27. Juni 2008

Sie fragen, der Blogger antwortet

Hier ein weiterer Teil der beliebten Serie für Kinder und Erwachsene: "Sie fragen, der Blogger antwortet". Auch dieser Monat neigt sich schon wieder dem Ende zu und während ich im Zug Richtung Norddeutschland ("Finale oooh, Finale oooho!") sitze, erzählt Ihnen dieses Blog, welche Menschen sich im Monat Juli auf ihm getummelt haben. Oder anders gesagt, dank welchen Suchbegriffen ist wer hier bei mir gelandet. Oder nochmal anders gesagt, Statistiken sind da um sie zu veröffentlichen.

Fakt eins im Monat Juni, die Fussball EM kostet Leser. Ja, Leser. Die Besucherzahlen sind mit dem Kick-Off zum Eröffnungsspiel gesunken und haben sich auf einem tieferen Level bewegt als in den Wochen zuvor. Und obwohl ich während der EM-Zeit vermehrt über den Fussball und seine Begleiterscheinungen berichtet haben, haben im Juni mehr Frauen als Männer Kommentare zu meinen ollen Texten hinterlassen. Aber eben, Fussball ist eh schon lange keine Männersache mehr und das ist gut so. Mir scheint, dass Frauen tatsächlich multitaskfähig sind und neben dem Fussball schauen also auch noch Blog-Beiträge kommentieren können. Während sich der Mann da lieber aufs Biertrinken beschränkt. Zumindest mir gings in den letzten 3 Wochen Fussball-EM so ähnlich.

Zu den Suchbegriffen. Unglaublich aber wahr, keine schmutzigen und versauten Wörter haben über Google zu meinem Blog geführt. Auf Rang 1 der Google-Suchwörter liegt "Monsieur/Reto Fischer", was mich total freut. Wissen möcht ich jedoch, wer dafür verantwortlich ist dass der Begriff "MonsIUER Fischer" ebenfalls im Ranking auftaucht. Immerhin 20 Mal wurde der letzten Monat mit diesem Tippfehler bei Google gesucht. Bitte melden!? Auf Platz 2 der Statistik liegt "Ana Ivanovic", die Tennisschönheit aus Basel mit serbischen Wurzeln. Kein Wunder, sie war/ist erfolgreich in Paris und Wimbledon im Einsatz. Auf dem dritten Platz schliesslich der Begriff "Kindernamen". Da scheinen im letzten Monat wieder viele Babies auf die Welt gekommen zu sein und verzweifelte Eltern waren auf der Suche nach einem möglichst originellen Kindernamen. Kevin Alexander? Mandy Jannine?

Nun noch zu den Einzelmasken. Sprich zu den amüsanten Suchbegriffen, die den Leser schliesslich auf meine Seite geführt haben. Vielfach spielen da übrigens Wort-Kombinationen eine Rolle, die Google dann in einzelen Sätzen findet und einfach zusammenfügt. Egal ob es im Text einen Zusammenhang zwischen Waldameisen, Grippe und Currywurst gibt oder nicht. Hier also die schrägsten Suchbegriffe des Monats Juni:

  • Bundesrätin Widmer Schlumpf eine Kommunistin?
Gute Frage, Tendenzen sind laut SVP durchaus vorhanden ;-)

  • Brennen Türkenfahne?
Aber klar doch, genau so wie Schweizer, Italienische, Deutsche und jede andere Flagge der Welt auch.

  • Tote Hosen singen Lass Sie reden?
Beinahe, aber es sind Die Ärzte!

  • Wer ist die schönste Frau der Welt
Sag ich nicht, sonst schnappst du sie mir noch weg!

  • Fischerfratze singt
Hahaha.... ja, manchmal tut sie das.

Abschliessend noch etwas erheiternde und aufklärende Statistik. Die meisten Besucher kamen im letzten Monat über meine offizielle Homepage auf den Blog. Die Zahl der Abonnenten (Feed-Reader) hat sich wiederum ein bisschen erhöht. Ebenso die Einnahmen die durch den Blog generiert werden können. Die am meisten angeschautesten Fotos (sagt man das so?) im Monat Juni waren die von Regina Halmich, einem Eichhörnchen und das von Alexandra Kamp. Das beliebteste Video kam von Den Ärzten. Noch immer kommen die meisten Leserinnen und Leser aus Deutschland, (1. Berlin, 2. München, 3. Hamburg) gefolgt von der Schweiz (1. Zürich, 2. Raum Aarau, 3. Bern/Solothurn). In der Ostschweiz und in Österreich muss ich wohl noch ein bisschen am Konzept arbeiten, die Ossis hinken weiter hinterher. Der Besucher des Monats kam übrigens aus Guam, einem Kleinststaat in Ozeanien. Ach ja liebes Google, das Land Tschechoslowakei gibts im Fall nicht mehr... nur so für deine Statistik!

26. Juni 2008

Schlaaaand, Schlaaaaaaaand!

So langsam frag ich mich, ob in mir ein kleiner Deutscher steckt. Klar, mein Fussballherz schlug und schlägt weiterhin für Les Bleus. Aber der deutsche Fussball ist halt mit der Bundesliga sehr nahe. Woche für Woche kriegt man die Geschichten rund um Schweinsteiger, Podolski und Co. mit, schaut sich die Spiele von Bayern München, Schalke 04 und Borussia Dortmund bei Premiere und Teleclub an. Entsprechend kennt man dann halt auch die Spieler.

Nach dem Aus von Frankreich musste ich mir ja quasi eine Zweitmannschaft aussuchen. Weil so ne EM ohne dass man eine Mannschaft unterstützt ist ja irgendwie auch total langweilig. Und weil ich früher - 1982 bei der WM in Spanien - als kleiner Junge ein Fan von Kalle Rummenigge, Paule Breitner und Toni Schumacher war, lag die Sympathie zu unseren nördlichen Nachbarn nahe. Zumindest so lange, bis sie gegen Frankreich hätten spielen müssen... Aber in diesem Jahr hat noch ein ganz anderer Faktor mitgespielt, dass ich die Deutschen unterstütze. Ich reise nämlich morgen ab nach Deutschland und was gibts spannenderes als am Sonntag das Finale in dem Land zu sehen, wo einer der Finalisten herkommt? Hammer. In nem kleinen Dorf in Niederssachsen werde ich also mit Bier und Chips das Endspiel erleben und ich gebs zu: Ich freu mich tierisch!!

Zum Schluss noch ein lobendes Wort an die Adresse der Türken. Ihr habt eine tolle EM gespielt. Trotz vielen verletzten und gesperrten Spielern haben die Mannen in Rot in jedem Spiel bis zur letzten Sekunde gekämpft, Rückstände aufgeholt und so oft am Schluss noch gewonnen. Heute hat es dann nicht mehr geklappt und die Deutschen haben nach türkischem Vorbild das Spiel in letzter Sekunde für sich entschieden.

Wer im Endspiel gegen Deutschland in die Hosen muss, das entscheidet sich heute Abend. Von der Stimmung her wunderbar wäre natürlich eine Finale gegen Spanien. Da schlägt das Fussballfan-Herz natürlich höher. Spielerisch gesehen haben die Russen mit ihrem holländischen Trainer derzeit allerdings einen Lauf und sind entsprechend nicht zu unterschätzen. So gesehen steht uns auch heute noch einmal ein spannender EM-Abend bevor. Und für alle die in der Nähe von Aarau sind, Monsieur Fischer ist noch einmal auf der Fanmeile als Plattenleger im Einsatz. Im Gepäck Musik aus Spanien und Russland. Nastrovje!

PS: Als Ueberrschung für die deutschen Gastgeber vom Wochenende (die lesen hier eh nicht mit, glaub ich), hab ich mir übern Mittagzu tollen Konditionen noch ein DE-Shirt gekauft! Olé, olé...

25. Juni 2008

Pack die Badehose ein, Sista!

Ich war mal wieder in der Badi. Das kommt genug selten vor, darum gibt es jetzt eine spezielle Erwähnung zum Thema hier im Blog. Eigentlich mag ich öffentliche Badeanstalten ja nicht so sehr. Da gefällt es mir im Meer, einem See oder in der Aare schon viel besser. Entsprechend war ich auch über all die letzten Jahre nicht mehr in der Badi. Ok das lag vielleicht daran, dass ich einige Jahre zu den langweiligen Häuschenbesitzern gehört habe, welche die sonnigen Wochenenden lieber mit Rasen mähen und auf der faulen Haut liegen verbringen. Naja, auch das hatte durchaus mal seinen Reiz. Hatte. Seit ich aber mitten in der Stadt wohne gibts keinen Rasen mehr zu mähen und einen Pool hat es auch nicht mehr. Genau da liegt aber der Reiz, sich bei 32 Grad im Schatten eine Abkühlung zu suchen. Tja und so kam es, dass Monsieur Fischer sich doch mal wieder in die öffentliche Aarauer Badeanstalt begeben hat.

Die gute Nachricht zuerst, ich lebe noch und ich habe glaub auch keine gefährlichen Keime mit nach Hause genommen. Zumindest hätte ich nichts davon bemerkt. Früher als kleines Kind war ich ja nach einem Ausflug ins Hallenbad immer gleich krank. Das ist dann soweit gegangen, dass ich eine Bade-Dispens gekriegt habe und nicht mehr ins Hallenbad durfte. Angina war damals jeweils angesagt. Und irgend eine Allergie auf Chlor. Nun, mit den Jahren wurde das besser und ich war Stammgast, im Freibad. Egal ob Aarau, Suhr, Entfelden, Kölliken, Auenstein... keine Badi war vor mir sicher. Das war so während meiner Teenagerzeit. Klar dass da weniger das Schwimmen, als vielmehr die Mädchen im Vordergrund standen. Schliesslich hatte man damals seine wahre Freude daran, die Angebetete endlich mal frei von mühsamen Kleidern zu bewundern. Und so ein Badkleid (die ganz mutigen Girls trugen damals schon ein Bikini) mit einem Schwimm-Abzeichen hatte ja immerhin was...

Nun also nach vielen Jahren das Badi-Comeback. An den Teenagern hat sich bis heute nicht geändert. Die Jungs umringen die Mädchen, es wird auch immer noch Fussball gespielt auf der Wiese. Wobei es inzwischen 2 Beachvolley-Felder gegeben hat. Es wird geplanscht, Eis gegessen, geflirtet, gelesen und natürlich geschwommen. Letzteres hab ich auch getan und war auch dieses Mal der Meinung, dass ich lieber den Duft von einem See/Meer/Fluss habe als von diesem blöden Chlor. Lustig war, dass ich viele Mütter mit ihren Kindern gesehen habe. Viele von ihnen - also von den Müttern - hab ich von früher her gekannt und so gab es natürlich viel zu plaudern. Gabs übrigens früher am Kiosk schon Bier und Alcopops? Egal, die Pommes und das Bierchen dazu waren lecker. Und ausser dass ich mir nen Sonnenbrand geholt habe war der Nachmittag durchaus passabel. Ein Abo kauf ich mir zwar nicht gleich, aber ich werde mich vermutlich an meinem nächsten freien Tag wenn die Sonne scheint wieder auf die grüne Aarauer Badi-Wiese legen und den Tag geniessen. Hat auch seine guten Seiten, keinen eigenen Garten mehr zu haben :-)

24. Juni 2008

Dann heul doch....!

Warum gibts eigentlich Filme, bei denen man regelmässig ein Tempo-Taschentuch in der Nähe haben muss wenn man sie schaut? Ich meine, man kennt ja den Film und weiss ja entsprechend was passiert. Wenn ich zum Beispiel nen Psychofilm schaue, dann erschreck ich ja auch nicht mehr, wenn ich ihn zum zweiten Mal sehe. Anders bei traurigen Filmen, da könnt ich auch beim zehnten Mal noch heulen wie ein Schlosshund.

Huch, hab ich mich als stämmiger Mann und Vertreter des starken Geschlechts soeben als Heulsuse geoutet?? Naja was solls. Ich steh dazu, dass es durchaus Filme gibt, die mich in ihren Bann ziehen und zu Tränen rühren. Ob jetzt deswegen jemand über mich lacht oder nicht, ist mir eigentlich egal. Ich seh so ein paar kullernde Tränen eigentlich als Hommage an den entsprechenden Regisseur, der mich mit seinem Werk entsprechend angesprochen hat.

Wie komm ich jetzt überhaupt auf dieses Thema?? Genau, "Cap und Capper". Dieser Disney-Trickfilm begleitet mich schon seit meiner Kindheit. Schon damals sass ich im Kino und hab die Welt nicht mehr verstanden, als der Fuchs und der Hund plötzlich nicht mehr Freunde sein konnten. Vor kurzem kam der Film dann im Fernsehen und siehe da, es war wieder geschehen um mich. Zwar "nur" ein Trickfilm, aber die Handlung, die Musik und - wie immer bei Disney - die Stimmen sind einfach herzzerreissend.

Ich hab mir übrigens in den letzten Monaten mein DVD-Archiv etwas neu organisert und mir unter anderem ein paar Filme bestellt, die ich zuvor nur auf Video hatte und die der Taschentuch-Industrie immer wieder zu Rekordumsätzen verhelfen. Zumindest was mein Empfinden angeht. Und da laut dem Wetterfrosch das Wetter ab heute nur noch schlechter werden soll, schick ich meine werte Leserschaft mit ein paar traurigen Filmtipps in den Tag:
  • "Marseille" von Angela Schanalec. Eine junge Fotografin fährt nach Marseille und merkt, dass sie ihr Leben in Deutschland eigentlich gar nie gemocht hat...
  • "Jenseits der Stille" nach dem Buch von Caroline Link. Wer den Film gesehen hat, dass nicht eine Szene, sondern der ganze Streifen sehr traurig ist.
  • "Die Legende vom Ozeanpianisten" von Giueseppe Tornatore. Als am Schluss klar wird, was mit dem Pianisten passiert wirds richtig dramatisch.
  • "Paris je t'aime", ein herrliches Puzzle über Paris mit vielen lustigen aber eben auch vielen nachdenklichen Szenen.
  • "La Vita e bella" mit Roberto Begnini. Ein Film wo ich nie weiss ob ich nun lachen oder eben weinen soll. Wobei einem das Lachen bei gewissen Szenen im Hals stecken bleibt.
  • "Awakenings" mit Robert De Niro und Robin Williams. Herzzereissend wie De Niro den kranken Mann spielt und man weiss, es kann nicht gut ausgehen.
Natürlich gäbe es noch ganz viele dieser Filme, die einem beim Anschauen sehr nahe gehen. So sind mir auch Sachen wie "Gegen die Wand" und "Juli" sehr nahe gegangen. Überhaupt mag ich die Filme von Fatih Akin sehr! "Le Grand Bleu" oder "La Haine" sind Evergreens, die gehen immer. Und auch Klassiker von James Dean regen vom Thema her (Sohn vs. Eltern) doch auch eher zum Nachdenken an, als dass sie nur unterhalten. Ein aktuelles Beispiel wäre so auch noch "The Bucket List", herrlich! Aber eben, der Vorteil von DVDs ist doch, man kann sie bewusst aussuchen und sich die Filme dann anschauen, wenn man gerade in der Stimmung dazu ist.

23. Juni 2008

Liebe, Trennung, Freude, Leid

Es gibt wirklich komische Konstellationen im Leben. Freud und Leid liegen manchmal sehr nahe nebeneinander. Und ich rede jetzt nicht vom EM-Aus der Kroaten oder der Italiener. Nein, nein für einmal gehts um zwischenmenschliche Aspekte. Am Freitag krieg ich zum Beispiel aus heiterem Himmel eine SMS von einer Freundin wo drin steht, dass sie und ihr langjähriger Freund sich getrennt hätten. Tags zuvor hab ich das gleiche Schicksal schon von einem anderen Paar erfahren.

Am Samstag dann das pure Gegenteil, eine traumhafte Hochzeit. Viele tolle Gäste aus verschiedenen Ländern dieser Welt. Ein bunter Mix aus Partygästen und ebenso bunt war das Programm des Abends. Indisches Essen, Singer und Songwriter auf der Bühne, lecker Torte, ein Drum and Bass-Konzert und danach noch Tanz bis in die frühen Morgenstunden. Während die einen also an diesem Wochenende ihre Beziehungen beendet haben, haben andere ihr Glück gefunden und dies auch entsprechend zelebriert.

Gestern dann ein weiterer Feiertag. Mein Vater hat Geburtstag gefeiert und es gab eine grossartige Party, erneut mit einer wunderbar durchmischten Gästeschar. Viele bekannte Gesichter die ich zum Teil seit einer halben Ewigkeit nicht mehr gesehen habe. Da kam natürlich Freude auf. Gleichzeitig wurde einem mal wieder bewusst, dass die Menschen halt auch nicht jünger werden. Da gab es alte Bekannte, die inzwischen selber erwachsene Kinder haben. Andere sind pensioniert und wieder andere kamen alleine zum Fest, weil ihr Partner inzwischen verstorben ist. Alles in allem war es aber herrlich, ein Brunch unter der Sommersonne. Schon fast wie in der Provence.

Der Monat Juni geht übrigens weiter mit vielen Emotionen. So freue ich mich schon auf das nächste Wochenende, wo ich nach Deutschland eingeladen bin. Da steht erneut eine Hochzeit auf dem Programm. Und wenn Deutschland tatsächlich ins EM-Final kommen sollte, gibts am Sonntag vermutlich gleich noch einmal eine Feier im guten, alten Germanien!