Wie war das doch früher mal. Man hatte eine Melodie im Kopf, rannte damit in den Plattenladen und begann, dem Verkäufer das Lied vorzusingen. Der dachte - wenn es ein guter Verkäufer war - kurz nach und nach wenigen Minuten stand man an der Kasse, bezahlte die Platte und ging wieder nach Hause mit dem guten Stück. Die Zeiten haben sich zwar geändert, aber auch heute kommen Ohrwürmer nicht immer mit Titeln an.
Manchmal hat man einen bestimmten Song im Kopf, kann sich aber partout nicht an den Namen oder Interpreten erinnern. In solchen Fällen verspricht ab sofort Midomi.com Abhilfe. Die Webseite bietet eine Musiksuche zum Mitsingen und -summen - und setzt dabei gezielt auf die Hilfe ihrer Nutzer.
Um bei Midomi.com nach Musik zu suchen, braucht man lediglich ein simples Mikrofon: Die Webseite nimmt 30 Sekunden des eigenen Gesangs auf und vergleicht diesen Song-Schnipsel dann mit einer Datenbank. Wenig später bekommt man eine Liste mit möglichen Treffern präsentiert. Wer halbwegs gut den Ton trifft, hat dabei gar keine so schlechten Chancen, tatsächlich auch den gewünschten Titel zu finden.
Midomis Song-Katalog wächst jeden Tag. Die Betreiber der Webseite setzen dazu auf die aktive Mithilfe ihrer User: Anstatt die Gesangs-Schnipsel mit den Original-Songs zu vergleichen, nutzt man zum Abgleich lieber die Aufnahmen anderer Nutzer. Dabei werden kleine Schönheitsfehler offenbar ganz bewusst einkalkuliert. Niemand klingt wie Britney Spears - aber die Chancen sind gut, dass man beim Singen eins Brit-Songs in etwa so (schlecht) klingt wie andere Hobby-Gesangskünstler. Und entsprechend erhöht sich die Möglichkeit, den Song zu finden.
Midomi kann aber noch mehr: So können Nutzer andere Gesangs-Einlagen bewerten und untereinander Kontakte knöpfen. Nach der (gratis) Anmeldung bietet die Webseite zudem ein erweitertes Tool an, das die Aufnahme verschiedener Versuche ermöglicht. Das beste Ergebnis dieser Aufnahmen kann schließlich veröffentlicht und damit Teil des Such-Katalogs werden.
Midomi will sich offenbar finanzieren, indem es Downloads der Original-Songs verkauft. Für die meisten Nutzer dürfte die Sing-Suche jedoch viel spannender sein und damit der Spass im Vordergrund stehen. Selbst notorische Gesangsverweigerer stellen schon nach wenigen Abfragen fest: Karaoke-Googeln macht Spaß - und sei es nur, um zu sehen, dass andere genau so große Probleme beim Treffen der richtigen Töne haben.
1 Kommentar:
ach Gott, sowas würde ich meinem armen Rechner nicht zumuten, wer weiß, was dann mit ihm passiert, vielleicht würde er explodieren.
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