Seit Mitte April läuft in Valencia der America's Cup. Gesucht wird der Finalgegner der Schweizer Alinghi. Nur, irgendwie kommen diese Vorläufe nicht so richtig in Fahrt. In den ersten Tagen hatte es gar keinen Wind, dann zu wenig und jetzt zu viel. Die Schiffe seien nicht konzipiert, für Windstärken über 25 Knoten, hiess es.
Ich gebe es zu, ein wirklich grosser Segelsport-Fan war ich nie und werd ich wohl auch nie werden. Der Alinghi-Sieg beim letzten America's Cup hat mich zwar gefreut, aber in eine Euphorie bin ich deswegen nicht gleich verfallen. Auch den Spruch "die Schweiz ist eine Segelnation" konnte ich damals nur bedingt unterstützen. Fakt ist nämlich, die Schweiz ist eine Millionären-Nation. Entsprechend ist in unserem Land genug Kapital vorhanden um die besten Skipper, das stärkste Team und das schnellste Boot zu kaufen. Dann noch etwas Wettkampfglück und schwupps, war der Cup gewonnen. Ich will damit nicht die sportliche Leistung mindern, überhaupt nicht. Auch dieser Sieg musste ja erstmals errungen werden.
Bloss hat die Schweiz vom Umfeld her bestimmt ein Chancenplus gegenüber anderen Nationen. Wobei ja nicht mal das chinesische Boot, von der Presse scherzhaft "schwimmende Pekingente" genannt, wirklich schäbig daher kommt. Und die aufgedruckten Sponsoren lassen vermuten, dass da auch gut Kapital dahinter steckt.
Nun gut, jetzt aber nochmal zum Wetter. Dass ein Segelschiff nicht segeln kann, wenn der Wind fehlt, das ist mir ja noch klar. Dass aber ein Schiff, welches nach neuesten Erkenntnissen der Technik gebaut wurde, starken Winden über dem Mittelmeer nicht widerstehen kann, das verstehe ich dann nicht so ganz. Die Sportart findet nun hlat mal draussen in der Natur statt und da wäre es doch reizvoll, sich diesen Herausforderungen zu stellen. Zumal die Windstärke laut Informationen der Veranstalter ja andauernd variert hat und gewisse Teilnehmer bereit gewesen wären, an den Start zu gehen. Die Veranstaltung findet ja dann zumal noch im Mittelmeer statt, all die anderen Jahre zuvor war es wohl windtechnisch gesehen nie so gemütlich...
Ich weiss, es ist eine rein subjektive Meinung von mir. Aber der Anlass hinterlässt bei mir halt eher den Eindruck, als sei es eine Art Nabelschau der Schönen und der Reichen. Eine Veranstaltung, bei der weniger der Sport, als viemehr das zur Schau stellen des eigenen Reichtums im Vordergrund steht. Und da ist es natürlich durchaus förderlich, diesen Anlass etwas in die Länge zu ziehen. Zumal ja hunderte TV Stationen trotzdem täglich live aus Valencia berichten und mangels Rennen dann irgendwelche Not-Geschichten aus dem Umfeld produzieren müssen... Möge der Stärkere gewinnen!
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