Heute Mittag hab ich in den Nachrichten bei DRS 3 gehört, dass mein Lieblingskochbuch "TipTopf" das meist verkaufte Schulbuch der Schweiz ist. Richtig so, denn wer braucht schon Rechnungs- oder Physikbücher? Kochbücher sind in Zeiten von Hamburger und Kebap wertvoller denn je. Darum an dieser Stelle eine Lobeshymne auf das Buch, welches seit den 80er Jahren in meinem Bücherregal in der Küche steht: ein Hoch auf TipTopf!
Das Buch ist wohl eines der sehr seltenen Schulbücher, das viele bis ins Erwachsenenalter rege benutzen und aufbewahren. Die Erstauflage datiert aus dem Jahr 1986 und stammt vom Schulverlag Plus. Seither wurde das Grundlagenwerk zweimal vollständig überarbeitet, letztmals 2008. Dabei machten auch neue Lebensgewohnheiten vor dem «Tiptopf» nicht Halt: in dem Standardwerk finden sich mehr schnelle Gerichte, mehr Salatvariationen und mehr internationale Küche. Meine Favoriten: Kartoffelsalat, Hackbraten, Omeletten, Fischröllchen, Butterzopf und viele mehr. Dazu gibts noch Brianfood, sprich viele Hintergrundinformationen rund um die Ernährung.
Bis zur Einführung von "Tiptopf" hatte fast jeder Kanton sein eigenes Kochlehrbuch. Unter der Federführung der Interkantonalen Lehrmittelzentrale wurde deshalb ein gemeinsames Vorgehen beschlossen.
Die "Tiptopf"-Autorinnen mussten einen gemeinsamen Nenner finden, nicht nur bezüglich Lehrplänen. So galt es auch, regionale Traditionen und Eigenheiten zu berücksichtigen und eine einheitliche Sprache finden - heisst es nun Kuchen, Wähe oder Fladen, Kohlrabi oder Rübkohl, Fasnachtsküchlein oder Chnöiplätze? Dabei soll es mitunter zu hitzigen Diskussionen gekommen sein, wie sich Verlagsleiter Walter Schürch erinnert. «Die Texte wurden auf alten Schreibmaschinen getippt, der Verbrauch an Tippex stieg schier ins Unermessliche», sagte Schürch am Mittwoch in Bern vor den Medien. Das Ringen um eine gute Lösung hat sich aber gelohnt, denn in vielen Schweizer Küchen steht inzwischen ein Bestseller im Regal: das Schulkochbuch "Tiptopf". Anfang des Monats ist das zweimillionste Exemplar ausgeliefert worden. "Tiptopf" ist damit das meistverkaufte Lehrmittel der Schweiz, Gratuliere. Und auch ich werde bald wieder einen Blick rein werfen, wenn ich mal wieder wissen will, wie viel Fleisch man zum Beispiel pro Person für einen Hackbraten braucht.