1. Dabeisein, wenn es die Zeit erlaubt: Carolin Lüdemann vom Deutschen Knigge-Rat hält die Teilnahme an einer Weihnachtsfeier für wichtig, es sollte aber nicht in Arbeit ausarten. So ist die Teilnahme keine Pflicht, wenn die Feierlichkeit während der Arbeitszeit stattfindet. Hat man also gerade eine Spätschicht, darf man unbedarft den Schreibtisch hüten. Allerdings könnte das Fernbleiben aus unerfindlichen Gründen einen falschen Eindruck bei Kollegen erwecken. “Wer sich von der Betriebsfeier distanziert, erweckt den Eindruck, auch sonst kein Interesse am Beisammensein mit den Mitarbeitern zu haben und macht sich zum Außenseiter”, so Lüdemann.
2. Barfuss oder Lackschuh: Eine Frage stellen sich vermutlich nicht nur Frauen vor einer Weihnachtsfeier: Was ziehe ich an? Die Benimm-Expertin empfiehlt, sich immer dem Etablissement anzupassen. Grundsätzlich gelte auf einer Feier die gleiche Devise wie im Joballtag: Mehr Stoff bedeutet mehr Autorität. Aber: “Gewagte Outfits sollten daher besser weiterhin den Kleiderschrank hüten.”
3. Smalltalken mit dem Chef: Wer eine Weihnachtsfeier besucht, der muss auch den Smalltalk beherrschen. “Gut tut, wer den Blick über den Tellerrand hebt, keine Grüppchen bildet und sich nicht nur mit den altbekannten und alltäglichen Kollegen umgibt”, so Lüdemann. Vielmehr solle man aktiv auf neue oder weniger bekannte Gesichter zugehen. Wer die Weihnachtfeier zum Karriereschmieden nutzen will, sollte eines beachten: Die meisten Mitarbeiter reden weniger als zwei Stunden pro Jahr freiwillig mit ihrem Vorgesetzten - die Weihnachtsfeier mit eingerechnet. Die Knigge-Expertin rät, aktiv das Gespräch mit dem Vorgesetzten zu suchen. Und worüber soll man reden? “Über die Weihnachtsfeier, den Ort des Geschehens oder positive Neuigkeiten aus der Firma”, so Lüdemann. Karrierepläne hin oder her: Es sei schlicht ein Gebot der Höflichkeit.
4. Nicht betrinken: Eine Weihnachtsfeier dient der Entspannung und dem gegenseitgen Kennenlernen. Trotzdem rät Lüdemann davon ab, mit allzu viel Alkohol zu entspannen. Wer sich betrinkt, erwecke den Eindruck von Fahrlässigkeit und risikiere peinliche Ausrutscher.
5. Flirten verboten: Wenn sie nicht zum Büro-Gossip beitragen wollen, sollten Sie eventuelle Avancen gegenüber der hübschen Kollegin besser sein lassen. “Auf einer Feier ist man den aufmerksamen Blicken der Kollegen ausgesetzt, die jeden Annäherungsversuch exakt protokollieren und am nächsten Arbeitstag in großer Runde kommentieren”, erklärt Lüdemann. Einen Tipp für den Büroschwarm hat sie auch parat: “Wer sich flirtmäßig bedrängt fühlt, sucht sich am besten Unterstützung und bindet einen neutralen Dritten unverbindlich ins Gespräch ein.”
6. Ein Abgang sollte geplant sein: Erst wenn sich das Alpha-Tier bewegt, bewegt sich auch die Herde. Im Job ist es nicht anders. Vor dem Vorgesetzten die Segel zu streichen, empfiehlt sich nur in seltenen Notfällen. Als Letzter sollte man dann aber auch nicht die Party verlassen. Immerhin ist morgen auch noch ein Arbeitstag.
7. Duzen oder Siezen: Weder auf der Weihnachtsfeier noch danach sollte man seinen Vorgesetzten ungefragt Duzen. “Zwar darf der Ranghöhere dem Rangniederen das Duz-Angebot unterbreiten. Allerdings darf er am nächsten Arbeitstag auch entscheiden, ob es noch Bestand hat”, so Lüdemann. Um peinliche Momente zu vermeiden, sollten Sie bis zum nächsten Du die direkte Anrede vermeiden.
Quelle: meedia.de