14. April 2007

Let's Come together!

Internet ist doof oder besser gesagt, Internet macht doof. Oder kann zumindest doof machen. Ich hab vergangene Woche - fragt mich nicht warum - den einen oder anderen Besucherrekord auf meiner Seite eingestellt. Interessiert wie ich bin, wollte ich die Besuche natürlich auswerten und schauen, warum die Gäste auf meiner Seite gelandet sind. Goldvreneli und Freitag der 13te hatten durchaus Potential. Aber auch im April landen wieder hunderte Menschen auf meiner Seite, weil sie Playboy-Fotos suchen. Nur weil ich im letzten Herbst mal ein Post gemacht habe zum Thema prominente Frauen im Playbock-Magazin.

So, und da ich ja als guter Gastgeber möglichst alle Bedürfnisse meiner Gäste befriedigen möchte, biete ich jetzt in diesem einzigartigen samstäglichen Post ein paar Links an zu den von euch so wahnsinnig gesuchten Bildern. Bislang hatte ich ja in Sachen Sex definitiv nichts zu bieten. Aber das ändert sich mit dem heutigen Tag, ab geht die Luzi. Es gibt nämlich im weltweiten Netz tatsächlich Menschen, die Monat für Monat die Playboybilder auf ihre Homepages stellen. Bitte sehr, nehmt es als eine Art Service Public.

Charlotte Engelhardt, Susan Stahnke, Sarah Kuttner, Eva Padberg und Christina Surer.

Ich übernehme keinerlei Haftung für diese externen Links. Dieser Anbieter hat noch viele andere nackte Promitanten gesammelt. Auch die von zahlreichen Google-Nutzern scheinbar so verehrten Cosma Shiva Hagen, Saskia Valencia (who the hell...?), Anouschka "Dicke Lippe" Renzi oder Frau Beckenbauer. Die Links dazu müsst ihr euch allerdings selber zusammen kombinieren. Viel Spass dabei. Ach ja, Tempo-Taschentücher gibts beim Ausgang. Und wem's noch nicht reicht, der schaut kurz bei YouPorn (auch so ne trendy Seite) vorbei.

PS: Ja dieses Post ist durchaus ironisch gemeint. Ja, ich bin mir bewusst dass sich durch dieses Post weiterhin von Lust erfüllte Menschen hier hin verirren werden und ja, mir ist wetterbedingt etwas heiss heute....

13. April 2007

Der Song zum Wochenende

Kommt von "Peter, Björn & John" und heisst "Young Folks". Mir ist er vorallem durch den Anfangsteil aufgefallen... Hört ihn euch an und ihr wisst warum. Happy Weekend zusammen!



Nächste Woche dann gibts den CD-Tipp zum neuen Album von Stephan Eicher "Eldorado", das lag heute in der Post und wird übers Wochenende bei mir rauf und runter laufen.

Oh Schreck: Freitag, der 13te...!

Ich kann es jetzt ja zugeben: Ich hab früher häufig mal die Schule geschwänzt am Freitag dem 13ten. So richtig Angst hatte ich zwar nie, dass mal was passieren könnte, aber irgendwie war es halt immer mal wieder ne praktische Ausrede. Zumindest zwischendurch, zum Beispiel bei schönem Wetter oder während Fussballweltmeisterschaften.

Es gibt aber tatsächlich Menschen, die den heutigen Freitag lieber im Bett als sonst wo verbringen. Die Mediziner haben natürlich hierfür schon einen Namen gefunden: "Paraskavedekatriaphobie". Wer dieses Leidenswort übrigens dreimal nacheinander ohne Fehler aussprechen kann, der kriegt von mir die Cure-Single "Friday i'm in Love" geschenkt... Aber zurück zum Thema, warum fürchten wir uns überhaupt vor dieser Datums-Konstellation?

Die Angst vor dem vermeintlichen Unglückstag ist ein junges Phänomen des 20. Jahrhunderts, der Aberglaube taucht erst in modernen Zeitungsberichten und Erzählungen auf. In den USA geriet ausgerechnet an Freitag im September der Goldmarkt ins Trudeln, 1927 war es ein Schwarzer Freitag an dem die Börse unter Druck kam und die Apollo 13-Mission endete - wie wir dank Tom Hanks wissen - fast in einer Katastrophe.

Die Zahl 13 selbst wird schon seit langem als Unglückszahl gedeutet. Im Volke nannte man sie früher das «Dutzend des Teufels»: In der Bibel gibt es bekanntlich zwölf Apostel, beim letzten Abendmahl sassen aber 13 Personen am Tisch - der Dreizehnte war der Verräter, Judas. Und auch der Freitag als Tag an sich, hat seit längerem einen schlechten Ruf. Adam und Eva sollen an einem Freitag vom verbotenen Apfel gegessen haben, Jesus wurde am Karfreitag gekreuzigt. Papst Klemens der Fünfte liess an einem Freitag zahlreiche Tempelritter ermorden.

Unser ungutes Gefühl dürfte aber - unbewusst - auch mit der Tatsache zu tun haben, dass der 13te häufiger auf einen Freitag fällt, als auf andere Wochentage: Unser Gregorianischer Kalender wiederholt sich alle 400 Jahre. In dieser Zeit ist der 13. 688 Mal ein Freitag, aber zum Beispiel bloss 684 Mal ein Samstag.

Wer sich heute fürchtet, der kann aber auch einfach nur verreisen: Laut "Wiki" gelten Freitage nämlich unter anderem in Italien nur dann als Unglückstage, wenn sie auf einen 17ten fallen. In Spanien und Griechenland soll die Dreizehn nur dann Unglück bringen, wenn sie auf einen Dienstag fällt. Die Lösung liegt also auf der Hand, ab in den Flieger und auf nach Spanien, Italien oder Griechenland. Wäre da nur nicht dieses ungute Gefühl was das Fliegen angeht... am heutigen Freitag, den 13. April!

Ach ja, als ideale Unterhaltung für alle die, die heute sicherheitshalber unter der Decke geblieben sind fällt mir spontan der Horrorfilm "Freitag der 13." ein und Reinhard Mey trällerte mal ein Lied in dem es hiess: "Ankomme Freitag den 13.", und da ging, so glaube ich mich zu erinnern, so einiges schief, oder? E schöne Tag!

PS für alle Blaumacher: der nächste 13te der auf einen Freitag fällt steht bereits im Juli dieses Jahres auf dem Programm.

12. April 2007

Bloggen gegen AIDS

Als ich auf der UNICEF-Seite den Aufruf "Bloggen gegen AIDS" gelesen habe, reagierte ich erst einmal mit einem Kopfschütteln. Mir kamen gleich Aktionen wie "Schweigen für den Frieden" oder "Fasten gegen Atomkraft" in den Sinn. In meinen Augen beides nicht wirkliche Mittel, die enstsprechenden Übel zu bekämpfen. Das Anliegen der UNICEF ist allerdings anders zu sehen. Diese Aktion richtet sich vorallem an die Jugend. Und die hängt bekanntlich täglich mehrere Stunden am Computer und im Internet.

Mit der Aktion "Bloggen gegen AIDS" wird - so brutal es klingt - direkt zwar auch kein Kind vor dieser grausamen Krankheit gerettet, aber es wird mir ihr bestimmt grosses Aufsehen erregt. Und wenn man auf der UNICEF-Seite sieht, wieviele Menschen sich bereits reingeklickt haben, darf man schon von einem ersten Achtungserfolg reden. Das Stichwort heisst nämlich schlicht "Kommunikation". Und damit die Immunschwächekrankheit weiter im Gespräch bleibt, geben sich auch Prominente für die Aktion hin:



Mich selber schaudert es, wenn ich die Zahlen zum Thema AIDS und Jugend am Beispiel von Afrika lese. Ich verstehe nicht, warum sich die westlichen und wohlhabenden Regierungen weiterhin weigern, mehr Geld für entsprechende Hilfsprojekte locker zu machen. Und genau dahin zielt die aktuelle Aktion der UNICEF: Es wird nicht um Kohle gebettelt, sondern um eine Stimme. Um unsere Stimme! Die Website des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen bietet unter anderem einen virtuellen Unterschriftsbogen an und wendet sich mit einem informativen Zeichentrickfilm an die Jugendlichen.

Grundsätzlich halte ich nicht viel von Werbung in meinem Blog. Wenn es aber darum geht, dass wir hier in Europa etwas haben, das andere Menschen dringend nötig hätten und gar zum Überleben brauchen, dann fühle ich mich - wenn auch nur als ganz kleines Rädchen im grossen Uhrwerk - verantwortlich. Aktionen wie "Deine Stimme gegen Armut" oder "Du gegen AIDS" biete ich darum gerne eine Plattform. Und wenn es nur mit einem einfachen Post in meinem Blog ist...

Happy Birthday, Goldvreneli!

Heute vor genau 110 Jahren wurde in der Schweiz das legendäre "Goldvreneli" in Umlauf gebracht. Für alle Nicht-Eidgenossen: das Goldvreneli ist die wohl berühmteste Schweizer Goldmünze. So berühmt, dass ich behaupte, dass in jedem Haushalt in diesem unserem Land mindestens eine solche Münze beherbergt ist. Mindestens! Der Name Vreneli ist im übrigens schweizerdeutsch und die Verkleinerungsform des Namens Verena. Und das obwohl die Frau auf der Münze gar nicht den Namen Verena trägt. Aber dazu später.

Das Goldvreneli geniesst in der Schweiz einen ganz besonderen Stellenwert. Es wird - immer weniger leider - als Preis bei sportlichen Wettkämpfen, als Götti-Batzen (Patengeschenk) zur Geburt, vom Chef als Anerkennung oder zur Konfirmation verschenkt. So kommt es, dass Millionen von diesen Münzen in Schweizer Haushalten verteilt sind, meist ohne dass ihre Besitzer wirklich wissen, wo dass die Vrenelis genau versteckt sind. Vom Estrich, über den Keller bis hin zur Matratze, der geheimen Schublade im alten Schreibtisch oder dem sicheren Banksafe ist alles möglich. Vorallem bei älteren Schweizerinnen und Schweizern geht man davon aus, dass noch irgendwo "totes Kapital" in Millionenhöhe versteckt ist.

Wie immer wenn die Schweiz etwas Neues plant, dauert es eine Weile, bis diese Neuerung dann auch in Kraft tritt. Das war auch im Jahre 1897 nicht anders. Vor der Einführung des Goldvrenelis vor 100 Jahren hätten die Diskussionen nicht grösser sein können. Der Bundesrat liess über das Eidgenössische Finanzdepartement verlauten, "das neue Münzbild soll durch ein schweizerisches, nationales Motiv und durch die historisch-symbolische Darstellung der Schweiz die Helvetia zum allgemein verständlichen Ausdrucke bringen." Die Landesregierung setzte eine Jury ein, die 21 Entwürfe von Künstlern zu bewerten hatte. Jurymitglied war unter anderem auch der berühmte Maler Albert Anker. Nach langen, schier endlosen Diskussionen entschied sich die Jury für den Vorschlag des Neuenburger Künstlers Fritz Landry. Er schlug vor, die junge Schweizer Landesmutter "Helvetia", zusammen mit einer Bergkette, auf der Goldmünze zu verewigen.

Gesagt, getan.. denkste. So einfach war das aber schon damals nicht. Zahlreiche Räte, Politiker und Experten übten bereits vor der Produktion harsche Kritik. Die Berge im Hintergrund seien zu hoch, die abgebildete Frau - über deren wahre Identität man sich bis heute nicht endgültig einig ist - sei zu jung für eine Landesmutter und ein Bundesrat befand "die Stirnlocke gebe dem Frauenzimmer ein frivoles Aussehen". Und überhaupt, "besser wäre unser Land durch Wilhelm Tell oder durch die Mannen vom Rütli dargestellt worden," befand der Magistrat. Die Stirnlocke wurde bei der Prägung schliesslich weggelassen. Das "Frauenzimmer" blieb und es erfreute sich bei der Schweizer Bevölkerung gleich grosser Beliebtheit.

Wie die Goldmünze zu ihrem Namen Vreneli kam, ist nicht bekannt. Fakt ist, erst kurz vor dem zweiten Weltkrieg war plötzlich von diesem Vreneli die Rede. Es wird vermutet, dass die nahenden Kriegswirren bei der Bevölkerung eine Art Heimatverbundenheit ausgelöst hatten und dabei aus "der" Helvetia "das" Vreneli wurde. Im Rahmen der Weltwirtschaftskrise und nicht zuletzt durch den 2. Weltkrieg verloren die Währungen in Europa an Wert, Gold dagegen stieg im Preis. So kam es, dass das 20 Franken Goldvreneli plötzlich 28 Franken wert hatte und - verständlicherweise - ziemlich schnell aus dem öffentlichen Zahlungsverkehr verschwand. Jeder der eines hatte, hortete es zu Hause im Schrank.

Nach dem Krieg wurden die Schweizer Vrenelis aus Gold aus russischen und deutschen Beständen (laut der BBC aus "Nazigold") hergestellt. 1949 wurde die Produktion des 20er Goldvrenelis eingestellt, bis dahin wurden knapp 58 Millionen Münzen hergestellt und unters Volk gebracht. In den Gold-Blütezeiten erreichten die Vrenelis einen Wert von bis zu 300 Franken. Seit dem Zusammenbruch des Goldpreises vor ca. 20 Jahren haben die Münzen allerdings beinahe nur noch einen emotionalen Wert. Inzwischen werden von Münzsammlern noch zwischen 70 und 100 Franken pro Stück geboten, je nach Jahrgang und Zustand der Goldmünze. Am Bankschalter kosten sie, abhängig vom Goldpreis, ebenfalls um die 100 Franken.

Aber eben, das spielt irgendwie alles keine Rolle. Wie jeder Schweizer habe auch ich meine Vreneli an einem sicheren Ort aufbewahrt und zu jedem der kleinen, goldigen Münzen mit dem hübschen Mädchengesicht auf der Front eine schöne Geschichte aus meinem Leben im Kopf. Die ich aber an dieser Stelle gerne für mich behalte... Happy Birthday, Goldvreneli!