1. November 2008

On November 4th: Dont vote!

In der Nacht auf Mittwoch ist es soweit: die Vereinigten Staaten wählen. Unter einer kreativen Regieleistung von Steven Spielberg rufen nun verschiedene Musiker und Schauspieler den Wählern die Wichtigkeit von diesem Ereignis noch einmal ins Gedächtnis. "On November, 4th: Dont Vote!" Diesen Satz sollen sie allen Ernstes in die Kamera sagen. Das erscheint nicht nur Tom Cruise, Justin Timberlake und Snoop Dogg suspekt. Auch Leonardo DiCaprio, Cameron Diaz, Harrison Ford, Julia Roberts, Ben Stiller, Will Smith, Sacha Baron Cohen (als Borat), Zach Braff, Colin Farrell, Neil Patrick Harris, Scarlett Johansson, Shia LeBeouf, Tobey Maguire, Ryan Reynolds und Jason Segal haben zunächst ihre Zweifel an Steven Spielbergs Regie-Anweisung. Der weiß aber genau, was er tut – und kommt zu diesem Zweck sogar selbst vor die Kamera.

Der Spot, der eher wie ein sympathisches "Making Of" eines professionellen Werbeclips rüberkommt, bedient sich dabei eines altbekannten Phänomens: Sag' den Leuten, was sie nicht tun sollen – und sie tun es. Nach der ersten Hälfte des Spots löst Spielberg das Theater auf und lässt die Leute mitteilen, was sie wirklich denken. Die Aussagen der Stars bleiben dabei meist neutral, wenn auch, wie im Falle eines Snoop Dogg, doch zumindest eindeutig "gefärbt".

"5 More Friends" ist, wie der Name schon verrät, der zweite und wahrscheinlich letzte Teil dieser Non-Profit-Produktion. Absender der Spots ist die überparteiliche Organisation "Declare Yourself", die versucht, vor allem junge Amerikaner für die Wahlen zu begeistern. Zu diesem Zweck haben sie sich mit DiCaprios Produktionsfirma "Appian Way" sowie Google, YouTube und MySpace kurzgeschlossen, um das Video webweit zu promoten.


31. Oktober 2008

Die Krux mit dem neuen Bond-Film

Eigentlich wollte ich ja nächste Woche mal wieder ins Kino, dabei wäre der neue James Bond-Film "Quantum of Solace" auf dem Programm gestanden. Wäre... ich habe in diesem Blog ja schon beim letzten Bond-Streifen "Casino Royal" kundgetan, dass ich Daniel Craig als Fehlbesetzung empfinde. In meinen Augen ist er kein Bond. Falscher Körperbau, zu helle Haare und überhaupt.. Naja, ok. Ich hab dann "Casino Royal" doch nochmal geschaut, auf Teleclub. Und was ist passiert, ich bin eingeschlafen. Etwas, dass mir bei all den anderen Bond-Filmen noch nie passiert ist. Ein eher schlechtes Zeichen.

Nun, jetzt war ja der Schweizer Marc Forster für den neuen Bondfilm im Einsatz. Man hat in den Medien viel mitgekriegt, erst recht weil mit Anatol Taubmann noch ein eidgenössischer Schauspieler (Schauspieler?) im Einsatz war. Also gab ich mir nen Ruck und dachte, ok den Film schau ich mir an und geb ihm eine faire Chance. Aber irgendwie wird es vermutlich auch in diesem Jahr nicht dazu kommen, dass ich den Bond im Kino sehe. Die ersten Kritiken nach der Premiere in England haben irgendwie das bestätigt, was ich insgeheim erwartet habe. Bond ist nicht mehr Bond!

Wenn man den britischen Blättern und der BBC glauben darf, dann fehlt beim aktuellen Bond so einiges, was man am alten Bond geliebt hat. Der typische Satz "My Name is Bond, James Bond" soll dieses Mal nicht mehr vorkommen. Ebenso trinkt James keinen Wodka-Martini mehr und angeblich gibts nur noch eine Liebesszene und die dauert gerade Mal ein paar Sekunden. Schliesslich sei es auch um die Gadgets vom Erfinder Q nicht mehr zum Besten bestellt, ja es gibt ihn gar nicht mehr. Genau so wie die berühmte Miss Moneypenny!

Schon der Anfang des Films hat nichts mehr mit Bond zu tun, der berühmte Pistolenlauf-Vorspann wurde ebenfalls einfach abgeschafft. Von der Titelmusik wollen wir gar nicht erst reden. Vorbei sind die grossen Zeiten von Tina Turner, Paul McCartney oder Duran Duran. Auf die weltberühmte Bond-Melodie wird gar ganz verzichtet. Schliesslich vermerkten die englischen Medien, dass dem neuen Bond die für ihn typische Ironie fehle, eine eigentlich britische Tugend.

Kurz, es macht den Eindruck als sei der neue Bond-Film ein einfacher Actionfilm, wie es ihn zu Hunderten im Kino gibt. So gesehen werde ich vermutlich auch dieses Mal wieder darauf verzichten, den Streifen anzuschauen. So weh es mir auch tut, bin ich doch wirklich ein grosser Fan von Ian Flemmings Figur. Aber vielleicht ändert sich ja was am Vorgehen der Bond-Macher, wenn die Besucherzahlen erneut einbrechen. Perfekt wäre doch, wenn die Figur Bond zusammen mit Sean Connery gealtert wäre und man jetzt den alten Bond (analog dem alternden Indiana Jones) im Kino verfolgen dürfte. Aber eben, wie schrieb ich am Anfang? Hätte, könnte, würde.

30. Oktober 2008

Winterwonderland

Heute Donnerstagmorgen, in Aarau. Es sieht aus wie im tiefen Winter, etwas trist vielleicht. Aber trotzdem hab ich meine helle Freude an den ersten Schneeflocken in diesem Jahr. Hoffe auf ne fette Zugabe!

29. Oktober 2008

Die Regenschirme von Cherbourg

Es gibt so Filme, von denen denke ich, man müsste sie der ganzen Welt vorstellen. Meist sind es so Streifen, die einem breiten Publikum nicht bekannt sind, oder im aktuellen Fall nicht mehr bekannt sind. Dabei geht es um den Film "Die Regenschirme von Cherbourg", einem Klassiker aus Frankreich mit Catherine Deneuve in ihrer ersten Hauptrolle. Gedreht wurde der Film im Jahre 1964 und weil er doch etwas schräg daherkommt, tun sich die Fernsehstationen schwer damit ihn zu zeigen. Und wenn, dann kommt er mitten in der Nacht, so passiert am letzten Samstag, als er auf ORF2 irgendwie so gegen 2 Uhr gezeigt wurde. So genau wusste man das nicht, die Cablecom hatte Probleme mit der Umstellung auf Winterzeit und die Anfangszeiten der Sendungen waren im Guide der Digital-TV-Box komplett falsch.

Egal, da ich den Film eh auf DVD habe hat es mir persönlich eigentlich keine Rolle gespielt. Und darum erzähl ich jetzt kurz, worum es bei diesem Film eigentlich geht. Zuerst mal die Bemerkung, dass es kein Spielfilm im eigentlichen Sinne ist. Eher eine Art Musical. Im ganzen Film wird nämlich kein einziges Wort geredet, es wird nur gesungen. Oder wie es korrekt heisst, rezitativ gesungen. Die Handlung ist schnell erzählt, Genevieve und ihre Mutter verkaufen in einem Laden in Cherbourg Regenschirme. Die Tochter verliebt sich in einen Automech mit Namen Guy, der wird jedoch für den Algerienkrieg eingezogen und verlässt Cherbourg und seine schwangere Freundin. Die Schwangere erhält von ihrem Liebsten keine Lebenszeichen mehr und lässt sich auf Drängen der Mutter auf eine Ehe mit dem reichen Monsieur Cassard ein. Es kommt wie es kommen muss, Genevieve ist unglücklich und Guy kehrt aus Algerien zurück. Das Drama ist vorprogrammiert!

Das Lexikon des internationalen Films schreibt über "Die Regenschirme von Cherbourg":

„Jacques Demy verdichtet die anspruchslose Alltagsgeschichte zu einem lyrischen Kammerspiel, in dem alle Dialoge gesungen werden. Musik und Melodien, stilisierte Farben, Formen und Bewegungen verbinden sich zu einem höchst artifiziellen Film, der auf zärtliche Weise die Gefühle der Figuren versinnbildlicht.“

Ich kann das vielleicht nicht so hochgestochen formulieren, aber es reicht glaub ich auch, wenn ich einfach schreibe, dass der Film eine wunderschön tragische Liebesgeschichte zeigt, die einem an gewissen Stellen das Herz zerreisst. Nicht zuletzt wegen der herrlich dramatischen Musik aus der Feder von Michel Legrand ("Thomas Crown Affaire" oder "Yentl"). Das eigentliche Thema zieht sich über die ganzen 91 Minuten und erklingt immer wieder in anderen Versionen. Der Film ist wie zu Beginn erwähnt schon etwas schräg, allein dieser Gesang. Aber auch die Farben sind sehr speziell. Aber genau darum hat er vermutlich im Jahre 1964 die goldene Palme von Cannes gewonnen und war für mehrere Oscars, Golden Globes oder Grammys nominiert. Wie wichtig dieser Film für die französische Kinogeschichte ist, zeigt die Tatsache, dass der Regenschirmladen im Disneyland Paris originalgetreu nachgebaut wurde!

So und jetzt Taschentücher hervor und dann gibts die vielleicht traurigste Szene aus dem Film, kombiniert mit dem bekanntesten Song aus "Les Parapluies de Cherbourg". Viel Spass!


28. Oktober 2008

Wir wandern 'gen Oesterreich

[Trigami-Review]

Wir hatten ja hier im Blog unlängst das Thema "Ferien in Oesterreich", wonach ich dann in den Kommentaren darauf hingewiesen wurde, dass man als Schweizer - vorallem während der Ski-Weltcup-Saison - nicht nach AUT in die Ferien fahren sollte. Naja, wie die folgende Geschichte, welche ich im Internet entdeckt habe, beweist, gibt es sogar Menschen (Schweizer!) die sich sogar im Sommer nach Oesterreich wagen. Aber lesen Sie selber:

"Meine Frau und ich sind seit Jahren begeisterte Wanderer doch seit unsere beiden Kinder geboren wurden (4 un
d 5 Jahre alt) kamen wir kaum mehr dazu, bzw. hatten auch zu viel Angst mit den Kleinen in die Berge zu fahren - man weiß ja nie so. Ein Arbeitskollege hat mir dann jedoch einige Tipps gegeben wie sich Kinder Urlaub Alpen vereinbaren lassen.

Ganz untypisch für mich ließen wir das Auto (fast) stehen und fuhren per Zug von Bern nach Schwarzach St. Veit. Die Reise klappte entgegen meinen Erwartungen recht gut und das nervige "Pappi wann sind wir denn endlich da?" war die ganze Fahrt kein Thema. Der hauseigene Streichelzoo war natürlich zur Begrüssung der absolute Hit für unsere Kinder und wir fanden sie öfter im "Stall" als im Hotelzimmer wieder.

Die Wanderrouten im Salzburger Land reichen von extrem bis leicht was uns sehr zu gute kam. Ein paar Seiten wie www.austria.info/wandern, oder www.wandern.at informieren ganz gut über das Angebot, wobei Erstere meiner Meinung nach professioneller gemacht ist und auch mehr Inhalte transportiert. Mit den Kids spazierten wir Forstwege hoch zu Almen und Hütten die absolut ungefährlich waren. Zum Glück gab es auch einen Kinderbauernhof in der Nähe mit einer Art Kindergarten und so konnten meine Frau und ich auch mal alleine los und "schwierigere" Routen besteigen. Genau an diesem Tag war das Wetter leider so richtig übel - trotzdem sind wir los was ein großer Fehler war. Patschnass bis auf die Unterhose kamen wir bei der Hütte an wo wir uns erst mal aufwärmen konnten. Der Abstieg war dann echt krass kalt rutschig und nass - naja die Hotelchefin hatte uns gewarnt aber wir wollten es nicht glauben.

Das Highlight des ganzen Urlaubes für meinen Sohn war eindeutig der 2-tägige Kletterkurs. Er schwärmt noch heute vom abseilen aus 10 Meter Höhe - Naja das nächste Weihnachtsgeschenk steht schon fest. Meine Tochter packte die Sache etwas ruhiger an und machte den Schafen Konkurrenz im a Grasen der Weiden - mit dem Unterschied, dass Sie Blumenkränze bastelte.Ein Tipp zum Geldsparen ist die Salzburger Land Card die zwar Anfangs sehr teuer wirkt (6- Tageskarte für Erwachsene 39 Euro, Kids bis 6 Jahre zahlen zum Glück noch nichts) doch rentiert sich die Karte wenn man viel unternimmt was mit Kindern klarerweise unumgänglich ist. So sind z.B. Bergbahnen, Wildparks oder Freibäder in der Karte mit drinnen. Bis auf das Regenerlebnis war das echt toll.

Am meisten jedoch freut mich, dass wir uns entschlossen haben mit den Kindern in die Berge zu fahren und unsere Anfangsängste völlig unbegründet waren. Klar muss man jetzt ein Auge auf sie haben, aber die bewegen sich schon richtig gut in der Natur. Mein Ziel ist es jetzt natürlich 2 kleine Bergfexe großzuziehen, meine Frau ist noch nicht so begeistert davon wie ich..."