13. Juni 2007

Blümchensex mit Sarah Connor

Man kommt ja scheinbar in diesen Tagen nicht um das neue Video von Sarah Connor, die bürgerlich total unspektakulär Sarah Lewe heisst, herum. Zahlreiche Medien schreiben sich dumm und dämlich über den Clip zu ihrem aktuellen Song "Sexual Healing". Und ich habe den Eindruck, als käme die Journalistenmeute gar nicht mehr aus dem Schwärmen heraus:

"Rrrrrrrrattenscharf!" Kronenzeitung
"Sarah Connor: Erotik pur!" Bild
"Das neue deutsche Sexsymbol" Schweizer Illustrierte
"Sarah Connors erotischer Tanz!" Blick & Heute

Die Frau, die heute ihren 27sten Geburtstag feiert ist sich halt definitiv für keine PR-Aktion zu schade. So hält sich bis heute hartnäckig das Gerücht, dass sie vor einigen Jahren ohne Slip bei "Wetten dass.." aufgetreten sei. Unvergessen auch ihr Auftritt vor einem Länderspiel der deutschen Fussballnati, wo sie den Text der Nationalhymne kurzerhand in "Brüh im Lichte dieses Glückes, brühe, deutsches Vaterland!" geändert hatte. Ihre Hochzeit wurde - inklusive aller Vorbereitungen - von Pro7 übertragen und für die Fotos und Krankengeschichten ihrer Kinder hat die Bildzeitung ins Portemonnaie gegriffen.

Nun hatten wir - Kinderchen sei dank - ein paar Monate Ruhe vor Frau Connor, ihr Comeback rüttelt uns dafür umso heftiger wach. Klar gibts im Video etwas Haut zu sehen, das ganze Filmchen ist aber lediglich ein brühwarmer Abklatsch des Kultfilms "9 1/2 Wochen" mit Kim Basinger und Mickey Rourke. Dass Frau Basinger allein mit ihrer Bildschirmpräsenz mehr Erotik versprüht als dies Sarah Connor in 4 Minuten schafft, versteht sich von selber. Diese leidenschaftslosen Spielereien - zusammen mit einem mir unbekannten Rapper - aber als Erotik zu bezeichnen kann ich nicht nachvollziehen.

Ja ich gebs zu, ich bin seit den 80er Jahren ein grosser Fan des Originalstreifens. Der Nervfaktor dieses Videos wäre aber wesentlich kleiner, wenn wenigstens nur der Clip geklaut wäre. Aber nein, Frau Connor gibt gleich alles und missbraucht auch noch nen zweiten Klassiker. Marvin Gayes "Sexual Healing" muss als Soundtrack zum Erdbeeren essen und Milch spritzen her halten.

Es gibt Frauen für den Frieden, Rock gegen Hass... warum gibt es keine Organisation die uns vor solchem Schrott schützt? Und ich höre schon die Tokio Hotel geschädigten Kiddies schwärmen "Wow ist das Video heiss, ganz tolle Idee! Und der Song erst, den hat Sarah aber super geschrieben!" Papperlapapp.

Den Vogel schiesst aber die deutsche Bildzeitung ab. Ich hoffe, da hat dem zuständigen Redakteur jemand die Kleenex-Tücher bereitgestellt:

"Sie rekelt sich lasziv auf einem Sessel, der schwarze Rock ist hoch gerutscht, die weiße Bluse aufgeknöpft, gibt den Blick frei auf ein tief ausgeschnittenes Bustier. Die Beine – leicht gespreizt – in verführerischen Netzstrümpfen und waffenscheinpflichtigen High Heels...."

Naja, wir kennen ja die Bildzeitung. Da erübrigt sich jeder weitere Kommentar. Wie umgänglich, bescheiden und unkompliziert (Vorsicht Ironie!) Sarah Connor scheinbar aber sonst im Umgang mit Journalisten ist, zeigt dieser herrliche Bericht aus de Schweizer "Weltwoche". Der macht einem Frau Lewe gleich noch sympathischer.

12. Juni 2007

Herbert Grönemeyer - Zur Nacht

Haust du bereits oder lebst du noch
befindest du dich im Lebensloch
und alles rauscht an dir vorbei

Stehst du ständig unter Strom
vergreifst du dich immer mehr im Ton
hast du eigentlich für nichts wirklich Zeit

Du fühlst dich wie im freien Fall
du gibst niemand so richtig Halt
und nichts bedeutet dir irgendwas, irgendwas

(Chorus)
Dies ist das Lied zur guten Nacht
zieh' den Stecker raus
wende dich an die Dunkelheit
denn sie kennt sich aus

Deine Nerven rebellier'n
weil sie ein raues Dasein führ'n
und Rücksicht ist ein leeres Wort

Du machst aus dir 'ne Achterbahn
mit dir will keiner Schlitten fahr'n
und keiner teilt mehr mit dir sein Brot

Und langsam geht dir alles schief
was gestern noch von selber lief
ist heute nichts als Quälerei

(Chorus)

Und gib ihr einfach deine Schuld
Dämonen, deine Pflicht
Fehltritte, deine Ungeduld
und sie kümmert sich


Mein neues Männerspielzeug II

Ja, ich weiss. Es sind keine 30 Tage vergangen seit dem letzten Beitrag über den Beertender. Aber seien wir ehrlich, wie soll das auch funktionieren, dass ein 4 Liter Fässchen 30 Tage lang überlebt? Geht ja gar nicht. Vorallem nicht bei den tropischen Temperaturen der letzten Tage. Entsprechend ziehe ich also meine Schlussbilanz schon etwas früher.

Das Teil ist spitze (und ich werde für diese Aussage nicht bezahlt!). Einzig das Einschenken habe ich noch nicht regelmässig im Griff. Es kommt immer mal vor, dass es der Schaum zu gut meint mit mir. Allerdings habe ich festgestellt, dass es nützt, das Glas vor dem einschenken mit kaltem Wasser auszuspülen. Aber die Sache mit dem Schaum ist dann auch gleich das einzige Handicap und daran arbeite ich täglich.

Die letzten Tage war es bei uns zum Teil tierisch warm um nicht zu sagen heiss. Das Gerät steht nicht weit entfernt von der Terrasse, entsprechend den Tag durch also auch in einer Gegend wo es ziemlich warm ist. Trotzdem durfte ich mich stets über herrlich gekühltes Bier freuen, ohne dass ich festgestellt hätte, dass das Gerät hätte speziell kühlen müssen. Manchmal macht es so Brummgeräusche, wenn es eine zusätzliche Kühlung braucht. Aber das kommt selten vor und da die Kiste ja nicht im Schlafzimmer steht, stört das auch niemanden.

Noch immer gibt es für den Schweizer Markt die Sorten Heineken und Calanda. Ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass sich daran während dem Sommer noch was ändert. Ich wäre für Weissbier und Murphys. Da aber die Markteinführung ja erst in diesen Tagen erfolgt, will ich mal nicht zu optimistisch sein.

Ach ja, letzten Samstag hab ich noch Post gekriegt zum Thema Beertender. Ein Paket der Firma Heineken mit einer Art Begrüssungsgeschenk. Da waren unter anderem 4 Biergläser drin. Es gab aber auch so eine schicke Stoffdecke, wie man sie aus den Pubs kennt oder Bierdeckel oder Schlüsselbändel. Das nenn ich Kundenbindung. In den nächsten Tagen - so habe ich aus dem beiliegenden Brief erfahren - soll ich noch ein Passwort für eine spezielle Clubseite erhalten. Da soll es dann günstige Konzerttickets, Verlosungen, spezielle Fanartikel und News rund ums Bier geben. Ich bin mal gespannt. Sollte ich plötzlich bei Pink im Backstagebereich abhängen und mir ihr ein Bierchen zische, werde ich euch natürlich informieren.

11. Juni 2007

Sarkozy war betrunken!

Da hätte man dem neuen Präsidenten von Frankreich vielleicht zuvor sagen sollen, dass es nicht gut kommt, wenn man mit Wladimir Putin plaudert und sich dabei den einen oder anderen Wodka hinter die Binde haut. Und wenn man sowas tut, Monsieur Sarkozy, dann sollte man die geplanten Termine absagen. So wie es George W. Bush getan hat, wegen angeblichen Magenproblemen. Tja, das Ergebnis der Kombination Wodka mit Putin und Medienkonferenz beim G8-Gipfel sieht man hier:

Crazy Race in Montreal

Gestern war mal wieder Formel 1. Ich würde mich jetzt nicht unbedingt als wahnsinnig grossen F1-Fan bezeichnen. Meine Lieblingsfahrer Schumi und Senna fahren sowieso nicht mehr und das Schweizer Sauber-Team ist auch nicht mehr so richtig dabei. So kommt es auch, dass ich die Rennen nur noch dann schaue, wenn ich grad nichts anders zu tun habe.

Gestern war so ein Tag. Erstens war das Rennen um ne sehr gute Zeit und zweitens hab ich das TV Gerät zuvor schon wegen dem Tennis Final in Paris mit Roger Federer so aufgestellt, dass ich von draussen unter dem Sonnenschirm draufschauen konnte. So kam das Rennen aus Montreal also gerade irgendwie richtig. Vorallem weil im Cheminee auch noch ein herrliches Feuer gebrannt hat und das Fleisch seit Mittag in der Marinade lag. Nun gut, das Rennen ging los und ich hatte sogar den Start verpasst. Aber auf Premiere gibts ja eh jede Minute irgend eine Wiederholung. Ich fands schon recht heiss, dass der junge Lewis Hamilton auf der Pole Position war. Der Junge beeindruckt mich tatsächlich. Vor ein paar Jahren noch als 10jähriger den Mercedes-Chef angequatscht, er möchte gerne Formel 1 fahren und gestern gewinnt er als Rookie sein erstes F1-Rennen.

Bis dieser Sieg fest stand, gab es allerdings sage und schreibe vier Safety-Car Phasen. Eine kam zustande weil der Pole Kubica mit fast 300 Sachen in eine Betonwand geknallt und anschliessend während fast 100 Metern durch die Luft geflogen ist. Als ich diese Bilder sah, hat mir echt mal kurz der Atem gestockt. Ich hätte in dem Moment nicht gedacht, dass der Mann noch irgendwelche Zukunftschancen hat. Aber die Autos haben sich in all den Jahren zum Glück entwickelt und wo früher noch der Sensemann vorbeigekommen wäre, haben die Fahrer heut echt gute Chancen solche Horror-Crashs zu überleben. Nach letzten Infos ist Kubica mit einem Beinbruch davongekommen.

Bei solch unschönen Zwischenfällen kommt mir immer der Song "Es lebe der Sport" von Rainhard Fendrich in denn Sinn. Ich frage mich dann auch, schau ich solche Rennveranstaltungen tatsächlich nur weil ich hoffe, dass es einen in die Mauer haut? Naja, nach der letzten Woche mit den G8-Krawallen oder den täglichen Meldungen über Bombenanschläge auf der ganzen Welt könnte man zumindest vermuten, dass sich der Medienkonsument durchaus gerne von möglichst blutigen Meldungen unterhalten lässt. Zugeben tut man das natürlich selber nur ungern.

Witzig war auch das Doppel-Aus für Massa und Fisichella. Naja, eigentlich ist mir Ferrari ja noch recht sympa. Aber es scheint, als hätte man gestern mal wieder was tricksen wollen und man hat sich dabei einfach zu dumm angestellt. Während es für das Überfahren eines Rotlichts in der Schweiz ne Rechnung von 250 Franken gibt, setzt es in der F1 eine Disqualifikation ab. Schwarze Flagge für Massa und Fisico.

Am Schluss stand dann mit Lewis Hamilton zum ersten Mal ein dunkelhäutiger Formel 1 Fahrer zuoberst auf dem Podest. Warum hat das eigentlich bis ins Jahr 2007 gedauert? Der Junge hat sich gefreut wie ein Maikäfer, herrlich war auch sein Vater, der seinen Sohn über all die Jahre unterstützt hat und gestern ein Tränchen verdrückt hat. Und als ich diese Bilder des Triumphs sah, wusste ich auch wieder was den Reiz der Formel 1 ausmacht: Moderne Helden sind auch nur Menschen! Bereits in einer Woche gibts das nächste Rennen. Dann aus Indianapolis und - zum Glück - wieder am Abend. Ich werde wohl wieder dabei sein.