8. Oktober 2009

Veritas odium parit

Wahrheit erzeugt Hass/Abneigung, Asterix bildet eben doch. Mir wurde gestern schon zum zweiten Mal in dieser Woche die Frage gestellt, "Sag mal, hasst du den Typen auch?". Ich hab dann sowas geantwortet von wie, "Naja hassen ist vielleicht etwas viel gesagt.. nicht unbedingt mögen vielleicht". Hass find ich eines der stärksten Worte in der deutschen Sprache. Klar rutscht mir auch mal ein "Ich hasse das Aufstehen" heraus oder "Ich hasse das blöde Wetter". Aber einen Menschen hassen? Ich weiss nicht. Jedenfalls ging zu Beginn der Woche ein Gespräch schon einmal in diese Richtung, da drehte es sich um öffentliche Personen. Wen hasst man da... hasst man überhaupt jemanden?

Ich könnte nicht sagen, dass ich zum Beispiel den Muamar al Gaddafi hassen würde. Er hat mir persönlich ja nichts getan. Ebenso daneben finde ich totalitäre TV-Serientitel wie "Alle hassen Chris!" oder das Pendent "Alle lieben Raymond". Verdammt ich kenne weder Chris noch Raymond und entsprechend kann ich keinen von den Typen hassen oder lieben. Also liebe TV-Produzenten, lasst mich doch in Zukunft bei der Namensgebung neuer US-Billigserien einfach aussen vor. Danke! Ja genau, ich mag bekanntlich keine TV-Serien... aber hasse ich deswegen ihre Darsteller? Nö!

Einigen wir uns mal darauf, dass ich gewisse Dinge und Personen nicht mag. Sie schaffen es zum Beispiel mir das morgentliche Aufstehen zu versauen, sie sind mir gleichzeitig schlicht egal , veranlassen mich die Radiofrequenz oder den TV-Sender zu wechseln oder ich lege es nicht zwingend darauf an freiwillig mit ihnen 10 Minuten in einem Raum verbringen zu müssen. Pervers an der Sache, all diese Menschen haben mir beim besten Willen nichts angetan. Ja ich kenne sie in den meisten Fällen nicht einmal persönlich. Aber eben, es gibt die halt diese Antipathie die da ist und man kann sie nicht erklären.

Im Netz gibts ganze Seiten die sich genau mit diesem Thema auseinandersetzen, nachfolgend zwei amüsante Beispiele "Promi-TÜV" und "Geh zum Teufel - ein Promivoting". Aber jetzt Butter bei die Fische und hier die subjektive und boulevardeske Fischersche Promi-Blacklist oder meine ganz persönliche Unbeliebtheitsskala. Wobei die Reihenfolge übrigens rein zufällig ist. Und nun wirds bööööööseee!
  • René Schudel - weil ich der Meinung bin, dass mancher Hobbykoch mehr Ahnung hat von der Materie als dieser von Pro7 aus der Not heraus gecastete, kumpelhafte TV-Brutzler
  • Claudine Wilde - sie steht stellvertretend für die Garde deutscher Seriendarstellerinnen die mehr durch Talkshow-Auftritte oder Berichte in bunten Illustrierten auffallen, denn durch gute Filme.
  • Veronika Ferres - Gutmenschen mit Dauer-Betroffenheitsgesicht sind mir suspekt.
  • Dominik Zeltner - wie mir scheint DIE Stimme aller Radio- und TV-Trailer und ich behaupte immer noch: er hat einen CH- und SCH-Fehler!
  • Michel Friedman - selber verbal austeilen und dann auf Opfer machen, wenn man selber mal angegriffen wird; sein provokativer Gesprächsstil geht gar nicht.
  • Andrea Ballschuh - in meinen Augen die wohl talentbefreiteste Moderatorin des ZDF.
  • Frank A. Meyer - neben Debbie & Kaye der dritte Grund warum ich den Blick manchmal frühzeitig zur Seite legen muss.
  • Christine Goll - Hans Fehr, Philipp Müller und all die anderen Nationalräte, welche gerne viel erzählen und unter dem Strich rein gar nichts bewegen.
  • Carl Hirschmann - kann sich dank seinem steinreichen Papi einen eigenen Luxusclub leisten und pimpert bevorzugt Missen.. aber sonst?
  • Florian Silbereisen - zieht für mich die gleiche, grauenhafte Schleimspur hinter sich her wie sein Kollege Stefan Mross.
  • Cristiano Ronaldo - zu viel Sixpack, zu viel Arroganz, zu viel Theater....
  • Mathias Richling - der wohl unlustigte Kabarretist und schlechteste Parodist aller Zeiten.
  • Susan Sideropoulos - stellvertretend für alle talentfreien Soapstars mit Drang auf rote Teppiche. Da hilft auch keine Schwangerschaft, die natürlich ebenfalls vermarktet wird.
Hmmm... ich breche hier mal spontan ab. Vermutlich liesse sich diese Liste noch verlängern. Roseanne Barr, Klaus J. Stöhlker, Tine Wittler und so weiter gäben noch viel Stoff her um abzulästern, aber ich merke während ich die Namen zusammenstelle, dass es sich gar nicht lohnt für solch Ausgeburt medialer Aufmerksamkeit und mangelnder Zuwendung wertvolle Zeit und Energie zu verschwenden.

Okay, an ein paar von ihnen kommt man vermutlich auch nicht vorbei wenn man gehörlos und blind und in Timbuktu wohnhaft ist. Die Kübelböcks, Davorkas, Pieros oder Naddels dieser Welt gibts überall. Aber ich möchte eigentlich meinem Motto "Leben und leben lassen" in diesem Post treu bleiben und sage einfach, danke dass es euch XYZ-Promis gibt, denn dank euch stellt man immer wieder fest wie gut es einem selber geht. Und was wären all die Klatschheftchen, Promimagazine, Kaffeekränzchen, Dokusoaps oder Diskussionsrunden ohne euch?! Eben. Aber zum Glück gibts regelmässig eine Altpapiersammlung welche euch dann wieder entsorgt und auch der rote Knopf oben rechts auf der Fernbedienung macht euch Nervensägen mit nur einem Drücker unsichtbar.

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

sehr lustig geschrieben und bei den schweizern sehe ich das auch so dass die mich nerven. roy

Adi Wehrli hat gesagt…

Hi Fish

Welch' wahre Worte. Und schliesslich wären Personen wie Frauke Ludowig oder Nadja Zimmermann arbeitslos, wenn diese Cervelat-Promis nicht existierten. Somit ist ein "gutes, weil soziales Werk" getan...

En Gruess
Adi

Anonym hat gesagt…

Hallo Reto!

René Schudel - ist genial!
Als Koch ist er einfach unschlagbar. Und was sein kumpelhaftes Auftreten anbelangt - er ist halt wirklich so, auch wenn die Kameras aus sind.
Leider ist seine Sendung wirklich nicht sonderlich gut gemacht, da stimme ich dir zu, aber er als Typ / Koch / und als schweizer B-Promi ist wirklich gar nicht mal so übel... Da gibts viele die einiges schlimmer sind :-)

Liebe Grüsse
Olivia