5. Februar 2007

Das Super Bowl Fieber

Nein, Entwarnung: das Super Bowl Fieber hat nichts mit dem "gefährlichen" Noro-Virus oder mit der Vogelgrippe zu tun. Beim Super Bowl Fieber handelt es sich vielmehr um einen Virus, welcher sich Jahr für Jahr bei 300 Millionen US Bürger einschleicht. Regelmässig Ende Januar bzw. Anfangs Februar. Und um de bei der medialen Panikmache rund um Viren zu bleiben, ja, es hat durch dieses Virus auch schon Tote gegeben. Genau so wie durch Schokoladen-Kuchen essen oder Tretbootfahren auch...

Zurück zum Thema. Letzte Nacht war es wieder soweit. Im strömenden Regen standen sich in Miami die Teams aus Chicago und Indianapolis gegenüber. Natürlich versuchte ich auch in diesem Jahr das 5 Stunden Spektakel zu überstehen, ohne vorher dabei einzuschlafen. Ein schwieriges Unterfangen, denn Footballspiele können unter Umständen sehr langweilig sein.

Natürlich gab es vor dem Spiel auch gestern die Pre-Game-Show, dieses Mal mit dem Cirque du Soleil. Und ich konnte mir den Gedanken nicht verkneifen, dass das amerikanische Publikum diese Vorführung irgendwie nicht ganz kapiert oder besser gesagt, geschätzt hat. Den meisten im Stadion anwesenden Menschen wäre wohl ein Rodeo oder eine Monster-Truck-Show lieber gewesen. Nun gut, danach gab es die Nationalhymne, gesungen von Billy Joel. Während dieser Hymne wurden immer wieder die US-Truppen im Irak eingeblendet und nach dem Singen flogen Kampfjets über das Stadion. Begleitet von einem tosenden Applaus. Ok, ich gebs zu, ich war kurz vor dem Abschalten. Dann ging es aber gegen 0 Uhr 30 doch endlich los. Und zwar mit einem Paukenschlag: nach ca. 15 Sekunden gelang den Chicago Bears - meinem Lieblingsteam - ein erster Touchdown und sie führten bereits mit 7 zu 0.

Unterbrochen wurden die Spielzüge von hunderten Werbespots. 30 Sekunden TV Werbung hat gestern Nacht während der Übertragung 2,5 Millionen US-Dollar gekostet. Auf die Toilette konnte man während diesen Werbepausen aber auch nicht, zumindest nicht in Florida. Da hatten die Behörden die Bevölkerung aufgefordert, nicht während der Halbzeit pinkeln zu gehen, da sonst die Kanalisation überlaufen könnte. Neben mir sassen übrigens letzte Nacht weltweit rund eine Milliarde Zuschauer vor der Glotze. Allein die Vorstellung, dass die dann alle zur gleichen Zeit... naja, lassen wir das.

Die Halbzeitpause wäre eh zu schade gewesen um sie zu verpassen. Wie es sich für US-Verhältnisse gehört, ist sogar die Pause ein eigener Event, er nennt sich "Halftime-Show" und dafür kann man sogar eigens Tickets kaufen. Gestern war Prince zu Gast, er rockte was das Zeug hielt und liess sich auch vom Dauerregen nicht abhalten. In anderen Jahren gab es übrigens Auftritte von Grössen wie den Rolling Stones, U2, Bruce Springsteen und so weiter.

Nach der Pause ging das Spiel natürlich weiter. Inzwischen führten die Colts und mein Verstand sagte mir, dass meine Bären dieses Spiel wohl nicht mehr drehen werden. Der Teletext gab mir dann heute morgen recht. Ich bin nämlich nach einem erneuten Touchdown von Indiananapolis sind mir die Augen zugefallen und ich bin mittem im Spiel vor dem Fernseher eingeschlafen. Ebenfalls wie alle Jahre übrigens.

Ach ja, US-Hymnen-Sänger Billy Joel - so habe ich bei ORF erfahren - ist halber Österreicher, sein Vater ist nämlich Wiener. "... the Land of the Free and the Home of the Brave". Bis nächstes Jahr, Super Bowl. Und ach ja zum Zweiten: wer sich erhofft hat, dass es zu diesem Blog-Eintrag noch ein paar lustige Fotos von Cheerleadern gibt, den muss ich enttäuschen. Ich finde diese Hupfdohlen nämlich eher peinlich als sonst was.

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