Die Erotikzeitschrift "praline" wird Anfang Oktober eingestellt. Ursache dafür seien wirtschaftliche sowie Image-Gründe, meldet der deutsche Verlag.
Wenn Zeitschriften eingestellt werden, ohne dass man es merkt, erscheinen sie wohl schon recht lange unter Ausschluss der Öffentlichkeit. So erging es 2005 „Wochenend“ und „Piep“, zwei Erotikblätter aus der gleichen Verlagsgruppe Bauer.
Die "praline" wurde im Jahre 54 ursprünglich als Illustrierte mit dem Schwerpunkt Reisen gegründet. Nachdem sie sich im Laufe der Zeit zum Sexmagazin entwickelt hatte wurde das Heft in den letzten Jahren nur noch zweimal auffällig: als die FDP-Politiker Dirk Niebel und später Silvana Koch-Mehrin - überraschend - Kolumnisten des Blattes wurden. „Es ist für die Politik wichtig, alle Schichten der Gesellschaft anzusprechen“, begründete Koch-Mehrin ihr zweifelhaftes Engagement.
Doch weder verhalfen die Politiker „Praline“ zu mehr Seriosität noch umgekehrt. Die Kaufquoten des Blattes waren schon damals tief gefallen. Die verkaufte Auflage von einst 800 000 Exemplaren wurde zuletzt Anfang der Neunziger erreicht. Die letzte Auflagenmeldung stammt vom Herbst 05 mit 65 000 Exemplaren. Seitdem liess Bauer die „Praline“-Auflage nicht mehr prüfen....
Für die männlichen Bedürfnisse, welche diese Blätter einst befriedigt haben, gibt es inzwischen jede Nacht Fernsehsender wie DSF, 3plus oder StarTV. Und das erst noch anonym & kostenlos. Nicht zu vergessen das Internet. Dort verdient der "praline"-Verlag übrigens mit Seiten wie schluck-alles.de vermutlich immer noch viel Geld. Von wegen Schmuddel-Image ablegen.
Ganz entsagt der Bauerverlag dem eh Schmuddel nicht: Derzeit wird das verbliebene Erotikmagazin „Coupé“ umpositioniert. Das Blatt, das in den 90ern 600 000 Hefte verkaufte und nun 87 363, eifert dem französischen Vorbild „Chock“ und seiner amerikanischen Variante „Shock“ nach. Bedürfnisse werden hier auch befriedigt: Ekel, Voyeurismus und Sensationsgier. Zu sehen sind Fotos von Knochenbrüchen, verwesenden Leichen oder brennenden Menschen.
Da wäre mir persönlich die sexy Variante noch lieber gewesen. Auch wenn der einzige Moment, wo man(n) mal in ein solches Heft geschaut hat, wohl der WK war. Und der ist ja zum Glück auch Vergangenheit. So gesehen, schliesst sich der Kreis ja irgendwie.
Wenn Zeitschriften eingestellt werden, ohne dass man es merkt, erscheinen sie wohl schon recht lange unter Ausschluss der Öffentlichkeit. So erging es 2005 „Wochenend“ und „Piep“, zwei Erotikblätter aus der gleichen Verlagsgruppe Bauer.
Die "praline" wurde im Jahre 54 ursprünglich als Illustrierte mit dem Schwerpunkt Reisen gegründet. Nachdem sie sich im Laufe der Zeit zum Sexmagazin entwickelt hatte wurde das Heft in den letzten Jahren nur noch zweimal auffällig: als die FDP-Politiker Dirk Niebel und später Silvana Koch-Mehrin - überraschend - Kolumnisten des Blattes wurden. „Es ist für die Politik wichtig, alle Schichten der Gesellschaft anzusprechen“, begründete Koch-Mehrin ihr zweifelhaftes Engagement.
Doch weder verhalfen die Politiker „Praline“ zu mehr Seriosität noch umgekehrt. Die Kaufquoten des Blattes waren schon damals tief gefallen. Die verkaufte Auflage von einst 800 000 Exemplaren wurde zuletzt Anfang der Neunziger erreicht. Die letzte Auflagenmeldung stammt vom Herbst 05 mit 65 000 Exemplaren. Seitdem liess Bauer die „Praline“-Auflage nicht mehr prüfen....
Für die männlichen Bedürfnisse, welche diese Blätter einst befriedigt haben, gibt es inzwischen jede Nacht Fernsehsender wie DSF, 3plus oder StarTV. Und das erst noch anonym & kostenlos. Nicht zu vergessen das Internet. Dort verdient der "praline"-Verlag übrigens mit Seiten wie schluck-alles.de vermutlich immer noch viel Geld. Von wegen Schmuddel-Image ablegen.
Ganz entsagt der Bauerverlag dem eh Schmuddel nicht: Derzeit wird das verbliebene Erotikmagazin „Coupé“ umpositioniert. Das Blatt, das in den 90ern 600 000 Hefte verkaufte und nun 87 363, eifert dem französischen Vorbild „Chock“ und seiner amerikanischen Variante „Shock“ nach. Bedürfnisse werden hier auch befriedigt: Ekel, Voyeurismus und Sensationsgier. Zu sehen sind Fotos von Knochenbrüchen, verwesenden Leichen oder brennenden Menschen.
Da wäre mir persönlich die sexy Variante noch lieber gewesen. Auch wenn der einzige Moment, wo man(n) mal in ein solches Heft geschaut hat, wohl der WK war. Und der ist ja zum Glück auch Vergangenheit. So gesehen, schliesst sich der Kreis ja irgendwie.
2 Kommentare:
ach her je, da wird mal wieder ein magazin eingestampft, welches wir zu wehrdienstzeiten regelmaessig, ja nicht gelesen, aber doch irgdenwie eingehend betrachteten. gott sei dank, sind diese zeiten vorbei, es lebe das internet und der pazifismus im libanon.
"es lebe der pazifismus im libanon." schön wär's. danke für deinen kommentar, hinterstube!
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