26. Juni 2010

SchwaCH und peinliCH

Oh ja, ich bin enttäuscht: die Schweizer sind bei der WM draussen und für einmal trifft auch den Gaddafi keine Schuld. Als das gleiche Schicksal die Franzosen ereilt hat, da war ich noch "froh" - nach der Leistung ja auch kein Wunder. Aber jetzt ist es schlicht eine grosse Enttäuschung die vorherrscht. Denn was die Schweizer Nati gestern Abend gegen Honduras gezeigt hat das war schwach und peinlich. Da war kein Feuer, keine Leidenschaft, kein Siegeswille. Und auch der von mir sehr geschätzte Ottmar Hitzfeld erinnerte mich mit seiner Taktik gestern Abend an Köbi Kuhn. Kein Risiko, kein Mut, keine Ideen und kein Witz. Spätestens nachdem in der Spanien-Partie das erste Tor gefallen ist hätte er doch auf die totale Offensive setzen sollen. Yakin für gefährliche Freistösse und Shaqiri für freche Vorstösse.. von mir aus dann auch noch den Frei als dritte oder vierte Spitze. Aber nein, Hitzfeld wechselt Stürmer für Stürmer, Mittelfeld für Mittelfeld aus. Und auch auf dem Platz ging gar nichts, leider. Da hab ich in anderen Spielen schon kämpferische Leistungen gesehen. Kurz, es war die Leistung die man von "Schweizern" erwartet hat und genau das hat mich genervt. Gegen Spanien spielte das Team so richtig unschweizerisch, fast englisch oder italienisch. 


Und mit Ottmar Hitzfeld hat man einen der besten Trainer der Welt an der Seite, mit inernationalem Flair. Aber auch das hat irgendwie nicht geholfen, als dass die Mannschaft ihre eidgenössischen Tugenden hätte ablegen können. Damit meine ich die uns angedichteten Eigenschaften wie verwöhnt, behäbig, bequem... ich glaube die 11 Mann in den roten Leibchen hätten noch Stunden gegen Honduras spielen können, ein Tor hätten sie wohl nie gemacht. Okay, Derdyoks hundert Prozent Chance kurz vor Schluss, das wäre es gewesen. War es aber nicht. Und so reist man also jetzt nach Hause und geht in die Ferien. Unterm Strich waren die Schweizer dann genau so wenig eine Einheit wie Frankreich oder Italien. Gute Einzelspieler, viel Unstimmigkeiten, ein beleidigter Leader und ein toller Trainer der irgendwie auch nichts ausrichten konnte. Schade, es war das erste Mal seit Jahren dass mir eine Schweizer Nati mal wieder richtig Freude gemacht hat, inklusive der spannenden Quali, dem "Aarauer" Trainer und den neuen Spielern (Eggimann, Paladino, Shaqiri und Co.). Aber leider hats nicht geklappt. Dass ich aber nicht der Einzige war, den die Schweizer Leistung gestern Abend frustriert hat zeigt die abschliessende Geschichte auf: das Spiel war zu Ende, die Leute im Zelt an der Aare tranken noch ihr Bier aus als es plötzlich Lärm und Geschrei gab. Betrunkene und schwer angeschissene Schweizer Fans liessen ihren Frust an einer kleinen Gruppe Tamilen aus. Attakierten diese, waren Flaschen und Knallkörper. Genau diese Tamilen übrigens haben während dem Spiel der Schweizer Nati die Daumen gedrückt, sprachen akzentfrei Schweizerdeutsch und - das war wohl ihr Pech - waren dunkelhäutig. Zusammen mit einer jungen Frau hab ich mich eingemischt, die Security kam ebenfalls angerannt und am Schluss eine Heerschar von Polizisten mit Gummischrot und Tränengas bewaffnet. Ein Tamile wurde scheinbar verletzt ins Spital gebracht, nach einer Stunde Personalien aufnehmen, Gegenüberstellung und Befragung hat sich der Spuk aufgelöst. Zwei der Schläger müssen sich nun angeblich wegen Hitlergruss und Sieg Heil-Rufen verantworten. Typen und Zwischenfälle die die Welt nicht braucht! 

Und nun, les Blöd Bleus und die Eidgenossen draussen. Wem drück ich nun die Daumen für den Rest der WM nach dem mein Erst- und Zweitteam nicht mehr dabei sind? Als Favoriten seh ich derzeit klar die Argentinier, aber ein Messi, ein Veron und Maradona reichen nicht wirklich zum das Team so richtig super zu finden. Brasilien hat den Charme dank Defensiv-Trainer Dunga verloren. Südafrika ist raus. Mit Spanien hab ich nix am Hut. England find ich zwar durchaus okay und ich mag die Engländer auch als Volk... aber hmmm, im Gegensatz zum Clubfussball gefällt mir ihr National Team nicht so wirklich - zudem fehlen die Charakterköpfe! Südkorea fliegt wohl heute schon raus und so weiter. Also wähle ich als Drittteam: Deutschland! Da mag ich Land und Leute, ihre Kultur liegt mir nahe und der Fussball liegt mir am Herz, Bundesliga sei dank. In diesem Sinne: Schlaaaaaand!

25. Juni 2010

Mein Freund Muamar und ich

Ja, ich glaube es ist nicht übertrieben dass ich in diesem Zusammenhang den Ausdruck "Freund" benutze. Immerhin tauchen er und ich inzwischen gemeinsam als Google-Suchbegriff auf "Gaddafi Reto Fischer" ist das zu lesen. Und ich bin mir fast sicher, dass wenn sich Muammar diese Zeilen vom libyschen Geheimdienst übersetzen lässt, er auch Freude daran hat, dass ihn ein Schweizer mal seinen Freund nennt. Ansonsten gibts ja aus unserem Land Namen wie "Hurensohn", "Drecksau" oder "Menschensau". Was uns dann bereits zur nächsten Gemeinsamkeit zwischen Monsieur Gaddafi und Monsieur Fischer führt, immerhin wurde ich in den letzten Tagen ebenfalls mit genau diesen Ausdrücken beschimpft. Sei es per Email oder in den Blog- bzw- Youtube-Kommentaren. Zum Glück hat irgendwer einmal die Kontroll- und Löschfunktion erfunden, so kann man immerhin mit einem Knopfdruck den Spreu vom Weizen trennen. 


Aber jetzt mal Butter bei die Fisch(er). Wie es im "20 Minuten" treffend zu lesen war, entstand dieses Gaddafi-Video aus einer simplen Bier-Idee. Schliesslich hab auch ich mich gefragt, wie es kommen kann dass ein Schiri wie der Saudi so einen Müll zusammenpfeift - und logisch kam bald einmal der Spruch "da steckt der Gaddafi dahinter". Und zu Hause angekommen hab ich mir dann die Frage gestellt, wenn der wirklich dafür verantwortlich wäre, wie würde es sich dann wohl der Öffentlichkeit erklären und seinen Erfolg ausschlachten. Tja und das Video war dann das Ergebnis meiner Fantasien. Dass sich dann Medien aus der Schweiz, Deutschland und Oesterreich darauf stürzen konnte ich nicht erahnen. Ebenso hab ich - Fussball WM sei dank - nicht bedacht, dass trotz der Rückkehr von Max Göldi die Libyen-Affäre noch lange nicht abgeschlossen ist. Ganz im Gegenteil. Wir Schweizer wollten ja scheinbar sogar Muammars Staat militärisch angreifen... Uiuiui, mit einem WK-Zug aus Isone? Auf jeden Fall hat mich das Medienecho überrascht und natürlich auch erfreut. Aberrrrr....

Ja und jetzt kommt das grosse ABER. Womit ich nie und nimmer gerechnet habe sind die Reaktionen der Leute, welche das Video dann über meinen Blog, die Zeitungsseiten oder Youtube angeschaut haben. Läck Bobby! Bis gestern Abend haben rund 10'000 Leute allein die Youtube-Version gesehen und man glaubt es kaum: es gibt Menschen die den Film wirklich ernst nehmen! Ja, wirklich. Ohne jetzt Namen nenne zu wollen oder so, aber ich habe Emails und Kommentare gekriegt von Leuten welche mich gefragt haben, wie ich an das Bildmaterial gekommen sei, dann von Typen welche sich beschwert haben, dass Muammar nicht über Fussball sondern über den Irak und Saddam Hussein rede. Weiter gab es Menschen die mir unterstellen wollten, ich hätte das Video extra so untertitelt, dass man nicht - ich betone NICHT - merkt dass es ein Fake sei, damit wolle ich den Hass auf den Islam schüren. Einer hat sich die Mühe gemacht und hab ebenfalls ein Gaddafi-Video als Replik erstellt, das gibts übrigens hier. Und wieder andere sind der Meinung, dass das Satire-Filmchen die internationale Stabilität zwischen der Schweiz und Libyen gefährde. Und unter uns gesagt, genau solche Statements sind es, die mich erschrecken. Ich will ja niemanden als dumm bezeichnen, aber sorry. Nur ein kleines bisschen überlegen, eventuell den dazugehörigen Text lesen und man sollte irgendwie doch merken dass es sich einfach um nen Gag handelt. Nicht? Zudem ist ja im Videotitel sogar noch erwähnt: "Satire!" 

Wer aber die Kommentare bei 20 Min liest oder auf Youtube liest, der merkt schnell. Nein, es haben definitiv nicht alle gepeilt worum es beim Filmchen geht. Man soll dafür niemanden verurteilen, nur sind es dann genau die Menschen die mich für meine "Tat" eben genau verurteilen. Sagen wir mal so, Nicolas Anelkas Satz an seinen Trainer, fasst in etwa zusammen wie die Stimmung in den negativen Mitteillungen an meine Adresse war: "Va te faire enculer, sale fils de pute!" Wobei ich zweifle, dass einer der anonymen Schreiberlinge den Satz überhaupt auf Französisch hingekriegt hätte, weil es in den meisten der beleidigenden Mails auch mit dem Deutsch schon nicht wirklich gut geklappt hat. So vermute ich, dass dann das Lesen und Verstehen (Logopädie?) beim Betrachten und gleichzeitigem Hören des Videos erst recht nicht funktionieren dürfte. Ich nehm die Beschimpfungen und Drohungen jedenfalls (noch) nicht wirklich ernst, immerhin waren 90 Prozent der Rückmeldungen durchaus positiv. Und wie gesagt, das Video ist keineswegs böse gemeint. Wer mich kennt der weiss, dass ich für die arabische Kultur sehr viel übrig habe und sie respektiere. Dass das Video diesem Standart gerecht wird haben mir zudem Reaktionen von Personen aus dem politisch linken Lager oder aus multikulturellen Kreisen bestätigt. Also verzichte ich jetzt auf dumme Klischees wie Attentäter mit Sprengstoffgürtel oder den 72 Junfrauen und sage versöhnlich: 

في واحد ليبيا الفكاهة

24. Juni 2010

Zitat des Tages und so

Umberto Bossi, der Chef der rechtspopulistischen Regierungspartei Lega Nord, hat vor dem entscheidenden WM-Vorrundenspiel Italiens heute in Johannesburg gegen die Slowakei erklärt:

"Ich bin sicher, sie werden das Spiel gegen die Slowakei kaufen. Im nächsten Jahr werden einige slowakische Fussballer in unseren Vereinen spielen."

Da erübrigt sich jeglicher Kommentar. Und sonst? Deutschland und England weiter, am Sonntag kommts zum Gipfeltreffen. Dass dazu ein Schweizer Schiri und ein russischer Linesman auflaufen werden ist ein Gerücht... Mein Gaddafi-Video hat gestern für einigen Trubel gesorgt: 20 Minuten, Vorarlberger Zeitung, Vienna Online, persoenlich - das Medienmagazin, Radio Grischa und Sunshine haben darüber berichtet. Dazu dann - damit muss man in der heutigen Zeit wohl rechnen -ein paar Dutzend Hassmails und -Kommentare, aber in den meisten Fällen (bislang gut 5500 Zugriffe) hat man Spass verstanden und das Filmchen konnte ein Lächeln auf die Lippen zaubern.

23. Juni 2010

Schweiz - Chile manipuliert: das Video!

Die rote Karte gegen Behrami ein schlichter Ausrutscher? Das gewertete Offside-Tor für die Chilenen ein dummer Schiri-Fehler? All die unzähligen Fehlentscheidungen nur Zufall? Nein, die ganze WM - insbesondere die Spiele der Schweiz - ist manipuliert. Ein Video bringt nun endlich an den Tag, was wir Eidgenossen schon lange vermutet haben!

21. Juni 2010

Elif air ab tizak Khalil Al Ghamdi

Die Fussball-Schweiz dreht am Rad. Nach dem Spiel Schweiz vs Chile bleibt lediglich Frust, allerdings nicht über die Leistung der Eidgenossen, sondern ob der mieserablen Schiri-Leistung! Nach nur 30 Minuten zeigte der saudische Skandal-Schiri Khalil Al Ghamdi dem Mittelfeldspieler Valon Behrami unnötigerweise glatt die rote Karte. Und auch weitere Entscheide des Schiedsrichters waren höchst umstritten: Offside-Tore, Tätlichkeit der Chilenen...



Auf Facebook machen nun die enttäuschten Fans ihrem Frust gegen den sau-di-arabischen Schiri Luft: Die Gruppe "Ich hasse Schiedsrichter Khalil Al Ghamdi (Schweiz vs. Chile)" wächst geradezu explosionsartig. Während des Matchs gegründet, hat sie zu Beginn des Abendspiels bereits fast 30´000 Fans. Und die Mitgliederzahlen steigen von Minute zu Minute.

Ob auch Naticoach Ottmar Hitzfeld der Gruppe beigetreten ist weiss ich nicht, sein Spruch im Anschluss ans Spiel lässt jedenfalls keine Zweifel was seine Meinung betreffend dem saudischen Kartenspieler angeht: "An einer Weltmeisterschaft sollten die besten Schiedsrichter pfeifen", sagte Hitzfeld. Und zwar Schiedsrichter, die in den besten Ligen und nicht am Strand pfeifen würden. Eine erstaunlich pointierte Aussage des Lörrachers, der ja sonst als äussert besonnen gilt. Aber Fakt ist, "dank" diesem Pfeiffenmann hatte die Schweiz in keinem Moment des Spiels eine reale Chance zu gewinnen. Der Saudi hat die Partie schlicht verpfiffen und schlussendlich entschieden. Hier gehts zur FB-Gruppe!