Das Videoportal YouTube will zur Konkurrenz für die Kinos und Videotheken werden. Und das ist gut so! Aktuelles Beispiel gefällig? Ich wollte diese Woche mal ins Kino und mir den aktuellen Angelina Jolie-Film anschauen. Ein Blick ins Kinoprogramm teilt mir dann aber kurzerhand mit, diesen Film - er nennt sich übrigens "Salt" - gibt es in den Kinos in unserer Region nur auf Deutsch. Hallo? Sind denn wirklich alle zu faul oder zu dumm um sich im Kino die Filme in der Originalsprache anzuschauen? Um die Synchronisationsfassung zu sehen muss ich keine 60 Franken (2 x Eintritt, 2 x Bier, 1 x Popcorn, 1 x Glacé) bezahlen. Da wart ich entweder bis es den Film bei iTunes USA zum Ausleihen gibt, was demnächst der Fall sein dürfte. Oder zieh ihn mir halt bei Kino.to gratis runter. Zwar etwas schlechtere Qualität, aber immerhin gratis. Wobei Stopp, ich bin ja noch so ein altmodischer Kauz, der auch gerne bezahlt - in Sachen Musik downloaden bestehe ich zum Beispiel auf 1A-Qulität und bin auch bereit dafür zu bezahlen. Darum würde ich ein aktuelles Film-Angebot von Youtube natürlich befürworten, erst recht weil man auf der PS3 die Youtube-Channels in sauberer Qualität auf dem TV-Gerät anschauen kann.
Worum gehts? Nach einem Bericht der "Financial Times" verhandelt die Google-Tochter Youtube momentan mit einer Reihe von Hollywood-Studios über die Ausstrahlung von aktuellen und älteren Kinofilmen.
Demnach könnte das kostenpflichtige Angebot schon Ende des Jahres in den USA starten.
Die Zeitung beruft sich unter anderem auf Studiobosse, die angesichts der Marktmacht von Google das grosse Geschäft wittern. Pro Film sollen rund 5 Dollar fällig werden. Der Internetkonzern selbst lehnte gestern noch eine Stellungnahme dazu ab.
Allerdings ist die Idee, Kinofilme übers Netz zu streamen alles andere als neu. Der Online-Filmverleih ist in den USA derzeit von Netflix besetzt. Für knapp 10 Dollar können die Nutzer Serien und Kinofilme unbegrenzt sehen. Auch die Video-Website Hulu, hinter der mehrere grosse US-Fernsehsender stehen, baut ihr Angebot zügig aus. Für einen ähnlichen Preis wie bei Netflix können Kunden auf ihrem Fernseher, ihrem iPad oder ihrem iPhone aktuelle Serien anschauen. Für Computernutzer ist das Angebot kostenlos und wird per Werbung finanziert.
Auch Apple drängt mit seinem iTunes-Medienladen in den Markt der Filme und Serien. Die meisten der Angebote sind allerdings momentan auf die USA beschränkt. In Deutschland und der Schweiz steckt der Online-Filmverleih noch in den Kinderschuhen. Das könnte sich durch den Vorstoss von YouTube ändern. In unseren Breitengraden müssen wir uns derzeit mit einem Miniangebot an Spielfilmen von MyVideo oder - schon heute - Youtube-Movie begnügen.Wer iTunes bemühen will braucht ein US- oder GER-Account. Aber eben, wie an dieser Stelle schon mal beschrieben ist auch das dank den Gift-Cards kein Problem mehr. Trotzdem, ich hoffe dass das Youtube-Kino-Projekt ins Rollen kommt und die Kinobetreiber über die Bücher müssen. Denn nur 3D-Filme locken mich persönlich nicht mehr ins Lichtspielhaus - ich will Robert de Niro und Co. so hören wie sie im richtigen Leben sprechen: auf englisch!
PS: Nein, in diesem Blog wird es keinen ausführlichen Kommentar zum Thema Sarrazin und "Deutschland schafft sich ab" geben. In meinen Augen hat dieser mediengeile Typ das Sommerloch geschickt genutzt und aufgeschrieben, was - leider - viele Europäer denken; aber sich nicht auszusprechen gewagt haben. Tja und nun muss man sich - natürlich politisch korrekt - darüber aufregen und bietet dem Typen damit nur noch eine grössere Plattform. Schade, aber das Beispiel Sarrazin zeigt eimal mehr auf, wie simpel doch die Medien und die Gesellschaft immer noch funktionieren.