31. Januar 2008

Sie will doch nur spielen....

Ich muss an dieser Stelle nun mal eine Lanze brechen für Annett Louisan. Als sie vor 4 Jahren mit ihrer Single "Das Spiel" aus dem Nichts aufgetaucht ist, hab ich regelmässig das Radio ausgeschaltet, weil mich dieses gekünstelte blonde Lolita-Liedchen sowas von genervt hat. Ok, über den Song kam die naive Schiene gar nicht so rüber, aber das Video fand ich damals echt dämlich. Irgendwie hats mich halt einfach nicht angesprochen, dieses kleine Mädchen aus Sachsen-Anhalt.

Im Jahre 2005 hab ich mir eine Tribute-to-Rio-Reiser-CD gekauft und darauf ist mir das Lied "B-Seite" aufgefallen. Interpretiert von Annett Louisan. Als grosser Rio-Fan gab das bei mir den ersten Pluspunkt. Wiederum ein Jahr später sah ich im TV mal zufällig nen Auftritt von ihr, ich glaub es war bei Sarah Kuttners MTV-Show. Da hat die junge Frau live gesungen, begleitet von einer kleinen Band und es war echt toll. Im gleichen Jahr habe ich mir ihr 05er Album "Unausgesprochen" nachgekauft und war begeistert. Da gab es Geschichten verpackt in Chansons zu hören, begleitet von Musette-Walzern und Bossa-Nova-Klängen, wunderbar!

Endgültig überzeugt hat mich dann die letzte Platte von ihr, "Das optimale Leben". Wiederum irgendwie Chanson-Elemente gemischt mit Jazz-Elementen, alles ganz entspannt. Die Lieder werden von den Texten getragen, welche sie auf eine sympathische Art und Weise haucht. Das mag gefallen, das mag durchaus auch nerven. Mir erging es ja in der "Ich will doch nur spielen"-Zeit nicht anders. Allerdings habe ich den Eindruck, dass sich Annett Louisan in den letzten Jahren selber musikalisch gefunden hat, angekommen ist. Das Lolita-Image im grossen Bett mit Negligée ist nicht mehr nötig, die Musik und ihre Texte sind stark genug, als dass sie auch nur in einem schlichten schwarzen Kleid auf der Bühne stehen und ihre Lieder vortragen kann.

So wurde auf dem ZDF Theater-Kanal Anfang Woche ein Konzert ihrer aktuellen Tour übertragen. Und es hat mich umgehauen. Tolle Kommunikation und Interaktion mit dem Publikum, eine grossartige Jazz-Band und die äusserst spezielle Stimme der Sängerin... ich glaub, ich muss mir die Frau mal live geben. Mitte Februar tritt sie auf ihrer von französischem Flair getragenen Tour in Zürich, Herisau, Bern und Solothurn auf. Falls jemand hingeht, einfach melden und ich schliess mich dann gerne an.

5 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

ohne prosecco bin ich kaum anzulocken. aber so schon!

da ich noch nie im kofmehl war, würde ich das konzert vom 16.02. in solothurn bevorzugen. habe allerdings noch kein ticket, aber es gibt ja noch...

Anonym hat gesagt…

kannte ich noch gar nicht, diese nette annette, muss ich mir wohl mal irgendwo anhören.
wenn sie so singt, wie sie optisch aussieht, ...

Anonym hat gesagt…

interessant... ich fand schon die Bohème ganz toll wobei ich Annett seit Jahren nur vom Radio her kenn mir deswegen die CD gönnte. Und das ohne sie je im Neglischee gesehen zu haben.
Irgendwo hatte ich mal angegeben dass mir die Musik von Annett Louisan gefällt und ich wurde darauf angesprochen.. so dass ich mal wieder in die neuen Stücke hörte und mir das "Unausgesprochen" Album gleich bestellt hatte. Das neue "das optimale leben"-Album war sozusagen selbstverständlich.

Doch als ich sie dann bei einem TV-Auftritt live singen hörte dachte ich mir "ups".. schade die ist ja echt nur von Konserve zu hören... die trifft ja live die Töne gar nicht...

Vielleicht hatte sie einen schlechten Tag auf jedenfall werde ich gespannt mitverfolgen was es hier zu lesen gibt wenn du sie Live gesehen hast...

Liebe Grüsse
Gabriela

P.S. Ich habe mich sehr über deinen Kommentar auf meinem Blog gefreut..
(spannend wie man sich im leben (wieder)begegnet.
Ich werde wohl öfters mal hier vorbeisehen was Du so über die Welt denkst.

Monsieur Fischer hat gesagt…

@ ad!: kofmehl könnte man durchaus ins auge fassen... das lokal befindet sich in chnüblis und nies "erweiterter kampfzone" (michel houellebecq). vielleicht lässt sich ja da was machen...?

@ lupe: dass sich lupe aufs aussehen konzentriert war ja klar... nomen est omen :-)

@ gaby: danke für den gegenbesuch! tja, die (virtelle) welt ist manchmal klein. freue mich über weitere kommentare von dir... und auch wenn ich jetzt nicht der bastler bin, werde ich auch deinen blog im auge behalten! könnten ja mal ne online-klassenparty organisieren :-)

Anonym hat gesagt…

Ich finde diese Frau klasse (habe alle Alben :), vorallem weil sie mit den Texten und der Musik überzeugt und es nicht mit dem anfänglichen Image machen muss. Und je länger man sich die Songs "wirklich" anhört und auf die Texte achtet, desto besser wird sie...

Nun bin ich wohl zu spät,da die Solothurner rufen? Herisau hätte mich interessiert... weisst Du g'rade wann genau es in Herisau ist?