Okay, die Aussage ist vielleicht ein bisschen gewagt, aber die oben erwähnten Namen verkaufen sich zumindest am Kiosk äusserst schlecht. Konkret heisst das, wenn Pitt, Cruise oder die Twilight-Stars vom Zeitschriften-Cover lächeln, dann bleibt das Heft im Regal liegen. Ich find diese Tatsache noch recht interessant, vorallem bei Brad Pitt hab ich immer gedacht, dass die Frauen den Zeitschriftenverkäufern die Hefte regelrecht aus der Hand reissen, wenn der Schönling vorne drauf ist. Bei ihm muss ich sogar sagen, dass der Mann - für sein Alter - echt gut ausschaut und ein toller Schauspieler ist. Bei Cruise und den Twilight-Sternchen verstehe ich dass die niemand sehen will, der eine Scientology und das andere absoluter Teenie-Kram. Nun, woher kommen die Zahlen? Das Medienmagazin "Meedia" hat die ersten 6 Monate des laufenden Jahres analysiert und sagt uns, wer sich am besten verkauft. Die Kiosk-Tops und Flops des ersten Halbjahres 2010!
Klare Siegerin bei den People-Heften ist "die Bunte". 420.709 mal wurde Heft 26/2010 mit den Bildern der schwedischen Traumhochzeit in Kiosk, Supermarkt & Co. verkauft - die mit Abstand erfolgreichste Ausgabe des ersten Halbjahres. Auf Platz zwei kam das Heft mit den Fotos von Boris Beckers Baby, dahinter folgt mit geringem Abstand Heft 18/2010 mit dem Titelthema "Jörg Kachelmann: Jetzt spricht die Ex-Freundin".
Auch bei der "Gala" führen Victoria und Daniel mit ihrer Hochzeit das Ranking des ersten Halbjahres an. Ganz andere Titelthemen sorgten bei "In" für gute Verkaufszahlen. Hier waren Heidi Klum und Sylvie van der Vaart die Bestseller. Der "Baby-Alarm!" bei Heidi Klum und "Warum Seals Liebe jetzt so wichtig ist!" fand fünf Wochen später fast genau so viele Abnehmer. Internationaler geht es in den Verkaufs-Charts von "inTouch" zu. Hier finden sich Katie Holmes, Mischa Barton und Sarah Jessica Parker auf den Top-Titeln des ersten Halbjahres. Positive Zeilen sind hier allerdings Fehlanzeige. Stattdessen schreien die Headlines "Horror-Mamis!", "Bikini-Panik!" und "Ist das noch schön?" von den Covern.
Einen weiteren Sieg für Heidi Klum gibt es dank "OK!" Ausgabe 3/2010 ("Schnell schlank wie die Stars") fand mit Hilfe der "Topmodel"-Macherin kurz nach der kalorienstarken Weihnachtszeit die meisten Käuferinnen am Kiosk. Victoria Beckham folgt mit der Zeile "Was steckt hinter ihrer Sucht?" und Jennifer Aniston ("Was läuft da mit Brad Pitt?") auf Platz 3.
Nach den Hits fehlt natürlich noch der Blick auf die grössten Verkaufs-Flops der 5 Magazine. Und da wird bei der Bunten deutlich, dass Adel nicht gleich Adel ist. Während Victoria und Daniel sich wie geschnitten Brot verkauften, kam Mary von Dänemark nämlich nur auf einen Bruchteil der Einzelverkäufe und bildet damit das Schlusslicht der Bunte-Bilanz. Eine Doppel-Niederlage für Brad Pitt gibt es dank "Gala" und "In". Auf beiden Worst-Sellern findet sich der Hollywood-Star mit seinem Zottelbart. Auch "inTouch" und "OK"! haben die doch angeblich so beliebten Hollywood-Stars auf ihren schlechtestverkauften Titeln des Halbjahres: Bei " inTouch" ist es der in meinen Augen überschätzte "Twilight"-Schauspieler Robert Pattinson und bei "OK!" waren Tom Cruise und Katie Holmes ("Gibt sie Tom noch eine Chance?") das Schlusslicht des bisherigen Jahres. Dieses Heft wollten gerade mal 100'000 Leute lesen.
Fazit: In meinen Augen lesen die Konsumentinnen lieber die "guten Geschichten" als die bösen Stories. Sprich, lieber über eine Traumhochzeit oder ein süsses Mutterglück informiert sein, als über Scheidungen, Ehestreit oder Magersucht. Vielleicht sollten sich von dieser - subjektiven - Erkenntnis auch die Medien in unserem Land eine Scheibe abschneiden und öfter mal eine Geschichte übers Glück einer Story über Mord, Unglück und Totschlag vorziehen. Ich weiss, einfach ist das nicht....