25. November 2010

Eine Zugfahrt mit Viktor, Mike und Nik

Eine Kurzgeschichte in einem Akt. Die Darsteller: Viktor Giacobbo, Mike Müller, Nik Hartmann und weitere Mitreisende. Der Ort des Geschehens: SBB-Zug von Visp nach Zürich, Umsteigen in Bern. Zeit: Mittwochabend. Medium: Twitter. Vorhang auf!


Viktor Giacobbo: "Sind im Zug Visp-Zürich, umsteigen in Bern in ca 20 Min. Berner Twitterer bitte Blumen, Chöre, Schampus, Küsse, Geschenke. Okay?"

Nik Hartmann: "Ich auch. Hab heute Bahnpolizeidienst. Werfe euch z Oute (Anm. der Red. Olten) use."

ChliiTierChnuebli: "Erste Klasse im Sektor D. Bitte Zähne putzen vorher."

Viktor Giacobbo: "Zähne in Visp vor der Vorstellung geputzt - reicht das?"

ChliiTierChnuebli: "Musst Du XYZ fragen. Er wurde fürs Küssen eingeteilt."

Monsieur Fischer: "Ich leg dir Höhe Aarau eine Flasche Wein, Pralinen, Blumen & ne Ex (zum Küssen) auf die Gleise. Rechtzeitig Notbremse ziehen!"
Viktor Giacobbo: "Mike behauptet, das sei auch seine Ex. Er will nicht halten."

Monsieur Fischer: "Oha. Dann ist es tatsächlich die Gleiche, ich würde nämlich auch nicht anhalten."

Goggi: "Wie tönt das wenn man über eine Ex von Monsieur Fischer fährt, die gerade Pralinen isst?"

Viktor Giacobbo: "Flutsch!"
Goggi: "Monsieur Fischer hat gesagt, so tönt sie immer."

Monsieur Fischer: "Ja, das war sie wohl: Flutsch!"

Mike Müller: "Sie ist jetzt Menu 2 im Speisewagen."

Monsieur Fischer: "Metzgete im Speisewagen? Viel war ja nicht dran, aber mit ein bisschen Sauerkraut und Rösti reichts für ein Berner Plättli."

ChliTierChnübli: "Erschreckende Erkenntnis: Wir sind alle jemandes Ex."

Viktor Giacobbo: "Tröstlich: wir sind auch alle jemandes Prä. Oder so."

Nik Hartmann: "Foto mit Kondukteur. Herr Zuberbühler macht uns den Fredi Hinz."

Reeto Von Gunten: "Auch im Zug nach Zürich. Wollte gerade ein Foto mit dem Kondukteur machen. "Da kann jeder kommen," meinte er."

Nik Hartmann: "Wir bestaunen gerade Hanspeters neuen, warmen Winterschuh (Foto)."

André Bonhote: "Was ist eigentlich falsch an Olten?"

Monsieur Fischer: "Fahr mal hin, dann weisst du es."

André Bonhote: "War letzthin mal mit dem Auto da und hab nicht wieder rausgefunden."

Monsieur Fischer: "Siehst du, die behalten jeden wenn er schon mal da ist.."
Nik Hartmann: "So. Umgestiegen. Danke Mannen. Habe mich blendend unterhalten. Das können nur Männer. Batman returns."

Ende. Vorhang. Applaus. 


24. November 2010

Justin Bieber? Nie gehört!

Eigentlich konnte ich ja bis vor wenigen Tagen diesem medialen Hype rund um diesen Justin Bieber erfolgreich aus dem Weg gehen. Nur, inzwischen holt diese Pickelgesicht auch mich ein - aber er wird es nicht schaffen, ich werde ihm so gut als möglich aus dem Weg gehen. Aber als Musikfan hab ich mir natürlich die Gewinner der AMA's (American Music Awards) angeschaut und musste feststellen: Justin Bieber hat abgeräumt. Für mich eher überraschend, der der Kleine hat nicht wirklich eine gute Stimme und spricht ausser dicken Teeniemädchen vermutlich auch kein anderes Zielpublikum an. Nun gut, weniger überraschend dann die gestrige Meldung, dass bei den Awards vermutlich beschissen wurde und die Preise anstatt an Bieber an Lady Gaga hätten gehen sollen. Denn mal ehrlich, warum sollte dieser 16jährige Popper "Künstler des Jahres" werden? Aber als wäre das nicht genug, beugt man sich auch beim ZDF dem Jugendwahn und hat Bieber in die Sendung "Wetten dass..." vom 4. Dezember eingeladen. Wie immer werd ich die Show programmieren und dann mal in einer ruhigen Minute anschauen und - in diesem Fall - zünftig die FastForward-Taste betätigen. Denn ausser kreischenden Mädchen dürfte der Auftritt von diesem Bieber kaum etwas bringen. Gut, immerhin hat er ja bereits seine Biografie geschrieben, da wird er dem Thomas und der Michelle ja vielleicht doch etwas zu erzählen haben. Vielleicht welches Lieblingsspielzeug er hat oder welche Eissorte er bevorzugt. Aber hey, es wird ja in Deutschland seit Tagen über einen möglichen Terroranschlag spekuliert. Mal ehrlich, liebe Al Kaida, das wäre doch mal ein gelungenes Ziel... Denn, wie das folgende Video zeigt, würde der Musikwelt beim besten Willen kein Verlust entstehen.Wenn er in Mitten der kreischenden Hühner auch nur einen Ton getroffen hat, dann ist das viel... 


Nun gut, fertig mit dem Justin Bieber-Bashing. Wie zu Beginn erwähnt hoffe ich, dem Bubi auch in Zukunft wieder erfolgreich aus dem Weg gehen zu können. Meine bevorzugten französischen und englischen Radiostationen lassen seine Musik jedenfalls bewusst vom Programm fern und das ist gut so. Überhaupt stelle ich so langsam fest, dass ich vermutlich irgendwie alt werde. Auch diese Vampir-Hysterie "Biss zum Morgengrauen" fand ich schon grässlich. Die Autorin verklickert der Leserschaft ein extrem prüdes Weltbild, analog dem konservativen Amerika einer Sarah Palin. In die gleiche Richtung ging ja schon die "High School Musical"-Serie, da hab ich eher zufällig mal nen Song gehört und noch viel zufälliger auf den Text gehört... Meine Güte, wurde dieses Musical vom Papst oder der Mormonen geschrieben? Schlimm. Aber auch hier gilt, leben und leben lassen. Soll sich jeder anhören oder -sehen was er mag, so lange er mich damit in Ruhe lässt: kein Problem! 


Zum Abschluss noch zwei Bemerkungen: Olympique de Marseille überwintert nach dem grossartigen Auswärtssieg gegen Spartak Moskau in der Champions League und darf sich im Frühling auf die nächste Runde freuen. Es war ein fesselndes Spiel mit einem tollen Ende. Ob man sowas in nächster Zeit auch in Aarau wieder erleben wird ist fraglich. Laut einem Zeitungsbericht von gestern gibts für das neue Stadion eine gute Handvoll Einsprachen, wovon ein paar durchaus bis ans Bundesgericht gehen könnten. Okay, das riecht nach einer weiteren Verzögerung. Und, Bemerkung Nummer 2: in 4 Wochen ist Heilig Abend - an alle Teilnehmer des AdventsBlogKalenders darum noch einmal der Aufruf, bald gehts los!

22. November 2010

Wie schwul ist der Fussball?

Gleich zu Beginn die Antwort auf diese Frage: es ist mir egal! Trotzdem dürfte eben diese Frage in den nächsten Tagen wohl mal wieder an Aktualität gewinnen. Anlass dazu gibt - oder besser gab bereits - der Torjubel von Bastian Schweinsteiger am Samstag im Spiel  der Bayern gegen Bayer Leverkusen. Ich hab das Spiel im TV gesehen und irgendwie hab ich in dem Moment als ich die Szene gesehen habe gedacht, ich hätte mich wohl geirrt. Erst als gestern Abend die Jubelszene bei Zeigler's wunderbarer Welt des Fussballs im WDR noch einmal gezeigt wurde war ich mir sicher, okay, ich hab mich also doch nicht getäuscht. Der Schweini greift seinem Mitspieler (ich glaube es war Müller) direkt in die Kronjuwelen. Nicht zufällig und auch nicht nur einmal. 



Nun gut, wie zu Beginn erwähnt, ob und wer im Weltfussball schwul ist, das ist mir grundsätzlich gesehen komplett egal. Und es ist auch nicht meine Absicht, dem Schweini oder sonst wem etwas zu unterstellen. Es soll doch jeder so leben, wie er glücklich ist. Nur stelle ich mir bei solchen Bildern immer halt immer wieder die Frage, warum ist ist es im Fussballgeschäft im Jahre 2010 immer noch nicht möglich, dass ein Spieler dazu steht, dass er lieber Männer als Frauen mag. Unlängst war genau diese Frage Thema im "Aktuellen Sportstudio" beim ZDF und die Antworten waren erschreckend. 

Es sei ratsam, sich nicht zu outen. Verschiedene Trainer und Spieler wurden befragt, es gab auch anonyme Statements, alle sagten das Gleiche: ein Outing käme einem medialen Selbstmord gleich. Kurz, wer sich als schwul bekennt, kann sich nicht nur umgehend einen neuen Club suchen, nein, scheinbar würde ihn die ganze Fussballwelt meiden. Vermutlich um zu verhindern, dass weitere Namen an die Oeffentlichkeit kommen. Aber seien wir mal ehrlich, wieviele Fussballer gibts allein im deutschsprachigen Raum? Das müssen einige tausend Männer sein und da wäre es doch schlicht natürlich, dass dabei auch ein paar homosexuell sind. Aber eben, outen will sich bis zum heutigen Tag niemand. Wenn man im Internet ein bisschen recherchiert tauchen natürlich immer wieder verschiedene Namen auf, ich verzichte an dieser Stelle aber auf eine Aufzählung. Für mich grenzt sowas dann eher an Rufmord oder erinnert an eine Hexenjagd. Aber irgendwie ist es schon bedenklich, dass gestandene Männer, Idole für tausende von Fans, nicht dazu stehen dürfen, dass sie auf das gleiche Geschlecht stehen. Und das im Jahr 2010, wo es absolut legitim ist dass Künstler, Sänger oder Schauspieler lieber Männer als Frauen haben. In dem Jahr auch, wo sich der Mann auf ein Foto stürzt, welches zwei Frauen beim Sex zeigt... Aber eben, die Helden auf dem grünen Rasen haben straight zu sein!

Der ehemalige Präsident des Hamburger Kult-Vereins FC St. Pauli, Corny Littmann, hat in verschiedenen Zeitungsinterviews das Thema "Wie schwul ist der Fussball?" angesprochen. Einen Ausschnitt aus der Welt fand ich besonders, naja sagen wir mal, beeindruckend. Angesprochen auf die Tatsache, dass es bis zum heutigen Tag kein Outing im Fussball gab, meinte Littmann: 

"Littmann: Es gibt Homosexuelle in allen Bundesligaklubs und nach meiner Kenntnis auch in der Nationalmannschaft. Als Fußballspieler indes würde ich mich auch nicht outen wollen. 

DIE WELT: Warum nicht?

Littmann: Das Mannschaftskollektiv ist eine Gruppe von jungen Männern, die zwangsweise immer unterwegs sind. Sich in diesem Kollektiv als Schwuler zu behaupten, halte ich für unmöglich. Auf dem Platz wäre er zudem wohl ständig Pöbeleien ausgesetzt. Erinnern wir uns doch mal, wie es war, als die ersten farbigen Spieler in Deutschland auftauchten - was mußten die für Beschimpfungen über sich ergehen lassen. Allein die schlichte Tatsache, schwul zu sein, produziert eine Aufmerksamkeit, die man selber für völlig unangemessen hält. Ich bin ja nicht ohne Grund einer der bekanntesten Präsidenten Deutschlands. Beckenbauer oder Hoeneß kennen mich doch nur, weil alle sagen: "Guck mal, St. Pauli hat einen schwulen Präsidenten." Außerdem stehst du als Schwuler unter ständiger Beobachtung. Jeder will wissen, wie schwul ich mich verhalte. Wenn ich mich mit Freunden im Stadion treffe, küsse ich die nicht, obwohl ich das normalerweise zur Begrüßung tun würde.

DIE WELT: Wann wird die Bastion der Schwulenfeindlichkeit fallen?

Littmann: In den nächsten zehn Jahren."

Weiter sagt Littmann, er würde einem schwulen Fussballer derzeit auch nicht raten, sich zu outen. Als Begründung gibt er an, dass de Spieler wohl oder übel mit Konsequenzen rechnen müsste. Darum funktioniert wohl die "Tarnung" in allen Clubs bestens. Die Spieler haben hübsche Frauen, heiraten oft in jungen Jahren und haben häufig Kinder um ein möglichst "normales" Leben vorzutäuschen. Laut englischen TV-Recherchen bieten Grossclubs sogar Partnervermittlungen für ihre Spieler an, sprich wenn ein Fussballer noch keine Freundin hat, dann wird ihm diese vom Verein zur Verfügung gestellt - um allfällige Verdachtsmomente aus der Welt zu schaffen. In meinem Augen nicht nur verlogen, sondern den homosexuellen Fussballern gegenüber sogar schlicht eine Frechhheit. Während der schwule Coiffeur ja so wahnsinnig kreativ, der homosexuelle Barkeeper immer so waaaahnsinnig freundlich und Politiker, die auf Männer stehen, total vertrauenswürdig sind ist dieses Thema im Sport, insbesondere im Fussball, immer noch ein absolutes Tabu. Ich verstehe es nicht, dabei hätte ja vielleicht einer der grössten Fussballer aller Zeiten die Möglichkeit gehabt es zu brechen. Immerhin ist er ja sonst nie um eine gute Schlagzeile verlegen, unser Diego! 


20. November 2010

Ich will auf Dominiques Helm!

Und IHR könnt mir dabei helfen. Die Aktion von ihrem Sponsor Alpiq ist so simpel wie originell: einfach Foto einschicken, Stimmen sammeln und hoffen. Wenns klappt ist mein Bild - zusammen mit weiteren Siegerfotos - auf dem Helm der Schweizer Ski alpin-Fahrerin Dominique Gisin zu sehen. Natürlich ist mit der ganzen Aktion auch noch ein Wettbewerb verbunden und und und... das kann man alles nachlesen auf der Fanseite von Gisin und Co., aber jetzt hätte ich erst gerne DEINE Stimme. Merci, einfach HIER drücken und voten. Hopp Schwiiz!