16. Februar 2011

Die gesammelten Werke des Gennaro G.

Nun gut, es läge natürlich nahe dass ich heute auch in das gleiche Horn wie all die Moralisten blase und den Gennaro Gattuso verdamme: "Gattuso Vaffanculo!" war noch einer der harmloseren Kommentare den man gestern Abend im Internet lesen konnte. Eben, es läge nahe dass ich da jetzt mitziehe. Immerhin ist es bekannt, das ich italienischen Fussball nicht wirklich mag und als Marseille Fan (spielen nächste Woche ihre CL-Partie gegen Man United) auch keine besonders gute Beziehung zum AC Milan pflege. Die uralten Geschichten als der FC Aarau im San Siro um den Sieg betrogen wurde, wollen wir an dieser Stelle jetzt nicht auch noch aufwärmen.... Aber, nein. Nix da mit Gattuso in die Pfanne hauen. Ich hab das Spiel gestern Abend gegen Tottenham gar nicht gesehen, die Brit Awards auf ITV1 waren mir irgendwie wichtiger als Fussball - gute Musik, noch bessere Show und viele üble Witze auf Kosten von Justin Bieber. This is England! 

Beim Zappen in einer Werbepause hab ich dann aber die Eskalation nach dem Schlusspfiff mitgekriegt und gesehen, dass Herr Gattuso kurzerhand die Nerven verloren hat. Warum wusste ich zu dem Zeitpunkt aber nicht, ebenso wenig, dass er während dem Spiel schon dem englischen Trainer Joe Jordan an die Gurgel gegangen ist. Er selber wurde aber scheinbar - so zumindest sah es in der Zusammenfassung von Sky aus - auch heftig angegangen und dann war da noch die Geschichte um Flamini und der Torwart der KO ging und und und. Kurz, scheinbar ein unterhaltsames Spiel. Aber auch wenn ich den Kick gesehen hätte, ich würde trotzdem nicht über den Gennaro hinwegziehen. Er gehört nämlich zu den ganz ganz wenigen italienischen Fussballspielern die ich echt gerne mag. Mir gefällt sein Stil Fussball zu spielen, seine Art den Ball zu verteidigen und natürlich die provokante Art. Zudem zähle ich ihn nicht zur Garde der sterbenden Schwäne, sprich einmal berühren und dann fällt der Spieler tot um. Nein, Gattuso ist ein Tier und - fast noch wichtiger - eine treue Seele: seit 1999 spielt er für RossoNeri. So etwas macht mir in der heutigen Zeit wo viele Fussballer den Club wechseln wie andere Leute die Unterwäsche Eindruck. 

Aber eben, dass Gennaro Gattuso kein Kind von Traurigkeit ist, lässt sich an dieser Stelle auch nicht wegdiskutieren. Darum, die gesammelten Werke des Gennaro G. Angefangen mit seinem Ausraster gestern Abend, gefolgt vom einen oder anderen Auftritt, welcher durchaus an einen Klitschko-Auftritt erinnert. Video ab! 














Und weil wir doch schon gerade so schön beim Thema sind, zum Abschluss noch ein "lustiges" Video mit den spektakulärsten Fouls und Rudelbildungen der Fussballgeschichte (Top 10 Football Fights and Fouls). Nichts für schwache Nerven, ohne Gattuso zwar, dafür mit meinem All Time verhassten Marco Materazzi. Viel Spass, Video ab! 

15. Februar 2011

"Hallo, mein Name ist Felix 2.0"

Promis bei Facebook? Ja klar, jede Menge prominente Menschen tummeln sich auf dem angesagten Netzwerk. Oft in Form einer sogenannten Fanseite, auf der man dann "Gefällt mir" anklicken kann und dann aber  meist nichts mehr passiert. Häufig wird diese Seite dann auch nicht von den Promis selber, sondern von Agenuren betreut. Aber eben, es gibt auch die andere, äusserst interaktive, Beispiele. Aktuellstes: Felix Magath, Trainer von Schalke 04. Eine Analyse der ersten Tage des virtuellen Felix 2.0.

Magath, vermeintlich ja eigentlich ein Trainer alter Schule, hat sich am letzten Mittwoch in die neue Online-Welt getraut. Seit knapp einer Woche verfügt der 57-Jährige also darum über eine eigene Seite bei Facebook. Die Reaktionen der Medien und der Fans sind weit überwiegend positiv. Der Mann, der nach eigenen Aussagen "Wert auf Distanz" legt, öffnet sich also virtuell und per Mausklick. Und mit grossem Erfolg: Über 105'000 Nutzer haben bis zum gestrigen Abend bereits auf seiner Facebook-Seite den "Gefällt mir"- Knopf gedrückt und sind so quasi mit ihm befreundet.

Magaths Engagement bei Facebook hat aber natürlich einen medientechnischen Hintergrund. Er wurde lange von Teilen der Fans für seine mangelhafte Kommunikation heftig kritisiert. Nun geht der Trainer in die Offensive und stellt neben Kommentaren und Fotos auch Videos auf seine Seite. Darin erzählt er, er sei "angetan und überwältigt von dem Echo", und er hoffe, "dass ihr merkt, das ich mit euch kommunizieren will." Ein durchaus guter Ansatz, auch wenn man nicht so wirlich weiss, wie wohl es dem Mann dabei wirklich ist. Natürlich dürfen auch Durchhalteparolen nicht fehlen:  Alle Beteiligten im Klub müssten nun "zusammen gegen den Rest der Welt arbeiten".

Erst gestern Abend kurz vor Mitternacht hat sich Magath zum letzten Mal bei seinen Fans gemeldet, direkt aus einem Hotel in Spanien:

"Jetzt gilt unsere Konzentration dem Duell mit Valencia. Unsere Mannschaft hat bei den Spielen der Gruppenphase gegen den letztjährigen Halbfinalisten Lyon gezeigt, dass sie mit großen Clubs mithalten kann. In den nun anstehenden K.O.-Spielen fehlt uns insgesamt vielleicht die nötige Erfahrung – aber wir dürfen uns denn...och eine gute Chance für das Erreichen des Viertelfinals ausrechnen. Drückt uns die Daumen!"

Dazu gab es dann ein Foto von der Medienkonferenz.  Nun, die Frage stellt sich - und kommt natürlich auch von den zahlreichen Kritikern - ,was bringt dieses Engagement und wie ernst ist es überhaupt gemeint?

Eines ist von vorne herein schon mal klar, Veränderungen bringen immer Kritiker hervor. Der Verein betonte inzwischen gegenüber den Medien, dass Magaths Auftritt eine "private Seite" sei, die der Trainer ganz alleine betreue. Es handele sich nicht um eine Vereinsseite und der Verein sehe nach wie vor keinen nachweisbaren Nutzen im Web 2.0. Zitat vom Schalker PR-Manager: "Facebook kan nichts, was es nicht schon seit fünf Jahren gibt". Hinter den sieben Bergen, bei den sieben Zwergen sag ich da nur. Felix Magath ist indess einen Schritt weiter als seine Chefs. Er wagt das Experiment Facebook. Das technische Equipement um sein Profil aktuell zu halten hat der Magaht, angeblich besitzt er drei Handys, eines davon ein Smartphone. Die Zeit wird zeigen, ob der Trainer 2.0 von den Sozialen Medien profitieren kann.

Klar, Magath ist nicht der erste Promi der sich aktiv auf Facebook tummelt. Ohne grosse Recherche kommen mir spontan Namen wie Roger Federer, Jana Ina Zarella, Emil Steinberger, Charlotte Engelhardt, Baschi, Philip Lahm, Bettina Dieterle, Markus Kavka, Dominique Gisin oder Juliette Lewis in den Sinn. Und - ebenfalls ohne nachzuschauen - bin ich der Meinung dass viele dieser Profile aktuell sind und von ihren Besitzern persönlich bewirtschaftet werden. Herausheben möchte ich dabei vorallem den Emil, der bei Facebook nicht nur fleissig, sondern auch witzig ist. Ebenso Dominique Gisin, sie ist auch bei Twitter aktiv und antwortet persönlich auf Anfragen. So gesehen kann man unterm Strich sagen, auch die Promis sind nur Menschen und warum sollten sie sich gerade beim Thema Facebook von den 600 Millionen anderen Menschen unterscheiden, die diese Internetplattform weltweit Tag für Tag nutzen? Let's come together!

PS: Falls SIE auch prominent (oder auch nicht prominent, aber zu faul oder zu wenig versiert in Sachen Social Media) sind und es dem Felix Magath nachmachen möchten. Dann drücken Sie einfach HIER und es wird Ihnen geholfen!

14. Februar 2011

Thommy, Hosni, Lara und Valentina

Da beschränkt man sich einmal ein Weekend lang auf ein Minimum an Bloggen und schon flippt die Welt aus. Hosni Mubarak gibt nach über 30 Jahren seinen präsidialen Job als Chef von Ägypten ab, Thomas Gottschalk will kein "Wetten dass..." mehr machen, Peter Alexander stirbt einfach ohne zu fragen, Bayern macht Punkte gut auf den BVB, Bern will AKWs, die Knarre bleibt im Schlafzimmerschrank, Lara Gut landet schon wieder auf dem vierten bzw. Didier Cuche auf dem zweiten Platz und als ob das nicht genug wäre ist heute auch noch Valentinstag. 


Aber der Reihe nach. Während in Kairo die Menschen auf die Strasse gegangen sind um einen Typen loszuwerden, werd ich den Eindruck nicht los, dass in Deutschland bald Demonstrationen gibt, die Thomas Gottschalk dazu bewegen sollen, bei "Wetten dass..." weiterzumachen. Es war ja ein wahnsinniges Medienecho, welches auf seine Rücktrittsankündigung gefolgt ist. Ich hab ja ehrlich gesagt damit gerechnet, die Sache mit dem verunfallten Samuel Koch ist Gottschalk irgendwie zu nahe gegangen, zudem kommt es ihm vermutlich gar nicht einmal soooo ungelegen, das ZDF-Flaggschiff nach all den Jahren zu verlassen und sich zu neuen Ufern aufzumachen. Klar, Gottschalk ist inzwischen "Wetten dass..." und eine Sendung ohne ihn wäre nicht mehr das gleiche. Daran ändert auch die - am Samstag einmal mehr - wunderhübsche Michelle Hunziker nichts. Bis Ende Jahr soll es mit Thommy weitergehen und danach? Ich würde die Sendung erst einmal auf Eis legen und mir Gedanken machen ob und in welcher Form es mit "Wetten dass..." weitergehen soll. Ganz ehrlich, den Pilawa kann ich mir persönlich als Nachfolger überhaupt nicht vorstellen. Hape Kerkeling wäre noch einer, aber sonst? Schwierig. Wir warten ab.

Next! Über die Abstimmungen von gestern muss ich an dieser Stelle eigentlich keine Worte verlieren. Das Volk hat gesprochen. Punkt. Dass die Berner übrigens Ja gesagt haben zu einem neuen AKW stärkt in mir die Hoffnung, dass es in Gösgen keinen weiteren Kessel mehr gibt. Erst gestern stand uns der bescheuerte Dampf aus dem Kühlturm wieder prompt vor der Sonne... Ich weiss, ein Einzelschicksal, aber als Befürworter von alternativen Energiemöglichkeiten ist dieses AKW Gösgen in meinen Augen sowieso ein uraltes Relikt.

Next! Die Rennen der Ski WM haben am Weekend Spass gemacht, spannende Abfahren sei Dank. Nur haben natürlich mal wieder "die Falschen" gewonnen. Dem Cuche stand einmal mehr ein glücklicher Kanadier in der Sonne, wie schon bei der WM vor 2 Jahren. Und seien wir ehrlich, wer erinnert sich noch an den Weltmeister von damals? John Kucera hiess er und inzwischen kräht kein Hahn mehr nach ihm. Bei den Frauen gabs mal wieder einen vierten Platz, was sonst. Vierte Plätze scheinen bei dieser WM unsere Spezialität zu sein. Herausgefahren hat ihn Lara Gut. Ich find die junge Dame ja mega. Frech, ehrgeizig, mit starkem Willen und doch sportlich fair. Die Journis beissen sich jeweils die Zähne aus an ihr: "Wo haben Sie die Zeit verloren?" - "Auf der Piste!" Richtig Lara, auf doofe Fragen gibts doofe Antworten.  Klar, dass sich Herr und Frau Bünzli da wieder aufregen und der Meinung sind, man müsse dieses junge Ding in die Schranken weisen. Aber da muss Lara durch, ehrgeizige Querdenker hatten es in diesem unserem Land noch nie leicht. Weitere Schweizer Medaillen in Woche zwei? Vermutlich Fehlanzeige. Eventuell der Zurli in der Kombi der Männer...

Next! Fussball wurde auch gespielt. Marseille hat gewonnen, Aarau lediglich getestet, Bayern gewonnen und der BVB Unentschieden gespielt. Kurz, in allen Ligen ist es irgendwie noch spannend, ich persönlich glaube nämlich, dass der Dortmund-Motor noch ins Stottern gerät. Obwohl ich dem Kloppo den Titel durchaus gönnen würde. Weit entfernt vom Titel ist derzeit GC. Scheinbar will die Stadt den Club tatsächlich vertreiben, Aarau und Emmenbrücke sollen als Exil in Frage kommen. Während man aus Luzern hört, dass man sich um die Züricher bemüht, herrscht in Aarau eimal mehr das grosse Schweigen. Gut, sind ja auch nur "ein paar" Zehntausend Franken frei Haus - warum also sollte man sich anstrengen und die Grasshüpfer aufs Brügglifeld locken? Im Hinblick auf das neue Stadion im Torfeld Süd fände ich persönlich eine Zusammenarbeit der beiden Clubs allerdings sehr erstrebenswert. Aber eben, ich habe da ja nix mehr zu sagen und wiederhole mich: wir warten ab!

Next! Heute ist Valentinstag. Was ich davon halte hab ich an dieser Stelle im Jahre 2007 schon niedergeschrieben. Daran hat sich nicht wirklich viel geändert, ausser dass dieser "Feiertag" in diesem Jahr an einem Montag stattfindet und darum wohl komplett untergehen dürfte. Obwohl, bei dem Wetter das wir aktuell haben, dürfte wohl so mancher Zeitgenosse schon heftig den Frühling spüren. Ich wünschte mir, dass es das in Sachen Schnee war für dieses Frühjahr. Die Stunden in der Sonne am Weekend haben sowas von gut getan und die teilweise lahmgelegten Lebensgeister wieder animiert. Aber bevor ich jetzt anfange übers Wetter zu schreiben, mach ich lieber Schluss für heute. Happy Valentine, oder so.

PS: Bin mal gespannt, welche Themen oder Textstellen sich der Content-Klauer heute herauspickt. Der fantasielose Pseudoschreiberling hat erst am Weekend wieder zugeschlagen, ganze Sätze, Ideen und Wortlaute mal schnell per "Copy and Paste" mitgenommen und schwupps hat man einen Blog, ein Facebook- oder Twitter-Account auch schon auf Vordermann gebracht.

13. Februar 2011

Frühlingsbote

Viel Sonne und angenehme Temperaturen. So macht der Februar Spass. Da trauen sich auch bereits die ersten Frühlingsboten hervor. Ich hoffe, sie werden von Frau Holle nicht noch einmal böse überrascht. 

RIP Peter Alexander

Einer der ganz grossen deutschsprachigen Entertainer hat die Bühne für immer verlassen. Peter Alexander ist im Alter von 84 Jahren gestorben. Ich hab ihn seit Kindsbeinen gemocht, seinen Hit "Die kleine Kneipe" hab ich regelmässig auf der Jukebox gedrückt. Inzwischen hab ich eine eigene Musikbox, die originale Vinyl-Single ertönt wenn man 222 eingibt... Servus Peter Alexander!