Die Deutsche Oper in Berlin hat die Aufführung der Mozart Oper "Idomeneo" aus Angst vor einem Terroranschlag aus dem Programm genommen. Nachdem das Stück vor 3 Jahren in Berlin noch seine Premiere feierte, gibt es in diesem November nun kein Pardon und die Oper wird in Berlin nicht mehr aufgeführt.
Die Intendantin der Berliner Oper, Kirsten Harms, hatte sich die Programmbereinigung wohl etwas unspektakulärer vorgestellt. Wer jedoch mit der Begründung "sie habe für die Sicherheit des Publikums und ihrer Mitarbeiter auf der Bühne sorgen müssen" ein Stück streicht, der muss sich natürlich Fragen gefallen lassen. In einer eiligst einberufenen Medienkonferenz sagte die Indentatin dann, sie habe aus Angst vor einem islamistischen Anschlag gehandelt und es habe auch anonyme Hinweise gegeben. Komisch nur, dass die Polizei gerade mal von einem Telefonanruf spricht und nicht einmal bei diesem habe es sich um eine Drohung gehandelt, sondern vielmehr um einen Anruf einer besorgten Bürgerin.
Warum also diese plötzliche Panik? Es scheint als hätten der Karrikatur-Streit, die erst kürzlich getätigten Aussagen von Papst Benedikt XVI, der Krieg im Irak oder die Gefängnisse in Guantanamo den Zorn der arabischen Welt in den tiefroten Bereich gesteigert. In Europa wächst mit jedem Tag die Angst. Die U-Bahn-Attentate waren in Spanien und England, der Mord an einem Filmemacher in Holland und die Karrikaturen kamen aus Dänemark. Bevor der Terror jetzt als auch in Deutschland erstmals zuschlägt, lieber Türen und Fenster schliessen, Barrikaden erstellen und mit der weissen Fahne winken: Please don't shoot us! Und dabei in letzter Instanz die eigene Kunst zensurieren. Und zwar freiwillig!
Die Freiheit der Meinungsäusserung und die Freiheit der Kunst sind zwei der vielleicht wertvollsten Güter der Demokratie. Aus freiwilligen Stücken darauf zu verzichten heisst, seine Kultur aufzugeben. Und das ist nicht nur gefährlich, sondern vorallem feige! Es geht nicht darum, mit einem harten Schädel den Mullahs Paroli zu bieten. Im Gegenteil, es geht darum durch die Aufführung eines solchen Stücks den Dialog zu fördern. Und das geht nur, wenn alle Beteiligten wissen, wovon sie reden. Nun bleibt jedoch viel Platz für Spekulationen. Die TV-Sender werden genau die Szene zeigen, in der Mohammed geköpft wird. Verschweigen jedoch vielleicht die Tatsache, dass im gleichen Stück und zum gleichen Zeitpunkt auch der Kopf von Jesus abgeschlagen wird. Wer sich diese Szene im Kontext mit dem Stück anschauen möchte hat nun aber Pech, die Inszenierung von Hans Neuenfels ist nicht mehr im Programm.
Wer übrigens glaubt, dass sich die Muslime ob dieser Absetzung erfreuen oder sie gar als Sieg gegen die westliche Welt feiern, der täuscht sich. In einer ersten Stellungsnahme zeigten sich die islamischen Verbände in Deutschland irritiert und geteilter Meinung. Von "Vernunft" war die Rede, aber genau so von einer "falschen Entscheidung". Von einem Triumph oder gar einem Sieg sprach in diesem Zusammenhang aber niemand.
Übrigens, als Ersatz wird an der Berliner Oper im November "La Traviata" von Verdi aufgeführt. Mutig, schliesslich arbeitet Violetta in diesem Stück als Prostituierte. Eine Tätigkeit also, welche in einigen arabischen Ländern mit dem Tod bestraft wird...
Die Intendantin der Berliner Oper, Kirsten Harms, hatte sich die Programmbereinigung wohl etwas unspektakulärer vorgestellt. Wer jedoch mit der Begründung "sie habe für die Sicherheit des Publikums und ihrer Mitarbeiter auf der Bühne sorgen müssen" ein Stück streicht, der muss sich natürlich Fragen gefallen lassen. In einer eiligst einberufenen Medienkonferenz sagte die Indentatin dann, sie habe aus Angst vor einem islamistischen Anschlag gehandelt und es habe auch anonyme Hinweise gegeben. Komisch nur, dass die Polizei gerade mal von einem Telefonanruf spricht und nicht einmal bei diesem habe es sich um eine Drohung gehandelt, sondern vielmehr um einen Anruf einer besorgten Bürgerin.
Warum also diese plötzliche Panik? Es scheint als hätten der Karrikatur-Streit, die erst kürzlich getätigten Aussagen von Papst Benedikt XVI, der Krieg im Irak oder die Gefängnisse in Guantanamo den Zorn der arabischen Welt in den tiefroten Bereich gesteigert. In Europa wächst mit jedem Tag die Angst. Die U-Bahn-Attentate waren in Spanien und England, der Mord an einem Filmemacher in Holland und die Karrikaturen kamen aus Dänemark. Bevor der Terror jetzt als auch in Deutschland erstmals zuschlägt, lieber Türen und Fenster schliessen, Barrikaden erstellen und mit der weissen Fahne winken: Please don't shoot us! Und dabei in letzter Instanz die eigene Kunst zensurieren. Und zwar freiwillig!
Die Freiheit der Meinungsäusserung und die Freiheit der Kunst sind zwei der vielleicht wertvollsten Güter der Demokratie. Aus freiwilligen Stücken darauf zu verzichten heisst, seine Kultur aufzugeben. Und das ist nicht nur gefährlich, sondern vorallem feige! Es geht nicht darum, mit einem harten Schädel den Mullahs Paroli zu bieten. Im Gegenteil, es geht darum durch die Aufführung eines solchen Stücks den Dialog zu fördern. Und das geht nur, wenn alle Beteiligten wissen, wovon sie reden. Nun bleibt jedoch viel Platz für Spekulationen. Die TV-Sender werden genau die Szene zeigen, in der Mohammed geköpft wird. Verschweigen jedoch vielleicht die Tatsache, dass im gleichen Stück und zum gleichen Zeitpunkt auch der Kopf von Jesus abgeschlagen wird. Wer sich diese Szene im Kontext mit dem Stück anschauen möchte hat nun aber Pech, die Inszenierung von Hans Neuenfels ist nicht mehr im Programm.
Wer übrigens glaubt, dass sich die Muslime ob dieser Absetzung erfreuen oder sie gar als Sieg gegen die westliche Welt feiern, der täuscht sich. In einer ersten Stellungsnahme zeigten sich die islamischen Verbände in Deutschland irritiert und geteilter Meinung. Von "Vernunft" war die Rede, aber genau so von einer "falschen Entscheidung". Von einem Triumph oder gar einem Sieg sprach in diesem Zusammenhang aber niemand.
Übrigens, als Ersatz wird an der Berliner Oper im November "La Traviata" von Verdi aufgeführt. Mutig, schliesslich arbeitet Violetta in diesem Stück als Prostituierte. Eine Tätigkeit also, welche in einigen arabischen Ländern mit dem Tod bestraft wird...