8. Januar 2009

Frau Schmid ist tot

Und das schon seit zwei Jahren. Besser bekannt ist Frau Schmid unter dem Namen Anna Nicole Smith und die ist bekanntlich am 8. Februar 2007 verstorben. Was ist gelieben vom damaligen Medienhype? Meiner Meinung nach rein gar nichts. Während vor 23 Monaten noch alle Zeitungen und Nachrichenmagazine (ja sogar die NZZ) über das Drama um die Frau berichtet haben, kräht heute kein Hahn mehr nach Anna Nicole. Ich stelle mir nun die Frage ob das irgendwie hart ist oder halt einfach der Lauf der Zeit... Bloss, war hat Anna Nicole Smith eigentlich hinterlassen?

Geboren wurde das ehemalige Model im Jahre 1967 als Vicky Lynn Mashall Hogan in Houston, Texas. Ihre Jugend verlief - abgesehen von den üblichen Scheidungsgeschichten - ruhig, sie brachte die Schule hinter sich und jobbte in einer Hühnerbraterei. Dort lernt sie auch ihren ersten Mann kennen, von dem sie auch schwanger wird. Ihr Sohn Daniel stirbt übrigens ein halbes Jahr vor ihr, im September 2006. Nicoles grosses Vorbild war seit jeher Marilyn Monroe, entsprechend auch ihr Style. Nach einer Brust-OP wird sie von einem Fotografen entdeckt und schafft es ins Playboy. Verträge mit H&M oder Guess? folgen.

Anfragen aus Hollywood bleiben natürlich nicht aus, so ist sie unter anderem in den folgenden Filmen zu sehen: Die nackte Kanone 33 1/3, Hudsucker, Be Cool, To the Limit, Skycraper... Vorallem der letzterwähnte Film, gilt als einer der schlechtesten aller Zeiten. Vielmehr Schlagzeilen als durch die Schauspielerei machte Anna Nicole Smith darum auch mit ihrer Hochzeit mit dem 89jährigen Milliardär J. Howard Marshall. Die Ehe dauerte gerade mal ein Jahr und dann starb der alte Mann. Zum Pech von Anna Nicole wurde sie in seinem Testament aber nicht erwähnt, erst in einem Rechtsstreit bekam sie 450 Millionen Dollar zugesprochen. Das Urteil wurde revidiert und bis zu ihrem Tod war eigentlich nie genau klar, wieviel Kohle sie genau erhalten hatte. Fakt ist aber, dass bis heute noch Männer um ihren Nachlass streiten.

Glücklich machte sie das Geld aber scheinbar nicht. Im Laufe der Jahre nahm sie an Pfunden zu und erschien an Parties des öfteren besoffen oder mit Drogen vollgepumpt. Ihr Sohn verstarb 2006 an einem Mix aus Methadon und Antidepressiva, im Krankenzimmer als er Anna Nicole besuchen wollte. Ein paar Monate später erwischt es auch seine Mutter, laut Polizeiberichten hatte Mrs. Smith vor ihrem Tod einen Cocktail aus Medikamenten eingeworfen.

Nun, wie komme ich aufgrund dieser Biografie darauf hier im Blog einen Text über Anna Nicole Smith zu verfassen? Naja, morgen geht es wieder los mit "Ich bin ein Star, holt mich hier raus!" und wir werden 2 Wochen lang gescheiterte Promi-Persönlichkeiten beobachten können, wie sie im Australischen Dschungel Straussen-Hoden verspeisen. Da liegt ein Vergleich mit einer Frau mit Anna Nicole Smith doch irgendwie auf der Hand. Oder wer zur Hölle sind "Stars" wie Michael Menziani, Nico Schwanz, Ingrid van Bergen oder Lorielle London?

7. Januar 2009

Marseille sous la Neige

Ja, liebe Kommentatorinnen und Kommentatoren meiner Blogbeiträge, ich weiss es: Aarau hat wenig Schnee und ihr habt alle vieeeeeeeeel mehr. Trotzdem erfreue ich mich in diesem Jahr ganz besonders über die weisse Pracht, denn schliesslich hatten wir in den letzten Jahren genug grüne Winter!

Aber inzwischen habe sogar ich gemerkt, dass es bei uns wirklich wenig Schnee hat, schliesslich gibts sogar in meiner "zweiten Heimat" mehr Weiss als hier. In Marseille ist heute das Chaos ausgebrochen, schuld daran war Frau Holle, welche der Mittelmeer-Metropole so richtig viel Schnee beschert hat. Chaos? Klar, denn in MRS gibts Schneekette, Standheizungen oder Winterreifen genau so selten wie... genau, Schnee! Man drücke mir die Daumen, dass alles klappt und ich La Bonne Mère vielleicht bald auch einmal schneebedeckt bewundern darf....






Merci à Lolo & Martin

Reisetipps leicht gemacht

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"Eine Seehfahrt die ist lustig, eine Seefahrt die ist..." ja, der Mensch reist gern. Ich nehme mich da auch gar nicht aus. Sei es mal ein Wochenende in eine Metropole oder - bald ist es wieder soweit - eine Woche in den Skiurlaub. Zu einer tollen Reise gehört in der Regel aber auch etwas Vorbereitung dazu. So lese ich, vorallem wenn es länger weggeht, gerne im Vorfeld mal nen Reiseführer oder informiere mich im Internet über die Destination.

Was die Recherche im Internet angeht, bin ich vor kurzem auf eine interessante Seite gestossen: Travelfeedback.com bietet seinen Benutzern viele nützliche Informationen. Wer auf der Suche nach Infos ist, der gibt einfach oben eine Location oder eine Ortschaft ein und schwupps erscheinen - je nach Destination mehr oder weniger - Tipps. Ich habs mal mit dem Begriff "Aarau" probiert und wurde mich zwei Dutzend Restaurants, Hotels, Bars und Events überrascht. Im ersten Moment dachte ich mir "Wow", nicht schlecht. Genaueres Hinschauen hat dann allerdings an den Tag gebracht, dass auch Bars und Kneipen aus der Umgebung von Aarau aufgetaucht sind. So zum Beispiel zwei Lokale aus Brugg, doch immerhin 20 Minuten (mit dem Auto) entfernt von der Kantonshauptstadt.

Trotzdem ist die Auswahl gut und man muss sagen, dass die Beschreibungen der Lokale durchaus auch realistisch sind. Da sind die Schreiberlinge bei den Fakten geblieben und wenn ein Wirt schlau genug war, sein Lokal selber einzutragen und dann in den Himmel zu loben, wird er von Gästen, die etwas anderes erlebt haben schnell wieder auf den Boden der Realität geholt. So trennt sich dann automatisch die Spreu vom Weizen und der Ruf einer Kneipe/Bar/Hotel wird quasi von selber reguliert. Womit wir beim Punkt wären, die Einträge kommen nicht von irgendwelchen Reisejournalisten, sondern von ganz "normalen" Reisenden oder Einheimischen.

Die Sache wird natürlich umso spannender je mehr Leute sich an dem Projekt beteiligen. So gibts natürlich viel mehr repräsentative Antworten wenn man in einer grossen Metropole wie Paris oder Berlin auf die Suche nach Locations geht. Also, schaut doch einfach auch mal rein bei Travelfeedback. Das Mitmachen ist kostenlos und wer weiss, vielleicht seid Ihr ja bei eurer nächsten Urlaubsreise auch mal froh um einen Tipp aus dem Netz. Damit dann der frische Fisch im gemütlichen Restaurant direkt am Meer nicht nur schmeckt, sondern auch bezahlbar ist.

6. Januar 2009

Winterimpressionen aus Aarau

Der Winter hat ja in diesem Jahr - endlich - mal wieder zünftig Einzug gehalten in Europa, so auch in der Schweiz. Aarau präsentiert sich darum seit Wochen ein einem prächtigen Winterkleid. Besonders schön anzuschauen war das über die Feiertage. Darum heute ein paar Impressionen aus der Winterstadt Aarau.








5. Januar 2009

Die spinnen, die Russen

Ok, eigentlich waren es ja gar keine Russen sondern Ukrainer. Aber irgendwie passt das nun folgende Klischee halt besser zum Russen, als zum Ukrainer. Nämlich, dass die Dollar-Millionäre gerne mal mit ihrer Kohle um sich schmeissen und damit angeben. Nun, solche Geschichten hab ich bislang eigentlich nur aus dem Fernsehen gekannt, "RTL exklusiv" oder sowas. Und in den Skiferien traf man vielleicht mal auf ein paar Osteuropäer die in lustiger Runde ein paar Flaschen Wodka verdrückt haben. Aber so das wirklich ausschweifende Millionärsleben hab ich bislang eigentlich noch nie live miterlebt, bis zum letzten Freitag.

Da war ich also in Lausanne, in einem herrlichen Hotel. Zu einem fairen Preis und mit viel Glück kamen wir in der Junior-Suite im Turmzimmer unter, zur Feier des neuen Jahres. Natürlich tummeln sich dann in so einem Hotel auch entsprechende Gäste, so wie eben auch die aus der Ukraine. Zu zwölft waren sie anwesend, inklusive Nanny für die Kinder. Am späteren Abend - wir waren zuvor libanesisch essen - trafen wir einen Teil der Truppe noch einmal in der Hotelbar. Man kam ins Gespräch, tauschte sich aus und alle waren der Meinung, man könnte ja noch auf die Piste gehen. Gesagt getan und dann kam der Satz des Abends "Ihr seid unsere Gäste!". Ok, ich hab mir dabei eigentlich nichts gedacht.

So hab ich dann auch noch artig das Taxi in den ersten Club, das Mad bezahlt. Da standen unzählige Menschen in der Kälte Schlange und warteten auf Einlass. Der gute Mann aus der Ukraine - die Gruppe war inzwischen auf ihn und zwei seiner Begleiterinnen geschrumpft - ging zielstrebig auf den Member-Eingang zu und murmelte was von "Anthony, a good Friend". Dabei wanderte ein 100 Dollarschein in die Tasche des Türstehers. Dieser begleitete kurzerhand unsere Gruppe durch einen Hintereingang an einen Tisch im VIP-Bereich. Da wurden dann von Dimitri gleich mal 4 Flaschen Schampus, Shots und Drinks bestellt. Nein, ich kam mir beinahe nicht blöd vor, aber irgendwie war ich gespannt, wie es weitergeht mit dieser Gruppe.

Man hat dann also ein bisschen getanzt, gequatscht und getrunken. Hie und da gabs zum Verdauen einen kurzen Wodka. Die beiden Ladies tanzten inzwischen auf den Stühlen und Tischen. Ganz zur Freude der anderen Gäste, weil im Club hielt sich hartnäckig das Gerücht, dass die blonde Frau von Dimitri - die glaub Ala hiess - keinen Slip unter ihrem ultrakurzen Rock trage. Ich persönlich habe es nicht kontrolliert und es war mir in dem Moment eigentlich auch egal. Vielmehr war ich daran herauszufinden, wie der jungen Mann zu dieser Kohle kam. Er wollte damit nicht rausrücken und sagte nur, er mache halt Business. Als Beweis wie dieses Geschäft läuft, zog er einen Stapel mit 100 Dollar Noten aus der Tasche. Ich hab ehrlich gesagt ausser in Mafia-Filmen noch nie so viel Geld gesehen, zumindest nicht lose in einer Jackentasche. Das waren gute zehntausend Dollar. Und die hat er dann im Laufe des Abends auch locker investiert.

Da wurden weitere Flaschen bestellt, Servicepersonal belohnt, Gläser durch die Gegend geschmissen und anschliessend die nervöse Security beruhigt, im neuen Club Türsteher bestochen, wiederum Drinks bestellt, Taxis übermässig bezahlt und so weiter. Kurz, Geld regierte die Welt. Ich selber war ab einem gewissen Zeitpunkt angeekelt von diesem Verhalten. Der Mann schien sich alles zu erlauben und die Kohle gab ihm Sicherheit. Wer nicht spuren wollte, der kriegte eine Beleidigung ab. Aus einem Türsteher wurde schnell mal ein "Motherfucker" und ich war damit beschäftigt, die Situation zu beruhigen. Schon im ersten Club kam ich mit einem Barkeeper ins Gespräch, er offerierte mir freundlich einen Drink und erzählte mir dabei, dass "les Russes" beinahe jedes Weekend von Genf aus nach Lausanne kommen und sich hier benehmen wie die Wilden. Die Frage für jeden Club sei nun, ob man diese Klientel aussen vor lasse und dabei aber auf sehr viel Geld verzichte. Pro Club lässt so eine Dreiergruppe scheinbar regelmässig gegen 2000 Franken liegen. Und am Abend werden mehrere Clubs unsicher gemacht.

Nun, wir haben uns dann im Laufe der Nacht plötzlich mal aus dem Staub gemacht und die Gruppe alleine weiterziehen lassen. Das Niveau sank von Drink zu Drink und uns war es nur noch peinlich und entsprechend wollten wir uns auch nicht mehr für das Verhalten dieser Truppe entschuldigen, weil Französisch konnte ja eh keiner von denen. Trotzdem war der Abend sehr aufschlussreich, vorallem das Verhalten derer, die von der Kohle profitieren konnten. Da gab es solche, die wurden zum Lakai und garnierten kräftig. Andere hatten ihren Stolz und lehnten die Kohle freundlich aber bestimmt ab. Aber unter uns gesagt, war das gerade mal in einem Club - dem D! - der Fall, andere anderen Angestellten sind dem Ruf des Geldes verfallen und haben beide Augen zugedrückt. Ganz nach dem Motto "Geld regiert die Welt".