4. Juni 2008

Kongo: Jagd nach dem Gold

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Korruption, Gewalt und das Goldfieber beherrschen das von Krisen geschwächte afrikanische Land Kongo. Nationale Milizen und Nachbarn stürzen den Osten des Landes in Armut und Elend. Sie nutzen den Reichtum an Bodenschätzen für den Waffenhandel. Während die Einheimischen ums Überleben kämpfen, bereichern sich in- und ausländische Geschäftsleute. Hilfsorganisationen und die UNO versuchen eine minimale Ordnung aufrecht zu erhalten. Doch als ein EU-Delegierter ebenfalls dem Goldrausch erliegt, sendet Brüssel den Spezialagenten George Marteau in den Kongo, er soll die Missstände aufklären. Ein turbulenter und riskanter Kampf an vielen Fronten beginnt...

In etwa so lässt sich - in wenigen Worten - das Buch "Jagd nach dem Gold" von Gerard Schwyn zusammenfassen. Es ist ein hochaktueller, packender Thriller über Macht und Gier vor der exotischen Kulisse Zentralafrikas. Wobei man nie so ganz genau weiss, was Realität und was Fiktion ist. Denn schliesslich präsentiert sich die Lage im Kongo genau so, wie sie uns der Autor schildert.

Bereits in früheren Werken hat sich Schwyn krisengeplagten Regionen dieser Welt gewidmet. So waren der Kosovo oder Panama Schauplätze für seine Agenten-Thriller. Genau so hat er aber seine Handlungen in die Schweiz verlegt, wo es um Geldwäscherei oder Waffenhandel ging. Mit seinem neuesten Buch "Jagd nach dem Gold" greift der Autor wiederum ein sehr aktuelles Thema auf. Ein Thema welches uns Europäern irgendwie zu Denken geben sollte. Irgendwie hat mich das Buch dann nämlich auch den Film "Blood Diamond" mit Leonardo di Caprio erinnert, nur dass es in diesem Fall halt nicht um Edelsteine sondern um Gold geht.

Wer aber eine spannende Sommerlektüre mit einem aktuellen, politischen Hintergrund sucht und gerne spannende Bücher mag, der dürfte mit diesem Buch gut bedient sein. Es müssen ja nicht immer nur Arztromane oder die übliche Belletristik sein. Mir persönlich passen Bücher mit einem aktuellen Bezug zum Tagesgeschehen sowieso besser, als irgendwelche Fantasiegeschichten. Aber eben, das ist natürlich absolute Geschmackssache.

3. Juni 2008

Spieglein Spieglein an der Wand

In Paris spielen sie mal wieder Tennis, auf Sand. Mit dabei unser Roger Federer, der sich ganz tapfer schlägt auf dem von ihm nicht unbedingt geliebten Untergrund. Mit dabei - zumindest in dem Moment wo ich diesen Text schreibe - ist auch noch Patty Schnyder. Heute Mittag muss Patty jedoch gegen Ana Ivanovic in die Hosen oder besser ins Tennisröckchen steigen. Ich drück die Daumen. Wer in den letzten Tagen jedoch ein bisschen Tennis geschaut hat, dem dürfte nicht entgangen sein, dass es viele neue Namen gibt auf der Tour. Vorallem bei den Frauen tauchen immer mehr Spielerinnen auf, von denen ich noch nie was gehört habe. Vorzugsweise stammen diese Damen übrigens aus dem Osten und die meisten - so zumindest die Meinungen bei DSF und France 2 - könnten falls es im Tennis nicht klappt, eine Karriere auf dem Laufsteg einschlagen.

Ich hab mir daraufhin mal ein bisschen die "neuen" Spielerinnen angeschaut und muss tatsächlich zugeben, da gibts ein paar Frauen, die Anna Kournikova vergessen machen. Darum heute mal ein bisschen chauvi- und prollstyle im Monsieur Fischer Blog. Meine persönliche Top 10 der hübschesten Tennisspielerinnen:

  • Ana Ivanovic
  • Maria Sharapova
  • Anna Kournikova
  • Maria Kirilenko
  • Caroline Wozniack
  • Iveta Benesova
  • Daniela Hantuchova
  • Victoria Asarenka
  • Patty Schnyder
  • Tatjana Golovin

Da über Gschmack eigentlich nicht diskutiert werden kann, könnnte ich die Kommentarfunktion für dieses Post theoretisch auch gleich ausschalten. Mach ich aber natürlich nicht, schliesslich interessiert mich eure Meinung zu den Tennis-Beauties und auch auf Angriffe aus dem feministischen Lager bin ich natürlich gefasst. In diesem Sinne, einen "schönen" Dienstag und Hopp Patty, es muss nicht immer nur der Roger sein!


2. Juni 2008

Essen wie Gott in....

... Aarau. Ja genau, das hab ich gestern Abend gemacht: gegessen wie ein Gott! Es gab zuerst nen grünen Salat, eine Fischsuppe, ein Tintenfischsalat (der arme Thaddäus!), einen Topf voller Miemuscheln, grillierte Riesencrevetten und zum Abschluss gebratenen Lachs mit Reis und Joghurtsauce. Dazu ein Glas Wein. Preis 30 Franken. Hallo? Ja, das gibts. Man muss nur wissen wo. Immer einmal im Monat kocht in der Futterfabrik (KIFF) in der Aarauer Telli ein Profikoch - zusammen mit seinem Team - und lädt zum Essen ein. Jeder Abend steht dann jeweils unter einem ganz bestimmten Motto. Letzten Monat gabs zum Beispiel Mezzeh, sprich ein Buffet mit arabischen Gerichten. Gestern waren dann also die Sachen aus dem Meer dran und im Juli gibts noch ein "erotisches Dinner". Da darf man ja gespannt sein. Gleicherorts fand übrigens am Sonntagmorgen in der Aarauer Morgensonne - nach durchzechter Polternacht - ein grossartiger Brunch statt. Welcher nur durch den Besuch von ein paar Herren in Uniform etwas gestört wurde; die ausrücken mussten, weil sich ein paar Anwohner durch den durch ein Frühstück entstehenden Lärm (??) ausrücken mussten....

Zurück zum Thema: Was ich an solchen Gourmet-Abenden so toll finde ist, dass man draussen unter freiem Himmel essen kann, die super Qualität der Speisen und in diesem Fall natürlich nicht zu vergessen den tollen Preis. Es ist immer alles super gekocht, mit frischen, qualitativ hochstehenden Produkten vom Aarauer Wochenmarkt. Und trotzdem hat man nie das Gefühl, dass man zu viel bezahlt hätte. Im Gegenteil.

Zudem ist die Küche äusserst flexibel. Gestern hatte es unter den Gästen zum Beispiel zwei Personen welche Meeresfrüchte nicht gemocht haben und ohne Probleme gab es dann für sie eine spontan organisierte Portion Pasta an einer Rahm-Spargelsauce. Ganz im Sinne des Kunden würde ich sagen. Ich esse sehr gerne immer mal wieder auswärts und entsprechend erlebt man da leider oft andere Geschichten. Nicht nur dass die Preise oft übertrieben sind, nur selten sind die Köche so flexibel, als dass sie in kurzer Zeit die Bedürfnisse der Gäste befriedigen und das Menü spontan abändern könnten. Da geniesst man es dann natürlich umso mehr, wenn das Essen genau so auf dem Tisch steht, wie man es sich bei der Bestellung gewünscht hat.

Aber es ist jetzt nicht an der Zeit, sich über die "Service Wüste Schweiz" auszulassen. Erst recht nicht so kurz vor der EM in unserem Land. Denn genau während diesem Monat können Herr und Frau Schweizer mal zeigen, wie gastfreundlich sie sind. Köche, Kondukteure und Servicepersonal an die Macht! Es wäre doch der Hammer, wenn alle ausländischen Besucher nach Hause fahren würden mit dem Gedanken "Wow, die Schweiz ist - trotz den hohen Preisen - ein tolles Land. Ich komme wieder!" Deutschland hat es uns ja während der WM 2006 vorgemacht!

Ach ja, Yves Saint Laurent ist gestorben. Hab ich grad vorhin im Radio gehört. In meinen Augen einer der wichtigsten Modeschöpfer des vergangenen Jahrhunderts. Geboren in Algerien und ist er dann später zum Sinnbild der französischen Modeindustrie geworden. Ich hab ihn mal in Cannes "getroffen". Naja, ich stand neben ihm und hab "Bonjour" gesagt, er hat die Begrüssung erwidert und freundlich gelächelt. Mit seiner schwarzen Sonnenbrille. Ein kurzes Erlebnis zwar, eines aber, welches mir immer in guter Erinnerung bleiben wird. Adieu Monsieur YSL!

31. Mai 2008

Der Song zum Wochenende

Es gibt halt doch immer noch Sachen, die irgendwie an mir vorbei gehen. Musikalisch gesehen meine ich jetzt. Ich bin kein wirklich grosser Reggae-Fan (daher kommt es wohl auch, dass ich nie weiss wie man das Wort genau schreibt... grrrr!), entsprechend entdecke ich so Dub- oder Dancehall-Sachen meist erst mit etwas Verspätung. So auch diese Geschichte hier: The Easy Star All-Stars.

Die haben sich ganz bescheiden das Album "Dark Side of the Moon" von Pink Floyd geschnappt und daraus ein Dub-Reggae-Album gemacht. Song für Song sauber nachgespielt. Und ich gebs zu, das klingt echt super. Zumindest fand ich das am Mittwoch, anlässlich einer spontanen Grillparty, zu eher später Stunde. Und darum nun ein Ausschnitt aus dem Album, "Money". Man beachte die Geräusche am Anfang des Songs, welche das Original locker in den Schatten stellen.

30. Mai 2008

Ein Konzert im seeehr kleinen Kreis!

Würde ich ein Konzert spielen, wenn der Saal nur halbvoll (und das ist noch übetrieben) ist? Diese Frage habe ich mir gestern Abend im KIFF gestellt. Auf der Bühne standen erst die Delilahs aus Zug und danach dann die Hushpuppies aus Frankreich. Beides eigentlich gute Namen. Vorallem die jungen Frauen welche sich Delilahs nennen dürfen sich in den letzten Wochen nicht über mangelndes Airplay beklagen. Es vergeht beinahe kein Tag, an dem DRS3 ihre Single "Bring me Love back" nicht spielt. Und trotzdem haben sich zu Konzertbeginn gerade mal eine (grosse) Handvoll Zuschauer in den KIFF-Saal verlaufen. Ok, es war natürlich von Petrus etwas fies, dass es genau zu der Zeit angefangen hat mit regnen, als potentielle Gäste sich auf den Weg Richtung Telli machen wollten. Auch uns hats komplett verregnet und Saaltemperatur sei dank wurde das Shirt irgendwie den ganzen Abend über nicht mehr wirklich trocken.

Die Delilahs haben ein solides Konzert abgeliefert. Sie liessen sich auch von zwei kleinen Pannen und einem Biersee auf der Bühne nicht von ihrem Spiel abbringen. Überrascht hat mich vorallem die Schlagzeugerin, welche ja noch nicht wirklich lange dabei ist, sich aber sensationell ins Trio eingefügt hat. Neben ihrer Hitsingle haben die 3 jungen Frauen ein Set abgeliefert, welches echt mehr Zuhörer verdient gehabt hätte. Aber eben, es ist halt Aarau und das Publikum scheint irgendwie verwöhnt. Wenn nicht gerade die ganz grossen Namen auf der Bühne stehen, bleibt man bei dem Wetter vielleicht lieber zu Hause und schaut fern. Oder so.

Mit halbstündiger Verspätung gabs dann den Hauptact. Die Hushpuppies aus Frankreich, Region Perpignan. Komische Vögel, irgendwie. Ich hab die Band schon gekannt, in der französischen Indie-Szene haben sie sich dank vielen Konzerten einen Namen gemacht. Irgendwie hatten die Jungs glaub überhaupt keine Lust aufzutreten, die Unlust wurde vermutlich mit ein paar "aufbauenden Präperaten" aus der Welt geschaffen. Jedenfalls waren der Bassist und der Sänger überraschend fit und aufgedreht. Musikalisch war auch diese Band 1A. Und die Leute, die da waren, die hatten durchaus ihren Spass. Jedenfalls wurde vor der Bühne fleissig getanzt und gehüpft. Der Vorteil bei Konzerten mit wenig Leuten, es hat viel Platz. Was für einmal auch nicht unangenehm war. Der Sound der Hushpuppies lässt sich wohl mit dem Begriff Garage-Rock am besten erklären. Die Franzosen erinnnern in manchen Songs auch an Bands wie The Hives oder The Kooks, also an die neue Britpop-Generation. So war dann nach dem Konzert auch häufiger zu hören, dass das ganze Set irgendwie geklaut gewesen sei. Aber eben, allen kann man es eh nie recht machen. Ich fand das Konzert total stark. Klar, die Band präsentierte sich arrogant, aber das hat wohl zum Image gehört und dass sie die Bühne ohne eine einzige Zugabe nach nur einer Stunde verlassen haben, hat wohl dann definitiv mit dem mageren Zuschaueraufmarsch zu tun gehabt!