährige war schon mit der A-Nationalmannschaft bei der WM in Deutschland, ohne dass er zuvor eine Minute für Arsenal in der obersten Spielklasse gespielt hätte, geschweige denn einen Einsatz im Nationalteam gehabt hätte.

Am Dienstag kam er in der U21 zum Einsatz. In der 77sten Minute, auswärts gegen den Erzfeind Deutschland. Und das hat das 17jährige Supertalent mit der Rückennummer 17 daraus gemacht

Theo's erstes Tor in der 82 Minute:



Theo's zweiter Streich 8 Minuten später:



Vielleicht hätten die Engländer Theo Walcott besser in der ersten Mannschaft belassen, vielleicht hätte mit einem Spieler dieses Kalibers die Niederlage gegen Kroatien vermieden werden können.... hätte, könnte, würde... der Reiz des Fussballs!

11. Oktober 2006

Schiess den Ball ins Tor!

Das so genannte «Shootpad» soll Fussballsimulationen wie «Fifa 07» oder «Pro Evolution 6» mehr Realismus einhauchen. PS2-Zocker erhalten ab November erstmals die Möglichkeit, aus eigener Kraft das Mittelfeld zu dominieren und mit dem Fuss Tore zu schiessen.

Für die Kreation seines jüngsten Produkts hat sich Bigben Interactive offensichtlich von der Euphorie der diesjährigen Fussball-WM anstecken lassen. Der europäische Hersteller von Videospielzubehör schuf mit dem Shootpad ein originelles Werkzeug für eingefleischte Fussballfans. Das innovative Eingabegerät wurde speziell für die PlayStation 2 konzipiert und soll eine realitätsgetreue Steuerung von Kicker-Simulationen ermöglichen.

Der ungewöhnliche Controller besteht aus einer grünen Fussmatte, auf deren Oberfläche die Hälfte eines Fussballfeldes sowie die Schultertasten des PS2-Joypads (R1, R2, L1, L2) eingezeichnet sind. Ein bewegungsempfindlicher Ball mit unterschiedlichen Trefferzonen stuft Schussstärke und -winkel des Spielers ein. Gleichzeitig erkennt das runde Leder drei verschiedene Pässe - Kurz-, Lang- oder Steilpass - und Direktschüsse. Für die nötige Portion Realismus sorgen zwei ans Shootpad angeschlossene, gelbe Eckpfosten (inklusive Fähnchen), die mit einer Lichtschranke den hinteren Bereich der Mini-Spielwiese abtasten: Entsprechend den Ausholbewegungen des Spielers bestimmen Sensoren die Flugbahn des Balls.

Die virtuellen Kicker steuert der PS2-Zocker nach wie vor mittels eines mehr oder weniger klassischen Hand-Controllers. Laut offiziellen Angaben kostet das Zocker-Tool umgerechnet rund 110 Franken). Ich werd's bestimmt NICHT kaufen...