18. September 2007

Sag beim Abschied leise Servus


Jede 4te Säugetier-, jede fünfte Hai- und Rochenart, jede 8e Vogelart sowie ein Drittel aller Amphibien sind weltweit vom Aussterben bedroht. Dazu kommen 70 Prozent der Flora. Total stehen 41'415 Arten auf der Roten Liste der UICN.

Es heisst also langsam Abschied zu nehmen von den folgenden Vertretern aus Fauna und Flora:

- Chinesischer Flussdelphin
- Gorilla
- Sumatra Orang Utan
- Spekei Gazelle
- Wollkopfgeier
- Schmutzgeier
- Mauritiussittich
- Gangesgavial (Krokodil)
- Gambelia Sila (Echse)
- Santa Catalina-Klapperschlange
- Antanosy Gecko
- Fransenzehenleguan
- Banggai Kardinalfisch
- Papageifisch
- Florana Koralle
- Wilde Aprikose
- Eisenia Galapagensis (Seegras)

Die restlichen 41'408 Arten kann ich hier unmöglich aufzählen. Als Moralapostel bin ich denkbar ungeeignet. Trotzdem frage ich mich was uns Delphine, Gorillas und Co. angetan haben, dass wir diese Lebewesen gleich reihenweise umbringen.

Der Ausdruck "umbringen" scheint mir übrigens angesichts der folgenden Focus-Meldung durchaus angebracht:

"In China sind die Preise der Jagdlizenzen sind je nach Tierart gestaffelt: Um einen Wolf erlegen zu dürfen, müssen ausländische Hobbyjäger ca. 150 Euro ausgeben. Für den Abschuss des vom Aussterben bedrohten asiatischen Jak Rindes werden Waidmänner um 31 000 Euro erleichtert".

Über die chinesische Argumentation, das verdiente Geld werde in den Tierschutz und die Artenerhaltung investiert, kann ich nur lachen. Wie schwierig entsprechende Kontrollen im Reich der Mitte sind, liegt auf der Hand. Entsprechend kritisieren europäische Tierschutzorganisationen das chinesische Vorgehen und klagen über mangelnde Transparenz.

Was mich am meisten frustriert im Zusammenhang mit dem Artensterben ist die Tatsache, dass mir niemand sagen kann, wie ich mithelfen könnte, das Töten zu verhindern. Die Sache mit dem Co2 ist mir inzwischen klar. Wenn es aber darum geht, dass Hobbyjäger friedliche Rinder abknallen, gierige Landverkäufer den Affen die Lebensgrundlage entziehen, unachtsame Fischer Delphine mit Strom töten oder Wilderer seltene Echsen erlegen, dann sind unsereins vermutlich tatsächlich die Hände gebunden. Da nützt dann leider wohl auch der in diesen Tagen wieder fällige WWF-Beitrag nichts mehr.

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

wußte gar nicht, dass man vom aussterben bedrohte Tiere jagen darf!

Grüße von einem WWF-Mitglied ans andere!

leuchtkind hat gesagt…

macht mich auch wütend, dieses thema. ich denke, die einzige möglichkeit, die WIR haben, ist öffentlichkeit herzustellen (was du ja gerade machst) oder geld zu spenden für organisationen, die sich für den schutz von bedrohten arten einsetzen (greenpeace, wwf...)

hierundjetzt hat gesagt…

Das macht sehr nachdenklich und ist frustrierend. Schlimm ist die Tatsache, dass man nicht überall wirklich helfen kann, dies Elend zu verhindern, es stimmt so grausam hilflos..

Monsieur Fischer hat gesagt…

@ tina: grüsse zurück ;-)

@ leuchtkind: irgendwie war das wohl mein hintergedanke, darüber reden ändert vielleicht etwas. wobei meine mittel natürlich bescheiden sind...

@ hierundjetzt: ist so ne ohnmacht dem thema gegenüber. passt mir eben auch nicht.