Die Kantonspolizei Luzern geht neue Wege in der Fahndung. Sie sucht per Foto aber weder nach Mördern noch nach Räubern oder Vergewaltiger, nein, auf den Fahnungsbildern sind Fussballrowdies abgebildet. Und zwar in ihre vollen Grösse. Hier gibts den kompletten Fahnungsaufruf, inklusive der Fotos. Meines Wissens ist das die erste Fahnung nach Verdächtigen in der Art in der Schweiz.
Noch bin ich mir nicht ganz sicher, ob ich diese Methode gut finden soll oder nicht. Einerseits haben diese gesuchten Typen scheinbar tatsächlich was auf dem Kerbholz und sind für Ausschreitungen im Anschluss an das Spiel zwischen dem FC Luzern und dem FC Basel verantwortlich. Auf der anderen Seite kann ich mir irgendwie nicht vorstellen, dass man diese Jungs nicht auch auf andere Weise hätte finden können. Eines ist jedoch klar, der Einschnitt in das Leben dieser Hooligans dürfte tief sein. Eltern, Arbeitgeber, Lehrer und so weiter wissen nun offiziell was ihre Schützlinge in der Freizeit so treiben. So gesehen dürfte der psychologische Auswirkung auf andere Schläger durchaus wachsen.
Aber eben, grundsätzlich find ich diese Art von Hetzjagd nicht allzu sympathisch. Aber ein Jahr vor der EURO 08 in der Schweiz und Österreich sind scheinbar alle Mittel recht um diesen Chaoten Herr zu werden. Auf die Reaktionen von Politikern und Fussballfans bin ich jedenfalls schon mal gespannt...
EDIT, 23.06.07: Laut dem Blick wurden bereits 3 der 4 Hools identifiziert!
6 Kommentare:
Ich muss sagen, dass ich null Verständnis und Mitgefühl für Hooligans aufbringen kann und in diesem Fall mit dieser Fahndungsmethode keine Probleme habe. Von anderen Gesetzesbrechern werden ja auch Fahndungsfotos veröffentlicht - wo ist da der Unterschied?
Geniale Idee! Diese Hooligans haben öffentlich Polizisten angegriffen und so sollen sie auch öffentlich gesucht werden und die Konsequenzen tragen.
Von den Fotos kann ich zwar nix mehr sehen. Aber ich find' das Vorgehen auch OK.
Aber sag' dem Simon Kopp doch mal, dass es wohl Strafuntersuchungsbehörde, nicht Srrafuntersuchungsbehörden heisst. ;-)
Zwei haben sich inzwischen selber gestellt, zwei weitere wurden ebenfalls identifiziert. Hoffentlich wird jetzt nicht auch noch nach Heckenschützen in Aarau gefahndet :-)
Frau B trifft den Nagel auf den Kopf: Andere werden auch schon per Fahndungsfoto gesucht.
Jep, wenn man mit Zustimmung der Bevölkerung deren Freiheiten einschränken will, muss man nur ein passendes Feindbild finden. Wenns gegen Nazis, Hooligans oder Kinderschänder nützlich ist, freuen sich plötzlich alle, dass sie nun in einem ein bisschen weniger freien Staat leben.
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